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MMM filr RilsSry Tharandt, Mosten, Sieöentehn und die Amgegenden. Amtsblatt für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, He-^Lwalde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- tanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Rshrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdors Schmiedewalde, Sora. Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag vvn Marlin Berger in Wilsdrun. — Bemmworllich für die Redaktion Marlin Berqer daieibü. No. 13V. I Sonnabend, den 3. November 1SVV. S8. Jahrg. I . Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche für Niederwartha Blatt 27 aus den Namen Marie Louise vcrehel. Güldenhaupt ged. Koelzsch eingetragene Grundstück soll am Iv. Januar 1W1, Vormittags I2IV Uhr — an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flnrbuche — Hektar 6,2 Ar groß und auf 13230 Mk. — Pf. geschätzt. Es besteht aus Wohnhaus und Garten und liegt an einem Bergabhang der von Niederwartha nach Gauernitz führenden Straße mit der Haupt front nach der Elve zu. . , Die Einsicht der Mittheilungeu des Gruudbuchamts sowie der übrigen das Grund ¬ stück betreffenden, Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eiu- tragung des am 25. August 1900 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Bersteigcrungstermine vor der Auf forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verthcilung des Bersteigerungserlöses dem Ansprache des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgcgenstehendes Recht haben, werden aus- gefordcrt, vor der Ertheiluug des Zuschlags die Aushebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herdeizusühren, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungs- erlös äu die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Wilsdruff, den 27. Oktober 1900. königliches Amtsgericht. , Ass. Heintz. Lungwitz. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche für Niederwartha Blatt 28 auf den Namen Marie Louise verchel. Güldenhaupt geb. Koelzsch eingetragene Grundstück soll am 1V Januar LW1, Vormittags 1s1v Uhr "" der Gerichtsstelle — ini Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 6,1 Ar groß und auf 13210 Mk. — Pf. geschätzt. Es besteht aus Wohnhaus und Garten und liegt an einem Bergabhang der von Niederwartha nach Gauernitz führenden Straße mit der Hauptfront nach der Elbe zu. Die Einsicht der Mittheilungeu des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 25. August 1900 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Gründbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Auf forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Ge- hots nicht berücksichtigt und bei der Vertheilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf- geforderi, vor der Ertheiluug des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigeruugs- erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Wilsdruff, den 27. Oktober 1900. königliches Amtsgericht. Ass. Heintz. Lungwitz. Bekanntmachung. Die von der hiesigen städtischen Sparkasse ausgestellten Einlagebücher Nr. 27717 lautend auf Benjamin Naumann in Grumbach, „ 25893 „ „ Oskar Naumann daselbst, „ 32866 „ „ Hermann Naumann daselbst und „ 43433 „ „ Ernst Mickan daselbst, werden nach beendigtem Aufgebotsverfahrcn hiermit für völlig ungültig erklärt. Wilsdruff, am 29. Oktober 1900. Der Ktadtrath. Aahlsnberger. Aslitische Rundschau. Fn zwei Wochen wird der deutsche Reichstag zu- sammeutreten. Es ist heute schon vollkommen klar, was freilich nie groß zweifelhaft sein konnte, daß die inneren Politischen und wirthschaftlichen Fragen die deutsche Volks vertretung am meisten fesseln werden. Von dem neuen Reichskanzler wird doch vor allen Dingen eine feste Klar- kegung der Grundzüge der deutschen Sozial-, Gewerbe- und Wirthschäftspolitik erwartet, die Bewegung wegen China hat sehr viel, das Meiste sogar von ihrer früheren Er regung verloren, nachdem die überaus selbstlose Haltung der deutschen Reichsregierung erwiesen war. Zudem sitzt uns das Hemd der heimischen Wirthschäftspolitik vor der Hand noch weit näher, als der Rock der China-Politik. Kaun Reichskanzler Graf Bülow sich auf dem ersteren Gebiete mit der Mehrheit des Reichstags befreunden, so braucht er kaum in Sorge zu sein, der Reichs-Angelegen heiten wegen. Ob die während der letzten Jahre stattqe- habte ziemlich selbstständige Behandlung der ciuzelstaat- lichen, voran der preußischen, Angelegenheiten sich wird in »llen Punkten behaupten können, bleibt allerdings abzu- wa«x„ Süddeutschland weht der Wind, wie sich aus den Debatten im württembergischen Landtage aufs erzieht, zur Zeit ziemlich scharf gegen Berlin, die ^"chte der Einzelstaaten werden mit einer Bestimmtheit o. „ m »icht