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Dresdner Journal : 08.08.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186908081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18690808
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18690808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1869
-
Monat
1869-08
- Tag 1869-08-08
-
Monat
1869-08
-
Jahr
1869
- Titel
- Dresdner Journal : 08.08.1869
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^18^ Ivonnementrprelkt! Iw Horckck Niivä»: ' Hlkrlick: 8IKI5. Kxr ^Mirlick- I „ 15 „ tloii»Ui«:I>:— „ 15 „ Lioreluv Kummer»' I „ Io?r«u»»»o tritt jkkrlleb 2 ?dlr. «tempelxebükr, »u-serkald öe» Korilck öuwle- l^o-t- u»ck 8tempelru«clll«xliiorll Saserettnprrise: kür äeo n»»m einer xe8p»Itenen 2eil«: 1 Kxr Unter „Linxes-nüt" äi« Leit«: S Kxr. Lrschetntn: PLxUek, mit Xusn»km» äer 8oon- aoä keiert»^« ^bvuck» für äeo selxeuüen I»x. Sonntag den 8, August DreMterMmml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann 186». rnseralenannaßme auswürt«: I>»Ixri^ kn. Ii«n<i>»rr^rr«, 6ommi5»lo»Rr <Is» Dreeilner ^ourn»!»; «Nena«».: 77. 7>ui un. «rui^ I'onr^ Snmdnr^-IerU»- 1Vieo-I.«irr!ss-L»-«l-rranIlturt » «.: IIxLsn^s-rnin L Vvoi » «, Lvrlin tinui ii »'sclie Ilnelili., lirrnnrr»»'» 7Inre»n, livnoi eu Lremen: k. 8cnr.orr»; Lro-I»u: 7.. 8r».xai>»i'i> ^inwneenlmrenn, öiLL L I nr r uv! k-r-lllckurt »H.: Omni »'»eil« Ituelik.; Löl»: ^v. IlXnn,»:», k-riz: IlLVL», I^treire, liui-r.»:« Lt-'o., (8, I'ine« <Ie I» Itnurne); kr»x I « knii^ien'« üucki».t Vien: Oerenin Hcrausgrdrr: ^onixl. krpeüitioo <iee Oreeüner <7onr»»i>, Lreeüov, Llnrienetrnees Ko. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 4. August. Nachdem der Professor des Römischen Richies, Appcllationsrath Oe. Otta Müller, die Professnr des Sächsischen Privatrccktcs übernom men, ist der bisherige ordentliche Professor der Rechte an der Universität zu Bonn, Geheimer Justizrach Nr. Adolf Schmidt, zum ordentliche« Professor des Rö mischen Rechts und der zcitherige ordentliche Professor der Rechte an der Universität zu Freiburg Dr. Emil Friedberg zum ordentlichen Professor des Kirchen rechts, Beide in der Juristenfacultät zu Leipzig, er nannt worden. Bekanntmachung, die Interimsverwaltung der Amtskauptmannschaft zu Meißen betreffend. Nachdem das Königliche Ministerium des Innern beschlossen hat, die Jntcrimsverwaltung der Amtshaupt mannschaft zu Meißen während des dem Herrn Amts- Hauptmann von Egidy auf die Zeit vom 11. dieses bis 25. künftigen Monats bewilligten Urlaubs dem Herrn Regierungs-Assessor von Harttmanu zu übertragen und demgemäß das Nöthigc verfügt wor den ist, so wird Solches für Alle, welche mit gedachter Amtshauptmannschaft in geschäftlicher Beziehung stehen, hierdurch bekannt gemacht. Dresden, am 3. August 1869. Königliche Kreis-Direktion. von Weber. Schnell. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrickten. Tageöaeschichte. Die Grubcnerplosion im Plauenschen Grunde. Oernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Vermischtes. B eilage. Die Grubencrplofion im Plauenschen Grunde. Provinzialnachrichten. EingesandteS. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Wien, Freitag, 6. August, Abends. (Eor.