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Dev Telegraph von Berlin. Do» dieser Zeitschrift er scheint wöchentlich alle Frei tage li bis 14 Vogen Tert. Zn jeder Nummer qei'drt ein Modcknnser, welches Abbil dungen der nettesten Pariser und Wiener Moden enl- I'älti auch werden von Zeit zu Zeit Zeichnungen der neue sten Mciiblcs re. beigegcbcn werden. Eine Zeitschrift für Der Pranumerationspreis ist für Berlin monatlich 12 Eqr. 6 Pf., vierteljährlich 1 Rtstlr. 5 Sqr. : für aus wärtige Tsteilnelnner viertel jährlich 1 Rthir in Sgr. Die Königlich wolillöblichcn Postämter und alle soliden Buchhandlungen Deutschlands nehmen Bestellungen an. Unterhaltung, Mode, Lokalität und Theater. Herausgegeben von R. v. Radern Derlin, -en 8. Pecember 1837 Nur im Krastgesüble Männlicher Beharrlichkeit Kämpft man sich zum Ziele. M a t t h i ssv n. Die Wege der Vorsehung. Ich verließ im März des vorigen Jahres Paris, um eine Reise nach Italien zu machen. Ich schiffte mich in Marseille auf einem Dampf- schffe ein, welches ich zu Livorno verließ um daselbst einige Tage zuzubringen. Nachdem ich Pisa, Florenz und Eiena besucht hatte, machte ich mich auf den Weg nach Nom als achter Künstler d. h. ich reiste zu Fuß, zu Pfade, zu Wagen, nach Beschaffenheit des Landes und nach Gelegenheit. Ich verfolgte bliidlings den Weg, den mir meine Phantasie un> meine Neugierde verzeichneten; deßhalb kostete mich meine Pilgerfahrt drei Mal mehr Zei, als wenn ich den geraden Weg gegangen Wae. Eines Tages war ich auf der Straße nac> einem kleinen Dorfe, Namens Aquaviva, wo ich übernachten wollte; ich war zu Pferde und ein Führer begleitete mich. Wir durch, liefen ein gebirgiges Land, das sehr malerische Wälder hatte, und vielleicht hätte ich mich hier aufgehalten, um einige der merkwürdigsten Gegenden, die sich meinen Blicke darboten, in mein Skizzenbuch zu zeichnen; aber der Him mel war finster, drohende Wolken stiegen am Horizonte auf und mein Führer rieth mir, mei, nein Pferde den Sporn zu geben, wenn ich, ohne naß zu werden, noch im Nachtlager an kommen wollte. Willig gab ich diesem klugen Rathe nach; aber der Sturm war schneller, als unsere Thiere: er schlug mit einer außerordentlichen Heftigkeit und Wuth auf uns los. Regen ströme, wüthende Winde, Blitz und Donner gab cs und es fehlte nichts einem vollständi gen Sturm. Bald wurde es unmöglich, den Weg zu unterscheiden; unsere erschrockenen Pferde gehorchten uns nicht mehr; sie gingen mit uns durch und jagten quer über die Felder. Ich verlor meinen Führer; aber zum Glücke bemerkte ich nach einem Galopp von einer halben Stunde ein Haus, das am Saume eines kleinen Wal des allein stand. Mein Renner war ebenso