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Handel«-Zettung strnLsblnU des Nnte» und Les paliAeLnrntes dev StnüL LeLpA^g 'N - . " 9!k. 561 Schrim.«»« IN» e«,chsft«ft4». 5»dan,»4^N. Rr. » ' I^reitag, den 8. Akovemder S«»Ipr«ch Äalch«»v R«^ 1«W2 l4«u and I4W4 1816 WWHll TWß in SiebeMgen Der deutsche Heeresbericht Ni Das Wölfische Bureau meldet amtlich: GrotzeS Hauptquartier, 3. November. Westlicher Kriegsschauplatz Die Kompstätigkeit hielt sich im allgemeinen in mäßigen Grenzen. Ja einzelne» Abschnitten des SommegebieteS starkes Arüllerieseuer. Di« von uns genommenen Häuser von Sallly ginge« gestern früh im Nahkampf wieder verloren. Feindliche Vorstöße östlich von Gueudeeourt und gegen de» «nördliche« Teil des St. Pierre Baast-Waldes sind gescheitert. Das frnmzösische Feuer ans di« Feste Baux flaut« gegen Mdeud ab. * Oestlicher Kriegsschauplatz Fr»»k des Ge««ralfeldmarschalls Prtnze» Leopold von Bayern Außergewöhnlich hohe Verluste erlitten die Ruffen bei chne» dÄ z» Peden Male« wiederholten vergeblichen Ber- fnnche». »ns die am 30. Oktober gestürmten Stellungen west lich vo» Fol». KraS»olesie (links der Narajowka) wieder I» aUtraid«»» das Generals der Kavallerie Erzherzog Larl A» der fdeb e« dürg! sch en Südfront wurden rumänische Angriffe dnrrch Feuer oder i« Bajouettkampf abgeschlagen. SOdwepvch Predeal und südöstlich des Roten-Turm- PafieS fließe» wir »ach und »ahmen über 350 Rumänen gefangen«. Valtaukriegsschauplatz Kettne Ereignisse von besonderer Bedeutung. Der erste Generalquartiermeister. L»de»dorff. Körrig Friedrich August in Mitau K.KI. DreSderr, 3. November. (Drahtbericht.) Nach längerer Eisenbahn- «ich Kraftwaaenfahrt, letztere teilweise auf sehr schlechten Wege», bestchttgte Seine Majestät der König am r. November sächsische Landwehr- und Landsturmtruppen, denen Seine Majestät für ihr tapferes Aushalten Allerhöchstseine Anerkennung aussprach. Zugleich gab Seine Majestät seiner herz lichen Freude Ausdruck über die Anwesenheit zahlreicher säch sischer Landesklnder, die in nichtsächslschen Verbänden dienen und ebenfalls Aufstellung genommen hakten, um den König zu sehen. Abends traf Seine Majestät in Mitau ein, wo unter anderem eine große Zahl sächsischer Eisenbahnbeamter wie schon öfter in den besetzten Gebieten auf den Eisenbahnstationen zur Be grüßung des Landesherrn eingetroffen waren. Spanien und Italien tu. Lugano, 3. November. (Drahkberichk.) Der neue spa nische Botschafter in Rom erklärte einem Vertreter des «Giornale d'Italia" gegenüber: Italien und Spanien besähen nur gemeinsame Interessen und deshalb würde es niemals einen Grund zu Verwicklungen geben können. Die Länder seien nicht nur durch tiefgehende Rassenverwandtschaft verbunden, sondern auch durch die gleichen Ansichten. Die Kämpfe bei Predeal fr.) Budapest, 3. November. (Drahtbericht.) Der Mllitär- Kritiker des «Pest« Lloyd" weist darauf hin, daß Ploest! von dem von den verbündeten Truppen erreichlen Abschnitt nur noch unge- führ SO Kilometer entfernt ist, und daß der Wert des letzten Erfolges noch dadurch erhöht wird, daß der Raumgewinn auch einen Streckenteil der für den ffortgang der Operationen sehr wichtigen Bahn Predeal—Ploesti—Bukarest in sich begreift. vtb. Bern, 3. November. (Drahkberichk.) Zur militäri schen Lag« führt General Lacroix im «Temps" u. a. aus: Die Ereignisse in der Dobrudscha, dieRäumung Sieben bürgens und die Leistungen Mackensens entnervten die öffentliche Meinung. Zweifellos seien die Mißerfolge, die sich die rumänischen Truppen in den letzten Wochen zugezogen hätten, für die Franzosen um so mehr empfindlich, als diese wieder ge- wohnheitsgemäß voreilige Hoffnungen gehegt hätten. Der neue Beweis militärischer Kraft Deutschlands habe die Öffentlichkeit beunruhigt, und man frage