-Bür.) Die ungarische Delegation trat heute abermals zu einer Plenarsitzung zusammen. Folgender Antrag des Delcgirtcn Bitto wurde an genommen: Vom Jahre 1870 angefangen, sind die NachlragScredttc Lis zum März des nächsten Jahres zu führen, doch dürfen bis zum Juni Zahlungen ge- icistct werden. Der Rechnungshof hat die Rechnun gen sofort vorzulcgen. — Nach Verlesung des Berichts über das Bndgct des Aeußcrn ergriff Pulszky das Wort. Er sagt: In der Institution der Delegationen liegt die Garantie für die Freiheit und den Frieden. Sollte eine freihcitsfeindlichc Strömung kommen, so werden die Delegationen sich gegenseitig unterstützen. Er billige die Politik Beusi's gegen den Osten. Keine Partei in Ungarn will fremde Elemente in sich ausnchmcn. Der Fortschritt der Völker an der untern Donau liegt im Interesse Ungarns. Dafür verlange Ungarn, daß auch das deutsche Element keine Ausbrei tung anstrebe. Die Politik Bcust's entspreche diesem Verlangen. — Zscdcnyi tadelt das Zusammengehen mit Frankreich, die Kälte gegen Preußen und die Ein mischung in die süddeutschen Verhältnisse. Oesterreich- Ungarn müsse die Einigung Deutschlands unter Preu ßen befördern. — Orczy vntheidigt die Regierung, die selbe dürfe nur das Interesse der eigenen Monarchie vor Augen haben. — In der Spccialdcbatte wird der Antrag Zscdcnyi's wegen Auflassung der Gesandtschaft in Sachsen abgelehnt, dagegen die Auflassung der Ge sandtschaft an den kleinern Höfen des Nordbundcs an genommen. Der Antrag Zscdenyi's, bei der römischen Botschaft 14,300 Fl. zu streichen, wurde abgelehnt. In der heutigen Sitzung drS GemrinderathS wurde die Debatte über die Klostcrpetition wieder ausgenommen. Hüget'S Amendement, sämmtliche Klöster mit Ausnahme jener, welche Humanitären Zwecken gewidmet sind, auf^nheben, wird angenom men und die Petition behufs Umarbeitung in die sem Sinne der Kommission zurückgcstellt. Trieft, Freitag, 6. August. (Tel. d. Pr ) Die heute cingetroffenc Levantepost und die lieber landpost haben folgende Nachrichten gebracht: Athen, 31. Juli. PhvtiadeS Bcy ist nach Korin abgcrcist, um der Taufe des königlichen Prinzen bcr- zuwohneri. — Die hiesige spanische Gesandtschaft wurde aufgehoben; der Gesandte ist nach Spanien abgereist. Konstantinopel, 31. Juli. Dem glänzenden Empfange Mustapha Fazyl Paschas wird hier ein be sonderes Gewicht beiaclegt. Die Vorbereitungen für den Empfing der Kaiserin von Frankreich werden eifrigst betrieben. Kalkutta, 9., und Bombay, 13. Juli. In Dinahur wurdeu 10 Wechabitcu wegen Beschwörung verhaftet. Der Verzweigung des Eomplvt im Pend- schab wird nachgespürt. Hongkong, 24. Juni. Die Truppen des Mikado haben Matmai eingenommen. In Sutscan und Schanghai wurde eine ausgebrcitetc Verschwörung der Taipings entdeckt. Paris, Freitag, 6. August, Nachmittags. (W. T. B.) Der Kaiser und die Kaiserin werden sich morgen nach GhalonS begeben und daselbst bis zum 21. d. verweilen. Die .Kaiserin tritt alsdann die beabsichtigte Reise nach dem Orient an, deren Dauer auf drei Monate veranschlagt wird. Gutem Vernehmen nach befinden sich die Diffe- rcnzcn zwischen dem Sultan und dem Licekönig von Aegypten bereits auf dem Wege des Aus gleichs. London, Freitag, 6. August, Nachts. (W. T. B.) Das Oberhaus nahm heute die Bill für den Ankauf der Telcgraphcnlinien durch die Regierung in der Scklußlcsnng an. Im Unterbaust theiltr der UntcrstaatSsecretär deS Aeusiern, Otway, mit, mehrere Regierungen hätten AuSlieferungSanträge vorgeschlagen, und legte eine hierauf bezügliche Gencralbill vor. London, Sonnabend, 7. August, Morgens. (W. T. B.) Die alte Kabclgcsrllsckaft reducirt ihren Tarif auf 30 Schillinge für 10 Worte; ZeitungS- depeschen