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Mopauer» Tageblatt und Anzeiger l 109. ZahrgMg «ro mavenb/Lonntag, 29./Z9. November 1941 Nr. 281 An,»ia»npr»is»: Di» 4- mm breit« Alillimeterzeil» 7 M-i breit, Aliliim-t-r,-ile im Lextt-il S5 Pf.; Aach ahstaffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr L5 Pf. ,u,llglich Porto. Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Poftanstalten angenommen. Da, „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger' Ist da, zur Veröffentlichung oer amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat, zu Zlöha und des Bürgermeisters ,u Mapau behöM Blatt und enthält di» amtlichen Bekanntmachungen de» Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Volksbank Zschopau, «. G. m. b. H.; Ltadtvank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig Zeitung für di» Orte: Böruichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlöbch-n/Lrzgeb.^ Waldkirchen/Lrzgeb., W-itzbach, Wilischthal, Witzschdorf. Vettere Fortschritte lm Angriff aus Moskau Schwere blutige Zelndverlusle bei Rostow unb lm Donezbogen / Vergellnngsmatznahmen wegen völkerrechlswitrigen Verhallens der Vevölkervng von Rostow / konzentrischer Angriff gegen starte britische KrSste lnUordasrika/Yener Erfolg »nserer Vorpostenboole Aus dem Führerhauptquartier, den 29. November 1941. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Sm Angriff auf Moskau wurde« wettere Fortschritte er- ztelt. »et Rostow und tm Douezbogen erlitt der Feind bei erneuten, unter starker Zusammenfassung «nd rücksichtslosem Einsatz seiner Kräfte geführten Angriffen schwere blutige Verlufte. Die vesatzungstruppe von Rostow räumt befehls- gemäß das engere Stadtgebiet, um die erforderliche« ver- gettnngsmatznahmen gegen die BevSlkerung «nnmehr rück« sichtSlos in die Wege z» leiten, die sich VSlkerrechtswidrig im Rücken der deutsche« Truppe« am Kampf beteiligt hat. Bor Leningrad wurde« stärkere Ausbruchsversuche des Kein» de» abgewiese«. I« Nordafrika stehe« dis-verbündete« Truppe« tm kou» zentrischen Angriff gegen starke britische Kräfte, die ernent von Südoste« ans Tobrnk vorgeftotze« st«d. Deutsche Kampf flugzeuge bombardierte« mit g«ter Wirkn«g Eisenbah«- a«lage« bei Didi Barani. Vorpostenboote wehrte« im Ka«al de« Angriff einer britischen Gchnellbootslottille anf ei« Geleit erfolgreich ab. Die z«m Teil bereits beschädigte« feindliche« Boot« w«rde« vo« de« deutsche« Torpedoboote« verfolgt, wobei et« bri tisches Gch«ellboot versenkt «nd zwei weitere im Nahkampf so schwer beschädigt wnrden, das mit ihrem Verlast z« rech ne« ist. Alle b««1sche« Schiffe liefe« i« ihre Zielhäfe« ei«. Waffen sprechen -le Vahrhell Vie Lage au den Kraulen — Englische Selbfllrllil Der Durchbruch durch di« starken feindlichen Verteidi gungsstellungen in der Mitte der Ostfront, der im OKW- Bericht gemeldet wird, ist «in neuer Beweis dafür, daß Lie Behauptungen aus Moskau und London sämtlich falsch sind, in denen versucht wurde, den Eindruck zu erwecken, als s«i die deutsche Offensive tm Osten zum Stillstand gekommen, während gleichzeitig bi« Engländer in Afrika angeblich große Erfolg« erzi«lt hätten. Weder das «ine noch das andere beruht auf Wahrheit, sondern eS handelt sich bei dies«« geg nerischen Falschmeldung«» wieder einmal um «ins Stim mungsmache »um Zwecke -er Verschleierung der wirklichen Vorgänge. Seit zehn Tagen haben sich di« britischen Trup pen in Nordafrika auf das äußerste bemüht, Tobruk zu ent setzen und dis deutschen Stellungen zu durchbrechen. Keines dieser Ziele ist von ihnen erreicht worden, sondern di« Eng länder haben mit dieser Offensive lediglich schwere Verlusts an Truppen und Material geerntet. Im Osten aber, wo an verschiedenen Stellen der langen Front sowjetische Gegen angriffe angesetzt waren, sind auch dies« zurückgeschlagen worden, während zugleich der deutsche Angriff auf bi« Ver teidigungsstellungen