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,, vez»gspr«ts: vtortAjLlMch Mark frei ins Hsss. Ja d« SeschLstsstelle abgeholt viertel- Mriich t Mk. Einzelne Nummer w pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag »ob Sonnabend Nachmittag, 11 . : H Unterüaktung8- nnä Anzeigeökatt M die NeinPaltige «»rp».-B« deren Xa»m la ^sg. — Im RekiemeMl ftr »t« klMs,al«igt Petit-Seite z, pf§. rl«ß»t§,n«nnai,me bi» Wtzr mitA-». Hsllaß^ebAtz, nach vv,k»«i«W. Mit wSchentüch erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Mandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Made". Vock Verlag von Hermann Rühle, Buch-ruckirei in Groß-Dkrilla. verantwortlich für bi. »ebaktien y. Rühle in Gr«--»tMa. Nummer 58 Dounerstag, den sZ. Nai M5. Jahrgang Amtlicher LeU. Bekanntmachung. Die nächste Bratmarkenausgabe findet Sonntag, den 16. dieses MonatS von 1t —1. Uhr in der neuen Schule zu Ottendorf statt. Die Aushändigung von Brotmarken an anderen Tagen erfolgt nur an erst zugezogene Personen. Ottenvorf-Morttzdorf, am 12. Mai I9l5 ' Der Gemeindevorstand. Neuestes vom Tage. — Nachdem nun die französisch englische Offensive, die schon lange vorher in den schwungvollen rednerischen Kundgebungen unserer Feinde eine große Rolle gespielt hatte, endlich Wirklichkeit geworden war, glaubten wir von einer energischen Fort führung dieser Angriffe zu hören. Damit ist es indes mchtS, und es scheint fast, als ob diese vielgerühmte Offensive sich bereits erschöpft hätte. Waren ihre Erfolge am ersten Tage, obgleich mehr als vi r neue Armeekorps zum Angriff vorgeführt wurden schon recht mäßig, so ist das am zweiten Tage nach dem Berichte unserer Heeres leitung in noch höherem Grade der Fall gewesen. Dir Angriffe südwestlich Lille — hier hatte die Offensive eingesetzt — auf die Loretto-Höhe und die Orte Äblain und Carency wurden unsererseits abgeschlagen, und zwischen Carency und Neuvrlle, wo die Franzosen sich in unserer vordersten Linie festgesetzt hallen, dauert der Kampf noch fort, d. h. es gelang dem Gegner Nicht, hier weitere Fortschritte zu machen, dagegen hat sich die Zahl der von uns hier gemachten Gefangenen auf 800 erhöht Genf. Die gestrige vierte Beschießung von Dünkirchen erfolgte in der siebenten Morgenstunde. Die Zahl der Geschosse war geringer als bei den jüngsten Belegungen, aber die moralische Wirkung war um so stärker, als die Bevölkerung infolge der achttägigen Ruhe schon den Pariser Be- schwichttgungSnolen Glauben beizumessen begann. In den Abendstunden war Dün kirchen durch die Meldung alarmiert: Zeppeline nahen von Englands Küste! Die Ortsbehörden trafen aus Pariser Weisungen die auch nach Boulogne und Calais gingen die erforderlichen Maßnahmen In Parts selbst war große Kampfbereitschaft an geordnet worden. — Die russische Niederlage in Galizien ist nicht mehr auszuhalten. Nochmals haben die Russen den Versuch gemacht. Sie haben alle Reserven, die irgendwie heran- zubekommen waren, in einer neuen Ver teidigungslinie zufammengezogen, um hier den Vormarsch der Verbündeten auszuhallen. Vergeblich! Nur ein kurzer, neuer Kampf und auch die neuen Linien waren durch brochen. Und die frischen Truppen, die die Verfolgung aushalten sollten, teilten das Schicksal der Geschlagenen. Nun sind auch sie hineingezogen in den Strudel der Flucht welche sich unaushaltfam nach Osten wälzt Und sie vermehren nur das Durcheinander