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53. Jahrgang, ^ls 50 Freitag, 10. Februar 1900 Bezug Sgebützr »i«t»IV,drI. ,Ur Dr„. 8«» ixt täglich ,n>«e> nmli^« Zuuaaun, (an Sonn- und Äonwae» nur «tnmaN 2,ü0Ä«.. dulch nnaioit, ltaeLoni» m«II>onä>>! ».50 Mi. Bet etttuxttger Zu- ßklluug durch die Post itM.>ot,u« Bestellgeld). Di« de» ^Lesern von Dresden u. Umgebung am Lag« vorher zu- gestellten Abend-Aus gabe» erhalte» die aus- warllnen Besteher mit der Morgen-Ausgabe »ulanimen ,„gestellt. Nachdruck nur nnt deut ln!,er Quellenangabe <„Dr,«d. Rachr.") ,u- «sstg. — Unverlangte LInnulkrinle merde» nicht ausbewahrt. Tclcgramm-Adrcsse: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: U » 2«!»« « 3S01. Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. I-odvek L Vo. Loklisksrantsu 8r. Llaz. ä. Xüuigs v gueluseu. Vdovoisavll, vsosos Ves8eri8. Lmnelverklluk: Vre»ll«ii, 4>tw»r>ct 2. «n,et«en-Daris Annahme von Anklln- dlgunge» bis nachm. » Uhr, Sonntags nur Marieniuage 38 von It bis >/,l Uhr. 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Ml i l«>»! t!iI.-liA. prsxcr Strasse S0. -Lolov. Mutmaßliche Witterung: kälter, veränderlich. In der gestrigen Stadtverordnetensitzung kam es zu tu m u l- tuosen Szenen. Ein Mord ans all aus der Dresdner Carola drülteam 1. Dez. v. I. beschäftigt zurzeit das Kriegsgericht. Der Reichstag verwies die Lankgesetznovelle an eine besondere Kommission. Die Stimmung sür die Erhöhung des Kasfee- zolles als Ersatzsteucr ist, wie aus dem Reichstage berichtet wird, äußerst günstig. Der Deutsche Landmirtschnftsrat erklärte die Entwürfe einer Nachlaßstener und des Gesetzes Uber das Erb recht des Staates sür die Landwirtschaft als unannehmbar. Der Verband der Fachpresse Deutschlands hat sich gegen die allgemeine Einführung der Grund- und Gesprächsgebühr bei der geplanten Fcrnspre ch g e bühr e nord n u n g ausgesprochen. Der König non Belgien wird dem „Eclair" zufolge dem Zarenpaar im Mai einen Besuch abstatten. In Smyrna und Portocico wurden schwere Erdstöße verspürt. Als „agrarischer Reichskanzler" hat Fürst Bülow durch seine Rede im Deutschen Landwirt- schastsrat seinen Namen zu erneuten Ehren gebracht. Der vierte Kanzler des Deutschen Reiches hat schon wiedcrhvlt bewiesen, daß er sich in dem Kreise der berufenen Vertreter der deutschen Landwirtschast, die sich in der über das ganze Reich verbreiteten Organisation des Landwirtschaftsratcs zusannnenfindeu. hervorragend heimisch fühlt. Ta die ge nannte Körperschaft sich ans Mitgliedern aller Vereinigun gen znsammensctzt, die in den Einzclstaatcn als zuständige Vertretungen der deutschen Landwirtschast anerkannt sind, so haben die von dieser Stelle aus bekundeten Anschau ungen besonderes Gewicht, n»d die verbündeten Regierun gen pflegen den Anregungen, die von dort ausgehen, in weitem Umfange praktische Folge zu geben. Wenn also der oberste verantwortliche Beamte des Reiches in solcher Umgebung in feierlicher Form sein lebhaftes I ine resse sür das Blühen und Gedeihen der deutschen Landwirtschaft be zeugt, so dürfe» solche Kundgebungen ans jeden Fall eine starke politische Bedeutung beanspruchen. An derselben Stelle ist auch bei einer srühercn Gelegenheit aus dem Aiunde des Reichskanzlers der zum geflügelten Worte ge wordene Ausspruch ergangen, er wünsche, daß aus seinen Leichcnstci» die Zuschrift gesetzt würde: „Dieser ist ein agrarischer Reichskanzler gewesen". Wenn man diese Worte in dem vom Reichskanzler gewollten höheren, nicht parteipolitischen Sinne ausfaßt, so kann ein unparteiisches Urteil Uber die vom Fürsten Bülow im Interesse der Landwirtschaft entwickelte staatsmännischc Tätigkeit nicht umhin, ihm zuzugcbcn, daß er den Ehrentitel eines im besten Sinne „agrarischen" Reichskanzlers im vollen Maße verdient. Aus dieser Erkenntnis heraus hat sich auch das Verhältnis des Fürsten Bülow zu der deutschen Landwirt schaft und ihren hervorragendsten