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Mr 1HQ Verlag r «M. GilrtXr, «»«, Sachsen Drahtanschrift: volkk,und «uesachsen ««v Schwarzenberger Tageblatt Donnerstag, den 1v. S«U 1V41 grrnrns! Hauptaeschüftaltrll« X« Lamm«!. Rr. »41 /xa oahrg. 94 Sm Osten unaufhaltsam oorwSrts. Luftwaffe versenkte 21000 BRT. — Heldentod des -auPmanns Balthasar. Salla an der finnischen Front genommen DNB. Au» dem Führerhauptquartier, 10. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Operationen im Osten schreiten unaufhaltsam vor- wärt». An der finnische» Front wurde am 8. Juli, durch Umsaffungsbewegungen finnischer Kräfte unterstützt, da» sehr befestigte Salla nach mehrtägigen Kämpfen durch deutsche Verbände genommen. Die dort kämpfende Sowjetdivisio« wurde zerschlagen. In Rordafrika wnrden örtliche VorstSße feind licher Panzer an« Tobruk abgewiesen. Deutsche Kampfflugzeuge belegten am 8. und S. Juli militärische Ziele de» Hafens Tobruk und eine« Flugplatz südostwärts Marsa Matruk erfolgreich mit Bomben. Nördlich Sollum erhielt ein britischer Zerstörer Bombentreffer. Stärkere Kräfte deutscher Kampfflugzeuge warfen in der letzten Nacht Flugzeughallen westlich Ismailian am Suez- kanal in Brand, Im Kampf gegen die britische Bersorgungsschiffahrt ver nichtete die Luftwaffe in der letzten Nacht an» einem gesicherten Seleitzug nördlich Requay heraus fünf Handelsschiffe mit zusammen 21 0 0 0 BRT. und bombardierte wirk sam Hafenanlagen an der Ost- und Südostküste der Insel. In der Nacht zum v. Juli wurde nördlich Berwick ein weiteres große» Handelsschiff von Kampfflugzeugen beschädigt. An der Kaaalküste schossen am gestrige« Tage Jäger 17, Flakartillerie «nd Marineartillerie se ein britisches Jagdflugzeug ab. Britische Kampfflugzeuge bombardierten in der letzten Nacht verschiedene Orte Westdeutschlands. Die Ber- luste der Zivilbevölkerung sind gering. Die Krankenanstalt Bethel bei Bielefeld wurde abermals mit Brandbomben belegt. Bei diesen Angriffen verlor der Feind durch Jagd- und Flakabwehr vier, durch Marineartillerie zwei Kamps- slugzeuge. Hauptmann Balthasar, Träger de» Eichenlaubes zum Ritterkreuz de« Eisernen Kreuzes, der mit 4V Luftsiegen an de« bekannte« Erfolgen der Luftwaffe hervorragend beteiligt war, fand in siegreichen Lnstkämpfen am Kanal den Helden- t o d. Mit ihm verlor die Luftwaffe eine« ihrer tapfersten Jagdflieger. Da» Andenken diese» heldenhaften Offizier» de» Jagdgeschwaders Richthofe«, der sich schon in der Legion „Londor" durch todesmutigen Einsatz wiederholt ausgezeichnet hatte, wird im deutsche« Volk unvergessen bleiben. Bon sieben englische« Flugzeugen sechs abgeschossen. Rom, 10. Juli. Der Wehrmachtsbericht von heute meldet u. a.: Verbände unserer Luftwaffe haben den Flugstütz. punkt Nicosia auf Cypern angegriffen und beträchtlichen Schaden sowie Brände verursacht. In der Nähe der Küste von Cypern haben sie einen 5000-Tonnen-Dampfer torpediert. Ein Sanitätsflugzeug ist in der Straße von Sizilien von britischen Jagdflugzeugen angegriffen worden. Südlich Siziliens haben unsere Jäger eine Hurricane abgeschossen. In Rordafrika wurde an der Sollumfront eine feindliche, von Panzern unterstützte Abteilung in die Flucht gejagt. Luftstreitkräfte der Achse haben in Tobruk auf der Reede liegende Schiffe sowie befestigte Stellungen bombardiert. Weiter wurden feindliche Flugstützpunkte östlich Sidi el Barani angegriffen. Es ent standen Brände. Auf einem der Flugstützpunkte wurden zahl reiche britische Flugzeuge zerstört. Der Feind unternahm Luftangriffe auf Benghasi und Tripolis. Bei dem Angriff auf Tripolis wurden von den sieben angreifenden Flugzeugen zwei von der Bodenabwehr und vier von den Jägern abge- schössen. Am Nachmittag des 9. Juli griffen