Volltext Seite (XML)
IN««» »in««» 1» 7 Uhr tn der »3«dM«n «orten- rohe >3. »donne- menhlkrotl viertel» jahrllH 22-» Ngr., durch die Posi 25 Nor. Stn-elne Nr. I Nor. «uflaoe: 20,öäo «remrlarc. gnser«ten-»nnotiine oulwürt»: Su>»«» »t»i» 5 Voolee in Lonrdura, «erlt», Wie^ L«I»»«g. Basel. Vvetiou, granlsiir» a.«.—L»P>>»«« in 0crI»n,LcipM.Wi-n. Hambura. gronlsurt O.odehc« itnchen. — .tngrank- fnrt a. «. — r». voisst ty llinmnttz.— llore», l,»Ltt«. »ul- Uor t Lo. in Pari». Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Llkpfch ch Neichardt in Dresden. Vuantwortl. Nedacteur.- JullUS Ntlchardt. Snlerale «erde« «or«»« sirabe IS angenommen di, «d. S Udr. Lonnrao» lut Mittag» 12 Ubr. Ja Nrusiadi: grade tttvsier. aaslc 5 bi» Ab». 5 U»r. Der Kaum einer ein spaltigen Peiiizeil« lastet IL Psg. LingesonLt die Zeile S Ngr. Sine Garantie Nlr bat nächsttiigige Erschei nen der Jnierate wird nicht gegeben. Aniwärii-e Annoncen, llnsrrbge von un» unbe kannten Hinnen u. Per. Ionen inserircn wir NU» gegen Pränumerando. Zahlung durch «rief- marlcn oder Polieinzah- lung. l0 Silben kosten !>!, Nar. Auiwärvge können die Zahluna auch out eine DreSdnerAtniu» anweisen. Die Exb. Nr. 12. Achtzehnter Jahrgang. llllitredacteur: vr. LiuII Itter«^. Für das Feuilleton: I»»<1vl8 Dresden, Sonntag, 12. Januar 1873. Politisches. In eine Art Concil wird sich in den nächsten Wochen dc? preußische Abgeordnetenhaus verwandeln. Vor der Bedeutung dar kirchenstaatsrechtlichen Fragen, welche das Ministerium Roon-Kalk dem preußischen Landtage unterbreitete, treten alle anderen inneren Fragen zurück. Selbst die das gesummte Reich so sehr interessirende Frage: um wie viel das Militairbudget des Reiches demnächst erhöht werden soll. So sehr werden die Ge- müther vom Kirchenstreite erfüllt sein, daß sie nicht Muse finden, dkm Ausbaue des Militarismus gehörig zu folgen. Von dem Grade der Erbitterung, mit dem seiten der Katholiken der Kampf geführt werden wird, legte am 9. Januar die Bemerkung des Adg. v. Mallinckrodt Zeugniß ab, daß es Absicht des Ministe riums sei: auf dem Wege äußerer Knechtung und innerer Nevo- lutioniruna die katholische Kirche aufzulösen und den Frieden des Kirchhofes yerzustellcn. Und als Tags darauf die Katholiken die Mißhandlung der preußischen Zeitungen rügten, welche die päpst liche Brandrede veröffentlicht hatten, da geschah diese an sich be rechtigte Rüge in so maßloser Weise, daß sie einer Predigung des Aufruhrs fast gleichsam. Nachdem nämlich Mallinckrodt dem Cultusminister Falk zu allgemeinster Belustigung vorgewor- sen, daß er von katholischen Dingen so wenig verstehe, daß er in sid m Examen vor einem katholischen Theologen durchfallcn würde, nannte er das Landesgesetz über die Schulaufsicht offene Gewalt und Consiscation freinder Rechte. Das Ministerium, sta t ein Schild für den Landesfürsten zu sein, benutze dessen Na- m n als Schild, sich mit ihm zu decken. Bismarck habe die Zei- tu rgsconsiscationen veranlaßt und unterhalte eine fortwährende Täuschung des Königs über die wahre Lage der Dinge. Dem gegenüber war zwar die Erklärung Eulenburg'S über die Zei- tangsconfiscationen herzlich matt, besseren Eindruck machte es, als ein Abgeordneter zur Kennzeichnung des Hasses der Nöm- l nge einen Artikel einer römischen Zeitung vorlas, in dem Bis marck und seine niederen