Vertretern in der denk bar günstigsten Weise entwickeln Liiikslibcrale Propheten glaubten, aus den letzten Vorgängen bei der Reichssinanz- reform in Sachen der Nachlaßücuer den Schluß ziehen zu 'ollen, daß die agrarischen Beziehungen des Fürsten Bülow eine Trübung ersahr'en hätten, und der „Kladderadatsch" hatte bereits dem Fürsten den Rat gegeben, sich einen „anderen Leichenstein" setzen zu lassen. Die Ausnahme aber, die der Reichskanzler im Tcutschen Landwirtichastsrate ge sunden hat und die an Herzlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ, stellt es ganz außer Zweifel, daß die maßgebenden Führer der deutschen Landwirtschaft die dauernden Ver dienste des Fürsten Bülow um die von ihnen vertretenen, mit der nationalen Wohlfahrt so eng verknüpfte» Inter essen viel zu gut zu würdigen missen, um wegen einer einzelnen Meinungsverschiedenheit einen sachlich nicht be gründeten allgemeinen Gegensatz z» einem so gründlich bewahrten einflußreichen Freunde der Landwirtschast ans- tommen zu lasse». Auch ans der Erwiderung des Reichskanzlers ans die herzliche Begrüßungsansprache des Vorsitzenden Grasen Schwerin-Lömitz klang die Freundlichkeit der Gesinnung hervor, die beide Teile verbindet. Tie Art, wie hier Fürst Bülow seine tiefgründige Wertschätzung der Landwirtschaft zum Ausdruck bringt, trägt so sehr daS überzeugende Ge präge eines nachhaltigen sittliche» Ernstes, daß ein ein drucksvolleres Bekenntnis eines leitenden Staatsmannes »u etuem laridwirtschaftlichcn Schutzprogramm nicht wohl möglich erscheint. Mit Fua und Recht tviime Fürst Bülow daraus hinweftc», daß er i» der Vertretung seines Agrar- prvgramms. das in der Forderung eines nachdrücklich ver stärkten Zollschntzes sür die Landwirtschaft gipfelt, sich vom ersten Augenblick seiner Kanzlerschaft an treu geblieben ist and dieses Ziel in allein Wechsel der taktischen Notwendig keiten und der politischen Konstellationen unverrüctt im Auge behalten hat. Es ist gewiß etwas Großes, wenn der Kanzler des Teulschen Reiches vvr der autvritativen Ver körperung der deutschen Landwirtschaft erklären kann, er sei von Anfang an seinem grundsätzlichen Stand punkte in der Beurteilung der agrarischen Fragen treu geblieben und werde cs bleiben, solange er sein schweres Amt führe. Tabei war der Kanzler in der für seine gesamten patriotischen Freunde angenehmen Lage, die Versicherung hinzuftigeii zu tönnen, daß der Zeitpunkt der Niederleginig seines Amtes vielleicht noch ferner sei, ols seine Gegner hofften. Tiefer leichte lind zuversichtliche Sarkasmus, ivvmil Fürst Bülow seine ossenen und geheime» Widersacher abtat, sowohl die jenige», die ihn „hinwcgbetcn" möchten, als die auf den leisen Sohle» höfischer Intrige» schleichenden Minierer und Kulissenschieber, beweist deutlicher als langatmige Er örterungen. daß der Reichskanzler sich nach wie vor des vollsten Vertrauens des Kaisers erfreut und daß alle Spekulationen seiner Feinde auf die „psycho logischen Nachwirkungen" der inneren Krisis an aller höchster Stelle im Saude zerronnen sind. Von den sachlichen Ausführungen des Reichskanzlers über die snndamentalc Bedeutung der Landwirtschaft sür unseren gesamten nationalen Wohlstand und die Erhaltung unserer Wehrkraft ist insbesondere der nachdrückliche Hin weis auf den unschätzbaren Wert des inneren Marktes hervorzuheben. Tiefer Gesichtspunkt kann wirklich nicht genug betont und berücksichtigt werden. Turch die Handels- slatistik ist scstgestellt worden, wie gering im BcrhäftniS zum Ganze» der Prozentsatz des Absatzes ins Ausland selbst bei den größten Exportindnstrien ist. Ter Haupt abnehmer ist und bleibt stets das Inland, das zumal in kriti schen Zeitläuften, wenn die Kvnjnnktnrcii des Weltmarktes unter allgemeiner llnginist leiden, die einzige zuverlässige Rückendeckung für den heimischen Gewerbcslciß bildet. Ten Inlaiidsmarkt nach Möglichkeit laufkrästig zn erhalten, muß daher