in der Mitte der Front zum vollen Er folg geführt hat. Die Sprache der Waffen ist die Sprache -er Wahrheit. An den Tatsachen, wie sie in Afrika und an der Ostfront lie gen, können kein« Moskauer oder Londoner Vernebelungs versuche etwas ändern. Dies« DertuschungSmethoö« beim Gegner ist nun schon so alt und abgebraucht, daß sie auch im eigenen Lager ihre Wirkung nicht mehr recht tun will. Viel mehr regt sich wachsende Kritik an diesem System der Lügen und der Verdrehungen, und diese Kritik kommt gelegentlich recht drastisch zum Ausdruck. So hat die amerikanische „Shanghai Evening Post" jetzt eine Art psychologischer Un tersuchung an den verantwortlichen englischen Propaganda ¬ leuten angestellt. DaS Blatt sagt, daß von üt«s«n Stellen aus vollem Halss Siegesmeldungen ausposaunt würben, be vor b«r Sisg «rrungen sei, wie z. B. jetzt in Afrika. Das Blatt versichert, daß dies« Kritik auch von vielen Engländern geteilt werde, di« eS ebenfalls unbegreiflich fänden, daß die Männer in London, die fast ununterbrochen Beweis« ihrer Geist es schwäch« ablegten, immer noch nichts dazugelernt hät ten ober noch nicht von ihren Posten «ntfernt worden seien. In einer englischen Zeitung aber wird von einem bekannten Kommentator mit Lürr«n Worten erklärt, baß die britisch- sowjetische Propaganda ganz bewußt dis tollsten Lügen ver- breite, um Unruhs zu stiften, und zwar ln voller Kenntnis der Unwahrheit ihrer Behauptungen. Außer diesen Falschmeldungen wenden -io Engländer aber auch immer wieder ihre bekannten Methoden der Be» «tnflussungSversucho an, mit denen st« bi« harte Sprache der Waffen übertönen möchten. Go hat sich der englische Rund funk jetzt wieder einmal ausführlich mit Deutschland befaßt und er hat dabei recht offen aus -er London«! Giftapothek« geplaudert, wo die R«zept« zur Vergiftung der öffentlichen Meinung in Deutschland angefertigt werb«n. Ein«s -i«ser Rezept«, bis natürlich samt und sonders wirkungslos sind, geht dahin, man müsse dis Deutschen davon überzeugen, daß sie «inen Angriffskri«g führen und daß bi«s«r Kri«g ein großes Unrecht sei. Dann würden sie nicht mehr mit den selben Mut in den Kampf gehen wie bisher. Man scheint in London das deutsche Volk für sehr töricht zu halten, denn Lei uns weiß jedermann, daß England den Krieg erklärt hat, baß wir den drohenden bolschewistischen Angriff abwehren mußten, daß wir aber diese Verteidigung mit einer ent schlossenen Offensive führen, gegen di« alle Lügen machtlos bleiben. Amerika, Aluminium und die Aggression Bon unserer Berliner Schriftlcitung. Roosevelt hat sich in diesen Tagen auf Südamerika ge- > stürzt — sein Ziel war das bauxitreiche Surinam (oder, wie man es auch nennt, Holländisch-Guhana) an der Nord küste Südamerikas, das nun von amerikanischen Truppen besetzt werden soll und in dem schon USA-Flieger einge troffen sind, um den „Schutz dieses Landes vor Nazi-Agres- soren" zu übernehmen. Das letztere ist die ständige These Roosevelts: wenn es für ihn gilt, feine Aggression zu. be mänteln, schiebt er den Deutschen aggressive Absichten in die Schuhe, die Deutschland natürlich gerade in Südamerika niemals hat, was jeder normale Mensch auch einsehen muß, da sich Stützpunkte in einem anderen, so weit entfernten Erdteil von Deutschland aus wohl niemals würden halten lassen, wenn sie aus so großer Nähe angegriffen würden, wie das von den USA aus geschehen kann. Herr Roosevelt hat mehrere Gründe, um sich nach dem Süden hin „auszu dehnen": einmal war es die Tatsache, daß das USA-Volk für das viele Geld, das ihm „für Rüstungs- und Vertei digungszwecke" aus der Tasche gezogen wird, nun endlich auch etwas sehen will. Deshalb startete also Herr Roose velt dies Unternehmen, das durchaus unblutig zu verlaufen schien und beste Aussicht hatte, daneben noch fette „Profite" in Gestalt der sehr reichen Bauxitgruben zu bringen, die . hier in Holläudisch-Guyana liegen. Bauxit — das ist be kanntlich der hauptsächliche Grundstoff für die Aluminium gewinnung. Amerika, d. h. in diesem Falle die Vereinigten Staaten, haben Bauxit nur in geringem Maße, sodaß sie also darauf angewiesen sind, diesen Stoff aus anderen Ländern zu beziehen. Die genannte holländische Kolonie war schon immer der Hauptlieferant für Nordamerika. Nun basiert aber ein Großteil der Flugzeugfaürikation be kanntlich auf Aluminium, und die USA haben gerade ihre Flugzeuginoustrie im Zeichen der Aufrüstung gewaltig auf- . gezogen und ausgebaut. Doch die beste Industrie nutzt be kanntlich nichts ohne Rohstoffe — man hat auch für Alumi- z nium und seine Verbindungen noch keinen Ersatz gefunden. aus dem man Flugzeuge bauen könnte. So steht dle Zwangs lage aus, in der sich Roosevelt befand, als er den Befehl gab, Holländisch-Guyana zu besetzen. Er hofft nun, wieder etwas Boden gewonnen zu haben, auf dem er seine Macht position befestigen kann. Amerikanische Zeitungen und der amerikanische Funk mußten deshalb in diesen Tagen den Amerikanern deutlich machen, welch groß« Vorteile die Be setzung der holländischen Kolonie mit sich gebracht hätte. Es war der soeben gekennzeichnete Vorteil, der den Amerika nern bei dieser Gelegenheit serviert wurde. Dazu wurde in den Zeitungen weiter gesagt, daß nicht nur die holländische Emigrantenregicrung sondern auch Brasilien mit der Be setzung einverstanden gewesen seien. Ob beides stimmt, weiß man nicht — die geflohene holländische ehemalige Regierung, die mitunter von Niederländisch-Jndien aus, mitunter aber auch von Neuhork oder aus einer anderen amerikanischen Stadt ihre Meinung und ihre Wünsche bekanntgibt, wird Wohl nicht viel gefragt worden sein, als es galt, das Land wegzunehmen. Und wenn sie einverstanden war, bedeu tete das für ^rrrn Roosevelt ein glattes Geschäft: er be kam Guhar . id die emigrierten Holländer bekamen eine beträchtliche .....ahl Dollars dafür, daß sie ihr Land ver rieten und verkauften. Nebenher hat Herr Roosevelt eine gute Ausgangsposition für einen Angriff oder Zugriff auf die afrikanische Westküste bekommen, als er Surinam in Besitz nahm. Dies letztere wurde nicht laut hinausposaunt, wahrscheinlich aber werden sich die Juden in Wallstreet be sonders die Hände gerieben haben, als ihnen deutlich wurde, welch vorteilhaftes Geschäft sich in jeder Hinsicht mit diesem Lande machen ließ, das bis dahin von europäischen Kon flikten unberührt war, nun aber in den Blickpunkt des Inter esses gerückt wurde. Vielleicht wird Südamerika erst einmal wirk ich wach, wenn es erkennt, was dieser erste Zugriff Roosevelts gegen den südamerikanischen Kontinent bedeutet. Br. Europa Lm Von Gesandten Werner Daitz. Im Geleitwort zu «in«r ausgezeichnet orientie renden Broschüre „Europas WirtschaftsfrciHeit" von Gerhard Gebhardt — sie ist erschienen tm Verlag Glückauf, Essen — gibt Gesandter Werner Daitz, b«r Präsident des Führerrings in der Gesellschaft für «uropäische Wirtschaftsplanung und Großraumwirt- fchaft, den folgenden umfassenden Ueberblick -eS europäischen Lebensraumes neben den anderen pla netarischen Lebensräumen. Sechs lebensräumliche Ballungszentren sind Heute schon politisch, wirtschaftlich und kulturell voneinander unterscheid bar: 1. Der ostasiatische Lebensraum mit einer Bevölkerung von rd. 660 Millionen; 2. der indisch-malaiische Lebensraum mit rS. V2V Mil lionen; S. der «uropäische Lebensraum mit rS. 530 Million«»; 4. -er afrikanisch« Lebensraum mit rd. 160 Millionen; 5. -er nordamerikanische Lebensraum mit rd. 186 Mil lionen und 6. der von ihm deutlich unterscheidbare südamerikanisch« mit rd. Sö Millionen. Di« besonderen Nasseeigentümlichkeiten -er beiden ame rikanischen Lebensräums sind erst in -er Entwicklung begrif fen. Durch -i« bewußte EinwanderungSbeschränkung wer den st« sich in den nächsten Generationen immer schärfer auSprägen und voneinander absetzen. Diese sechs