Parteigänger „Bluthunde" genannt wurden. LaSker aber protcstirte mit Recht gegen die Ver unglimpfungen der Landesgesctze durch die Katholiken und den Mangel an allem nationalen Sinn des Elerus. Alles dies ist «ch« nur Vorspiel zu den bevorstehenden Kämpfen. Es ist in d« That bedeutsam, daß es ein Ministerium Roon ist, welches Gesetzentwürfe einbringt, die zu einer grundsätzlichen Grenzregu lirung zwischen Staat und Kirche führen müssen. Der protestan tischen Kirche kann diese Regulirung nicht gefährlich werden, sie hat fast immer eine staatsfreundliche Haltung beobachtet. Das selbe gilt auch von den kirchlichen Gemeinschaften unserer jüdi schen, deutschkatholischen und sreigemeindlichen Mitbürger. Mir die Macht, Stellung und den Einfluß der katholischen Kirche in Preußen können aber diese Gesetzentwürfe leicht von der größten Tragweite werden. Die Kirchengesellschaften sollen darnach wie der — wie Corporationen innerhalb des Staates und dessen Rechtsordnung behandelt werden und demgemäß namentlich die katholische Kirche aus der durch ihre vollendete Organisation un terstützten und durch die Schwäche des Staatsregimentes der letzten Jahrzehnte zugelassenen Stellung neben und über dem Staate verdrängt werden. Wir Sachsen verfolgen diese Bestrebungen selbstverständlich mit dem innigsten Interesse. Nicht direkte Folgen für unsere inneren Verhältnisse haben diese preußischen Streitfragen, zwi schen Staat und katholischer Kirche. Wir danken dies wesentlich dem glücklichen Umstande, daß Sachsen wirklich ein rein prote stantischer Staat ist. Außerdem vollzieht sich soeben auf unserem Landtage die Auseinandersetzung des Staats niit der lutherischen Kirche in einer freundlichen Weise. Das Auftreten Roons vergl. Tgsgesch.> hat im Ganzen recht befriedigt. Es»gclang ihm zum guten Theile, die an seine Person geknüpften Besorgnisse, die er mit militärischer Offenheit als begründet zugab, zu zerstreuen. Er hat mit gutem und ver- fönlichen Willen das Staatsruder ergriffen. Bismarck hat eine Erklärung erlassen, worin er die neulich oon ihm erzählte Anekdote, betreffs Unterstützung der clericalcn Umtriebe durch die Kaiserin im Wesentlichen bestätigte und nur daS berichtigt, daß ihm der Kaiser keine mündliche Antwort auf seine Beschwerde gegeben, sondern das betr. Schriftstück mit einer schriftlichen Randbemerkung versehen habe. Der Tod Napoleons wird natürlich in der Pesse der ge- ,'ammten Welt beleitartikelt. Die ungünstigen Urtheile wegen seines Eidbruchs und seiner Falschheit überwiegen. In Paris hört man natürlich auf den Boulevards fast nur sehr respeklose Aeußerungen über den Exkaiser. Doch läßt sich nicht leugnen, daß sein Tod die Gemiither der Franzosen mehr beschäftigt, um nicht zu sagen, mehr beunruhigt, als man meist wohl erwartet hätte. Viele meinen, der Tod Napoleons I». würde NapoleonlV. den Weg nach Frankreich ebnen, da demselben nicht die schmach voll n Erinnerun cn an dm Staatsstreich und den Tag von Sedan ankleben, Andere behaupten, das Verschwinden des Ex kaisers werde auf einige Jahre die bonapartistischen Jntriguen beseitigen. Beides ist gleich glaub- und unglaubwürdig. -- Die französische Nationalversammlung hatte sich zunächst mit den Fragen zu beschäftigen, ob den Gerichten die Erlaubniß zurstraf rechtlichen Verfolgung eines Deputirten wegen