britische Flug- zeuge Syrakus im Tiefflug an. In der Nacht unternahmen britische Flugzeuge einen Angriff auf Neapel, wo 14 Tote und 30 Verwundete unter der Zivilbevölkerung zu beklagen sind. Affe Angreifer abgefchvffe«. Berlin, S. I«li. Sin deutsche» Jagdgeschwader schoß bei einem Angriffsversuch von 27 Sowjetbombern a«f einen Feindflugplatz im Oste« innerhalb 1S Minuten sämtliche sowje tischen Flugzeuge ab. Unsere Luftwaffe griff auch im Verlause des Dienstag» wieder an der gesamten Ostfront mit durchschlagender Wirkung in den Erdkampf ein. Ein deutscher Verband vernichtete au» der Lust in einem einzigen Abschnitt 81 zum Gegenangriff sich sammelnde Sowjetpanzer. Starke Brände in Birmingham und Plymouth. Deutsche Kampfflugzeuge griffen in der Nacht zum Mitt- woch das Zentrum der Metallind st rieBirming- kam mit guter Wirkung an. Zahlreiche Brände brachen in den kriegswichtigen Anlagen dieser an Flugzeugwerken, Flug- zeugmotorenfabriken und anderen Metallindustriewerken reich- sten Stadt Großbritanniens aus. Unsere Luftangriffe haben bereits bei früheren Bombardierungen auf Birmingham große Zerstörungen angerichtet. — In der gleichen Nacht griffen deutsche Kampfflugzeuge die Hafenanlagen von Plymouth an. In der Staatswerft nordwestlich von Devonport brachen starke Brände aus. * 325 000 Flüchtlinge au» dem Nildelta. Rom, 10. Juli. Mehr als 325 000 Flüchtlinge haben das Gefahrengebiet Alexandrien-Suezkanal verlassen. Transport und Verpflegung dieser Massen bereiten besondere Schwierig, ketten. In der Nähe des britischen Flottenstützpunktes Alexan. drien sind Flüchtlingslager errichtet worden. Das Wirtschafts leben ist gelähmt. Erfolge der firmifchen Land- «ad See- streitkrSste. Helsinki, 10. Juli. Wie das Oberkommando der finnischen Wehrmacht gestern abend bekanntgab, hat an der südöstlichen Landgrenze Erkundungstätigkeit und Störungsfeuer der Artil lerie stattgefunden. Die finnischen Truppen erbeuteten acht Geschütze, eine Menge Maschinengewehre und andere Waffen. An der Ostgrenze wurden Operationen planmäßig fortgesetzt und einige Ortschaften besetzt. Die finnischen Seestreitkrafte versenkten in den letzten Tagen fünf feindliche Fahrzeuge, dar. unter zwei große Transporter und einen Minensucher von etwa 500 To. Die Luftwaffe bombardierte feindliche Flug plätze, Bahnhöfe und Transportfahrzeuge. Bis zum Abend des 8. Juli schossen die finnischen Flieger und die Flak 73 feindliche Flugzeuge ab. Vier eigene Flugzeuge kehtten nicht zurück. Eindrücke im Osten. Ein spanischer Pressevertreter berichtet. Ein spanischer Pressevertreter schildert Eindrücke und Erlebnisse in den von den deutschen Truppen besetzten Ge- biete der Sowjetunion. „Die Fahrt nach Bialystok mußten wir aufgeben, weil uns eine endlose Schlange von Gefangenen entgegenkam. In der Nähe von Jaroslaw, wohin wir uns wandten, befindet sich an einem Bergabhang ein Sammellager mit 4000 sowjetischen Gefangenen. In wenigen Tagen haben sie das frisch« Gras in eine öde graubraune Steppe verwandelt. Das ganze Lager erscheint tonfarben. Unter freiem Himmel riecht es schon von weitem wie aus einem Löwenkäfig und, wenn man näher kommt, hat man tatsächlich das Gefühl, in einem Stall von wilden Tieren zu sein und hier sein Leben aufs Spiel zu setzen. Alle Misch- und Unterrassen kann man hier finden. Bei anderen wieder öffnet sich der zahnlose Mund zu einem jüdischen Grinsen, wenn man sich mit dem Photoapparat nähert. Einige betteln um Zigaretten. Die Offiziere unterscheiden sich kaum von den einfachen Soldaten. Da man ihnen gesagt hatte, daß die Deutschen die Offiziere zuerst erschießen würden, haben sie ihre Abzeichen abgerissen und sogar ihre Schuhe ausgezogen, um nicht unter den ge- wöhnlichen Soldaten