Volltext Seite (XML)
Nummer 212—LS. Iahrg ^WMMMW ^VM '. d. u. Festtags-Nr. 15 Pla. «bb-si-Nung-n W M W M^U «eriagsort Dre.den. K s» I 111111 IW R< dl.««--- mm °,.u.!>.».« Trüger dürfen deine Abbestellungen enigegennehmen, M M M ggr PiatzwUnsch« dünnen wir keine Bewähr »eisten, o olksseuuna «rk»»«ut r «al «ächenillck- «onatl. vezugepre« M Trag« einschiS9 bzw. 40 Psg,. Trägerloh, Sonnabend« ». Fesita Sckrlsileiiung: Dresden S, Polterstr. 17, Rus L0711 und 21013: Geichastsstelle, Druck u. Verlag: Germania Buch, druckeret «. Verlag Th. u. G. Winkel, Pollerstr. 17, Stus SIVIL: Postscheck: IVSS; Stadlbank Dresden S47S7. Dienstag» 10. September 1040 Im Falle von höherer Gewali, Verbot und Betrieds störungen hat der Bezieher oder Werbungtretbende keine Ansprüche, salls die Zeitung in beschränktem Umsange, verspätet oder nicht erscheint. — Ersüilungsort Dresden. Vergeilung gegen London gehl Weiler Wieder über 9 Stunden Lustalarm in London! 44 feindliche Flugzeuge vernichtet «apttänlemnant Prien versenkte 402S0 VM - issoo VM durch ein anderes Ll-Voot vernichtet Berlin, 10. Sept. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Britische Flugzeuge warfen auch in der letzten Nacht in Norddeutlchland Bomben aus Orte, dl« weit- ab von jeglichen militärischen Zielen liegen. In Berlin sowie in anderen Städten wurden einzelne Wohnhäuser mehr oder wEnlaer stark beschüdiat. Deutsch« Kampf- und Ialdfliegerverbände setzten ihr« rol lenden Bergeltungsangrisf« gegen kriegswichtige Ziele der bri- tischenHauptstadt weiter fort. Soweit es die Wetterlage zulietz, wurden Hafen- und Doekanlagen, Gasanstalten, Wasser, und Elektrizitätswerke sowie Speicher und Grotzöllager mit Bomben all«« Kaliber belegt. Weithin sichtbare Brände wiesen unseren Fliegerverbänden d«n Weg. Weitere Luftangrisse trasen einige Hasenanlagen an der Westküste England» und an der Ostküste Schottlands. Di« Verlust« des Gegners betrugen gestern 44 Flugzeuge. Davon wurden 2 durch Flak, «ins durch Marine artillerie, di« übrigen im Lustkamps abgeschossen. 21 eigene Flugzeug« werden vermißt. In unsichtigem Wetter näherten sich in der Nacht zum 10. 9. einig« leicht« feindlich« Kriegssahrzeuge der französischen Küste und feuerten planlos mehrer« Sal ven, die im Hinterland «inschlugen, ohne Schaden anzurichten. Der Feind wurde durch das Feuer unserer Marineartillerie vertrieben. Ein Unterseeboot unter Führung des Kapitänleutnants Prien, von dem am 8. 9. bereits ein Teilergebnis von 33 499 BRT gemeldet worden ist, hat auf einer Unternehmung insge samt 8 bewassnete feindlich« Handelsschiffe mit 49 259 BRT versenkt. Ein weiterer Dampfer wurde beschädigt. Ein anderes Unterseeboot vernichtete mehrere be- waffnete feindliche Handelsschiffe mit insgesamt 1S 5 9 0 BRT. Ein deutscher Hilfskreuzer hat einen neutralen Damp fer in dem von Deutschland erklärten Sperrgebiet um die brl- tischen Inseln aufgebracht. Vomben aus die Sasenanlagen do« Jaffa D«r italienische Wehrmachtbericht. Rom, 1V. Sept. Der italienische Wehrmachtbericht hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Im östlichen Mittelmeer unternahm unsere beson ders aktive Lustwasse heftige Bombenangriffe auf Jaffa In Palästina und aus di« Bahnlinie Alexandrien — Marsa Ma- truk. Bei der ersten Aktion wurden die Hafenanlagen und wichtige Lagerhäuser getroffen und heftig« Brände