stets das besondere Bestrebe» einer weitsichtigen Regierung sei», und daraus folgt von selbst die Notwcndig- teit, den Kern des Inlandsmarktcs, die Landwirtschaft, in ihrem Tascinskampse mit aller Kraft zu unterstützen und ihr die weitgehendste staatliche Fürsorge, selbstverständlich im Rahmen der allgemeinen Berücksichtigung sämtlicher großen nationalen Erwerbsgruppen, also auch des Handels und der Industrie, zuteil werden zn lassen. In diesem Geiste hat Fürst Bülow die Verwirklichung dcS neuen Zolltarifs betrieben und durch den seiner Tarifpolitik be- schicdenen Erfolg einen neuen bedeutsamen Schritt nach vorwärts auf der Bahn gemacht, die zuerst Fürst Bismarck an dem geschichtlichen Wendepunkte der deutschen Wirt schaftspolitik im Jahre 1879 znm Segen des deutschen Vaterlandes betreten hatte. Wieder, wie damals, steht heute das Tcutichc Reich an einem Wendepunkte seiner Entwicklung. Im Jahre 1879 galt cs, das Staatsschißs mit einem kühnen Rucke des Ruders nach rechts ans dem gefährlichen, von Klippen und Brandung bedrohten Fahnvasser des Freihandels herauszu führen, und heute heißt es, derFinanznvt des Reiche s zu wehren, »m die nationalen und wirtschaftlichen Er rungenschaften unseres staatlichen Gcsamtorganismus zn schützen und vor der Gefahr einer Verkümmerung zu bc- niahren. In diesem Zusammenhänge erließ der Reichs kanzler eine ernste, durch eine geschichtliche Parallele ver stärkte Mahnung an das patriotische Gewissen der Block- rnirteien und insbesondere auch an die landwirtschaftlichen Kreise, in dieser Ehren- und Existenzfrage des Deutschen Reiches, von der zugleich die Durchführung wichtiger agra rischer Ausgaben abhänge, im eigenen sowohl wie im allge meinen Interesse nicht zu versagen. Ter Appell an die Land wirtschaft steht augenscheinlich mit der ablehnenden -Haltung der Konservativen gegenüber der Nachlaßsteucr i» Ver bindung. Ter Reichskanzler knüpfte an den Hinweis des Grasen Schwerin ans den Untergang des alten deutschen Reiches an. das durch Uneinigkeit und mangelnde Opser- srcudigkett an der Ordnung seiner Finanzen gehindert und dadurch in den Ruin getrieben wurde, und legce in diesen Teil seiner Ausführringen die ganze Wucht seiner von den höchsten vaterländischen Interessen getragenen Autorität. Möge dieser Mahnruf, der von der höchsten verantwortlichen Stelle im Reiche ausgcht, den Block in der jetzigen kritischen Situation der Rcichsfinauzresorm eindringlich an die Größe seiner Verantwvrtung erinnern und ihm den Weg zur Ver ständigung, der nach den Worten des Kanzlers gefunden werden kann, weil er gefunden werden muß, durch die Ver tiesring der Erkenntnis weisen, daß von der Lösinig der Finnnzreform Ehre, Wohlfahrt, Macht und Sicherheit des Reiches abhangen. Neueste DralMelduugen vom 18. Februar. Deutscher Reichstag. B crli n. tPriv.-Tel-l Die Generaldebatte über die B a ii t g e s e tz n o velI e wird fortgesetzt. Abg. K a e m p s tFreii. Vvlksp.j verteidigt den srühercn Neichsbank-Präß deute» Koch und dessen Tistvntpolftik. Es werde Koch nie vergehen werden, daß unter ihm n»d durch ihn das Giro wesen bei uns eine» Umsang erreicht habe, wie in keinem anderen Lande. linier Giroweien sei eine Einrichtung, um die uns alle Kulturländer beneideten. Koch habe ferner das Reichs-Lchectgeietz, das wir jetzt haben, vorbereitet, tln vergessen werde ihm auch der unerichütterlichc Widerstand sein, den er gegenüber allen Angriffen aus unsere Gold währung geleistet habe. Anznerkennen sei, daß diese seine Politik in ihren großen Linien auch von dem jetzige» iHantpräsideute» iortgesührt werde. Unsere Goldwährung, inhrt Redner fort, hat die Feuerprobe bestanden. Aber wir können Gold natürlich nicht im Lande hatten, können nicht Gold einführen, wenn wir nicht Waren ins Ansland ver kaufen können zur Deckung unserer Bezüge aus dem Aus lände. Auch der Vorwurf einseitigen Fistalismus gegen unsere Vankpolitik ist