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Dresdner Journal : 31.03.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187503314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18750331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18750331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-03
- Tag 1875-03-31
-
Monat
1875-03
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Journal : 31.03.1875
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s. Hz. B. S. «G. b B. i« iu Dies- t zu ver- «drauchte und UtUt bis 450 und Ga- rihc«. am, , n. kaufe ich, au 25^ ee. Nlstchtr». tu. neblig. »s. Regen. .neblig u. Kegenhöhe m. 'S- hnee, SbdS. jRegeu. Regen. gen Keis. 72 Mw>°ch, ve» St. Mär, 1875 lm L»,« SaatoaL« »ataü«: ^liop, . . . ^jüKrUet», 4 40 kk Nuiltul tkaou»««! 1« kk. 4»»«rN»ld 44« ckaDSmWlü It«ot»«« tritt?o44- «M Stan>p«I»n«t»i»E dSW». Qumr»t«nPr«l»», WO» 4» «nun» «ioar ssaavult»»«» HO Bl. v«t« „Li°<l«Exrt" R» LaUai — Kr»«daln»»t FAGliad mit itninab»» ä«r Kanu- «uä ^da»ä> kür äm» tvlzzvockari D»E. Dres-nerÄmmml. VerantwoMcher Rcdacteur: Commissionsrath I. G. Hartmann in Dresden. Lckpal»: F> ^ran4«cett«r, Oo»»LL<«»o«ür ck» » 1>r«»<1u« ^ournul»; »davck»» : , «»»»»I-U >«rU» V1«-LOtP^L. Iirl-IrsiUän-riAut^ilN ». H : /kaaranstein <t I«rU» Vi,»-L»»4niA-rn»U-L«ip»tU-Vri^tnrt ».«.- »äacd«». R»«i LarUu: S /naiickc^ «i«»d, L FISrao/it, Dd«: L Schott«, I». Sta»-«»»'» Uüraau; VLamatt,: F>. ?o»ot,' Kraut, kart n-N.: L FacAer'acb« n. F. t7. ^arrma«» »one llucdb., DauLe-Svo , SürUt«: /»v D., LuL»a„i: v. Sc4ü«kkr, Kart», //ava«, /k«L»«r ck Oo., «tattUurt: L)«uL« O Oo., «»»dar»: L:l«t«iF«n,' V1»r Al. kippelt S»r»n«U»d«r» LSaisl. Lrpvckiticm ä« l)iä^»» l^oackea, N» 1. Tagesgeschichte ausstcllung die amerikanischen Gläubiger sich betreffs der Befriedigung ihrer Forderungen an die ausgestellten Gegenstände halten könnten, war bisher nur von dem betreffende Generaldirector der Philadelphiaer Weltaus stellung kein Staatsbeamter ist, hatte sein Telegramm keinen ofsicicllen Charakter, und man mußte betreffs cnd- giltiger Klarstellung der Angelegenheit die Entscheidung der amerikanischen Regierung abwartcn. Wie der „A. Z." berichtet wird, ist dieselbe nunmehr erfolgt. Der Staats- secretär Hamilton Fish hat am 23 d. an den amerika nischen Gesandten in Paris, Hrn. Washburne, zur weiteren Mitteilung an die übrigen Legationen folgendes Telegramm gerichtet, welches die frühere Mitteilung des Generaldirectors vollkommen bestätigt: „Washington, 23. März. Der Attorney-General (Justizminister) ent schied, daß bei einem Bankrott der Ausstellung die aus gestellten Artikel nicht als Pfand für die von der Aus stels der Deutschen zu einer Konferenz zusammentrcten. Wie man der „K. Z." schreibt, soll in erster Linie die Frage berathen werden, wie man sich angesichts des Ge setzes betreffs der Einstellung der Leistungen aus Staats mitteln für die katholischen Bisthümer und Geistlichen zu verhalten gedenkt. Was noch weiter zur Berathung kommen dürfte, entzieht sich bis jetzt der Kenntniß der Uneingeweihten. München, 28. März. Die Ernennung eines königl. spanischen Gesandten für München ist, wie der „N. C." vernimmt, bereits officiell hier notificirt worden; die Ernennung eines besonderen bayerschen Gesandten für Madrid soll aber demungeachtet nicht in Aussicht genommen sein. — Nach dem, zwischen dem Staats Amtlicher Theil. DreSdev, 24. März. Se. Königliche Majestät haben dem außerordentlichen Professor der Medicin vr. mell. Benno Gottlob