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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Anz<t^n-P««k: St» AM oder deren intrd aE 5» Pfg., « der ersten Sette mit lW Pf«- beeechnet. GeschSstssteile erbe»«,. Jeder Anspruch ans R«cht«ch «Gcht, -Ottendorfer Zeitung" erscheint Disns- tag, Donnerstag und Sonnabend. ^,s-Pieis: Monatlich 2,25 Mark, . durch die Boten 2.50 Mark, ^alle höherer Gewalt sKrieg od. sonst. >!?^cher Storungen des Betriebes der der Lieferanten od. d. Beförderungs- ^Pueqenf Hal der Bezieher Kernen An- Mtnf Lieferung oder Nachlieferung der M-mefRiichMhbtngd.Bezugspreises. ^nmer 83 Oertliches rmd Sächsisches. ^^'schmaiken 1—10 250 Gramm Gefrierfleisch und h »eef sowie 70 Gramm amerikanisches Schweinefleisch, s Lusr! das krankung" artige» Wenzel, ßdorf. Unter 6 Jahren aus die Reichsfleischmarken 1—5 Gesrierfleisch und Corned beef sowie 35 Gramm le« bei - Arscktt eraerftraß^/ I »Nil -hlt i-eMI Ra-tb-^ k Mark, bei h,^ss 8,85 Mark und bei amerikanischem Schweine- r^,80 Mark. Abschnitt 8 der Lungenkrankenkarte ^id t, ser Woche mit 250 Gramm amerikanischem Beisch für 5,90 Mark beliefert. den für die Amtshauptmannschaft Dresden- i ^.schließlich der Stadt Radeberg au die Zeit vom A'Juli 1920 au-gegebenen Nährmittelkarten werden ' Abschnitt 52 der gelben Karte A mit V, Pfund a *"ehl und ^/z Pfund Teigwaren, Abschnitt 52 ^t» » e B mit l/r Pfund Hafermehl und */, Pfund Abschnitt 52 der grünen Karte C mit ^/, Pfund Vs Pfund Teigwaren und Abschnitt 52 der -^ih mit Vs Pfund Hafermehl und »/, Pfund k"' Die Anmeldung für diese Belieferung hat von Verbraucher spätestens bis zum 24. Juli 1920 ^einhandelsgeschäft zu erfolgen. Sprech-Anschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Rr. 31. bi» 1 — Neuestes vom Tage. Die neueiten Meldungen über den russisch-polnischen lassen neue Fortschritte der bolschewistischen Armee er- Die polnischen Hoffnungen auf Einstellung des .^Äes erfüllen sich nicht. Der Schwerpunkt der A Offensive liegt offenbar zurzeit im Raume Wilna— '"Urg. Auch im Fettungsdreieck Rowno—Luck—Dubno ein starker Offenfivedruä der Bolschewisten. Im .''l haben sie sich der strategisch-wichtigen Bahnlinie Bialystok bemächtigt. Die polnische Armee befindet Zustande der Auflösung und man darf wohl er- daß dieser Entwicklung kein Einhalt mehr geboten kann. Es hat eine regelrechte Flucht der noch nicht Keiren jungen Leute über die westlichen Grenzen ein- ,' An der Front selbst gehen die Bataillone teilweise 'Mn zum Feinde über. i^Die „Times" berichtet: Der polnische Heeresbericht Sonntag gibt den Verlust von Tarnopol und die Ag der Festung Grodno zu. Auf der Straße nach A stehen die Polen in schwerem Kampf mit der 'laschen Armee. Die „Daily Mail" meldet aus Warschau: Hier ver- inan seit einigen Tagen den Geschützdonner von der > Die Lage der Stadt ist demgemäß beunruhigend ' A- Viele Verwundetenzüge sind bereits eingetroffen. Aal der Schulen sind für Lazarettzwecke beschlagnahmt. Mschouer Festungskommandant verbot, daß Ausländer ' ohne besondere Erlaubnis betreten. Nach dem „Stettiner Generalanzeiger" ist Bi-la Khun anders lautenden Meldungen am Mittwoch nach ? 