Jagdfrevels und eines andern wegenSekundirenS bei einem Duelle ertheilt werden solle ; dann bericth sie die Frage, wie der oberste Unterrichtsrath zusammenzusehen sei. Die Elericalcn geben sich alle Mühe, das geistliche Element in ihm überwiegen zu lassen. Locales und Sächsisches. —Der Direktor der Forstakademie zu Tharandt, Oberforstrath vr. Judeich hat den Orden der italienischen Krone, der Direk tor der Sternwarte in Leipzig, Professor vr. Bruhns, das Ritterkreuz des brasilianischen Rosenordens, der Kgl. Bayerische Eonsul Hesse hier das Ritterkreuz I. Elaste des bayerischen Ver dienstordens vom heiligen Michael erhalten. — Abg. Oehmichen hat beantragt: die Staatsregierung zu ermächtigen: a) dahin Verordnung zu erlassen, daß die betref fenden Behörden bei Nachlaßregulirungen von im letzten Kriege im Felde gebliebener, oder in Folge des letzten Feldzugs in den Lazarethen verstorbener Soldaten, soweit hierbei nurAscenden- len, Ehefrauen oder Descendenten concurriren, dann kostenfrei expedircn, wenn von den betreffenden Erben die Bedürftigkeit nachgewiescn wird; d) die in gleichen Fällen bereits erhobenen Kosten auf Verlangen den Erben restituiren zu lassen. — Abg. Schnoor und Gen. beantragen: Die Staatsregie rung zu ersuchen, ein hygieinisch-chemisches Laboratorium in Leipzig zu errichten, und zwar als Universitätsanstalt, geleitet von einem besonders dazu angestellten, praktisch gebildeten Chemiker. — Gegen den hiesigen k. Hofprediger Ludwig Wahl, Ritter des Frcmz-Joseph-LrdcnS, des rothen Adler-Ordens 3. El. und des sächs. Albrechtsordens und Inhaber des eisernen Kreuzes, zu gleich auch Nedacteur des „Katholischen Kirchenblattes", soll nach der „Const. Ztg." Untersuchung eingeleitet sein wegen einer von demselben am Sonntag in hiesiger katholischer Hofkirche gehalte nen Predigt, die allzusehr von clericalem Eifer durchdrungen gewesen sein soll. Se. Majestät der König soll bereits davon in Kenntnis; gesetzt worden sein. — Meteorologische Notizen und Andeutung des Witterungsganges. Die vorherrschenden Wind richtungen in den einzelnen Monaten sind im mittleren Deutschland im Allgemeinen: im Januar Südwcst 48 " im Zuli Westnordw. 197" im Februar West 89" im August West 85 " im März Westnordwest 118" im Septcmd. Westsüdwest 75" im April Westnordwest 132" im Oktober Sütwest 52" tm Mai Nordoordwcst 172" im Novcmb. Südwest 47" im Juni Westnordwest 105 im Dccemb. Westsüdwest 74" Die hierbei angegebenen Grade bezeichnen die Monats-Resultate aus den Stellungen der Windfahne an den einzelnen Tagen, ivobci die Grade von Süden über Westen nach Norden gerechnet sind, so daß Süd ^ 0 Grad, West --- 90 Grad und Nord -- 180 Grad ist. Im Allgemeinen ist demnach im mittleren Deutschland die vorherrschende Windrichtung: im Frühling Nordwest, im Sommer West, im Herbst und im Winter Süd west. Abweichungen von diesen allgeineinen Bestimmungen an einzelnen Orten gründen sich in der Lage derselben bei nahen Gebirgen, und Abweichungen in einzelnen Jahren entstehen durch, wahrscheinlich mit Vorkommnissen in^dcr Erdkruste in Verbin dung sichende, abnorme atmosphärische Temperatur-Zustände. — In dieser Woche wird zunächst eine stärkere Luftströmung entstehen und der Himmel wird sich stärker bewölken; hierauf wird rauhere Witterung eintreten und es wird zeitweilig Schnee