Schmidt in Leipzig dm Charakter und Rang eines Mrdicinalraths in der vierten Klaffe der Hofrangordnung zu verleihen allergnädigst geruht. stellung gemachten Ausgaben dienen können. Schicke Copie dieser Entscheidung mit nächster Post." Diese officielle Erklärung der amerikanischen Regierung be seitigt alle Befürchtungen, welche wegen der Betheiligung Europas an der Weltausstellung gehegt worden sind. — Der „Staats-Anzeiger" veröffentlicht eine Berordnungdes Reichskanzlers zur Ausführung des Erlasses vom 29. October v. I. betreffend die Einrichtung eines berathenden Landesausschusses von Elsaß-Lothringen. Dieselbe enthält im 8 1 die formellen Bestimmungen über die Wahl der von den Bezirksausschüssen zum Landesausschusse zu entsendenden Mitglieder, im § 2 die Anordnungen zur Wahl eines Vorsitzenden der Generaldirector der Ausstellung in einem Telegra! an die Reichscvmmisfion auf Grund eines ' ventionm. Die Thronrede schließt mit einem Hinweis auf die Ersprießlichkeit, welche dem Lande aus dem guten Einvernehmen zwischen den Kammern und der Regierung erwachsen sei. Dat Finanzministerium hat LS Millionen Rentenanleihe an das Pariser Bankhaus Fould äc Camando zum Course von KS begeben. Belgrad, Montag, LS. März, Vormittags. (W. T. B.) DaS Ministerium wird im Amte ver- vleiben, nachdem die offene Stelle det Justiz- Ministers nunmehr durch Radovit« besetzt ist. Der ehemalige Justizminister Zrmitsch (welcher dem Mi nisterium vom 3. November 1873 angehörte) ist zum Präsidenten det StaattrathS und vr. Christitsch zum Präsidenten det CaffationSdofeS ernannt worden. (Vgl. unter „Tagesgeschichte".) Rew-Dork, Montag, LS März. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Neuerding« sind am Rio-Grande räuberische Einfälle mexikanischer Banden vor. gekommen, welche die Poststation plünderten und verbrannten, sowie mehrere Farmen zerstörte«. Die Regierung hat Maßregeln anaeordnet, n» derartige Ausschreitungen zu bestrafen AuS Cuba wird gemeldet, daß die Jnsurgente« fortfahren, Pflanzungen niederzubrennen. Der Generalcapitän Balmaseda fordert in einer Pro klamation die Bevölkerung auf, sich gegen die Insurgenten zu vereinigen. letzter« und der Schriftführer, deren Zahl der Ausschuß selbst festzusetzen hat; 83 endlich gewährt den Mit gliedern desselben zwanzig Mark Tagegelder und die für Beamte in Elsaß-Lothringen geltenden Reiseentschädigungs- Sätze. — lieber da- Befinden des Abgeordneten Or. Lasker theilt man der „N.-Z." mit: In der vergan genen Woche verlief die Mehrzahl der Tage ziemlich gut und ließ eine Zunahme der Kräfte deutlich erkennen; doch kamen zwei Mal Störungen vor, veranlaßt durch den noch immer bestehenden Entzündungsproceß in den Athmungsorganen Ein Abschluß der Krankheit hat also noch nicht stattgefunden. — Die „N. A. Z." schreibt: Die gerichtlichen Untersuchungen in der Provinz Posen zur Feststel lung des heimlichen päpstlichen Delegaten, welcher daselbst in gesetzwidriger Weise den katholischen Clerus mit Instructionen versieht, giebt dem Ober tribunal schon seit Beginn dieses Jahres fast ohne Unterbrechung Gelegenheit zu den verschiedentlichsten Erörterungen über den gerichtlichen Zeugnißzwang. Fast jeder Geistliche, welcher von den Untcrgerichten in der Provinz Posen zum Zeugniß vorgeladen wird, versucht durch Einwände, die theils auf sein Amt, theils auf seine Person, theils auf sachliche Momente sich be ziehen, sich der Zeugnißpflicht über die Person des päpstlichen Delegaten zu entziehen und verfolgt dieses