sich, ob die Deutschen denn ins An gemessene neue Heere aufstellen könnten und ob es nicht ent mutigend sein müsse, zu sehen, wie sie allen neuen Anforderungen die Stirn bieien. Tatsächlich, so meint Lacroix, müsse dieses Schauspiel auch Eindruck machen. (r.) Budapest, 3. November. (Drahkberlcht unseres Sonderberichterstatters.) Im «Temesvarl Hirlap" er zählt auf Grund von Informationen derObergefpan vom Komitat Brasso, daß im Komitat Brasso nunmehr nur noch, Orsova und drei andere Orte im äußersten Winkel des Komitats im Besitz der Rumänen sind. Von sämtlichen Höhen, dir sich entlang der Grenze hinzlehen, sind die Rumänen bereits vertrieben, nur der Berg Altot ist noch in ihrem Besitz. (2.) Wien, 3. November. (Eig. Drahtbericht.) Die «Wiener Allgemeine Zeitung" meldet aus Budapest: Nach einem Bericht des «Esti Wag' aus Bu k ar e st sind russische Hilfstruppen in Buzeu eingetroffen und haben sich südlich von Predeal bereits in Kämpfe mit den Truppen der Zentral mächte eingelassen. Der Krcu erkriea vtd. London, 2. November. (Drahtbericht.) .Daily Telegraph" be richtet, bah die norwegischen Dampfer .Caperioch" und «Rayn' versenkt wurden. Die Besatzungen wurden gelandet. "ib. London, 2. November. (Drahtbericht.) Lloyds meldet: Der Fischdampfer «Nellie" ist versenkt worden. Die Besatzung wurde gerettet. Ferner wurden die norwegischen Dampfer .Delta' (3103 Bruttoregistertonnen) und «Tromp' (2751 Bruttoregistertonnen) versenkt. vtb. Amsterdam. ?. November. (Drahtbericht.) Der niederländische Dampfer .Oldambl" wurde bei Hoek van Holland auf Strand gefetzt. (r.) Amsterdam, 2. November. Der griechische Dampfer .M assa - l i a" mit einem Raumgehalk von über 2000 Tonnen ist nach einer Mel dung von .LloydS" im Mittelmeere versenkt worden. (-.) Rotterdam, 3. November. (Drahtbericht des «L. A.") Die «Times" erwähnen in einem Leitartikel den ernsten Charak ter des neue» A-Boot-ffeldznges, der durch di« gelungene Ozeanfahrt von U-Boot «Devtschland" and .U SS" and durch di« an dauernden Vertust« ooa englischen Handelsschiffen bestätigt wird. «Wir blicke»," s«Wt deck Bla«, .auf die Admiralität, damit st« mck gegen eine erneut« U-Bootkrif« schütze." Unglücklicher weise herrscht t» Land« «ine stacke Unzufriedenheit gegen die Admiral!- tät, die darch dea Einbrach der Deutschen in de« Kanal genShrt ward«. Balfours Erklärangea über jenen Borfall «achten den übelste« Ein- drack, besonders durch di« Art» in der es di« Unzulänglichkeit der ersten amtliche« Meldung beleuchte. vtb. Christian!«, 3. November. (Norwegisches Telegrammbureau.) Nach einem Londoner Telegramm an das Ministerium des Aeußern wurde der norwegische Dampfer «Delto" (3193 Tonnen) versenkt. Die Mannschaft ist gerettet. vtb. Bergen, 3. November. (Drahkberichk.) Nach .Bergens Aston- blad" wurde der englische Dampfer «Brenly" auS Hull 20 Seemeilen westlich der Mündung des Sognefjords versenkt. Die Besatzung von 18 Mann wurde von einem norwegischen Dampfer ausgenommen und gelandet. rvtb. Bern, 3. November. (Drahkberlcht.) «Pekit Paristen" meldet aus Brest: Bel den letzten Stürmen ist der Dreimaster «Grebe" (234 Br.-R.-T.) mit einer Salzladung bet der Insel Ms lene ge scheitert. rvib. Christiaala, 3. November. (Norwegisches Telegrammbureau.) Gestern früh wurde bei Lister ein brennender Ballon beob- achtet, der schließlich in das Moor nlederging, wahrscheinlich ein Be- obachtungsballon von einem englischen Kriegs schiffe. DaS Schicksal der Besatzung ist unbekannt. Die Reste des Ballons wurden nach Farsund gebracht. Die deutsch-norwegische Spannung vtd. Bern, 3. November. (Drahtbericht.) In einem Leitartikel der «Neuen Zürcher Zeitung' über die «deutsch- norwegische Streitfrage" heißt es: «Weshalb wird das norwegische Verbot nur für eine ganz bestimmte Art von