3 Uhr mit dem Dampfer „Lisboa" von Stettin Aland abgereist. In seiner Begleitung befanden sich A Kommunisten aus Ungarn und Oesterreich. Er Nn am Sonntag früh mit der Bahn in der Nachbar- Aamm eingetroffen, wo er bis Mittwoch vormittag h°> um dann nach Stettin übergesührt und an Bord Äsers gebracht zu werden. Außerdem befanden sich Dampfer 830 russische Kriegsgefangene. Dar Reichrkabinett setzte in Anwesenheit des Reichs- A die Besprechungen über die Beschlüsse von Spa Ar Hauptpunkt der Erörterungen war die Frage der Mung, deren technische Durchführung sehr eingehend Ad einer vom Reichsminister des Innern vorgelcgten i ^Wurfes besprochen wurde. Ottendors-Gkrilla, dm rr. Juli zyro. l iAeifchversorgung im Bezirke der Amtshauptmann- AAen-Neustadt einschließlich der Stadt Radeberg. Woche vom 19. bis 25. Juli 1920 erhalten auf -Tischkarte Reihe „P" Personen über 6 Jahre auf aiung. rauben billigt »>»' u» wr, s. relkelll , 'cher Schweinefleisch. Der Preis beträgt für ^^gewogene Ware bei Gefrierfleisch 9,50 Mark Die „Times" melden aus Paris: Poincare hielt in and echtes . er Rede, worin er die Ergebnisse von Spa als »M» MZSsi hAnügend bezeichnete. Bevor man die Bestimmungen mAni Beitrages ermäßige, sollte man den Deutschen Mchtung auserlegen, 12 Stunden am Tage zu ar- , ^ dud die Hälfte des nationalen Vermögens den 4 M cht A m Wiedergutmachung abzuliefern. »II Postscheck-Konto Leipzig Rr. 2H148. Schrfftleitung, Druck u. Versag Hermann Rühle, Groß-WM«. Freitag, den 23. Juli ^Y20 ^9- Jahrgang — Wie am Mittwoch im Ministerium verlautete, lehnt euch Sachsen die Milchpreiserhöhung ab. — Keine Einführung des Porzellangeldes im Reiche- Wie die „Vossische Zeitung" von zuständiger Seite erfährt- ist der Gedanke, den Mangel an Kleingeld durch Ausgabe von Porzellangeld zu beseitigen, völlig fallen gelaffen worden. Die zuständigen Stellen sind der Ansicht, daß das Porzellan geld für den Verkehr absolut ungeeignet ist und als Reichs- geld nicht in Betracht kommt. Auch da« Gutachten der Reichsbank ist gegen die Verwendung des Porzellangeldes ausgefallen. — Seifenpreise. Die mit Genehmigung des Reichs- wirtschaftsministeriums festgesetzten Preise für fetthaltige Waschmittel betragen bis aus weiteres für: 1 Stück reine Kernseife 5 Mark, 1 Doppelstück reine Kernseife 10 Mark, 1 Stück reine Feinseife 5 Mark, 1 Stück Rasierseife 2.50 Mark, 1 Stück Kriegs-Seife 2 Mark, ^-Pfund-Paket Seifenpulver 3,50 Mark und 1-Pfund-Paket Seifenpulver 7 Mark Die Preise sind Höchstpreise. Die Seifen und Seisenpulverpakete werden in Zukunft mit Genehmigung des Reichswirtschasts- ministeriums ohne Prcisaufdruck hergestellt. — Zur Behebung der Wohnungsnot und zur Belebung der Bautätigkeit hat die sächsische Regierung den Haushalts ausschuß der Volkskammer ersucht, 50 Millionen Mark zu be willigen. Durch eine zehnprozentige Mietsteucr soll später das Geld ausgebracht werden. — Heiße Zeiten sind gefährliche Zeiten für die Säug linge. Wie Brustkinder überhaupt viel widerstandsfähiger gegen Schädlichkeiten sind, so auch gegen die Einflüße der H'tze. Darum sollte jede Mutter ihr Kind stillen, so lange sie kann. Bei Flaschenkindern ist es nicht so sehr die schnell sauer werdende Milch, als die Hitze selbst, von der ihnen Gefahr droht. Hauptsache ist Kühlhaltung des Kindes: ihm gehört der kühlste Raum der Wohnung. Bei Hitze Fenster schließen und von außen abblenden; bei Nacht und nach Regen öffnen! Fort mit dem Federbett! Leichte Decke genügt. Gummiunterlage ganz klein! Das Bad sei etwas kühler als sonst; hier und da eine kühle Abwaschung. Nicht überfüttern, bei großem Durst öfter