vermeintliche Recht bis zum höchsten Gerichtshof, welcher bisher jedoch noch keine Veranlassung hatte, diese einge- laufenen Beschwerden als gegründet anzuerkennen. Zur allgemeinen Charakteristik dieser Thatsachen theilen wir aus mehreren in den letzten Wochen ergangenen Ver fügungen des Obertribunals gegen katholische Geist liche, welche von den Untergerichten zum Zeugniß über die Person des geheimen päpstlichen Delegaten aufge- fordert worden waren und bisher eine Aussage ver- ministerium des Innern und der bayerschen Hypotheken- und Wechselbank abgeschlossenen Vertrag erhält bekannt lich das Staatsärar einen Antheil an den Actien der neugegründeten Notenbank, und zwar im Betrag von 2H Millionen Mark. Die Staatsregicrung wird diesen Actienantheil der königl. Bank in Nürnberg über weisen. — Die Mittheilung der „Donauzeitung", daß , der Candidat der bayerschen Regierung für den erz bischöflichen Stuhl in Bamberg kein geringerer sei, als der Cardinal Hohenlohe, wird der „Allg. Ztg." von unterrichteter Seite als eine völlig unbegründete bezeichnet. Die fragliche Nachricht sei auch wohl nur zu einem bestimmten Zweck erfunden worden. — Wie das „Regensb. Morgenbl." berichtet, sind zwei in Deutschland beheimathete Klosterfrauen von der Re^el des heiligen Augustin, die einem in Loudon errichteten Hause zur Pflege und zum Unterricht von Armen angrhörcn, in Regensburg verhaftet und wegen Bettelns zu 1 Tage Hast verurtheilt, von der An schuldigung wegen unbefugter Collecte dagegen frei- gesprochen worden. Der Polizeistaatsanwaltsvertreter ergriff gehen dieses Urtheil die Berufung. Die zu Grunde liegenden Thatsachen bestehen nach dem „R. M." darin, daß die erwähnten Klosterfrauen in Deutsch land Liebesgaben zur Begründung eines Hauses für — insbesondere deutsche — Waisen und verlassene Kinder in London sammeln wollten. In München wurde ihnen die Regierungsgenehmigung zu einer allgemeinen Collecte nicht ertheilt, seiten des Vorstandes einer hoch stehenden Behörde ihnen jedoch bedeutet, es würde wohl keine Schwierigkeiten seiten der Polizei Hervorrufen, wenn sie bei solchen Personen vorsprächen, an welche sie speciell empfohlen wären. Danach scheinen die beiden Klosterfrauen sich auch verhalten zu haben. Main», 28. März. (Fr.J.) An den alten Festungs werke n ist seit einigen Tagen endlich der erste Spaten stich zu ihrer Mederlegung gethan worden, indem die Stadtverwaltung die Anlage der zweiten Parallclstraße in dem Stadterweiterungsterrain vornehmen läßt. Gleich zeitig wird mit der Absteckung des Straßennetzes auf den bis jetzt der Stadt zugefallenen Glacisabschnitten vorgegangen. Dir Ufcrerweiterung ist in ziemlich rüsti gem Gange und ebenso die am Südende der Stadt be schlossene Straßen anlage, welche nunmehr dem vor der Citadelle projectirten Personenbahnhof in der Umfüh rungslinie zuführt. Wien, 29. März. Die Differenzen zwischen dem diesseitigen Botschafter bei der hohen Pforte, Grafen Zschy, und dem Großwesir Hussein Avni Pascha sind bekanntlich zur gegenseitigen Gcnugthuung ausge glichen, und die Frage wegen des Ausbaues der rume- lischcn Bahnen und wegen der Eisenbahnanschlüsse an Oesterreich geht ihrer befriedigenden Regelung entgegen. Demungeachtet wollen die Gerüchte, daß die Zwistigkeiten im Stillen fortwuchern und der Streitfall noch ein Nach spiel haben werde, nicht zur Ruhe kommen. Merkwür digerweise wollen diese Gerüchte das Opfer des Zer würfnisses auf beiden Seiten finden. Graf Zichy, sagt man, sei von seinem Posten abberufen