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Schönburger Tngeblntt us- k- der Standesamtsbezirke Altwaldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- Niederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Obi rwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Nr. 15 Sonntag, den 18. Januar 1931 53. Jahrgang. Englische Alarmmeldungen über russische Zustände Amtlicher Teil wie genüg« hätten. ie im Augenblick am Ig, prüfen solle. tiefer ^oizcylag In der Kommission, die aus sieben am en. rge er eil, ni« die ) rg- rs mz ren nir >as in vrc >lls vcr ige oer oer ie- so an hr- >«. be- »e- »er lie ru in z» o- lch cht »n en hl sei en «r n- in lir en sel ee- >us ölf in ;u- »ie ter en ist w- rm us- «u rn. en m- ho lh- !N- rch he. se- be Au der Eröffnungssitzung der Paneuropa-Kousereuz forderte Dr. Curtius volle Gleichberechtigung. Ans der Htndenburg-Speude sind seit 1927 über 4 Millionen Mark ausgezahlt worden. Im Untersuchnugsausschutz des Reichstags sür Roggen- stützungsatlion berichtete ReichseruährungSmiuister Schiele über die Stützungsaktion. Ueber Oberschlesien wurde wieder eiu poluisches Mili- türffugzrug gesichtet. Mussolini hat ans Aulasz der Beendigung des italie nischen Gcschwa-erflugS nach Amerika au den Leiter des FlugS Lnstsahrtmtutster Balbo eiu Glückwunschtelegramm gerichtet. In England steht eine Aussperrung in der Textil industrie bevor. Südwestafrtka wurde von einer Wolkeubruch-Kata- strophe heimgesucht. Durch das Erdbeben in Mexiko ist die Stadt Oaxaca vollständig zerstört worden. Die Zahl der Toten steht noch nicht fest. verschiedenen Gründen lebhaft. Durch solches Gedenken wird der Blick wieder einmal gerichtet auf Zeiten vaterländischen Ruhmes, deutscher Größe und deutschen Glanzes, uns so mit die Möglichkeit gegeben, in allem Jammer der Gegen wart eine Quelle der Kraft und inneren Erhebung zu finden Lernen mir dabei zugleich weiter, daß aller Neuaufbau an die geschichtliche Entwicklung anknüpfen muß, wenn er dem Ganzen zum Segen gereichen soll. Nicht durch die unbe schwerte Erbauung von Wolkenkuckucksheimen, sondern allein durch die Berücksichtigung und Inrechnungstellung der harten Tatsachen ist die Zukunft zu sichern und zu gewinnen. Das hat 1871 Bismarck den Schwärmern von 1848 und 49 gegen über bewiesen. Dos gilt ungemindert auch heut« noch und heute erst recht. Damit ist glühender vaterländischer Begeisterung nicht im geringsten widersprochen. Jetzt wie stets zuvor besteht der Hinweis Fichtes zu vollem Recht, daß die Kräfte des Ge müts das letzthin Entscheidend« sind. Gerade sie sind wäh rend der letzten Jahr« zu gering geachtet worden. Wirtschaft liche, materielle Erwägungen haben immer wieder und allenthalben im Vordergründe stehen müssen, weil das nackte Loben bedroht war. Auch die Entwicklung des deutschen harteilebens ist ihnen alles andere als förderlich gewesen. Jetzt gilt es zu erkennen und zu begreifen, daß selbst das lackte Dasein auf die Dauer nicht zu retten ist, wenn die Kräfte der Seele verflachen und verkümmern. Deshalb möge der 18. Januar uns allen di« Aufforderung und Mah lung zur inneren Wiedergeburt bedeuten. Er möge unsere Herzen erheben, unsere Sinne stärken und unseren Willen tählen. Er möge die Flamm« der Begeisterung tragen, so weit die deutsche Zunge klingt. Sie paar« sich mit Einsicht md Vernunft, und bei solchem Gleichgewicht aller seelischen Kräfte wollen wir dann schaffen und wirken