werden blos die Hälfte zahlen. Washington, Donnerstag, 5. August. (W.T. B., Kabcltclcgramm.) Die Unionsregierüng hat den Weiterbau der spanischen Kanonenboote gestattet, indessen daS Auslaufen derselben gegen Peru un- tersagt. In Südminncsota hat ein Wirbelsturm große Verheerungen angerichtet. Tagesgeschichte. * Berlin, 6. August. Sc. Majestät der König empfing, wie aus Ems telegraphisch gemeldet wird, im Laufe des gestrigen Tages auch den diesseitigen Gesandten in Florenz, Grasen Brassier dc St. Simon. Nach den bis jetzt getroffenen Dispositionen bcgicbt sich Se. Majestät am Sonntag von EmS nach Koblenz und verweilt daselbst zwei Tage. Von dort reist der König über Wiesbaden nach Homburg, wo ein acht tägiger Aufenthalt in Aussicht genommen ist. Auf der Rückreise nach Berlin wird Se. Majestät Hanau, Darm stadt, Frankfurt a. M. und Gießen berühren. In allen diesen Orten finden Truppcnbesichtigungen statt. Nach einem zweitägigen Aufenthalte in Kassel begiebt sich der König nach Magdeburg und trifft über Köthen, wo ebenfalls eine Truppeninspection angcsagt worden ist, am 25. in Berlin wieder cin. — Wie die „Nat.-Ztg." meldet, wurden heute an der Börse circa 2000 Thlr. für die Hinterbliebenen der im Plauenschen Grunde verunglückten Bergleute gezeichnet. — Der soeben veröffentlichte Entwurf des Straf gesetzbuches für den Norddeutschen Bund schließt sich im Wcscutl'chcn dem preußischen Strafgesetzbuch? an. Als hauptsächlichste Abweichungen sind folgende hcr- vorzubebcn: 7. Die Todesstrafe, welche das preußische Slrastnsetz gegen 14 Bei brechen zulößt, beschrankt der Entwurf auf die drei Verbrechen: >) des Mordes, d. h. die vorsätzlich und in t Uebcrlegung veiüble Tödtung eines Menschen. 2) des Hoch- verralhs, der darauf abzielt, den Landesberrn eines nord deutschen Staates zu tddten, gefangen zu nehmen oder mr Regierung unfähig zu machen, A) der schweren Thätlichkejt gegen die Person eines norddeutschen Landes-Herrn. — Die ankern strafbaren Handlungen, welche das preußische Gesetz außerdem noch mit dem Tode bedroht, nämlich Hochverraih in geringer» FaU-n, LandcSverrUh, Tödtung bei Ausübung eines Verbrechens, Todtichlag an Ascendemen. Brandstiftung, ver ursachte Ueber'chwemmung, Beschädigung von Eisenbahnen, Telegraphen, Schiffsahris,eichen, verursachte Stranduna. Ver gisiung von Brunnen, Waaren n. s. w., bei denen ein Mensch das Leben verloren, sollen nur noch mit lebenslänglicher Zucht hausstrafe geahndet werden. il. Die Dauer der zeitigen Zuchthausstrafe ist in ihrem Mindcstbetrage van zwei Jahren aus ein Jahr und in ihrem H^chstbelrage von 20 Jahren aus IO, desgleichen die Daue der Einschließung in ihrem Höchstbetrage von 20 Jahren auf tO herabgesetzt. III. Die Verurtheilung zur Zuchthausstrafe zieht nicht den Verlust dec Verfügungssählgbit über kaS Vermögen und eine Bevo'mundung des Verurth iltcn nach sich. 7V. Bei Uinwandlung einer Geldbuße in Frei heitsstrafe darf das Maß von 2 Jahien Gesängniß. und im Falle des Zusammentreffens Mihrer Verbrechen oder Vergehen das Maß von 4 Jahren nicht überschritten werden. V. Rüclsichilich der Ehrenstrasen bestürmt der Entwurf ») die Verurtheilung zur Zuchthausstrafe zieh! den Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte nicht mehr von Rechtswegen nach sich; b> sowohl beim Zuchthaus wie in den sonst zulässigen Fällen hat der Richter nach der Individual tat der strasba-en Hand lung zu ermessen, ob der Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte einireten soll, unbedingt eintreten soll er bei den Verbrechen deS Meineides, der schweren Kuppelei und der schweren Er pressung; o) der Verlust der bürgerlich.» Ehrenrechte tritt bei zeitiger Freiheitsstrase nie auf Lebenszeit, sondern nur aus eine Zeit von höchstens tü Jahren ein. VI. Es wird eine Beurlaubung von der Strafhaft vor- geschlagen, insofern nach Verbüßung der Hülste einer länger« Zuchthaus oder Gesänqnißstrase der Verurtheiltc vorläufig ent lassen werden und sich durch gute Führung den Erlaß des Slrasrestes soll erwerben dürfen. VII. Hinsichtlich der Polizeiaufsicht ist -9 die Zahl der strafbaren Handlungen, bei denen dieselbe statthabcn toll, be sch'änkt, b) es ist in das Ermeßen des Richters gestellt, nach Maßgabe des vorliegenden Falles zn bestimmen, ob Polizeiauf sicht stattfindcn könne, und ist auch darin Zulässigkeit erkannt, so erkält die Landespolizeibchörde dadurch die Ermächtigung, jene Polizeiaufsicht eintreten zu laßen. VIII. Der Versuch eines Verbrechens oder Vergebens soll milder bestraft werden, als die vollendete Tkat, der Zustand beeinträchtigter Willensfreiheit ist cin Strasmildcrungsgrund und begründet die Versuchsstrafe. IX. Die straf cchtliche Verfolgbarkeit beginnt erst mit dem >2. Lebensjahre, während das preußische Strafgesetzbuch die Verfolgbarkeit nicht von einem gewißen Alter abhängig macht. X. Erlittene Untersuchungshaft kann vom Richler auf die Strafe anqerechnet werden. XI Es findet nicht blos eine Verjährung der Straf verfolgung lin 20—10 Jahren), sondern auch der erkannten Strafe (in so Jahren, bei Todesstrafe bis hinab zn b Jabren, bei Eesängnißstrase bis zu 2 Jahren oder Geldbuße bis 2000 Thaler) statt. XII. Die Zuchthaus- und Gesängnißstrase kann als Ein zelhaft vollstreckt werden. Jndcßen darf die Einzelhaft die Dauer von 0 Jahren nicht übersteigen. Gefangene, welche eine längere Freiheitsstrafe zu verbüßen haben, sind noch Ihriger Dauer der Einzelhaft zu entheben, wenn sie nicht selbst ihre fernere Belassung in derselben beantragen. — Die „B. A. C." mcldct Folgcudcs zur Statistik dcs Abgeordnetenhauses: Von dcn am Schluffe der Landtaasscssion erledigt gewesene« Mandaten sind inzwischen 3 durch Neuwahlen wieder besetzt worden. In diesen drei Fällen wurden conscrvaüvc durch liberale Abgeordnete ersetzt. — Von dcn seit Schluß der Land- tagsfcssion zur Erledigung gelangten Mandaten sind ebenfalls 3 durch Neuwahlen wieder besetzt wordcn. In dicsen drei Fällen hat sich in der Partcistellung der Vertreter nichts geändert. Erledigt sind gegenwärtig 18 Mandate, davon 3 noch aus der Zeit der Land- tagsscsston her, nämlich im 1. schlcswig - holsteinschcn Wahlbezirke (Haderslcbcn) und im 2. schlcswig - bol- stcinschen Wahlbezirke (Apcnrade), deren Vertreter Krü ger und Ahlmann, weil sic dcn Eid auf die Verfassung nicht leistcn wollten, ihr Mantat nicderlcgten, und im 3. Posener Wahlbezirke (Samter-Birnbaum) durch Man- datsniedcrlegnng deszumZoUmreinseommissar inSchwc- rin er« muten Regicrungsrcuhes Krieger, — 15. aus der Zeit nach Schluß der Landiagsscfßon. Vm di-sen 18 Mandaten fallen 5 auf die conscrvaüvc, 2 auf die frei conservalioe, 3 auf die altliberale, 4 auf die national- liberale, 2 auf die Fortschrittspartei; außcldcm gehö ren dazu die beiten Mandate für Nortschleswig. — Es wird sitzt nichrfach betont, daß bei der am Mittwoch in Moabit erfolgten sei.rlichcn Einweihung einer ncucrbautcn gemcinschaftlichcu