worden und im Westrat werde demnächst ein Personenwechsel stattfinden. Was Has erste Gerücht anbelangt, so ist es einfach er funden. Weder ist eine Abberufungsordre an unsern Botschafter bereits ergangen, noch besteht hier die Ab sicht, ihm einen Nachfolger zu geben. Was den Groß- wesir betrifft, so läßt sich von hier aus allerdings nicht mit Sicherheit beurtheilen, ob und inwieweit seine Stel lung erschüttert sei, oder nicht; soviel aber darf jeden falls constatirt werden, daß man in Wien keine Anzei chen hat, die auf seinen baldigen Rücktritt Hinweisen. - In diesen Tagen ist hier die wunderliche Nachricht ver breitet worden, Graf Andrassy sei bestrebt, die Mächte zur Beschickung einer europäischen Confereuz zu bestim men, in welcher die Frage, ob Rumänien berechtigt sei, ohne Zustimmung dcrPforte Zoll-und Handels conventionen mit auswärtigen Staaten selbstständig abzuschließen, endgiltig geregelt werden soll. Noch merk würdiger ist der Beisatz, mit welchem diese Nachricht weigert hatten, folgende interessante Stellen mit: «Die Pflicht, in den gesetzlich vorgeschriebenen Füllen Zeug- niß abzulcgen, ist durch die Behauptung, daß hierin eine Nöthigung zur Denunciation liege, nicht zu beseitigen. Im vorliegenden Falle handelt es sich nach der thatsächtlchen An nahme der Jnstaozrichter um die Untersuchung eines mit Wahrscheinlichkeit verüvten Vergehens und es besteht daher nach 8 der Eriminalordnnvg für Jeden die Pflicht, dem Richter auf Erfordern Alles mckzutbeilen, was ihm in Bezieh ung auf das Vergehen oder den Thäer bekannt ist .... Die Ablehnung des Zeugnisses zur Wahrung des Amtsge heimnisses kann als berechtigt nicht anerkannt werden, da daS AmtSaehcimuib sich nicht auf strasbarc Handlungen der Oberen erstreckt.... In der Annahme des Appellationsgerichts, daß die blose Entgegennahme einer Instruction des unberech- Lelearamm ; traten päpstlichen Delegaceu de» ThaldrstLud einer strashnre« ReÄtsäutt Handlung nicht enthalte, der Beschwerdeführende daher durch Ablegung des Zeugnisses über diese Frage sich einer solchen achtens desZlttorney-General demcntnt worden^Da der Handlung zn bezichtigen nicht genöthrgt wird, ist rin RechtS- irrthum nicht zu finden. Die fernere Annahme, daß 8 3>S Nr. 2 der Criminalorduung (betreffend die Fülle, in welchen ein Zeuge seine Vernehmung ablehnen kann) nur auf tech- Nische Geheimnisse der Künstler und Gewerbetreibenden zu beziehen sei, ist gesetzlich gerechtfertigt, und wenn der Be schwerdeführende hervorhcbt, daß er durch Ablegung seines Zeugnisses der Excommunication verfalle, infolge dessen seiner geistlichen Aemter verlustig werde und hierdurch erhebliche Nach theile erleiden könnte, so kann diele Besorgniß als rechtlich begründet nicht erachtet werden, da die Excommunication nach 8 2 Nr. l des Gesetzes vom >3. Mai 1873 nicht deshalb, weil der gesetzlichen Verpflichtung zur Ablegung des Zeugnisses genügt wird, verhängt oder verkündet werden darf." Fulda, 28. März. Uebermorgen werden die preu ßischen Bischöfe abermals am Grabe des großen Apo- * Berlin, 28. März. Der Reichskanzler Fürst Bismarck soll, einer Meldung aus „W. T. B." zufolge, mit seiner Gemahlin gestern Nachmittag nach seiner Besitzung Friedrichsruhe (im Lauenburgischen) abgercist sein. Die gestrigen hiesigen Abendblätter, sowie das heutige Morgenblatt der „N.