hervorge- rufen. Bei der zweiten wurde den Bahnanlagen ernster Scha den zugesügt. Lin Eisenbahnzug erhielt Bolltresfer und flog in die Lust. In Nordasrika wurden autzerdem feindlich« Zeltlager und Kraftwagenkolonnen von der Lustwasse im Tiesflug ange griffen und beschossen. Besonders bei BIr Seeserzen hat der Feind erhebliche Verlusts erlitten. Die feindliche Luftwaffe unternahm einige Angriffe auf die Ortschaften der Cyrenaika, wobei insgesamt 1 Mann getötet und 4 verletzt wurden. Es entstand unbedeutender Sachschaden. In Ostasrika griff unsere Luftwaffe den Flugstützpunkt von Port Sudan an, wobei verschiedene Flugzeuge am Bo den getroffen und Brände verursacht worden sind. Trotz des Angrisses der feindlichen Jäger sind alle unsere Flugzeuge nach Abschuß eines feindlichen Flugzeuges zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. In Kenia wurden feindliche Depots und Barackenlager von unserer Lustwasse in Bura am Tana-Fluh mit deutlich erkennbaren Erfolgen und ohne eigene Verluste bombardiert. Der Feind versuchte Luftangriffe auf Massaua, Asmara und Dessie. Dio Bomben sielen vor allem aus freies Feld und hatten 2 Tote und 3 Verletzte zur Folge. Ser Angriff in der Nacht znm Dienstag San Sebastian, 19. Sept. Wie aus London gemeldet wird, dauert« der deutsche Lustangriss in der Nacht zum Dienstag 9 Stun den und S Minuten. Reuter berichtet, der Lustalarm sei um 4.45 Uhr beendet gewesen. Wiederum habe sich ein« bedeutend« Anzahl seindlicher Flugzeug« dem Londoner Gebiet genähert und bi» nördlich der Themse Vordrin gen können. Der Angriss hab« sich aus ander« Stadtteil« aus gedehnt. Zahlreich« Bomb«n schw«r«n Kaliber» seien abgeworsen worden. Vorsichtig werden dann von der eng lischen Agentur „mehrere Brände" und „einiger Schaden" zu gegeben. Ueberhaupt versucht Reuter in seinen Meldungen nach dem Ausland weiter, die schweren Schäden zu verkleinern. Immer hin wird davon gesprochen, daß der Krieg in seine kritischste Periode eingetreten sei, London wie auch alle anderen Städt« mlltzten fest damit rechnen, datz die deutschen Angriffe fortgesetzt würden. „Zuständige Kreise betonen die groben Schwierig keiten, die die Verteidigung zu bewältigen hat". In einer anderen Reutermeldung hettzt es, obwohl London das Hauptziel der deutschen Flugzeuge gewesen sei, seien doch auch in anderen Gegenden Englands Bomben abgeworsen wor den, so im Nordwesten, Nordosten und im Südwesten sowie an der Küste im Siidostcn von Schottland und Wales. Auch der Londoner Nachrichtendienst bringt, siä-erlich ganz gegen seinen Willen, allerhand Einzelheiten, die auf die mate rielle und moralische Wirkung der deutschen Bergeltungsaktion chliehen lasse». Es soll der Ernährungsminister Woolton gesagt »oben, die Lebensmittelvorräte in London seien „nicht empfind- ich" beschädigt worden. Ein Rundfunkreporter sprach die viel- agenden Sätze: „Die Londoner können ihre Mahlzeiten nicht mehr richtig einnehmen. Ihnen fehlt der Schlaf, und es ist nicht zu leugnen, datz sie sich ungemütlich fühlen". Von anderer Seite wird berichtet, alle Londoner Theater seien geschlossen worden. Gleichwohl fehlt es selbstverständlich nicht an Leuten, die auch jetzt noch versuchen, die Wirkung der deutsck)cn Angriffe abzuschwächen. Ganz grob war in dieser Hinsicht natürlich wieder Churchill. Nach einer amerikanischen Agenturmel dung soll er sich