fallen. Larowetrink. — Morgen Montag findet, vom Direktorium der Kinder heilanstalt arrangirt, zum Besten dieser Anstalt in den Sälen der Harmonie ein großer Ball statt. Die Harmonie-Gesellschaft hat in Erwägung des edlen Zweckes ihre Locale uncndgeldlich über lassen und hoffentlich ist die Betheiligung des Publikums an diesem Balle eine recht rege. — Heber den in Dessau am Opernsänger Weiß verübten Mord hört man noch immer Einzelheiten, die jedoch den bereits durch die Blätter gegangenen Berichten nichts Neues hinzufügcn. Beim Begräbniß des Unglücklichen spielte sich eine rührende Scene ab, in dem Augenblicke, als der Leichenzug vor der Wohnung des Tobten vorüberzog. Die Gattin desselben küßte den Sarg und warf sich, vom tiefsten Seelenschmerz übermannt, vor dem Leichen wagen zur Erde, so daß der Conduct mehrere Augenblicke still- stand und es der größten Anstrengung bedurfte, die trauernde Gattin mit Schonung in ihre Wohnung zurück zu geleiten. — Frau Kreyßel-Berendt (deren Zustand nicht mehr gefährlich ist) erhielt bereits ihre Entlassung ohne jeden Anspruch auf Pen sion oder sonstige Entschädigung. — Für Erweiterung der gewerblichen Lehranstalten in Chemnitz fordert die Regierung mittelst eines neuerlich einge- gcmgenen Dekretes den Ankauf des Vogel'schen Hauses an der Dresdener Straße in Chemnitz. Die hierdurch und durch son stige bauliche Veränderungen, Jnventarergänzungcn u s. w. erforderlich werdende Summe beläuft sich auf 162,000 Thaler. — Aus Dresden schreibt man dem „Leipz Tageblatt" j Im Jahre 1871 verlautete, daß in dem Dorfe Lindenthal bei Leipzig ein Soldat des dort einquartirten Cavalerie-DetachementS, welches bekanntlich mit zur Bewachung der gefangenen Franzosen in dem Barackenlager bei Gohlis verwendet wurde, von seinem Vorgesetzten in grcber Weise gemißhandelt worden sei. Diese Angelegenheit erregte solches Aufsehen, daß sie auch im Reichstage zur Sprache gelangte und der Gemeinderath in Lindenthal mit einer Beschwerde an dea Landtag vorging. Wie wir aus sicherer Quelle vernehmen, ist der ganze Vorgang von den Militärbehör den streng untersucht und der betreffende Escadronchef mit 14 Tagen Arrest bestraft worden. Der eigentliche Missethäter, ein Wachmeister, hat nicht bestraft werden können, weil er bald nach d-m Vorfall gestorben ist. — Der Magistrat von Moskau hat für die russische Kirche in der slavischcn „Schwesterstadt" Prag die Glocken geschenkt, aber die Eröffnung konnte bis jetzt nicht stattsinden, weil die Hoffnung der Ezechen, daß ein Theil der russischen Colonie in Dresden nach Prag übersiedcln und einen Popen zur Besorgung des Gottesdienstes besolden werde, nicht in Erfüllung gegangen ist. — Gestern erhielten wir aus Pirna ein Knackwürstchen in des Wortes verwegenster Bedeutung, eine wahre Diamant ausgabe, reines Augenpulver für den Magen. Dieses Würstchen wurde in einer Restauration Pirnas auf der oberen Burgstraße verabreicht; da uns nun öfter Klagen über dergleichen Kleinig keiten zugehen, so sei Denen, die hier auch einmal ein kleineres Würstchen bekommen, als bei normalem Appetit wünschenswertst, mitgetheilt, daß auch an anderen Orten solche Wurstdiffcrenzen existiren, die uns aber eigentlich gründlich „Wurst" sind. — Für die Größe der Baulust in Dresden spricht, daß allein diesseits des böhmischen Bahnstranges 