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Pulsnitzer Fayeblatt m i" Bank-Konten: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz und L «L L L Commerz- und Privat-Bank, Zweigstelle Pulsnitz 30 <S?>/ und 24 LV; Reklame 25 Tabellarischer '/o Anffchlag. — Bei Geschäftsstelle: Pulsnitz, AlLertstraße Nr. S Druck und Vertag von E. L- Försters Ecbcii ^Juh. I. W. Mohr) Deutschland besteht aus Endlösung es kr Groener zur Be- UrLLA Vezirksanzeiger Anzcigen-Gnmdzahlen in A/: Die 41 mm breite Zeile (Mosse's Zeilemnesser 14) 1 mm Höbe 10 in der Amtshmwtniamstchaft Kamenz 8 ÄV; amtlich 1 mm der dos des zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühren durch Klage oder in Konkursfällen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bis V-10 Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Aufnahme Auch Verlin glaubt: Aur Zwischenlösung in Lausanne. Die Ausspra tte des Reichskanzlers mit den Sozialdemokraten. Der Parteivorstand soll befragt werden Berlin. Die Unterredung des Reichskanzlers mit den Sozialdemokraten Wels und Dreitscheid begann, wie vorge sehen, am Donnerstag abend um 21 Uhr. Sie war um 22,30 älhr noch nicht beendet. Gegenstand der Besprechung war die Haltung der sozialdemokratischen Partei zur Frage einer Ver längerung der Amtsdauer des Reichspräsidenten. Wie ver lautet, haben die sozialdemokratischen Abgeordneten ihre end gültige Stellungnahme von einer Befragung des Parteivor standes abhängig gemacht. Es ist nicht anzunehmen, daß die Entscheidung der Parteien zur Frage der Aeichspräsidenten- wahl noch am heutigen Freitag fallen wird. sprechung nach Berlin gebeten. Der Führer hatte am 8. Januar abends mit dem Reichsinnenmini st er und am 7. Januar nachmittags mit dem Reichskanzler vr. Brüning und dem Reichsinnenminister Groener Be- sprechungen, deren Gegenstand die Frage der Reichs- Präsidentenwahl war. Adolf Hitler hat sich seine Stellungnahme dem Reichskanzler gegenüber vor- behalten, um vorher den Parteien der Nationalen Opposition seine Auffassung mitzuteilen. Erscheint an jedem Werktag . Im Falle höhere.' Gewalt, Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der BefördcrungSeinrichiimgcn, Hai der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rück zahlung des Bezugspreises. — Wöchentlich 0.60 E bei freier Zustellung; bei Abholung wöchentlich 0.50 KM; durch die Post monatlich 2.40 KM freibleibend riftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz In Berliner politischen Kreisen hält man auf Grund der letzten diplomatischen Verhandlungen für nicht unwahrscheinlich, daß eine Vertagung oder eine Zwischenlösung aus der Konferenz in Lau sanne erfolgen wird. Die Konferenz würde dann zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden. Man betont in Berlin, daß Deutschland alles Interesse daran habe, daß eine endgültige Lösung der Tributfrage erzielt werde. Da zur Zeit jedoch die Aussichten für eine Einigung mit den Alliierten nicht besonders günstig sind und ein Provisorium höchst unerwünscht wäre, scheine es nicht aus geschlossen, daß die Reichsregierung eine kurze Ver tagung der Tributkonferenz einem Provisorium vorziehe. Das Wichtigste Die Reichsregierung hat am 4. Januar 1932 verordnet, daß das durch Rotenwechsel vom 22. Oktober 1931 abgeschlossene Handelsabkommen zwischen dem Deutschen Reich und Bra silien vorläufig angewendet wird. Wie die Telegraphenunion erfährt, wird Geheimrat Hügen- berg erst am Sonnabend wieder in Berlin sein, so dah die persönliche Unterredung zwischen ihm und Hitler am Freitag noch nicht stattsinden wird. Der Führer der Rationalsozialisten, Hitler, hat mit Rücksicht auf die Entwicklung der politischen Lage seinen politischen Beauftragten, Hauptmann Goering, aus dem Auslande, wo er sich die letzten Tage aufhielt, telegraphisch zurückgerufen. Hauptmann Goering traf am Donnerstag abend in Ber lin ein. In unterrichteten Kreisen verlautet, dah Adolf Hitler bereits heute vormittag eine Unterredung mit dem Parteiführer der Deutschnationalen, Geheimrat Hugenberg, habe, und daß noch heute nachmittag eine neue Aussprache mit dem Reichsminister Groener stattfinden werde. Man glaubt, daß die Entscheidungen bestimmt nicht lange hinausgezögert wer den würden. Der rumänische Justizminister Hamangiu, der seit längerer Zeit schwer zucker- und herzkrank war, ist am Donnerstag gestorben.