unberechtigt. Solange ich selbst der Reichsbank näher stand, sah ich stets, daß sic mit kaufmänni scher Besonnenheit verging. Einen größeren Fehler könn ten wir gar nicht begehen, als wenn wir die Reichsbank zn einem reinen Ltaatsinslitnt machen wollten. Tie Ersah rnng, die man 1899/07 mit der Preußischen Staatsbank ge macht hat, war gerade die Ursache, daß mit dem reinen Staatsinstitut damals gebrochen wurde. Bei einem reinen Staatsiiistiint würde auch die Fühlung mit der Finanzwelt verloren gehen. Erfreulich ist, daß die Reichsbank zum An kauf von Schecks ermächtigt sein solle, ferner, daß neben Gold auch Neichsbanknoten gesetzliches Zahlnngsmittel sein sollen. Von Zmangskurs ist keine Rede: denn die Rcichs- bank bleibt verpflichtet, jede Note ans Präscntativn in Gvlö cinznlösen. Was das Verhältnis zn den Privatzettel-Ba» ken an langt, so ist die Verpflichtung der Reichsbank, Privat banknoten gegen Reichsbaiiknoicn einzntanichen, ein Grund mehr dafür, daß durch die Privatbanken keinesfalls die Dis kontpolitik der Reichsbant beeinträchtigt werden darf, lieber die Frage der Kapiialserhöhuiig gehen die Meinungen aus einander, sie in aber überhanvt nicht von solcher Bedeutung und tan» daher ansicheiden. Tie Erhöhung des steuer freien Nvtentvillingents in zu billigen, denn mit den Fort schritten unseres gesamten wirtschaftlichen Lebens ist auch das Bedürfnis gestiegen. Tas Warniingssignal der Stcuea: bei Ueberschrcitung des Kontingents bleibt ja doch evhalten. Zum Schlüsse will ich nur noch die Hoffnung anssprecheu, daß mit Annahme dieses Gesetzes Friede aus diesem Gebiete eintretcn werde. lBeiiall.) — Präsident der Reichsbank Häven stein drückt seine Genugtuung über die Aus nahme aus, die -die Vorlage im großen und ganzen ge sunden habe. Herren Arendt und Kreth rufe er zu: Geben Sie das Suchen nach einem stabilen Diskont aus. Solange wir ein wirtschaftlich anfwärtsstrcbendes Volk sind, wird eS immer Schwankungen geben. Auch unser Kredit braucht deshalb, wegen des zeitweilig hohen Diskonts, nicht niedri ger eingeschätzt zn werden. In Frankreich würde man gern unsere Schwankungen in Kauf nehmen, wenn man damit der Stagnation nbhclsen und -die allgemeine Anspannung aller Kräfte, wie bei uns, erzielen könnte. Auch die Bank von Frankreich hat anerkannt, daß die Diskontpolitik daS einzige Mittel ist, um die Zahlungsbilanz und die Gold deckung zu schützen reip. zu erhalten. — Redner spricht so leise, daß seine weiteren Ausführungen, in denen er sich andauernd an die ganz in seiner Nähe sitzenden Abgg. Arendt und Kreil, wendet, unverständlich bleiben. — Tic segensreiche Wirksamkeit der Privatnvtcnbankeu er kenne ich an, muß aber doch bitte», den Bestrebungen betr. Annahme der Privatnoten bei alle» öffentlichen Kassen, sowie betreffend Entbindung der Privatzcttelbanken von der Verpflichtung, sich i» ihrer Diskontpolitik nach der Reichsbank zu richten, die Unterstützung zu versage». Eine einheitliche Diskvntpvlitit ist und bleibt im allgemeinen Interesse geboten. — Abg. Frank-Mannheim tSvz.s: Von einer Verstaatlichung der Reichsbank könne keine Rede sein. Die Reichsbank sei jetzt ein Regulator des Geldwesens. Durch eine Verstaatlichung würde sie znm Piimpinstitnt der Iüntcr werden. Mit den Grundzügcn der Vorlage sei er mit seinen Freunden einverstanden. Die Dividende der Anteilseigner sollte aber herabgesetzt wer den. — Abg Raab lWirtsch. Vgg.t: Mit der Schaffung eines Maximums der Dividende sind wir einverstanden. Die Reichsbank dient nur den Junkern allerncucstcn Ge schlechts, die ja Herrn Frank sehr ftnnpakhisch sein mögen. lHeiterkcit.s Redner tritt weiter sür Verstaatlichung der Reichsbank ein und regt eine Acndcrung der Grundlage unseres gesamten Geldwesens an. — Abg. Mommfcn ftren. Vgg.t stimmt dem Grundgedanke» der Vorlage, un bedingtes Festhalten an der Goldwährung und an der be währten Organisation der Reichsbank, zu. Die Kous«r,