für Deutsch- ands Zukunft und Gröhe I uw her ine bst- llig ter- her >in. reu der mr ten >lw her bei un. zu Se- es. ird der enl uch reu Italien sei bereit, an der Lösung der Abrüstungsfrag« mitzuarbeiten, da hier die einzig mögliche Lösung der Schwierigkeiten liege, unter denen Europa leidet. Dos sei die primäre Seite des Problems der europäischen Eini gung. Alle anderen Fragen seien, so wichtig und dringlich ich erscheinen, gegenüber dieser Haupt- frage von.sekundärer Bedeutung. Oeffentliche Aufforderung zur Abgabe von Steuererklürungeu für die Frühjahrsveranlagung 1931. Die Steuererklärungen für die Einkommensteuer, Körperschafts steuer und Umsatzsteuer sind in der Zeit vom 1. bis 1«. Februar 1»S1 unter Benutzung der vorgeschriebenen Vordrucke abzugeben. Steuer pflichtige, die zur Abgabe einer Erklärung verpflichtet sind, erhalten vom Finanzamte einen Vordruck zugesandt. Die durch das Ein kommensteuergesetz, Körperschaftssteuergesetz und Umsatzsteuergesetz begründete Verpflichtung, eine Steuererklärung abzugeben, auch wenn ein Vordruck nicht übersandt ist, bleibt unberührt; erforder lichenfalls haben die Pflichtigen Vordrucke vom Finanzamte anzu fordern. Glaucha«, im Januar 193l. Das Finanzamt. sprechend einem Borschlag der für die Festsetzung beitsprogramms cwg.efttzlen Kommission beschlosst . Sonnabend in einer nichtöffentlichen Sitzung die Frage der Hinzuziehung der Nichtmitgliedstaaten des Völkerbundes (Rußland und die Türkei) zu den Arbeiten der Konferenz zu behandeln. Im weiteren Verlauf der Aussprache machte der eng lische Außenminister Henderson den Vorschlag, eine Kommission einzusetzen, welche die in der Aussprache auf geworfenen Fragen, insbesondere das Arbeitsprogramm für die jetzige Tagung, vrüfen solle. Dieser Vorschlag wurde angenommen. lJ„ „„ .,-7—n Mitgliedern der Konferenz besteht, «st auch Deutschland durch Dr. Curtius vertreten. Eröffnung der Europa-Konferenz. Deutschland un- Italien fordern volle Gleichberechtigung und Abrüstung. Die zweite europäische Konferenz, zu der 27 euro päische Minister und in ihrer Begleitung viele hohe Beamte der 27 europäischen Außenministerien erschienen sind, wurde Freitag vormittag in der großen Glasveranda des Völkerbundshauses durch den französischen Außenminister Briand, der von der ersten Europäischen Konferenz zum vorläufigen geschäftsführenden Präsidenten gewählt worden ist, unter großem Andrang der internationalen Presse eröffnet. Vor der Sitzung, die mit großer Verspätung begann, war in den Gängen ein fortwährendes Begrüßen. Man fah, wie der französische Außenminister Briand auf den deutschen Außenminister Dr. Curtius zutrat und mit ihm einige freundliche Worte wechselte. Weiter bemerkte man, wie der deutsche Außenminister Dr. Curtius in einem län geren Gespräch mit dem italienischen Außenminister Grandi verweilte. Neben Briand hatte der stellvertretende General sekretär Aoenol, der die Aufgaben des Konferenzsekretärs wahrnimmt, Platz genommen. Der Direktor des Inter nationalen Arbeitsamts, Albert Thomas, der der Konferenz ein Memorandum über sein Arbeitsgebiet vorgelegt hat, war gleichfalls anwesend. Briands Eröffnungsrede- Um 11.30 Uhr erklärte Briand die Konferenz für eröffnet. In seiner Ansprache wies er zunächst auf die weiter fortgeschrittene Zerrüttung der europäischen Wirt schaft hin, die den verantwortlichen Staatsmännern die Pflicht auferlege, gemeinsam nach Mitteln und Wegen zur