- Am Donnerstag vormittag besetzten japanische Truppen die Stadt Schanhaikwan. Damit haben die japanischen Truppen die chinesische Mauer erreicht. Unterredung Brüning—Groener—Hitler Aussprache über die innerpolitische Entwicklung und die Neichspräsidentenwahl Reichstages mit Zweidrittelmehrheit zu verlängern und die Reichspräsidentenwal)! damit hinauszuschieben. Diese Ge rüchte erhielten sich, obwohl aus der Umgebung des Reichs präsidenten erklärt wurde, daß der Reiüjspräsident von Hin denburg Wert auf die ordentliche -Abhaltung der verfassungs mäßigen Wahlen lege. Auch von der Reichsregierung wurde am Mittwochabend noch erklärt, daß die Absicht einer Ein berufung des Reichstages nicht bestehe und daß auch Über die Reichspräsidentenwahlen Vereinbarungen vor der Lausanner Konferenz nicht getroffen werden sollten. Die NSDAP, scheint sich in den obigen Fragen noch nicht estgelegt zu l;oben. Der Kanzler und der Reichsinnenmini- ter wünschen wohl vorläufig nur, den Führer der National- ozialisten über die Haltung der NSDAP, in den nächsten Monaten zu befragen. Eine Fühlungnahme mit anderen politischen Parteien scheint seitens der Reichsregie rung ebenfalls beabsichtigt zu sein. Halbamtlich hört inan hierzu noch, die Person des Reichs präsidenten bedeute „das stärkste Aktivum, das Deutschland in der Welt besitzt". Eine Wiederwahl des Reichspräsidenten v. Hindenburg würde deshalb von größter Bedeutung sein. Bisher sei nur die Haltung der Nationalsozialistischen Deut- schen Arbeiterpartei in dieser Frage ungeklärt, obwohl in der Form der Neujahrsglückwünsche Hitlers an den Reichspräsi denten eine gewisse Bereitschaft zur Anerkennung der er wähnten Tatsachen zu bestehen scheine. Adolf Hiiter macht Vorbehalte. Das Abkommen über die neuen Bankzinsen. Unterzeichnung erst am Sonnabend. Die Verhandlungen mit den Spitzenverbänden über die Vereinbarungen betreffend die Festsetzung von Zinsen und Provisionen am Geldmarkt sind soweit gefördert worden, daß in der heute beim Reichskommissar für vas Bankgewerbe abgehaltenen Sitzung der Wortlaut der Abkommen von den Vertretern der beteiligten Spitzen verbände endgültig festgesetzt worden ist. Da die erhobenen Bedenken noch eine abschließende Klärung innerhalb der Verbände notwendig machen, ist der Termin für die Leistung der Unterschriften auf Sonnabend verschoben worden. Amerika fordert Abrüstung Frankreichs und Polens. Washington. Vor dem Auswärtige« Ausschuß des amerikanischen Repräsentantenhauses erklärte Staatssekretär Stimson, Deutschland nnd seine Kriegsverbündeten seien praktisch entwaffnet, aber umgebe« von anderen Völkern, die nicht entwaffnet seien, sondern ihre Rüstungen in viele» Beziehungen noch vergrößert hätten. Dadurch sei im Mit telpunkt Europas eine Unsicherheit ent standen, die politische und finanzielle Rückwirkungen weit über Europa Hinans verursacht und in der ganzen Welt Un- sicherheit hervorgerufen habe. Es sei augenscheinlich, daß energische Schritte getan werden müßten, um de« ursprüng lichen Plan der Weltabrüstung durchzuführen. Wie man hierzu erfährt, beziehen sich die Anspielungen Stimsons auf „andere bewaffnete Völker" auf Frank reich und Polen. Das Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupimannschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt Hauptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer SlmtSgerichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S-, Großröhrsdorf, Bretnig, HanSwaldc, Ohorn, Obcrstcina, Niedersteina, Weißbach, Ober- und , Medcrlichteuau, FricLerSdors, Thicmendors, Mittelbach, Großnaundorf, Lstbtenberg, Kleindittmannsdorf Fernsprecher 18. Tel. - Adr.: Tw Postscheck-Konto Dresden 2138. den Kaiser von Japan DeuM-franBMe Aftfahrtverhandlunaen. In Berlin wurden von dem Ausschuß für Handcis luftfahrt der deutsch-französischen Wirtschaftskommission unter Vorsitz von Dr. Weigelt und unter Mitwirkung der Vertreter der Deutschen Lufthansa, der Luftschiffbau Zeppelin G.m.b.H., des Kondor-Syndikats sowie der sran- wsischen Luftverkehrsgesellschaften Air-Oriem, Acro- Postale, Cidna und Ligncs Farman Besprechungen avge- halten, in denen über eine Verbesserung der bestellenden Luftverbindungen sowie die Möglichkeit beraicn wurde, auf den augenblicklich in Betrieb befindlichen Linien eine Konkurrenz und unnötige