die schweren Schäden im Londoner Osten an- geseheN haben und dabet zu einem Invaliden und zu einer Witwe gesagt haben: „Nur Mut, wir siegen bereits..." >rol zusta Vie deutsche Getreideernte treff schlechter "" Witterung recht gut vffrlin, 19. Sept. Wegen der schlechten Witterung in de, Wachstumszeit ist tu den meisten Ländern der Welt die dies jährige Getreidrerntch in ihre« Ergebntsfen hinter den verhält* nlsmähig hohen Durchschnittserträgen der letzte: geblieben. Auch für Deutschland wurde ein .... Ertragsausfall befürchtet, der otelfach auf 19 bis 2t Normakrnte veranschlagt wurde. Nach Ker nunmehr vorliegend«» «ugust^Mtz Statistischen Relchoamt«, —, di« naturgemätz noch Asn tzende» Bild ergeben Kan« — sind dies« BefürMu: „ Deutschland nicht begründet. Nach d«n Schätzung«» d«, amt* sichen Berichterstatter ist sä, vr»tzd«utschtand sautz«, d«m Pro* tektorat und k«n neue« Ofistauen) mit «ine. Gesamt» g«1,»«d««rnt» von »4.S Millionen Donnen ju «rni rechnen. Damit bl«tbt der diesjährig« Ertrag nur^vnb«d«utend wer tum ß o. Hi hinter dem letzt«« vergleichbaren Fried«—durchi tos schnitt August 19S4—S8 in Höh« von Ul MMtdnen Tonne» Hs, zurück, der ohnehin wegen der Rekordernte 1938 etwa» über- 0», Hierbei ist noch zu berücksichtigen, datz in den gegebenen de, Zahlen die Erträge der neuen Getreideüberschukgebiete des tes« Ostens.tDanzig-Westpreuhen, Wartheland) noch nicht enthalten —sind, die sich aus mindestens SH Millionen Tonnen belaufen n Jahre zurück- dürsten und deren erhebliche Ueberschüsse in diesem Jahre erst- seyr^erheslichep makig^oSn Reich zur Verfügung stehen. Bei der Beurteilung der >» 20 v. H. einS, deutschgg.BepsoMngslage stM Getreide ist auher den gegebenen aroben^Miglichpeiien der Einfuhr aus Sü-osteuropa und Rutz- 4una de« land nW auf di« auherordentltch hohen Uebergangsbestände zu : avlckli«. verwÄM, di« alkekn bi im Brotgetreide SH Millionen Tonnen :naen tür ^n« Mehlbeftänd« bei Bäckern in Höhe von 15YOOO Tonnen) ü?. betrag« und damit sogar etwa» größer sind als zu Beginn Sieges. Englands selbstgewähltes Schicksal Mit atemloser Spannung blickt die Welt nach London Wovon so lange die Rede war als einer drohenden Möglichkeit, ist für die Engländer jetzt Wirklichkeit geworden, lieber und in London tobt eine Hölle. Der Londoner Rundfunk muh das, in etwas vorsichtigen Worten, in seinen englischen Sendungen auch zugeben, da ja die gesamte Bevöl kerung heute über den Umfang und die Wirkungen der deut schen Angriffe wohlunterrichtet ist. Leugnen würde in diesem Falle nichts mehr helfen. Nur in den Sendungen in deutscher und in französischer Sprache sucht man noch die Dinge zu baga tellisieren oder gar lächerlich zu machen, als ob man dadurch etwas bessern könnte. Die an anderer Stelle veröffentlichen neutralen Beob achtungen ebenso wie unsere PK-Berichte lassen aber klar er kennen, bah jetzt für England die schwerste Stunde angebrochen ist, niemand glaubt mehr ernsthaft, dah die Engländer auf die Dauer diesem enormen Druck, der nicht nachlassen, sondern sich höchstens steigern wird, standhalten können. Wie reagiert man in England selbst darauf? Zunächst ist ein bemerkens werter Wandel festzustellen. Man erinnert sich, dah der Grund ton der englischen Aeuherungen und Kommentare aus die erste Serie deutscher Erkundungsslüge u:ü> Bom'oenangrisfe gespielte Kaltschnäuzigkeit