Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zweiMal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel- jührlich ab Schalter 4,15Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 3b Pfennige, durch die Post 1,15 Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. AmLsöLcrtt für die Grtsöeösrde uns den Kemeinderat zu Wretnig. Inserate, die 4gespal- tene KorpuszeUe 15 Pf. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 20 Pf., im amt lichen Teile 25 Pf., und im Reklameteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Loksl-Niireiger kür Sie octsKssten kremig, SirsßrSdrräsrk, k-mmsMe, ^ranlrenlbal «»ä Umgegend. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstar vormittags 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 102. Sonnabend, den 22. Dezember 1917. 27. Jahrgang Handel mit Schweinen. Die Veräußerung und der Erwerb von Schweinen, auch von solchen mit einem Lebend gewicht von weniger als 25 kg, ist in Sachsen dadurch eingeschränkt, daß die Veräußerung nur an Mitglieder des Viehhandelsverbandes mir großer Äusweiskarte und der Erwerb nur von solchen Personen erfolgen darf, die im Besitze eines gültigen Ankaufsscheines sind. , Mit Ermächtigung des Königlichen Ministeriums des Innern bestimmt die Königliche Amtshauptmannschaft abweichend hiervon folgendes: 1 ., Die Veräußerung und der Erwerb von Schweinen jeden Gewichts unmittel bar von Landwirt zu Landwirt wird ausnahmsweise zugelassen, wenn feststeht, daß das zu erwerbende Tier aus einer Schweinehaltung von besonderer züchterischer Bedeutung stammt und zur Zucht, nicht zur Weitermast, Verwendung finden soll. 2 ., Die Veräußerung und der Erwerb von Schweinen unter 25 Kg Lebendgewicht unmittelbar vom Landwirt unter Umgehung des Händlers wird in den Fällen, nicht allgemein, zugelassen, wenn s) Veräußerer und Erwerber Landwirtschaft betreiben und ihre Betriebe sich inner- , halb desselben Kommunalverbandes befinden, i>) Veräußerer und Erwerber nachgewiesenermaßen miteinander verwandt oder ver schwägert sind. Auch in diesen Fällen (1 und 2) ist ein Ankaufs sch ein von der Ortsbehörde aus zustellen, auf diesem aber der Name und Wohnort des Veräußerers und die erfolgte Ausnahme bewilligung der Königlichen Amtshauptmannschaft zu vermerken. Auch diese Ankaufsscheine unterliegen den allgemeinen Bestimmungen. Der vom Königlichen Ministerium des Innern für die Zeit bis zum 15. Januar 1917 zugelassene freie Ankauf von Ferkeln zu Schlachtzwecken wird durch die vorstehenden Ausnahme bewilligungen nicht berührt. Königliche Amtshauptmannschast Kamenz, am 15. Dezember 1917. Kirchennachrichten von Bretnig. 4. Adventsonntag, den 23. d. M. ^9 Uhr Predigtgottesdienst, 5 Uhr Beichte und hl. Abendmahl. Christabend: flz7 Uhr Vesper. Neueste NaKrickteu Zwischen Brenta und Piave wurden seit dem 11. Dezember an gefangenen Jtaliern 270 Offiziere und 8150 Mann eingebracht. Eins unserer Unterseeboote (Kapitänleutnant Viebeg) hat im Aermelkanal fünf Dampfer mit 23500 Tonnen Schiffsraum versenkt. Der französische Verpflegungsminister Boret er klärte, er habe die größten Besorgnisse für die kommenden Tage; der Schiffsraum sei völlig ungenügend. Auf dem Schwarzen Meere ist bereits teilweise die Schiffahrt wieder ausgenommen worden. Fliegerhauptmann Hans Hesse ist von Berlin nach Mossul am Tigris geflogen. Der Reichskanzler besprach am Donnerstag mit den Parteiführern die durch die mit Rußland begonnenen Friedensverhandlungen eingetretene politische Lage. Mehrfache