-Z." melden noch nichts von seiner Abreise. — Der deutsche Botschafter in Paris, Fürst Hohenlohe, der zum kaiserlichen Geburtsfeste hierher gekommen war, hat sich auf seinen Posten zurück- begrben; vor seiner Abreise war derselbe nochmals von Sr. Majestät dem Kaiser empfangen worcen. — Die in der Presse aufgetauchte beunruhigende Nachricht, daß im Fall der Insolvenz der Philadelphiaer Welt- Nichtamtlicher Theil. llcbersicht. Telegraphische Rachrichte«. TaaeSgeschichte. (Berlin. Fulda. München. Mainz. Wien. Prag. Paris. Bern. Madrid. Kopenhagen. St. Petersburg. Belgrad.) Erueununae«, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Dresdner Rachrichten. Provinzial - Nachrichten. (Leipzig. Zwickau. Bautzen. Kamenz. Sayda.) .Feuilleton. TageSkalender. Inserate. Beilage. Gerichtsverhandlungen. (Bautzen.) Inserate. Börsennachrichtea. Nachrichten. Ulm, Dienstag, 30. März. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der „Schnellpost" zufolge ist der iu Blau beuern wohnende Afrikareisende Karl Mauch in folge eines Sturzes so schwer verletzt worden, daß sein Aufkommen bezweifelt wird. Paris, Montag, LV März, AbendS. (Tel. d. Dresdn. Zounu) Der deutsche Botschafter, Fürst zu Hohenlohe, ist heute wieder hier eingetroffrn. Heute bat die Beerdigung deS am Lv ver storbenen CulturhistorikerS und Mitgliedes der Nationalversammlung, Edgar Quinet (vgl. das Feuilleton) stattgefunden. Victor Hugo, Gambetta und andere Deputirte von der Linken, sowie eine große Volksmenge und viele Studenten wohnten dem Begräbnisse bei. Die Grabreden hielten Victor Hugo, Gambetta, Labonlaye und Brisson. Paris, DienStag, 30. März. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Eia amtlicdeS Dekret verbietet die Ein fuhr und die Durchfuhr nordamerikanischer und cana- discher Kartoffeln, sowie aller zu deren Verp<wk««g verwendeten Gegenstände für daS französische Gebiet. Madrid, Sonntag, L8. März, Abend«. (W. T. B.) Dem Vernehmen nach hat die Regierung die Summe von 11,000 Thlr. als Entschädigung für die Rostocker Brigg „Gustav" zur Zahlung an die deutsche ReichSregierung bereit« angewiesen. Der „Agence HavaS" find Nachrichten au« Bayonne zugegangen, welche bestätigen, daß die königlichen Truppen und die Carlisteu, die sich auf der Oriolinie gegenüberstanden, am Grün- donnervtag mit einander fraternifirten und daß in dem Carustischen Lager Placate mit der Ueber- schrift: „ES lebe der Friede!" „Hoch die FueroS!" „Hoch Cabrera!" angeschlagen waren. Don Carlo« hatte befohlen, hiergegen mit Strenge einzuschrei ten. (Vgl. unter „Tagesgeschichte.") Bukarest, Sonntag, 28. März, Abends. (W. T. B.) Die Kammersesfion, mit welcher die vier jährige Legislaturperiode der Deputirtenkammer »u Ende geht, ist heute von dem Fürsten in feier licher Weise geschlossen worden. In der Thronrede wird die äußere und innere Lage des Landes als befriedigend bezeichnet und insbesondere das Vertrauen hcrvorgehoben, dessen sich das Land im Auslande zu erfreuen habe. Sodann werden die neu eingcführten Reformen in der Armee und in der Ge setzgebung erwähnt, sowie auch die internationalen Con- Feuilleton. Redigirt von Otto Banck. Refidenztheater. Am 28. März wurde ein Zau- bermärchen „Die goldene Vase" gegeben, welches von Ferdinand Gleich, sowohl musikalisch, wie litera risch, nach E. T. A. Hoffmann's phantastischer Dichtung „Ter goldene Topf" für die Bühne bearbeitet wurde. Die Theaterdirection hatte sich mit der Ausstattung durch Costüme und eigens dafür angefertigte Dekora tionen viel Mühe gegeben und weder Kosten, noch Menschenkräfte gescheut. Nicht minder entgegenkommend bewies sich das Publicum durch einen überaus zahl reichen Besuch. Wie man