Klosterkirche des Dominicaner- u. Franciscancrordcns der geistliche Nath I'. Müller aus Berlin in der Festpredigt das Haupt gewicht darauf legte, daß gerade sitzt, „wo in einem rrzkatholischcn Staate äigcr als je der Stunn und d e fanatische Wuth sich gegen die Klöster erhebe, wo man in satanischer Bcrlcumdnng das Ordenswcsen und die Ortcnslcute vcrtächti >t", in Berlin eine neue Gcbct- stäüe für zwei couicmplative Orden eiöffuct werde, deren einer sich vvizngswcise mit Abbetung dcS Rosen kranzes, der andere mit der Betrachtung der fünf Wun den Ehrisli beschäftige. Berliner Blätter cvnstatircn bei dieser Gel gcnhcit, daß in Berlin und dessen Um gebung nnnmchr sechs geistliche Orden und Con- grcgalioucn mrtrctcn sind, nämlich: Ursulinerinnen, graue Schwestern, Töchter des heil. Carolus Borro mäus, Frauen vom guten Hirten, Dominicaner und Franciscaucr. Düsseldorf, 4. August. In der „Düsscld. Ztg." finden wir folgende Nachricht: Die akademischen Schüler haben, dem Vernehmen «ach, gegen die er neuerte Vorladung abermals Protest erhoben nnd die Compctenz dcs Euratoriums zu solchen Maßregeln bestritten. Braunschweig, 4. August. Die neueste Nummer der „Gesetz- und Verordnungssammümg" publicirt cin Wahlausschrcibcn zum 13. ordenilichen Laudtagc. Danach haben die Wahlen am 17. und 24. Septem ber d. I. staltzufinden. * Wien, 5. August. In der heule abgchaltcncn Plenarsitzung der ungarischen Delegation ver las nach der gestern erwähnten Interpellation bezüglich der Protestanten in Rumänien der Berichterstatter Kautz das Referat über das Budget dcs gemeinlamcn Finanz ministeriums. Gegen den Antrag Ttjza's, die Bcrathung über die Finanzlage von 1868 zu verschieben, bis die Referate der andern Sectioncn vorliegen, beschließt die Delegation sofort über das ganze Referat zu bcralhen. Der Antrag, das Finanzministerium solle die Abrech nungen über die gemeinsamen Activcn beschleunigen, wnrdc angenommen. Ucbcr dcn Antrag, die Nach- tragsgcbahrung nur bis zum März dcs nächsten Jahres zn führen nnd Schlußrechnungen tm September bereits vorzulcgen, präcisirt Sectionschef Weninger dcn Stand punkt der Negierung und befürwortet die im Vorjahre festgcstcUtcn scchc monatlichen Termine. Kein Antrag erlangt die Majorität, daher wird eine nochmalige Bc rathung in der nächsten Sitzung stattfinden. Die De legation genehmigt sodann das Finanzbudgct nach den Commissionsanträgcn mit 1,844,996 Fl. (statt der ge forderten 1 852,402). Hierauf vertrauliche Confercnz. Morgen öffentliche Sitzung. — Im Budgctausschuß der Rcichsratbsdelcgation wnroe der Bericht über das Budget dcs F nanzministeriums verlesen und genehmigt. Tie eigenem Einnahmen der Kricgsvcrwaltung wurden nach dem Voranschläge der Ncgi.rung angenommen. Zum Berichterstatter wurde Banhans gewählt. Nech- baucr und Consortcn melden Minoritätsvota bezüglich mehrer Titel an. Sodann fand die Bcrathung dcs Marincctats statt. Der Ausschuß beschließt, die Ge haltserhöhung bis einschließlich dcs Majorsrangs nach dem Negicrungsantragc zu bewilligen. Alle Titel dcs Ordinariums, scwie der eigenen Einnahmen wurden nach der Regierungsvorlage angenommen. Im Extra« ordinarium wurde der Marinectat zu Titel 6 mit 2,760,500 Fl., zu Titel 7 mit 150,000 Fl. bewilligt. In Titel 8 werden die cingcsüllten 74,736 Fl. für Feuilleton. K. Hoftheaker. Freitag, dcn 6. August, gastirte in Verdi's Oper „Der Troubadour" Herr Bähr vom Stadühcatcr in Riga als Manrico. Die Stimme