italienische Angriffe sind gescheitert. Calais und Dünkirchen wurden in der Nacht zum Donnerstag erfolgreich mit Bomben be legt; Bomben und Brände sind festgestellt worden. In Petersburg ist dec Kriegszustand erklärt worden; alle Versammlungen auf den Stra ßen sind verboten. Der mittelrusfische Semstwoverband, bisher eine Hauptstütze der Kadetten, erklärte sich für die maximalistische Regierung, sofern sie den Frieden bringt. Die Nahrungsmittelnot in England ist infolge des Unterseekrieges in der letzten Zeit wieder bedeutend gestiegen; es ist ein fleischloser Tag angesetzt worden. Die Friedensverhandlungen. Berlin, 20. Dez. Eigentlicher Bevoll mächtigter des Deutschen Reiches zur Führung der Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk ist nur der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Herr v. Kühlmann. Seine Mitarbeiter, die ihn bei dieser Aufgabe unterstützen werden, wie der Gesandte v. Rosenberg, Geheimrat Simon, Geheimrat Schüler, dieser für die Konsulats personalien, ferner der Direktor der Abteilung ll Geheimrat Johannes und der Direktor der Ab teilung III Geheimrat Kriege, dürften sich nicht dauernd am Vechandlllngsorte aufhalten, sondern werden je nach den Umständen von Zeit zu Zeit immer wieder nach Berlin zurückkehren. Die österreichisch-ungarische Offensive an der Brenta. K öln, 19. Dez. Zur Kampftage an der italienischen Front wird hierher gemeldet: Nach umsichtigster Vorbereitung haben österreichisch ungarische Truppen ihre Unternehmungen im Gebirge östlich der Brents wieder ausgenommen. Der Angriff, der noch im Gange ist, trifft eine empfindliche Stelle, da die Grappawerke der letzte feindliche Verteidigungsabschnitt im Ge birge sind. Der Feind wird bedroht, von Norden und Osten angefaßt zu werden. Der tschechische Hoch-Verrat am Isonzo. Zu der von dem Abgeordneten Rieger und Genossen an den österreichisch-ungarischen Lan desverteidigungsminister gerichteten Auflage be treffend Gerüchte, daß die große Offensive gegen Italien nicht zu dem ursprünglich beabsichtigten Zeitpunkte einsetzen konnte und daß sogar ge-^ raume Zeit ernste Gefahr für die südliche Front! der Oesterreicher bestanden habe, wird berichtet,! daß ein tschechischer Reserveleutnant namens! Pliska, in Zivil Mitcelschullehrer an einer Pra ger tschechischen Mittelschule, und vier andere tschechische Offiziere am Tage des italienischen Angriffes bei Carzano im September den Sol daten in der vordersten Linie Branntwein zu trinken gaben mit dem Vergeben, daß lieh die Italiener ruhig verhalten würden. Dadurch wurde die Aufmerksamkeit der bosnischen Sol daten herabgemindert und ihre Widerstands fähigkeit so herabgesetzt, daß sie von den bald darauf stürmenden Italienern fast ohne Aus nahme erschlagen wurden. Nur eiu Korporal konnte sich retten und hatte die Geistesgegen wart, eine Leuchtpistole abzuschießen, wodurch der Durchbruchsverjuch der Italiener zur Kennt nis der benachbarten Abteilungen kam, die sich rasch zum Gegenstoß sammelten. Der Angriff wurde abgeschlagen. Die Gefahr war um so größer, als Pliska und seine Genossen schwersten Verrat geübt hatten, indem sie den Jtali- enernKarten hatten zukommen lassen, i n denen alle Batterie st ellungen, Unterstände, Beobachtungsposten usw. genauest angezeichnet waren. Der den Italienern dennoch zuteil gewordene Mißerfolg brachte allerdings den Feind auf den Gedanken, daß ihm ein Hin terhalt gelegt worden sei. Diese Annahme soll dazu geführt haben, daß die Italiener den Pliska und seine