aufzufallen. Darüber hinaus spielen 'sie mit Vorliebe die Blöden. Als einzigen Ausweis haben die meisten nur die Gefangenen- und 'Lagernummer. Ein Ge- fangener aus Usbekistan, der 18 Jahre alt ist, erzählt, vor 10 Tagen seien einige Soldaten in sein Heim gekommen, hätten ihn in einen Schnellzug verladen und an die Front gebracht. Man habe ihm ein Gewehr in die Hand gedrückt, mit dem er nicht habe umgehen können. Dann sei er schließlich, als er noch keine 24 Stunden an der Front geweilt habe, in Gefangenschaft geraten. Die einzige Frage, die ihn jetzt interessiere, sei, ob die Deutschen bereits in sein Heimatdorf gekommen seien. 'O „Als das Oberkommando der deutschen Wehrmacht vor wenigen Tagen eine Zusammenstellung der in der ersten Kriegswoche eroberten oder zerstörten russischen Tanks und Flugzeuge veröffentlichte, war es verständlich, daß mancher Laie die Höhe der Zahl nur schwer begreifen konnte," schreibt ein Berichterstatter von „Dagens Nyheter", der durch Ver. mittlung der deutschen Behörden die Ostfront besuchte. „4000 Flugzeuge und über 2000 Tanks, wie damals die Zahlen un gefähr lauteten, sind phantastische Zahlen auch für diejenigen, die sich an die Bilder der militättschen Paraden auf dem Roten Platz in Moskau erinnern, wo die Kampfwagen in einem anscheinend nie versiegenden Strom vorwärts rollten und wo die Flugzeugsormationen nahezu den Himmel verdunkelten. Für den jedoch, der ein paar Tage lang auf den Straßen gereist ist, in deren Nähe die deutschen Sturzkampfbomber in oft nur wenigen Stunden den letzten Widerstand der ringe- schlossenen sowjetischen Soldaten zerhämmerten, erweisen sich diese Ziffern als nicht länger unglaubhaft. Was man hier zu sehen bekam, ist die Wahrheit, die hinter den nackten Zahlen der deutschen Berichte steht." Erfolge im Kampf auf dem Atlant». Die neue Verlustliste des englischen Postministers ist die längste, die bisher herausgegeben, wurde. Sie meldet den Verlust der gesamten englischen Post vom 8. bis 10. Mai nach Brasilien, Thile, Mittelamerika, China, Columbia, Kuba, Haiti. Japan, den Philippinen, Nordeuropa, der Sowjetunfon und den USA. Es ist unmöglich, die gesamte lange Verlustliste wiederzugeben. Aber auch dieser kleine Ausschnitt unterstreicht zur Genüge die Erfolge der deutschen Kriegsmarine und der Luftwaffe im Kampf auf dem Atlantik. Planmäßig. Seit einigen Tagen sind die Mitteilungen des OKW. Uber die Kämpfe im Osten wieder sehr kurz. Es kehren uns geläufige Ausdrücke wieder, wie. planmäßiger Verlauf der Operationen, erfolgreiche Kämpfe usw. Das deutsche Volk kennt diese Sprechweise. Es weiß, daß nach der Zerschlagung wesentlicher Teile der russischen Wehrmacht in den großen Grenzschlachten auch die weiteren Operationen für die deut- schen Waffen siegreich verlaufen, und versteht die Gründe des deutschen Oberkommandos, aus denen es mit der Mitteilung von Einzelheiten zurückhält. Die Feinde aber sehen sich ver anlaßt, die Galgenfrist bis zu den nächsten Einzelmitteilungen des OKW. in echt jüdischem Dreh zu einer plumpen Stim mungsmache auszunutzen. So meint Radio London, daß die Operationen im Osten zwar nach den Mitteilungen des OKW. planmäßig, aber im Sinne der Sowjetpläne verliefen. Das ist denn doch selbst für englische Verhältnisse ungewöhnlich dürftig. Es mutet uns wie der Galgenhumor eines innerlich verfaulten und absterbenden Systems an, wenn angesichts der völligen Niederlage solche Töne angeschlagen werden. Die deutschen Truppen lassen sich durch die Londoner Papierstrategen in ihrem Siegeszug nicht aufhalten. Wenn das OKW. in seiner Mitteilung ausdrücklich die gesamte Ost front in den Bereich der erfolgreichen Operationen einbezieht, dann gilt diese Feststellung selbstverständlich auch für die tapferen