Kriegsschiffen, eben für dl« U-Boote, aufgestellt? Schon diese Beschränkung auf denjenigen Typ, den England und Frankreich in ihrer bekannten Note an die neutralen Seestaaten herausgegrssfen und beanstandet haben, zeigt, daß die norwegische Maßnahme durch die Ententemächte veranlaßt worden ist." Das norwegische Verbot bedeute dem Wortlaute nach Neu tralität, aber eine solche, die «inseitig einer der großen Kriegs parteien Vorteile biete. Weiter heißt es: «Was das Deutsche Reich gegenüber Norwegen zurzeit als sein Recht in Anspruch nimmt, ist die Durchsuchung der norwegischen Schiffe auf Kriegsbannware und die Beschlagnahme und evenk. Vernichtung solcher norwegischer Schiffe, die mit Bannware betroffen werden und zu deren Verbringung in einen Hafen dem deutschen Kriegs schiffe die Möglichkeit fehlt. Selbstverständlich muß in allen derartigen Fällen der Mannschaft und den Passagieren des mit Vernichtung be drohten Handelsschiffes Gelegenheit zur Rettung geboten werden.' «Die deutschen Maßnahmen entsprechen der Vereinbarung, die im Verlaufe des bekannten Notenaustausches zwischen den Vereinigten Staaten von Nordamerika und dem Deutschen Reiche in betreff des Il-Boolkrieges abgeschlossen morden ist. Wir stehen nun vor der be- merkenswerten Tatsache, daß Präsident Wilson den mit ver- schär ft er Kraft auflebenden deutschen Unterseeboot krieg als im Rahmen des Völkerrechts liegender- achtet, und daß er es ablehnt, dem deutschen Kriegstauchboot den Cha rakter eines völkerrechtlich anerkannten Kriegsschiffes abzusprechen, daß dagegen die norwegische Regierung in bezug auf die Tauch boote der englisch-französischen Auffassung beipflichtek!" (r.) Genf, 3. November. (Drahtbericht.) Die französische Presse, die darauf hinarbeitet, die gespannten Beziehungen zwischen Deutschland und Norwegen in einen osseaeu Bruch umzuwanbela, macht der norwegischen Regierung groß« Ver sprechungen. Für den Fall eines Krieges wird Norwegen weitgehende wirtschaftliche und militärische Unterstützung zugesagt, doch übersehen die französischen Blätter dabei den Problematiken Werl dieser Ver sprechungen. die auch den übrigen kleinen Nationen, wie Belgien, Ser bien und Rumänien, gemacht worden sind, ohue datz der Bierverband dies« Mächte vor ihrem Schicksal bewahren konnte. Siegeswille und Siegeszuversicht Von Frhrn. von Freylag-Loringhooen, Chef des stellvertretenden Generalstabes der Armee Feldmarschall Frhr. von der Goltz sagt in seinen «Opera tionen der 2. Armee an der Loire" über die Stimmung der Trup pen des Prinzen Friedrich Karl Mitte Dezember 1870: «Wenige zähe Gemüter ausgenommen, hatte jedermann selbst die glücklichen Gefechte falt. Das Kriegsfeuer brannte nur noch matt flackernd fort. Die Sehnsucht, jetzt endlich einmal die gewünschte Ruhe zeit zu gewinnen, war sehr verbreitet.' In diesen Worten spiegelt sich die Wirkung eines Kräfte ver brauchenden Siegeslaufes, der die 2. Armee bis in das Herz deS feindlichen Landes geführt hatte. Hier mochte in der Tat der Ge danke Fuß fassen: es ist des Siegens nun genug. Anders Uegen die Dinge für unser Heer heute. Es weih, daß es sich von der flandrischen Küste bis zum Schwarzen Meere für das Dasein deS deutschen Vaterlandes schlägt. Wer es draußen bei der Kampf arbeit gesehen hat, der weiß, daß Rückschläge, wie sie vorüber gehend in diesem langen, gewaltigen Kriege unausbleiblich sind, wohl für den Augenblick niederdrückend wirken, daß nach An strengungen und einem Verbrauch von Nervenkraft, wie sie die bisherigen Kriege nicht kannten, wohl zeitweilig das Bedürfnis nach Ruhe eintritt, daß aber neue Aufgaben die Trappen immer wieder auf der alten Höhe ihrer Leistung finden. DaS KriogSfeuer «flackert nicht nur matt bei ihnen fort", es entfacht sich stets So» neuem zur feurigen