Mitschuldigen, die im Kampfe zum Feinde übergegangen waren, hingerichtet haben. Dieser Tatbestand würde allen Offizieren der 11. Armee in Druckschrift dienstlich bekannt kiekst kiMr will nicht, daß „England triumphiert", er will aber einen Driesen ser verlMnsigung auf gruns ser militärischen Lage, also einen ehrenvollen Driesen Mr veutfchlans. Er hält sich an das Kaiser wort vom 4. August 1914: „Uns treibt nicht Eroberungssucht." Unser pusor hält zur Rriesensresolution ses seutschen Reichstags vom 19. Juli, in der es heißt, solange sie feinslichen Regierungen aut einen priesen ser versMnsigung nicht eingehen „wird das deutsche Volk wie ein Mann zusammenstehen, uner schütterlich ausharren und Kämpfen, bis sein und seiner Verbün deten Recht auf Leben und Entwickelung gesichert ist." gegeben, in der auch die zum Verrat benutzten Karten mit den eingezeichneten Stellungen usw. wiedergegeben erscheinen. Das Vorkommnis soll auch eine völlige Aenderung der österreichisch ungarischen Angriffspläne und eine Umgruppie rung der Truppen notwendig gemacht haben. Dadurch verzögerte sich die Offensive bis zum Eintritt der kalten Jahreszeit, was im Verein mit den notwendig gewordenen Aenderungen der operativen Pläne eine Minderung des möglichen Erfolges bewirkte. SeciliHe; und SSÄM». Bretnig. Unter Bezugnahme auf den Be schluß des Kreisvereins sächsischer Zeitungsver leger haben auch wir uns veranlaßt gesehen, ab 15. Dezember d. I. den Anzeigenpreis von 12 auf 15 bez. 15 auf 20 Pfz. zu erhöhen. (S. Kopf unseres Blattes.) Der Bezugspreis unseres Blattes erfährt keine Erhöhung. Bretnig. Nach einer Bekanntmachung der König!. Amtshauptmannschaft beträgt in der Woche vom 16.—22. Dezember 1917 die sicher gestellte Fleischmenge 250 gr, in der Woche vom 23.—30. Dezember 150 gr Fleisch mit oder ohne Knochen. Pulsnitz. Das 40 jährige Lehrerjubiläum an der hiesigen Schule konnte am 17. Dezem ber Schuldirektor Schmalz begehen. Aus die sem Anlasse fand eine Feier statt, in der von dem Königl. Bezirksschulinspektor Groschupp, im Namen der Schulgemeinde von Bürgermeister Dr. Michael und im Auftrage der Lehrerschaft durch Oberlehrer Engel Worte des Dankes und der Anerkennung an den verdienstvollen Jubilar gerichtet wurden. Kamenz. Vom Kommunalverband wird uns geschrieben: Da die schnelle Erledigung der Hausschlachtgesuche im volkswirtschaftlichen In teresse liegt, hat die Amtshauptmannschaft jetzt durch Heranziehung militärischer Hilfskräfte da für Sorge getragen, daß die bis jetzt einge reichten Hausschlachtgesuche sämtlich in dieser Woche durchgeprüft werden. Bei der ungeheu ren Menge der vorliegenden Gesuche — es gehen täglich 80 bis 100 Gesuche ein — können mündliche Nachfragen auch bei vorliegender be sonderer Dringlichkeit nicht berücksichtigt werden. Wer bis zum 18. d. M. ein Gesuch eingereicht hatte, kann auch bestimmt auf die Entscheidung bis Weihnachten rechnen. Ueber die künftig einzureichenden Schlachtgesuche wird in den nächsten Tagen eine besondere Bekanntmachung j erscheinen. Bis zu deren Erlaß mag also von Einreichung neuer Gesuche abgesehen werden. Das ist wirklich vaterländische Politik, die zu unterstützen jeder Wähler unseres Wahlkreises am 11. Januar Gelegenheit hat durch die Wahl von Richard Pudor. Chemnitz. Von einem Straßenbahnwagen tödlich überfahren wurde am Dienstag nachmit tag gegen 3 Uhr auf der Annaberger Straße das 8 Jahre alte Mädchen Erika Tille. Rreisverein serDortschrittlichen Volkspartri Mr sen A. sächsischen Reichstagswahlkreis.