des jungen Sängers zeigt vortreffliche Eigenschaften: cin angenehmes sympathisches Klangcolorit, ungewöhn liche Höhe, Reinheit, gute Verbindung dcs Brust- und Falscttons, Biegsamkeit für Verzierungen, und ent schiedene Fähigkeit für getragene, fein nüancirte Ton- vcrbindung und cin schönes Kes,» ckj voce. Aber nm durch seine Ansführung bei so günstigen Mitteln Bei fall zu erregen, mangelt ihm noch zu sehr eine ge nügende gesangliche Bildung, musikalische Intelligenz und Geschmack. Die formelle Behandlung seines Vor trags ist noch unsicher und ungeschickt, und ersichtliche Befangenheit tritt hemmend hinzu. Zeichnet sich seine Stimme auch keineswegs durch Kraft aus, so ist sic doch einer hinreichend ausgiebigen Tonentwickclung fähig; aber Herr Bähr versteht diese nicht an richtiger Stelle zu verwenden, seine Phrasirung, seine Acccntuation ist unentschieden, sein Ton wird matt, wo Steigerung nöthig ist, der dramatische Affcct bleibt ausdruckslos. Dagegen gelangen ihm langsam getragene Cantilensätze — so z. B. die Cavatine im dritten Acte, der Gesang beim Ki»ererö — höchst lobenswerth; sie waren der Ton entwickclung besonders günstig, erwiesen in gewinnen der Weise die treffliche Stimmbegabung und dcs Sän gers größere Geübtheit im rein lyrischen Vortrage. So wenig auch Herr Bähr vermöge der Ungleichheit und noch sehr hervortretendcn Anfängerschaft seiner Aus führung einen künstlerisch irgend befriedigenden Ein druck machen kann, so besitzt er drch vorzügliche, so bildungsfähige, in Tonbildung und Gesangmanicr ncch unverdorbene Mittel, daß man von ihm bei fleißigen und richtig geleiteten Gcsangstudien höchst erfreuliche und tüchtige Leistungen erwarten darf, vorausgesetzt, daß sein Talent für Auffassung nnd geistige Belebung seinen guten Willen unterstützt. Die übrigen Leistungen in der oft gegebenen Oper sind bekannt. . C. Banck. *si Theater und Musik. Unter den reizenden, zur Villeggiatur einladenden Umgebungen Dresdens er freut sich Loschwitz schon längst dcs Rufes einer Künst- lercolonie. Was spcciell die dort alljährlich cinkehren den Vertreter der Musik »«belangt, so beherbergt die Gebvrtsstätte des Schillcr'schcn „Don Carlos" auch diesmal wieder die beiden noch rüstig wirkenden Vcr- tcrancn Friedrich Wieck und Professor Heinrich Dorn (aus Berlin). In dem am andern Elbufer gelegenen Blasewitz haben sich ebenfalls eine Anzahl Tonkünstlcr angesicdclt, untcr denen sich seit einigen Tagen auch Julius Schulhoff befindet, während das oberhalb Losch witz gelegene Dorf Weißer Hirsch seit mehrern Jahren während der Sommermonate dcn Sammelplatz einer Anzahl Mitglieder der Dresdner Hofbühne zu bilden pflegt. — Am 2. d. M. wurde in Leipzig das Ju biläum des Schauspielvctcranen Richard Saalbach gefeiert, welcher seit 40 Jahren der dortigen Bühne angehört und sich seit langer Zeit cin ganz individuelles Genre von Bühncnfiguren, die Bedientenrollen, zu eigen gemacht hat. Der Benesiciant hatte eine wahre Mu- sterkartc von Bedienten ausgewählt: den klassischen „Kammerdiener dcs Fürsten" in „Cabale und Liebe", dessen „Legt's zu dem Uebrigen" ja gcflügeltcs Wort geworden ist, dcn biedern Valentin in den „Badccuren" und den diesem geistesverwandten Iakob im „Gänschen von Buchenau". — Ani 28. Juli waren cs 50 Jahre, daß Karl Devrient, welcher eine Reihe von Jahren auch der Dresdner Hosbühne angchörtc und seit drci Deccnnicn in Hannover verdienstvoll wirkt, in Braun schweig untcr der Dircction