es so oft erlebt, hatte sich der Verfasser gänzlich in der Wahl seines Stoffes getäuscht, und auch das ist nicht neu, daß diese Täuschung von der Theaterdirection nicht als gefahrbringend bemerkt worden war. Es liegt diesem Griff in das Hoffmann'sche Märchen die Verwechselung zwischen dem Poetischen in über phantastischer und dabei epischer Gestalt und dem Poeti schen mit dramatischem Nerv zu Grunde. Was der Dichter mit seinem breit ausgeführten, oft schemen duftigen Träumereien halb sagte und halb ahnen ließ, läßt sich scenisch nicht durch den kurzen, springend be weglichen Proceß der Bühnengestaltung wiedergrben. Die symbolischen Ideen werden trivial und profan, und für die episodischen Reize des Genrrbildlichen ist kein Raum vorhanden. Eine dürftige Musik war nicht geeig net, dieses Ungenügen zu verschleiern, und die Total wirkung sank zu großer Mattigkeit unrettbar herab. Man darf hoffen, daß ein locales Interesse diese- Stück auch noch nach seinem Tode einige Abende am Leben erhalten wird. Hr. Gleich hat es an Fleiß in der Detailarbeit nicht fehlen lassen. O. B. Die Eröffnung dcS KörnermuseumS. Es sind jetzt 3^ Jahre verflossen, seitdem auf dem Georgplatz das Denkmal Theodor Körner's enthüllt und so eine bleibende Erinnernng an jenen jugendlichen Dichter nnd Helden, dessen Wiege in unserer Stadt ge standen, geschaffen wurde. Allein der Mann, dessen Energie das Zustandekommen jenes Denkmals vorzugs weise zu danken ist, Herr vr. Peschel, begnügte sich nicht damit, auf diese Weise das äußere Bild Körner's den späteren Generationen vor die Augen zu führen; es lag ihm auch am Herzen, durch eine Sammlung von Gegenständen, welche auf Körner und dessen Familie speciell und auf die Freiheitskriege im Allgemeinen Be zug haben, das Andenken an die Zeit des großen Be freiungskampfes und an eine der interessantesten Persön lichkeiten dieser Zeit wach zu erhalten. Diesem Streben verdankt das Körnermuseum seine Entstehung, das am vorigen Sonntag, den 28. März, feierlich eröffnet wurde unter gleichzeitiger Enthüllung der an der Außenseite des Körnerhauses angebrachten bronzenen Reliefportraits von Schiller und Körner. Vormittag 11 Uhr setzte sich vom Körnerdenkmal auf dem Georgplatz aus der Festzug nach Körner's Ge burtshaus in der Neustadt in Bewegung unter lebhafter Bethciligung des Publikums. Die Häuser der Straßen, durch welche der Zug kam, waren vielfach mit Flaggen geschmückt. Nach der Ankunft am Körnerhause trugen die Sängrrchöre, welche am Festzuge Theil nahmen, das von Körner gedichtete Gebet: „Hör'uns, Allmächtiger", vor, worauf Herr Or. Häbler folgmde Festrede hielt: „Verehrte Versammlung! Wenn auch vor den hohen Hallen d.'r ältesten Bildungsanstalt dieser Stadt, von Meister hand geschaffen, das Erzbild unseres Theodor Körner steht, deS edlen Jünglings, der von seinen Lippen begeisternde Lieder, aus seinem Herzen das warme Lebensblut dahinströmen ließ für das Vaterland, so konnte doch, schon um seinetwillen, der Bcisall Aller dem Gedanken nicht fehlen, auch die Stätte ehrend zu bezeichnen, wo unseres heldenhaften Sängers Wiege ge standen. Durch die unermüdliche Begeisterung eines ManneS, dessen Namen ich nicht zu nennen braucht, weil er Ihnen Allen be kannt ist, heißt denn nun dieses Haus Körnerhaus, trägt den schönen Schmuck bedeutsamer Inschriften und edler Kunstge bilde, und birgt in sich eine Halle, die, wenn auch klein und anspruchslos, doch durch eine Fülle von Hindeutungen auf drei uns Allen werthe Persönlichkeiten