verkannt werden kann. Vielleicht ist 1 einmal un Reichstage, wo alle Bun- desstaaren, ihre Vertreter im Bundesrath, wie im Reichs- Wort kommen können, die Dinge zur Sprache gebracht w^km,. da wird sich gewiß zeigen, daß von den ^orurtheiwn, die immer wieder betont werden, die meisten unbegründet sind. Es ist eine alte Erfahrung: Wer keine Sorgen hat, der macht sich welche. Und wer kleine Sorgen hat, der macht sich große. In Stuttgart hat man von „Verpreußung" und von Württemberg als „preußischer Provinz" gesprochen. Und da fast die ganze Landesvertreluug einig war, müssen jedenfalls diese Aeußer- ungen beachtet, und die Mißverständnisse oder kleinen Sorgen beseitigt werden. Mißtrauen kann zum schleichenden Uebel werden, wenn ihr nicht bei Zeiten der Nährboden entzogen wird. Unser Kaiser, der am Mittwoch Nachmittag der Enthüllung eines Denkmals für seinen Großvater in Hildesheim beiwohnte und Abends auf Schloß Wernigerode am Harz einlraf, pürschte am Donnerstag in Begleitung des Fürsten Stollberg. Am heutigen Freitag Spätabend kehrt Se. Majestät nach Potsdam zurück. Im Befinden der Kaiserin Friedrich macht die Besserung wesentliche Fortschritte. Die hohe Frau ist sehr aufgeräumt. Die Hubertusjagd wird am Sonnabend abgehalten, aber nicht im Grunewald bei Berlin, sondern auf einem zum Döberitzer Truppenübungsplätze gehörigen Gelände. Ein Ruf nach Wiedereinführung der Prügelstrafe findet sich in der „Augsb.-Postztg.", dem Organ des bayrischen Centrums. Es heißt darin u. A.: Vor" Kurzem erklärte ein Subjekt vor der Polizeibehörde, in der Strafanstalt sei es doch eigentlich „gemütlMer" als heraußen und wenn nichts anderes helfe, müsse mau eben einen Mord begehen, um wieder zu einer sorgenfreien Existenz zu ge- laugen. Unsere moderne Humanität wittert hinter solchen Erscheinungen geistige Abnormitäten. Aber wenn derlei Individuen die Größe des von ihnen ungerichteten Elends wirklich nicht zu ahnen vermöchten, so könnten sie vielleicht doch noch wisse», daß wohlverdiente und recht gezielte Hiebe, und zwar deren mindestens 25, nicht so gemüthlich sind, Wie die warme Zelle und das Tischlcin-Deck-Dich in dem nach allen Regeln der Hygiene ausgestalteten großen Unterkunftshause für alle, die ehrliche Arbeit scheuen. Schon den Kindern in der Schule gegenüber muß jetzt die thörichte Duselei der Humanität zur Anwendung ge langen. Gebt den Lehrern wieder die Ruthe in die Hand und dem Richter jene Gewalt, die gewaltthätigen und ehrlosen Subjekten gegenüber allein, ganz allein eine Wirk ung haben kann. So ganz UnreLt hat der Mann nicht, wenn er mit seinen Aeußerungen auch viel Anfechtung sinder. Prinz Prosper Arenbcrg. Die „Nat.-Ztg." be richtigt ihre neuliche Meldung, Prinz Prosper Arenberg sei wegen grausamer Tödtung eines Hottentotten zu 18 Jahren Festung verurtheilt worden, jetzt dahin, daß die Strafe auf 15 Jahre Gefängniß lautet. Das Blatt ent schuldigt die irrthümliche Angabe mit einem Druckfehler. Beschlagnahme von Geld auf dem „Bundesrath". An Bord des von Dclagoa in Hamburg angekommenen deutschen Postdampfers „Bundesrath", so war aus Hamburg gemeldet worden, wurden 30 Kisten Rohgold im Werthe von mehreren Millionen Mark beschlagnahmt. Das Geld war an ein Hamburger Südafrikahaus adressirt, als Ab sender sei Krüger genannt, doch werde vermuthet, daß es trausvaalische Staatsgelder seien. Der Antrag auf Be schlagnahme des Goldes sei, so heißt cs weiter, von zwei großen Banken ausgegangen, denen von der Transvaal regierung Geldsendungen, und zwar vor der Erklärung des Krieges, confiscirt worden seien. Da die Thatsache der Maßnahme bestätigt wird, gleichzeitig aber hervorgehoben, daß es sich bei dem beschlagnahmten Geld: nicht nm das Vermögen des Präsidenten Krüger handle, so dürfte die obige Darstellung zutreffend sein. Jedenfalls ist es an genehm, daß das schöne Geld nicht den Engländern in die Hände gefallen ist. Die Norddeutsche Bank verwahrt das Geld. Dre deutsche Werft in Tsingtau erhält große Werkstätten, Gießereien und alle zu durchgreifenden Repa raturen unserer Kriegsschiffe nothwendigen Einrichtungen, so wird der „Volks.-Ztg." aus Genua berichtet. Da die Neueinrichtung, falls eine solche wirklich geplant und noth- weudig ist, sehr hohe Anlagekostcn verursachen würde, so entnehmen wir dem Berichte der „Volks.-Ztg" noch folgende Einzelheiten: Auf dem großen Transportdampfer „Loewen- burg", der Ende September den Snezkanal passirte, war das gesammte Einrichtungsmaterial an Maschinen und Werkzengen für jene Werkstätten und Gießereien, sowir für die Werft verfrachtet, sowohl gleichzeitig als auch später haben die Arbeiter, Aufseher und Leite' , Schlosser, Schmiede, Mechaniker, Klempner, Gießer, Putzer, Formenmacher, Zimmerleute, Elektrotechniker, Maschinenbauer und In-