Klingemanu's seine thea tralische Laufbahn eröffnete. Die Stadt Hannover vcr- lich dcm Künstler, der sein Jubiläum in Karlsbad feierte, das Ehrcnbürgerrccht. — Ludwig Bamberger veröffentlicht neuerdings vertrauliche Zvllparlamcnts- brirfc an seine Wähler und sagt iu einem derselben: Ich führe schon lange cine Idee mit mir herum — die einer Claviersteuer. Berechnungen, die ich guten Grund habe, als zuverlässig anzuschcn, haben ergeben, daß über das Zollvcrcinsgcbiet von der Ostsee bis zn dcn Alpcn etwa viermalhundcrttauscnd Claviere jedes Alters und Geschlechts verbreitet sind. Nehme« wir davon auch drcißigtausend herunter, welche als Hand- werkszcugc der Musik- und Tanzlehrer steuerfrei sein sollen, so gut wie die Metzger- und Schäferhunde, so blieben immer noch 370,000, welche man in verschie denen Abstufungen mit 1 bis 4 Thlr. im Jahre belegen könnte, und welche, auch nur bei einem Durch schnitt von 2 Thlr., 740,000, also beinahe daS Acqui- valent des PctroleumzvllS ergäben. — Wicdic„Allg. Ztg." aus München vernimmt, bösst vr. Hans v. Bülow, daß sein neueres Entlasjungsgesuch als k. Hofkapcllmeister von dcm Könige werde genehmigt werden, und gedenkt dann München zu verlassen und Florenz zu seinem Aufenthalte zn wählen. — Die am 4. d. M. in Regensburg eröffnete Generalversamm lung dcs deutschen Cäcilienvereins erfreut sich eines sehr ansehnlichen Besuchs, und es haben sich nament lich zahlreiche Gäste aus Preußen, Württemberg, Ba den und aus der Schweiz eingefundcn. Die Haupt leitung der musikalischen Vorträge und der Vereins- gcschäftclicgtin dcrHauddcsJnspcctorsWitt, und cs steht zu erwarten, daß die Versammlung zur Fördcnmg der clas- sischen Kirchenmusik wesentlich beitragen wird. —Inder erste« Soiree, mitwclchcrvormehrcrnWochcndieAdmini- stration von Baden-Bade« die Reihe dcr Kammcr- ccuccrtc eröffnete, trat u. A. die k. sächsische Kammer- virtnosin Fräulein Mary Krebs auf. Richard Pohl widmet dem mit enthusiastischem Bcisallc aufgcnom- meucn Gaste im „Badcblatt" eine ausführliche Bespre chung, in der cs u. A. heißt: „Eine solche Reife der Auffassung, eine solche Klarheit dcr Darstellung, eine solche künstlerische Souvcränctät in Beherrschung der enormsten Schwierigkeiten ist uns in dcr That bei so jungen Jahren kaum noch vorgekommen." — Am 1. d. M. ging im Theater zu Baden-Baden cine neue Oper Offenbach's „Die Prinzessin von Trcbisonde" in Sccne und errang einen glänzenden Erfolg. Einem uns vorliegenden Berichte zufolge soll der Masstro, der in letzterer Zeit cs cin wenig gar zu leicht mit seiner „Kunst" genommen habe, mit diesem Werke es versucht haben, sich auch in dcn Augen der strengern Musiker zu rehabilitircn. — Das Conservatorium in Wien hat soeben mit einer Tradition gebrochen, die bisher gewiß nur zum Nachthcile eines geordneten und ersprießlichen Unterrichts aufrecht erhalten wurde; es hat die Ocsfentlichkeit dcr JahrcSprüfungcn besci- tigt. Die Maßregel wird von dcr dortigen Presse aufs Freudigste begrüßt; so schreibt Eduard Schelle in der „Pr." u. A.: „Ww sehen cs als cin gutes Omen für die nächste Entwickclungsphase dcS Conscrvatoriums an und bezeichnen cs als ein besonderes Verdienst der jetzigen Direction, daß endlich die unwürdige Comödie dcr sogenannten öffentlichen Prüfungen unterblieben und durch die drci ZögltngSproductioncn ersetzt ist. Die Direction würde sich jedoch ein noch größeres Ver^
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