Wiederherstellung des gestörten Glerchgew'.chts in Europa zu suchen. In der an die Rede Briands anschließenden Aussprache ergriff als erster Redner der deutsche Außenminister Dr. Lurtius das Wort. Dr. Curtius erklärte, es könne nicht seine Auf gabe sein, die Ausführungen des Vorsitzenden über die Not wendigkeit einer europäischen Zusammenarbeit und die Herstellung des europäischen Friedens nochmals zu unter streichen. Die deutsche Regierung habe ihre Auffassung über diese Frage in ihrer Antwort auf das französische Memorandum vom Mai v. I. niedergelegt. Die Auffas sung der deutschen Regierung habe sich nicht geändert. Deutschland erstrebe einen Ausgleich der Interessen auf dem Boden der völligen Gleichberechtigung. Upter der Wirt- Fruchtlose Arbeit in Gens. Die Europäitche Konferenz hat gestern nachnuuaa ent- ' ' des Ar- Grandi erklärte dann nochmals, was die italienische Regierung bereit» in ihrer Antwort auf das französisch« Memorandum getan habe, daß die europäische Union un möglich sei, solange die gegenwärtige Ungleichheit im Rüslungsftand der europäischen Staaten vorhanden ist. Ls müsse unbedingt die völlige politische und juristische Gleich heit aller europäischen Staaten erreicht werden. Dies sei unmöglich, solange die Staaten der Abrüstungsvflicht, sie im Völkerbundspakt vorgeschrieben sei, nicht ge 'Waldenburg, 17. Januar 1931. Aum 18. Januar. Zum 60. Mate jährt sich der Tag, an dem nach siegreichem Feldzuge gegen Frankreich stn Spiegelsaale des stolzen Königsschlosses zu Versailles die Proklamation des neuen deutschen Kaisertums vollzogen wurde. Umringt von den Führern und Fahnen seines siegreichen Heeres wurde Kö nig Wilhelm von Preußen fast wie ein alter Heerkönig der Germanen zum deutschen Kaiser ausgerufen. Jahrzehnte langem Sehnen des Bölkes war damit Erfüllung geworden. Richt Verhandlungen oder Kompromisse von Parteien hatten das zuwege gebracht. Auf dem Schlachtfelds war die deutsche Kaiserkrone geschmiedet worden. Der sie schmiedete, Deutsch- larckis eiiserner Kanzler, hatte die Vorbedingungen dazu von langer Hand geschaffen. Zu den bedeutsamsten und für un sere Gegenwart lehrreichsten gehörte die klug« staatsmän nische Mäßigung, di« «r, im Gegensätze zu den Heerführern Nntz zu seinem König nach der Schlacht von Königgrätz Österreich gegenüber vertreten und nach heftigen Auseinan dersetzungen erreicht hatte. Zwei Menschenalter sind seitdem vergangen. Das deutsche Kaisertum und mit ihm das gekrönte deutsche Fürstentum 'st in der Stunde nationaler Erniedrigung dahingesunken. Das Reich ist uns trotz aller Stürme von außen und von >nn«n geblieben. Macht und äußeres Ansehen sind ihm ge kommen. Französischer Sadismus setzte es durch, daß die > fetten und Fesseln, die die deutsche Entwicklung darnieder- L »alten und die deutsche Ehre in den Schmutz treten, an dem Zeichen Orte geschmiedet wurden. Französische Furcht vor «viedereiuvachender deutscher Kraft und französischer Haß sind "uch heute am Werke, dem deutschen Menschen innerhalb und ! Außerhalb der uns verbliebenen Reichsgrenzen die letzten "ebensmöglichleiten zu rauben. i In dieser Zeit nationaler Erniedrigung und Schmach ?