rumänischen und finnischen Truppen, die unter der Führung von General Antonescu und Feldmarschall Manner- Heim wichtige Stellen der Gesamtfront einnehmen, ferner auch für die ungarischen und slowakischen Kontingente, die bei den Kämpfen zwischen den Pripjetsümpfen und den Karpaten Vor bildliches geleistet haben. Hinter dieser kämpfenden Ostfront aber steht das zum erstenmal geeinigte Europa, und es wird nicht lange dauern, bis aus fast allen europäischen Ländern die Freiwilligen zur Front der Ordnung und der europäischen Zu kunft strömen. Sie treibt nicht die Lust an Abenteuern, son dern sie haben das Bedürfnis, den alles zerstörenden Bolsche- wismus in seinem Laufe mit aufzuhalten. In Deutschland begrüßt man diese Männer, die aus allen Schichten aller Län- ber Europas kommen (die Insel ausgenommen, die Roosevelt qbenso wie Island bald für die westliche Hemisphäre bean spruchen wird), als Mitstreiter. Menn aber kindliche Gemüter in den gegnerischen Ländern verbreiten, die militärische Kraft Deutschlands sei so geschwächt, daß es „fremde Soldaten" brauche, so ist über diese kümmerliche Art der Auf heiterung betrübter Gemüter kein Wort zu verlieren. Ob es 800 oder 80 000 Mann sind, die auf Befehl des obersten Kriegsherrn der demokratischen USA., Roosevelt, unter Wah rung der Monroedoktrin, wie sie der Präsident auffaßt, auf Island gelandet sind — in diesem Spielraum bewegen sich die gegnerischen Zeitungsmitteilungen —, die Planmäßigkeit der deutschen Operationen im Osten wird durch sie nicht be rührt werden. Denn wir wissen es aus des Führers eigenem Munde, daß alle Möglichkeiten vorgesehen sind. Unter diesen stand eine amerikanische Landung in Europa sicher mit im Vordergrund, denn es lag nahe, daß Roosevelt wie soviele andere auch diese Dummheit seines Weltkriegsvorgängers nach machen würde. Auch die Meldung, daß der britische General Wavell nicht nach Indien geht, sondern das Kommando über die Sowjet, armeen übernehmen soll, wird, wenn sie sich als richtig herausstellen sollte, niemanden in Deutschland erschüttern. Es handelt sich um einen alten Bekannten, dem die plan mäßigen deutschen Erfolge in Nordafrika, Griechenland und Kreta noch in den Knochen sitzen dürsten und der auch von Moskau her nichts daran ändern wird, daß der Endsieg Deutschland ebenso planmäßig zufallen wird, wie cs die Vor- siege errungen hat. E. V. Eine Werkstatt voll Dynamit. Bolschewistisch« Anschläge auch in Schweden. Stock Holm, 9. Juli. Im Zusammenhang mit der Auf- deckung der bolschewistischen Sabotageorganisation in Däne mark gibt die schwedische Polizei bekannt, daß die Bolsche- wisten auch in Schweden eine Zweigorganisation unterhalten hätten. Acht Personen, denen Verbrechen ernster Natur zur Last gelegt werden, seien bereits festgenommen worden. Die Presse stellt unter der Ueberschrift „Wie lange soll das noch dauern?" fest, der Prozeß gegen die dänische kommunistische Liga beweise, daß die Roten Skandinavien eine ganz beson dere Aufmerksamkeit geschenkt hätten. Die Arbeit der Kom- munisten sei lan-desschädlich und müsse deshalb verboten wevden. In Göteborg fand die Polizei in der „Sporthütte" zweier Kommunisten eine ganze Werkstatt voll Dynamit. Montevideo, 10. Juli. Den Vorschlag Uruguays, wonach kein amerikanisches Land, das in den Krieg mit den Nationen anderer Erdteile eintritt, als kriegführend betrachtet wevden solle, haben nach Argentinien jetzt auch Chile und Peru cch- gelehnt. Thile ist der Ansicht, daß ein solches Abkommen lediglich eine Wiederholung schon bestehender Abmachungen sein würde, während Peru den uruguayischen Plan für un angemessen und ungenügend hält, da alle Maßnahmen weit gehend von den Auswirkungen des europäischen Konflikte» abhängen würden.