und bieten den Verfolgern neue Ziele. So ist auch dieser neue Wtderstandsversuch ohne Erfolg geblieben. Die Nieoerlage ist durch ihn nur erst recht besiegelt worden. Der neue Aufmarsch der Russen erstreckte sich über die ganze Front von den Kar pathen bis an die Weichsel, also über mehr als hundert Kilometer. Man war sich ja von vornherein klar darüber, daß es keinen Zweck haben konnte, nur an einzelnen Stellen dieser Front Widerstand zu leisten; Umgehungen der Flügel hätten dann un ¬ bedingt sofort die neue Schlacht entschieden So war man also gezwungen, die ganze Front neu zu besetzen, und es waren zu diesem Zweck offenbar nicht nur aus den Ostkarpathen und aus Lemberg, sondern auch aus Polen alle Truppen herangezogen worden, die nur irgendwie herbeiqeschaff' werden konnten. Wie stark diese neue Truppenmacht war, läßt sich noch nicht be» urteilen. Sicherlich vereinigte sie aber be deutende Streitkräfte, da es keinen Sinn gehabt hätte, mit einer ungenügenden Truppenzahl den Vormarsch der Verbündeten aufhalten zu wollen. Es war zu erwarten daß die russische Niederlage in Westgalizien nicht ohne Folgen auf die russische Front in Südpolen nördlich von der Weichsel bleiben konnte. In der Tat haben denn auch die Russen schon in Südpolen den Rückzug von ihren Stellungen an der Nida angetrelen. Wie weit sich diese Wirkung der Niederlage nach Norden sortsetzen wird läßt sich zurzeit noch nicht übersehen, Es ist aber sehr wohl möglich, daß die Folge ein Zurückgehen der Russen in Südpolen über di« Weichsel sein wird. Bndapest, Az Eft meldet aus dem K. K. Kriegspressequartier: Die Verfolgung und Vernichtung der russischen Armee, die bei Dukla gestanden hat, geschieht durch die Armeen Mackensen, Boroeoic und von der Marwitz mit ungeheurer Schnelligkeit Die Angst und der Zusammenbruch haben sich nunmehr auch auf die russische Front bei Lupkow übertragen. Die Armeen Boroeoic und Marwitz vereinigten sich bei Ostrowitza. In sechs Stunden waren neue 6000 Ge fangene und zahlreiches Kriegsgerät er beutet. Die vordrtngenden Verbündeten ließen Komanta hinter sich und marschierten bereits auf Baltgrod, teils in der Richtung zum San und warfen hierbei die feindlichen Nachhuten überall zurück Kopenhagen. Die deutschfeindliche Zeitung Extrabladet schreibt über die An gelegenheit der Lusitania: Weshalb soll die Torpedierung schrecklicher sein als alles andere, was im Kriege geschieht? Ereignet es sich doch jeden Tag, daß Frauen und Kinder getötet werden, wenn eine Stadl bombardiert wird. Es ist doch gar nichts Neues, daß der Krtg nicht nach Älter und Geschlecht fragt. Es ist also nur Heuchelei Hysterie und Gedankenlosigkeit, wenn sich England, Frankreich, Rußland und Amerika jetzt entrüsten. Die russischen Greueltaten gegen Frauen und Kinder, das englische Verhalten gegen Deutsche in den Kolonien und das Verhalten der Franzosen in Marokko sind doch in aller Welt bekannt. Weshalb also der Entrüstungsschrei? Der einzige Gesichtspunkt bei der Kriegführung ist, ob sie wirkungsvoll ist. Es ist jetzt nichts Außergewöhnliches, daß Engländer und Amerikaner über eine deutiche Tat heulen. Der Getroffene heult immer. Aber wir Unbeteiligten können doch ernen solchen Standpunkt nicht einnehmen, wenn wir uns das Recht selbständigen Denkens be wahren wollen. Ter Gesichtspunkt, der sich uns zunächst ausdrängt» wenn wir das ürchterliche Ereignis