etwas kühlen Tee zu trinken geben. — Verbotenes Lotteriespiel in Sachsen. Die Volks kammer hat in ihrer Sitzung einen Antrag auf Erlaß eines Verbotes jeglichen Lotteriespiele« gegen die Stimmen der Rechten angenommen. — Unter reger Beteiligung der Arbeitnehmer- wie auch Arbeitgeber-Organisationen hatte die sächsische Regierung eine Besprechung über die Krists in der Industrie, über den Valutastand den Käuferstreik und die Ausfuhrabgabe. Es waren etwa 90 Personen anwesend, u. a. auch ein Vertreter des Reichswirtschaftsministeriums. Den Vorsitz führte der Ministerpräsident Buck. Seitens der Regierung wurde er klärt, daß sie vor über einem Jahre die Ausfuhrzölle ge schaffen habe, um einen wirtschaftlichen Ausverkauf Deutsch lands zu verhindern. Sie seien aber damals von der In dustrie abgelehnt worden. Jetzt wäre es aber zu spät dazu. Von einer gewissen Ausfuhrindustrie könnte wohl ein Teil der Ausfuhrabgabe getragen werden. Aber die Regierung wolle dafür eintreten, daß doch verschiedene Aendcrungen vorgenommen werden. Die Außenhandelskontrolle werde nicht ganz beseitigt werden können. Die Teilnehmer wünschten vor allem eine Stabilisierung der Valuta. Die Regierung will hierbei mitwirken. Es fehlte, so führte man aus, nicht an Rohstoffen und Kohlen, sondern hauptsächlich an Auslandsaufträgen. Zum Schluß wurde auch der Käufer- streik lebhaft besprochen. Die Regierung wurde gebeten, durch die Presse die Bevölkerung aufzuklären, daß die Fort dauer des Käuferstreiks den Ruin Deutschlands mit sich bringen müsse. — Die Maul- und Klauenseuche in Sachsen. In der letzten Zeit sind in verschiedenen Teilen des Landes Todes fälle bei Rindern infolge von Maul- und Klauenseuche vor gekommen. Dies läßt die Befürchtung zu, daß der leider noch unbekannte Ansteckungsstoff dieser Seuche an Heftigkeit in der Wirkung zugenommen hat. Obwohl nun diese noch lange nicht die schwersten Folgen zu haben scheint, wie in Süddeutschland, wo bei dem gegenwärtigen Seuchenzuge bis zu 80 v. H. Verluste durch Todesfälle bei Rindern beobachtet worden sind, mahnen sie dennoch zur Vorsicht. Man kann nicht wissen, ob sich nicht auch in Sachsen der bösartige Charakter der Maul- und Klauenseuche noch geltend macht und Verluste zur Folge hat, die gegenwärtig bei dem über ¬ aus hohen Werte alles Klauenviehs und bei dem Mangel an Milch und Fleisch besonders schwer ins Gewicht fallen. Deshalb sollten alle Klauenviehbesitzer ängstlich darauf be dacht sein, die Seuche von ihren Viehbeständen sernzuhalten. Hierzu gehört, abgesehen von der peinlichsten Befolgung aller angeordneten veterinärpolizeilichen Vorschriften, vor allem eifrigste Betätigung eines energischen Selbstschutzes. An leitung hierzu gibt nicht nur die allgemeinverständliche Be lehrung über Tierseuchen, die als Anhang zu den Bunder- ratsvorschriften zum Viehseuchengesetz mit veröffentlicht und im Jahre 1912 allen Viehhaltern zugestellt worden ist, sondern vor allem auch jeder Tierarzt. Deshalb sollten die Besitzer von Klauenvieh in der jetzigen Zeit ernster Seuchen gefahr nicht verabsäumen, sich tierärztlichen Beirats zur Ver hütung von Einschleppung der Maul- und Klauenseuchen in ihre Viehbestände zu bedienen. — Im sächsischen Haushaltsausschub kam die auf fallend plötzliche Entlassung des Landesstallmeisters Grafen zu Münster zur Sprache, der sich um die sächsische Pferde zucht außerordentliche