Ausgaben zu vermeiden. Ins besondere beschäftigte sich der Ausschuß mit den Verbin dungen Paris—Wien und mit der gemeinsamen Verlän gerung dieser Linien in Richiung nach dem Balkan. Bezüglich des Luftverkehrs nachSüdamcrika eröffnete dieser Meinungsaustausch neue Möglichkeiten für eine technische Zusammenarbeit zwischen der Lufthansa, dem Luftschiffbau Zeppelin und dem Kondor-Syndikat sowie der Aero-Postale, deren Einzelheiten beim nächsten Zu sammentritt des Ausschusses festgelegt werden soll. Bombenanschlag auf Auf Wunsch des Reichskanzlers vr. Brüning und des Reichswehr- unb Innenministers Groener ist der Führer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei Adolf Hitler telegraphisch nach Berlin zu einer Unter redung gebeten worden, bei der die bevorstehenden innerpoli- tifchen Entscheidungen, vor allem die kommende Reichs- Präsidentenwahl, erörtert werden sollen. Hitler hat dieser Einladung Folge geleistet. Der ersten Unterredung können sich sogar weitere Besprechun gen anschließen. In parlamentarischen Kreisen verlautete es schon seit einigen Tagen, daß Erwägungen bei der Reichs regierung schwebten, noch vor der Lausanner Reparations konferenz den Reichstag einzuberufen und eine allgemeine Kundgebung des Reichstages über die . deutsche Außenpolitik Der Reichskanzler prüfte am Donnerstag mit einigen Mitgliedern des Kabinetts und den deutschen Bot. schaftern in Paris, London und Rom das bisherige Ergebnis der diplomatischen Vorbesprechungen für die Konferenz von Ouchy. Bis jetzt steht fest: Die Konferenz findet in dem bei Lausanne direkt am Genfer See gelegenen Ort Ouchy, im dortigen Schloß, statt. Der Generalsekretär der beiden Haager Konferenzen, das Mitglied des englischen Auswärtigen Am- tes Sir Maurire Hankey, hält sich bereits in Lausanne auf und trifft technische Vorbereitungen für die Verhandln», gen, deren Dauer uiemand übersehe« kann. Die deutsche For derung, die Lausanner Konferenz zu einer endgültigen Lö sung der Tribuifrage, die uur in einer völligen Streichung der deutschen T r i b u t v e r p f l i ch - tun gen gefunden werden kann, zu benutzen, ist nicht nur auf den stärksten Widerstand in Paris gestoßen, sondern auch in London in der ersten Unterredung des deutschen Botschaf ters mit dem englischen Außenminister SirZohn Simon abgelehnt worden. Die Reichsregierung wird daher nochmals den deutschen Botschaftern den Auftrag erteilen, für die endgültigeLösung sich bei de« betreffenden Regierun gen einzusetzen. Das Ausland will die Entscheidung vertagen. Nur kurze Beratungen in Lausanne? — Ein Wust von Plänen. Die französische Forderung nach einer Verlängerung des Hoover-Moratoriums unter restloser Aufrechterhaltung des Poung-Planes steht dem Plan nahe, die Konferenz von Lau sanne vom Januar etwa auf Juni zu vertagen. Ein anderer im Ausland aufgetauchter Plan will die Lausanner Konferenz am 20. oder 25. Januar beginnen lassen und dann die weiteren Beratungen nach etwa fünf oder sechs Tagen auf den Juni oder auf September verschieben. Bei einer Vertagung auf Juni würden besondere Vereinbarungen nicht nötig sein, weil die Vereinbarungen der europäischen Staaten über das Hoover-Moratorium erst am 1. Juli ablaufen. Bei einer Vertagung auf September würden zwischen den europäischen Siäaten Abmachungen über eine kurz, fristlos Verlängerung des Hoover-Moratoriums nötig sein, während Vereinbarungen mit den Vereinigten Staaten erst im Herbst notwendig werden, da die ersten Schulden zahlungen an die Bereinigten Staaten im Dezember 1 932 wieder zu erfolgen haben. Die Pläne über die Der- tagung der Konferenz 'werden nach wie vor mit innerpoliti- schen Schwierigkeiten in Amerika und in Frankreich begrün det. Man erörtert aber noch andere Pläne, darunter den Gedanken einer Gesamtkapilalisierung angeb. lich noch be st ehender deutscher Tributver- pflichtungen zu einseitigen Lasten der deutschen Reichs- bahn, die damit in den Besitz fremder Staaten übergehen würde. zu veranlassen. Es wurde behauptet, daß diese Absicht Reichsregierung mit Plänen im Zusammenhang stehe, Mandat des Reichspräsidenten durch einen Beschluß Müuche«. Die Pressestelle der Reichsleitung der NSDAP, teilt mit: Adolf Hitler wurde am 5. Januar telegraphisch zum Reichsinnenministei sprechung nach Berlin gebeten. Dei Nummer 6 Freitag, den 8. Januar 1932 84. Jahrgang