betrachten, ist die Ver achtung für die englische Prahlerei. Darin liegt nichts Verächtliches, daß Englands ge waltige Flotte nichts verhindern konnte. Aber verächtlich sind der Uebermut und die Sorglosigkeit, womit man in allen Kreisen Englands und Amerikas die deutschen Warnungen ausgenommen hat. Wenn man seine Sachen in vollster Ordnung hat, läßt es sich hören, daß man Uebermut zeigt, obwohl es auch dann nicht gerade kleidsam rst. Aber England hatte ja keineswegs seine Sachen in Ordnung. Die englische Admitalität ist, obwohl ihr die stärkste Seemacht zur Verfügung steht, machtlos gegen die deutschen Unterseeboote, die auf )em Meeresgründe herankriechen und sich >m geeigneten Augenblicke in das Schiff einbohren O England! Du der Meere tolze Herrscherin, wo ist deine Herrschaft sin? Machtlos mit den Händen im Schoß muß du die unsichtbaren deutschen Boote deine Gewässer beherrschen sehen. Was helfen dir deine stolzen Kreuzer, deine ge waltigen Schlachtschiffe und dein kolossales Aufgebot von maritimem Glanze und Herrlichkeit? Sie sind ganz unnütz geworden gegenüber der Kriegführung, welche die Deutschen gewählt haben und die sie mit glänzender Tüchtigkeit durchführen. Aber fragt man, was für Sinn darin liege, ein großes friedliches Schiff mit 1500 friedlichen Menschen niederzuschießen, so ist zunächst zu erwidern, daß nach deutscher Behauptung die Lusitania als bewaffneter Hilfskreuzer im englischen Flottenveczeichnts ausgeführt war. Also ist die Frage zurückgegeben, was veranlaßte friedliche Menschen, Frauen und Kinder, auf emem Kriegsschiffe zu fahren? Aber außerdem ist die Zerstörung der Lusitania eine so wirkungsvolle KrtegS- lat als Glied in den Bestrebungen, Eng land abzusondern. Selbst wenn man die Möglichkeit völliger Absonderung für aus geschlossen hält, so geht doch der Weg einer solchen Abtrennung nur durch Taten wie die Torpedierung der Lusitania. Einen anderen Weg gibt es hier nicht. Wie soll Deutschland ferner die Uebersührung von Kriegsmaterial verhindern können? Ver blüffend ist die Sicherheit, mit welcher die deutschen Unterseeboote arbeiken. Man ist selbst, wenn man die Deutschen noch so wenig leiden kann, doch genötigt, die deutsche Technik, Tatkraft und Unter nehmungslust zu bewundern. OertlicheS und Sächfisches. Dttendorf-Dkrilla, zr. Mai MS. — Beratungsstellen für Volksernähcung. Oie LandeSauskunst für Volkeernährung be- ibsichligt, demnächst allgemein zugängliche Be- raiungsslellen in verschiedenen Teilen der Siadl ins Leben zu rufen, wo Hausfrauen iller Stände in den Fragen derNahrungSmittel- eUangung und -zubereitung, über die zurzeit versügbaren Vorräte und deren zeitgerräße Lerwertung, über Herstellung und Anwendung von Kochkisten und Kochdeuteln usw. Rat und Belehrung erhallen können. Die erste dieser Beratungsstellen wird schon in den nächsten Tagen in der Geschäftsstelle der LandeS- inskunst, Lültichaustraße 3, eröffnet. Näheres über Sprechstunden usw. wird noch bekannt gegeben werden. — Die sächsische Regierung erläßt solgende Lerordnung, die zeitweilige Abänderung einigen Bestimmungen des Schonzeitgesetzes und des Kaninchengesetzes betreffen): A 1. Für das lausende Jahr wird unter Aushebung von § 3 Ziffer 2, 3 und 7 des Schonzeitgesktzes der Abschuß von weiblichem Eael- und Dammwild sowie Kälbern beider Mdarten schon vom 1. Augnst an, von Rehlöcken vom 1. Juni an, von Fasanen 1. September an gestattet. § 2 Die Amtshauptmannschaften werden ermächtigt ans begründete Beschwerden der beteiligten Grundstücksbesitzer über einen allzu großen Wildbestand an Fasanen Anordnungen zu dessen angemessener Verminderung zunächst durch die Jagdberechtigten auch schon vor dem 1. September zu treffen. 