SebenSräume steHen nun insofern in «inem interessanten Verhältnis zueinander, als -i« nördlich ge legenen — wohl infolge ihrer härteren LebenSbodinguugen — Sie stärkeren politischen und wirtschaftlichen Gestaltungs kräfte gegenüber »en südlicher gelegen«» entwickeln. So findet -er ostastatilchs Lebensraum als o-stastatischs Groß» raumwirtschaft tropische Ergänzung an «rster Stelle in dem politisch und wirtschaftlich weniger aktiven indisch-malaiischen LebenSraum, -i« europäische Großraumwirtschaft im afrika nischen Tr-tetl, während der nordamerikanische und der füd- amerikanische LebeuSraum trotz ihrer geographischen Zuge- orünstenheit zwei biologisch und wirtschaftlich völlig vor einander getrennt« Lebensräums Larstellen. An zweiter Stells erst stehen neben den vorherrschenden norbsüdlichn ErgänzungStendenzen der drei großen doppel- räumigen Gruppen ihr« Querverbindungen. Diese bi«ten dann die letzten wirtschaftlichen ErgänzungSmöglichk«itcn als di« neu« Form der Weltwirtschaft. Zwischen diesen sechs Lebensraumwirtschaften und ihren sich immer mehr festigenden natürlichen Beziehungen unter- einander wirb das künstliche Gebilde des englischen Welt- Wirtschaftssystems endgültig zerrieben. Da di« Völk«rfami- lien der sechs unterschiedlichen Lebensräume ihre ewigen Geburts- und Wiedergeburtsräume nicht auf die Dauer ver lassen können, ohne zu entarten oder urnzuarten, liegt in die ser Neuordnung -er Welt zugleich auch die Grundlage ihrer politischen und wirtschaftlichen Befriedung. Denn -i« Le- bensraum-J-oe wirkt in politischer, wirtschaftlicher und kul tureller Hinsicht deshalb in natürlicher Weis« befriedigend, weil st« naturgesetzlich an Volkstum, Nass« und Boden ge bunden ist unb daher nicht willkürlich und imperialistisch gehandhabt werden kann. Lebensraum gegen Imperialis mus ist also das neue Prinzip der Weltordnung. Das «ng- lisch-amerikanisckw Weltwirtschaftssystem war auf ständigen Eingriffen in die natürlichen Lebensraumwirtschasten auf gebaut, während di« nationalsozialistische Lehre von der Le bensraumwirtschaft zu einer zwanglosen Ordnung führt. Skorie Rede Mustert; gegen USA Des Raubes bezichtigt Donnerstag abend hielt der Leiter des NSB., 2ng. Mustert, im niederländischen Rundfunk eine Rede über die Besetzung von Niederländiich-Euyana durch amerikanische Truppen. Mustert betonte daß das niederländische Volk wie derum von der niederländischen Emigramenregierung in Lon don getäuscht worden sei. Mustert erinnerte daran, daß Großbritannien den Nieder landen im Jahre 1734 Gibraltar, 179ö Teulon. Malakka und die Kapkolonie, 1316 Demara, Essequibo und Bervece, 1880 Singapore und 1871 die Goldküste abqcnommen habe, während es 1902 die stammverwandten Burenrepubliken vergewaltigte. Vor zwei Jahren sei Curacao von England besetzt und später den Vereinigten Staaten in die Hände gespielt worden, während jetzt auch Surinam verloren gegangen sei. Der Fall Surinam bilde eine Fortsetzung der englisch nordamerikanischen Raubpolitik ber letzten Jahr hunderte. Der Naiionalsozialismus und Faschismus seien jedoch damit beschäftigt, ein neues vereintes Europa auizubauen, worin die Völker in Freiheit und gutem Einverständnis miteinander leben könnten. In Zukunft würden die germanischen Völker des europäischen Festlandes in enger Schutsalsverbundenbeit Schul ter an Schulter stehen. Mit der Feststellung, daß nicht nur die niederländischen Nationalsozialisten, sondern das ganze nieder ländische Volk den Raub von Surinam und Euraca nicht anerkennen, klang die Rundfunkrede Musterts aus. Verteilung der Preise de» „Hilf mit", und „Haus Schem««"-Wettbewerbs durch den Reichswatter des RSLB, Gauleiter Wächtler. Der Rcichsleiter des NSLB, Gauleiter Wächtler, nahm am Freitag abend In den Räumen der Verbindungsstelle des NSLB in Berlin dis Verteilung der Preise i n Wettbew«rb des „Hans-Schemm-Preises" und des „Hilf mit-Breises" vor.