Lohe. StegeSwille und Sieges zuversicht sind nach 2Njährigem Kriege noch ungebrochen. Gerade weil unser Heer sich nach der Heimat sehnt, weiß in ihm jedermapn, daß es sich für die Heimat schlägt. Wie anders erklärt es sich, daß nach stundenlangem Trommelfeuer schwerster englischer und französischer Geschütze, deren zermalmender Wucht nach menschlichem Ermessen alles erliegen zu müssen schien, an der Somme unsere heldenmütige Infanterie den anstürmenden Feind stehenden Fußes mit ihrem vernichtenden Feuer empfängt, unsere Artillerie in nie versagender Ruhe ihn mit ihrem Sperrfeuer überschüttet, daß weder die rumänischen Grenzgebirge noch die be festigten Stellungen in der Dobrudscha den Siegeslauf unserer Tapferen zu hemmen vermögen? Zwar die Begeisterung, mit der sie wie in einem Siegesrausch im Herbst 1914 bis über die Marne vorstürmten, mit der noch bei Vpern sich junge Regimenter unter Absingung von «Deutschland, Deutschland über alles' in den Feind stürzten, ist längst einer be sonneneren Stimmung gewichen. Und einer solchen bedarf es, um Taten zu vollbringen, wie sie jetzt alle Tage in Ost und West ge schehen. Begeisterung tut es da nicht, sondern nur das Helden- mäßige Pflichtgefühl des deutschen Soldaten. In unserem Heere lebt dazu eine kaltblütige Verachtung der Gefahr, wie sie meist nur erlesenen Berufsarmeen eigen war, und doch ist eS ein Volksheer im besten Sinne des Wortes geblieben. Darum aber verknüpfen es tausend Fäden mit der Heimat, und wiederum ist es Aufgabe der Heimat, in ihrer Weise mit dem Heer die gleiche Schlacht zu schlagen. In ihr muß derselbe unerschütterliche Sieges wille leben. Angesichts der unversöhnlichen Haltung und der Ver blendung unserer Gegner gibt es vorerst überhaupt noch kein Frie densziel, sondern nur ein Kriegsziel und das lautet: Sieg und abermals Sieg! Entbehrungen werden daheim unter dem Drucke des Alltags schwerer empfunden als draußen unter der Einwirkung der Gefahr und der unmittelbar auf das Gemüt wirkenden kriegerischen Tätigkeit. Das mag gelegentlich die Stimmung beeinträchtigen, darf aber die Siegeszuversicht nicht schwinden lassen. Daß sie auch in breiten Schickten unseres Volkes noch lebendig ist, beweist der Erfolg unserer letzten Kriegsanleihe. Was bedeuten schließlich auch diese Entbehrungen in der Heimat gegen die Leiden der Truppe draußen und gar die Oualen, die unsere Verwundeten mit bewundernswerter stoischer Ruhe ertragen. Mo Unfreudigkeit um sich zu greisen droht, ist es daher Pflicht jedes rechtschaffenen Deutschen, ihr entgegenzutrekrn. Immer wieder gilt es, den Blick vom einzelnen ab und dem Ganzen zuzuwenden. Wer sich Schwächeanwandlungen zuschulden kommen läßt, versündigt sich an den Kämvfern an der Front, versündigt sich am deutschen Vaterlands. Er zeigt sich weiter im höchsten Grade undankbar. Hätten wir und unsere Bundesgenossen uns nur behauptet, es wäre bei der Ueberzahl unserer Gegner schon eine ungeheure Leistung. Um wieviel höher steht sie jetzt nach Erfolgen ohnegleichen. Ist ein Volk, wie das unsere, gleichbedeutend mit seinem Heere und fest entschlossen, den Sieg zu behaupten, so kann ihm dieser gar nicht entrissen werden. Darin beruht der Unterschied des wehr haften Staates gegen den ehemaligen, der schon in Gestalt seiner Armee niedergeworfen werden konnte. Wir haben wahrhaftig ein Recht, angesichts unserer bis herigen Leistungen den Glauben an den Sieg in uns zu nähren. Tun wir es nicht, so beweisen wir damit einen Mangel an na tionalem Stolz. Seien wir auf der Hut gegen unsere ererbte deutsche Objektivität. Sie ist in dieser KampfeSzelt nicht am Platze. Sie schwächt daS Urteil. Sie läßt unS zu viele Dinge auf einmal sehen, erschwert uns das Festhalten an dem einen leitenden Gedanken, der dem Siege zu gelten hat.