8 3 In Abänderung von § 3 des Gesetzes, die wilden Kaninchen betreffend, vom 25 Juni 1902 werden die Grundstücksbesitzer ermächtigt, die auf ihren Grundstücken austretenden wilden Kaninchen selbst zu erlegen oder zuverlässige Personen mit ihrer Erlegung zu beauftragen. Die Ver wendung von Gist bleibt ausgeschlossen. Zur Benutzung von Schießgewehr bedarf es der ausdrücklichen Zustimmung des Jazdberechtigten dem auch das Verfügungsrecht über die erlegten Kaninchen verbleibt. Diese Verordnung tritt mit ihrer Verkündigung in Kraft. — Zur Eierversendung ins Feld wird von poslaimlicher Stelle geschrieben: Von der Industrie werden seit einiger Zeit PappkartonS mit Zwischenlagen als Verpackung zur Ver sendung von Eiern ins Feld in den Handel gebracht. Diese PappkartonS sind zur Ver wendung roher oder weichgekochter Eier völlig ungeeignet' Schon bei der Feldpostsammelstelle in Leipzig liegen zahlreiche derartige Sendungen vor, bei denen sämtliche darin enthaltenen Eier zerbrochen sind, wodurch nicht nur di« betreffenden Sendungen selbst, sondern außerdem eine größere Zahl anderer Päckchen beschmutzt worden sind. Bei dem außerordentlich starken Feldpostverkehr und Mit Rücksicht darauf, daß die Postbeutel namentlich im Felo« manchen Druck auöhalten müssen, liegt es im eigenen Interesse des Publikums, von der Verwendung solcher PappkartonS zur Ver sendung von Eiern ins Feld abzusehen. Ueberhaupt kann ganz allgemein nicht dringend genug geraten werden, für Feldpostsendungen stets eine Verpackung zu wählen, die den hohen Anforderungen der Beförderung ins Feld genügt. — Bereitet Apselsinensirup. Nichts darf heute zu gering erscheinen, um nicht im Interesse des Volkswohls verwendet zu werden. So sollte man auch die Apfelsinenschalen nicht achtlos sortwerfen, denn aus ihnen kann ein schmackhastes und ersrischendes Getränk für unsere verwundeten Krieger in den Lazaretten und sür die Soldaten im Felde hergestelll werden Wir geben unten ein erprobtes Re- z.'pt zur Bereitung von Apfelsinensirup an und bitten alle diejsninen, welche Liebesgaben an die Truppen und Lararette senden wollen, die noch in Mengen vorhandenen Apfelsinen zu benutzen, den Sirup zu bereiten und ihn entweder an die zunächst gelegenen Lazarette (möglichst kleinere Orte) oder an die Sammel stelle für Liebesgaben des 12. und 19. Armee- korps abzugeben. Dieses Rezept lautet: Von sechs gut gereinigten Apfelsinen wird die äußere gelbe Haut sorgfältig aus zwei Kilo Zucker ab gerieben. Dazu gibt mau 1 Liter Wasser und 50 Gramm Zitronen- oder die billigere Weinsteinsäure. Diese Mischung wird täglich zweimal ausgerührt, nach zwei bis drei Tagen wenn sich der Zucker vollständig aufgelöst hat, durch ein Tuch gegosseu, in Flaschen gefüllt und gut verkorkt. Dresden. Das dem Häusermakler Christian Friedrich Lurenz gehörige „Weiße Schloß" in Blas.witz ist zwangsweise versteigert worden. Das Meistgebot gab die Deutsche Hypothekenbank in Meiningen mit 102 000 Mk. ab. Das Grundstück, das amtlich auf 148 500 Mark geschätzt war, betrug eine Hypothekenbelastung von 222 570 Mark.