540 Bauprojekte vorliegen, deren Ausführung bereits theilweise genehmigt, teil weise erst nachgesucht morden. Trotz dieses sicher nicht unbedeu tenden Zuwachses der Häuser dürfte dein immer noch wachsenden WohnungSbedürfnissc nicht ganz abgeholfen werden, namentlich wenn wieder nur herrschaftliche Wohnungen angelegt werden. — Bekanntlich wurde gegen Ende vor. Monats ein hier wohnhaft gewesener, bereits sehr bejahrter Herr auf dem Pirna» ischen Platze von einem Wagen der Pserdecisenbahn überfahren und dadurch so verletzt, daß er in Folge dessen alsbald darauf verschied. Es ließ sich erwarten, daß bezüglich dieses Unglücks falles weitere behördliche Erörterungen stattfinden würden. Die selben sollen, wie wir hören, abgeschlossen sein, nach keiner Rich tung hin aber den Beweis erbracht haben, daß Jemandem eine strafbare Verschuldung an dem Tode des Verunglückten zur Last fiele. — Im Laufe der letzten Monate trieb hier ein Bettler mit zwei Stelzfüßen sein Wesen, der sich den Anschein eines im Kriege zum Krüppel geschossenen Soldaten gab und wenn man ihn frug, auch bereitwillig erzählte, daß er als preußischer Soldat im letzten schleSwig-holsteinischen Kriege um seine beiden Füße gekommen sei, trotzdem aber nur eine kleine Pension beziehe, von der er nicht leben könne. Der Mensch lebte von dem, waS ihm mildthätige Herzen spendeten, und das gar nicht gering gewesen sein soll, herrlich und in Freuden, schaffte sich-eine Liebste an und verpraßte mit derselben das leicht erworbene Geld in öffent lichen Lokalen. Obgleich er sich bei seinem Treiben sehr schlau benahm, nur sehr selten das Publikum direct um eine Gabe an sprach und mehr durch das öffentliche Zurschautragen seines krüppelhaften Zustands die Mildthätigkeit herausforderte, so ist er doch endlich der Polizei in die Hände gefallen, von derselben bestraft und von hier weggewiescn worden. Wie man uns mit theilt , ist er ein Schneidcrgeselle aus der Magdeburger Gegend, welcher als Knabe schon durch einen unglücklichen Zufall beide Füße verloren hat. — Der erste öffentliche Maskenball, welcher vorgestern Abend in der Tonhalle abgehalten worden ist, war nicht sehr stark besucht. — Einem Bewohner der Gartenstraße wurde vorgestern Abend in der 10. Stunde von der Straße aus ein Fenster seiner Wohnung mit einem Steine cingeworfcn. Als man, um den Uebelthäter noch zu erwischen, sofort auf die Straße hinausging, sah man, wie derselbe durch die Bernhardstraße nach dem freien Felde zu ReißauS nahm, und war der Versuch, seiner nachträg lich habhaft zu werden, leider vergeblich. — Daß es mitunter auch jetzt noch recht wunderlicheKäuze und Sonderlinge giebt, zeigt nachstehender uns mitgetheilter Vorfall. In einem Provinzialstädtchen unweit Dresden lebte seit vielen Jahren ein alleinstehender Mann so ärmlich, daß man ihn allgemein für sehr arm und an dem Nothwcndigsten Mangel leidend hielt; hatte er doch scheinbar kaum so viel, um seineBlöse nothdürftig zu bedecken. Derselbe hatte besondere Zuneigung zu einem in Dresden lebenden Verwandten, ei»«m Geschäftsreisen den, gefaßt und demsclbcn erklärt, daß er ihn zum alleinigen Erken seiner Verlassenschaft eingesetzt habe, dabei auch einige An deutungen fallen lassen, daß dieselbe nicht so unbedeutend sein werde, als man glaube, sondern sich an einigen von ihm näher be-