°lkifcher Bedrängnis und Not plant die Reichsregierung, Tages der Reichsgründung in einer würdigen F«i«r A gedenken, und auch di« sächsische Regierung wird ihr in "'esem Vorhaben folgen. Wir.begrüßen diese Absicht aus icyaftsknje, aus die der Vorsitzende näher etngegangen sei, leide Deutschland in besonderem Maße. Dr. Curtius wies darauf hin, daß Deutschland 4,3 Millionen Arbeitslose habe, daß es unter einem außerordentlich starken Kapitalmangel leide und unter einem Kapitalabfluß, für -en keine Gegen werte vorhanden seien. Deutschland sei berechtigt, jeden Weg mitzugehen, um gemeinsam mit anderen Ländern die Wirtschaftskrise zu beheben. Er sei der gleichen Meinung wie Briand, daß d-e jetzige Tagung sich vor allem mit den Maßnahmen beschäftigen müsse, die geeignet seien, einen Ausweg aus der Wirtschaftskrise zu finden. Darum sei er der Meinung, daß die Konferenz zunächst den Vorsitzenden der Wirtschaftskonferenz, Colijn, anhören müsse. Er sei auch bereit, im Rahmen der Kon ferenz über einzelne Wirtschaftsmaßnahmen, z. B. die Frage der Agrarkredite, zu verhandeln. Dr. Curtius ging sodann kurz auf die Aufgaben ein, die der jetzigen Tagung gestellt seien. Die Völkerbundsversammlung habe dem Studien komitee den Auftrag gegeben, das gesamte Problem einer europäischen Einigung zu prüfen. Auf der ersten europäischen Konferenz seien für die jetzige Tagung verschiedene Arbeiten in Aussicht genommen worden, so z. B. die Erweiterung des Büros und eine Ent scheidung über die Frage der Hinzuziehung der europäischen Richtmitgliederftaalen. Dr. Lurkins erklärte, er sei der Auf fassung, daß die jetzige Tagung an diesen Fragen nicht vorübergehen könne und daß sie unter keinen Umständen unter den Tisch fallen dürften. Lr bat den Vorsitzenden um eine Beantwortung der Frage, in welcher weise diese Fragen jetzt behandelt werden sollen. Der französische Außenminister Briand unterstrich in einer kurzen Erwiderung die Bedeutung der wirtschaftlichen und agrarischen Fragen, die besonders dringlich seien. Der italienische Außenminister Grandi erklärte, er benütze die Gelegenheit, um wieder auf die Vorbehalte hinzuweisen, die seine Regierung im Mai de» vergangenen Jahres in dieser Angelegenheit auf das fran zösische Memorandum vorgebracht habe. Er Hof e, daß all» Nichtmitglieder des Völkerbundes eingeladen würden. Die Hinzuziehung von Rußland und -er Türket liege auch im Interesse des Völkerbunde» selbst. Er wist, zwar nicht, welches die Antwort dieser Länder auf eine Einladung sein würde, er sei aber sicher, daß diese Staaten es als sehr unangenehm empfinden würden, wenn man sie erst in einem späteren Stadium hinzuziehen wolle. Di« Frage müsse jetzt geklärt werden. UN- Wal-enburger Anzeiger Dieses Blatt euthSlt die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrats zu Waldenburg. Ferner veröffentliche« zahlreiche andere staatliche, städtische u. Gemeinde-Behörde« ihre Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachsen. Mitglied des Sächsischen und des Deutschen Zeltungsverleger-BereinS iE- B) — Berlagsort Waldenburg Sachsen. Anzeigen bis vorm. 9 Ahr am Ausgabetag erdete». Ausgabe nachmittags 's,3 Ahr in der Geschäfts stelle in Waldenburg Sa., Altenburgerstr. 38. Erfüllungsort Waldenburg. Filialen bei Lern» Otto Förster; in Callenberg bei Lerrn Friedr. Lermann Richter; in LangenchurSdorf dei Lern» Lermann Esche; in Wolkenburg bei Lerrn Linus Friedemann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahler; in Ziegelheim bei Frl. Schmidt, Postagentur. Im Falle HLHerer Bemalt, Krieg, Streik, Aussperrung, M-schtue»- bruch, Storungen im Betrieb der Druckerei oder unserer Lieserer. 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