ivar. Die deutschen Angriffe wurden lächerlich gemacht, ihre Wirkungen als minimal, ihre Aussichten gleich null bezeichnet. Jetzt ist die Stimmung umgeschlagen, zum min desten beginnt sie es zu tun. Die Vernichtung, die angerichtet wird, ist so wenig zu übersehen, dah man von einem Extrem ins andere fällt. An die Stelle -er Prahlereien ist würdeloses Jammern getreten. Man hat es in Deutschland lange erwartet, dah aus Eng land die Humanitätsmelodie ertönen werde. Das geschieht jetzt. Gerade Frauen und Kinder, so heiht es in einem rührseligen Bericht, schienen eine besondere Anziehungskraft auf die deut schen Bomben auszuübcn. Dann folgen in entsprechender Aus nialung Einzelszenen, die das Blut gegen die deutschen Bar baren zum Kochen bringen sollen. Das ist ein klägliches und ganz unangebrachtes Verfahren. Die Engländer sind es gewesen, die den Krieg gegen Frauen und Kinder durch ihre Blockade — im Weltkriege wie heute — zum System erhoben. Sie waren es, die in zahllosen Kolonialkämpfen die brutalsten Methoden anwandten, so das; sich die ganze zivilisierte Welt darüber mit Recht aufs tiefste empörte. Sic sichren auch jetzt den Luftkrieg gegen die deutsche Zivilbevölkerung, während die deutsche Luft waffe sich kriegswichtige Ziele vornimmt und dafür gewiß keine Verantwortung übernehmen kann, wenn auch Wohnbezirke in unmittelbarer Nähe dieser Ziele in Mitlcidenscl-aft gezogen werden. Vor wenigen Tagen nach verkündete man In London grohspurig, dah bei einem deutschen Grohangriff nur einige Bomben auf einen Rennplatz gefallen seien, tat man sich groh damit, wie unberührt im Grunde die Londoner Bevölkerung blieb. Jetzt hagelt es freilich so dicht, dah der Mut tief gesunken ist und man die Zuflucht zu törichtem Lamentieren nimmt. Das wird nicht die geringste Wirkung auf den weiteren Verlauf der Ereignisse haben. Nicht einen Augenblick darf man die Entstehungsgeschichte der Abrechnung vergessen, die jetzt über England hereinbricht. Niemals war England gezwungen, diesen Krieg zu führen. Er hat ihn aber gewollt, es hat Ihn erklärt und es hat ihn fortgesetzt, auch als alle Voraussetzungen für einen möglichen Erfolg geschwunden waren. England hat zwischen der Aufgabe seiner bisherigen europäischen Vormacht stellung und -er Vernichtung seiner selbst zu wählen gelmbt. Es hat sich für das ziveite entschlossen, und in diesen Tagen erleben wir, England und die ganze Welt, die Folgen dieser englischen Entscheidung, die sein Schicksal besiegelte. Sin Jagdgeschwader derulchtete s»o feindliche Maschinen Berlin, 19. Sept. <PK.) Das IagdgeschwaderIbel kann nach seinem Einsatz am 30. August ein bemerkenswertes Jubiläum feiern. Da» Geschwader hatte vom 19. Mat, also seit Beginn des Großein satzes an der Maas, bis zu dem genannten Tage 324 feindliche Maschinen Im Lustkampf abgeschossen und 175 Maschinen am Boden in Brand geworfen. Nachdem durch die Oberleutnante D. und R. zwei wettere feindliche Flugzeuge abgeschossen wur den, hat seit dem Weltkrieg zum erstenmal wieder ein deut">es Iagdgeschibader über 509 Maschinen vernichtet. Auch die 326 im Lustkampf abgeschossenen Maschinen stellen einest Rekord dar. Der Kommodore de» Jagdgeschwaders, Oberst Ibel, wurde bekanntlich vom Reichsmarschall Hermann Göring mit dem Ritterkreuz de» Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Kriegsberichter Paul Broszio.