jeden Besucher mächtig er greifen wird. Deutschland darf stolz sein auf dieses Haus! Als unser großer Schiller dem despotischen Eigenwillen seines Landcsherrn nach langem Dulden flüchtend sich entzogen und den zwecken fürstlichen Beschützer, der ihm zuletzt eme Heimath gab, noch nicht gefunden hatte, da war es die- Bürgerhaus, welches dem edlen Flüchtlinge gastlich seine Pfor ten öffnete- Als unser großer Schiller aus der trüben Gährung seiner durch die rauhesten Gewaltsamkeiten gestörten Jugend zu mil der Klarheit emvorftredte, und den hohen Genossen, der ihm zuletzt die Freundeshand reichte, noch in der Ferne glänzen sah, unnahbar, wie die Sterne, die man nicht begehrt: da war es Körner, deS Helden Vater, der mit der Sinnigkeit seines Ur- theilS, mit der Innigkeit seines Verständnisses ihm einen Se gen gewährte, ohne den auch der reichste Geist den Drang deS LebenS zu überdauern, die Ziele seines Dasein- zu erreichen kaum vermag. Und wie herrlich lohnte der Himmel! Dem Manne, der den heimathlosen Dichter ausgenommen hatte, ward nicht nur in der treuen Freundschaft des Lorbeer- dekränzten ein köstlicher, seinen Namen der späten Nachwelt bewahrender Lohn, sondern es erwuchs ihm auch in dem eige nen Sohne von allen Jüngern seines großen Gastes der edelste, der einzige fast, der, nachdem er des Meisters Weifen nachge. fangen hatte, tief erareifend«, «nvergciiliche eigne fand: ein Jüngling, der durch den hohen, rührenden Adel seines TodeS zu dem Lorbeer deS Sängers den Eichenkranz des Kriegers, zu dem verschieden bemessenen Bestalle Vieler, der dem Dichter zu Tbeil wird, die innige Verehrung sich errang, die dem sür daS Vaterland gefallenen Helden Kerner versagt. Deutschland darf stolz sein auf dieses Haus, das, von der Sinnigkeit deutschen Bürgcrthums bewohnt, dem großen Sänger gastlich war und. von ihm gefegnet, in seinen eignen Räumen einen Knaben auswachsen sah zu dem Doppclruhm der Leier und des Schwertes. Aber, v. V, Deutschlands Ehre bedarf, daß in seinen Gauen die Sänger nie aussterbcn; Deutschland, das nun so herrlich geworden, wie selbst ein Theodor Körner es nicht ahnen konnte, wird auch der Helden in kommenden Tagen nicht entbehren können Möge diese Halle, die wir heute weihen, wenn sie zarte Frauen mit Rührung, wenn sic ernste Männer mit Ehrfurcht erfüllt, in Deutschlands jugendlichen Söhnen eine Begeisterung wecken und nähren, aus der edler Sang und hohe That der Zukunft des Vaterlandes erblühe und reise." Es erfolgte nun die Enthüllung der beiden Relief portraits, worauf Herr Oberlehrer Bieber in einer kur zen Ansprache die Vertiertste des Herrn l)r. Peschel um das Andenken Körner's würdigte und demselben ein Hoch ausbrachte. Verschiedene Ansprachen und die Absingung von Liedern vor dem Hause und in dem von Sr. Maje stät dem Könige zur Verfügung gestellten Palaisgarten schlossen das Fest. Das Museum, zu dessen Betrachtung wir nun übergehen, befindet sich in einem von Herrn Or. Peschel zweckmäßig ausgestatteten Partcrrezimmer des Körner hauses. Die Schränke, in welchen die Gegenstände auf- bewahrt werden, sind sämmtlich im Geschmacke der dama ligen Zett, dasselbe gilt von den übrigen Möbeln, Bilkrr- rahmen u. dgl.; nur die Stühle, auf deren Lehnen Leier und Schwert geschnitzt sich zeigen, sind mvkern. Die ausgestellten Gegenstände rühren theils von Th. Körner bez. dessen Familie selbst her, theils haben sie Bezug auf die Zett der Freiheitskriege nnd speciell auf
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