Verdienste erworben hat. Der Re- gierungsvertreter teilte mit, daß die Entlassung erfolgt sei, weil der Graf sich über den Wirtschaftsminister Schwarz ab fällig geäußert habe. Er hatte nämlich gesagt, daß ein ehe maliger Mstalldreher wie der Wirtschaftsminister von der Landwirtschaft nichts verstehen könne. — Zwangswirtschaft und fehlende Ziegelsteine. Wes halb die Ziegeleien nicht arbeiten können, sucht eine rheinische Dampfziegelei in einer Zuschrift an die „Köln. Ztg." wie folgt zu erklären: „Die Schuld daran trägt einzig und allein die Regierung! Kann man etwas Widersinnigeres denken als die Beschlagnahme der Steine? Wer baut denn heute, wenn er nicht unbedingt muß? Wir haben in den letzten Wochen in verschiedenen Zeitungen Steine angeboten, aber kein Stück verkauft. Jeden Tag stehen Angebote in der Zeitung Für Reparaturen und Unlbauten könnte man täglich mehrere Fuhren verkaufen, aber kein Mensch hat einen Freigabeschein. Wovon soll man die gewaltiften Be- triebsunkostcn bezahlen, wenn man nichts einnimmt und täglich nur auf Lager arbeitet. Man ist doch auf die Dauer gezwungen, stillzulegen und zu verkaufen." — Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, ist da« Freikorps Aulock seit dem 15. d. M. aufgelöst worden. E» befinden sich zurzeit nur noch Teile des ehemaligen Frei korps als Zivilisten in und bei Zeithain, die aber ebenfalls nach und nach abtransportiert werden. Widerstand gegen die Auslösung ist nicht geleistet worden. Richtig ist nur, daß sich etwa elf Unteroffiziere und Mannschaften im Zu sammenhang mit dem Kapp-Putsch seit März d. I. in Unter- suchungShast befinden Lausa. Im Prinz Hermann-Bad wurde am Sonn- abend gegen Abend eine Kabine erbrochen und sämtliche darin aufbewahrten, einem bekannten Dresdner Kaufmann gehörigen Sachen gestohlen. Selbst Hemd und Regenschirm sowie Bargeld im Gesamtwerte von 3000 Mark wurden mitgenommen. Der Bestohlene ist ein großer, starker Mann, sodaß es Not hatte, ihn wenigstens einigermaßen einzukleidcn, damit er seiner Behausung zueilen konnte. Borna. Die Arbeit wurde auch hier wieder aus genommen. Durch den Streik ist ein Ausfall von ungefähr 180000 Tonnen Briketts zu verzeichnen, was um so schwerer ins Gewicht fällt, als dadurch erhebliche Schwierigkeiten in der Kohlenversorgung von Großbäckereien entstanden sind. Neudorf. Hier wurde beim Beerensuchen im Walde ein fünfjähriges Mädchen von einer Kreuzotter in die Hand gebissen. Schon kurz nach dem Unfall schwollen Arm und Schultern des Kindes bedenklich an. Ein ärztlicher Eingriff konnte Schlimmeres verhüten. Plauen i. V. Am 19. Juli, als dem Tage, an dem sich vor zwei Jahren in der damaligen Kartuschen-Anstalt das furchtbare Explosionsunglück ereignete, dem über 300 Mädchen und Frauen zum Opfer fielen, wurde auf dem hiesigen Zentralsriedhos am Massengrab der Verunglückten eine Gedenkfeier abgehalten. Mit der Feier war die Weihe eines aus Mitteln der Stadt errichteten Denkmals verbunden. Bad Elster. In der Nacht zum Mittwoch ist hier im Kurhause in den im Vorzimmer stehenden großen Aus- stellungsschrank eingebrochen worden. Daraus sind alle dort untergebrachten und von Tausenden bewunderten kostbaren Spitzen usw. gestohlen worden. Der Wert der entwendeten Sachen beträgt viele tausend Mark. Ein großer Teil der G genstände ist, da es sich nur um Ausstellungssachen handelt, fast unersetzlich.