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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189102067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910206
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-02
- Tag 1891-02-06
-
Monat
1891-02
-
Jahr
1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1891
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Erscheint täglich Mh 6V, Uhr. iiedartisn und Lr»r-itl«n Iohannesgasse 8. APrrchkrmdrn -rr Kr-arliou: vormittag» 10—18 Uhr. Nachmittag« b—S Uhr. >»«-«« der f»r 0«s «ichMol,rn»e L«»»rr »rfti««tn, Inserate an Nochrnragrn »l« » Udr Nachmittag«, «aksnu- und Krfttagr» srüh »t»' ,v Uhr. Z» -rn Filialen für Ins.-Zn»al,mr; ttt» Sir«« « Lsrtl«. <«lsrr« Hahn). Univttsitütssrrab» 1. Laui» Losch«. stethattneiistr. 14 parl. und König-Platz 7, nur bi» ,3 Uhr. nWM.TaMatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- und GeschLstsvcrkehr. MbonnementSpreiS vierteljährlich 4', Mk. kn Vlt-Leipjlg, incl. Vrinaerloda S Mk.. durch di« Pos» bezogen K Mk. Elnzelne Nr». 20 Pf. Belegezemplar 10 Gebühren >ür Eztrabril agen lin Tnqeblalk-Format attalzti «»ne Poitbeförderung «10 Pik. mit Postdesörderung 70 Mi. Inserate 6 gespaltene Prtitzrilr SO Pf. Größer« Schriften laut uns. Preisverzeichnitz. Tabellarischer a. Zlffernfatz «ach höhermTaris. Nerlamen mit« dem Redacttau-strtch dir «qelvall. Zeit« SO Pi , vor denFamtllennachrichtea dt« Ogejpaltene Zeit« 40 Pt. Inlerat« sind siet« an di« Srpkvitton za send«». — Rabatt wird nicht gegeben.. Zahlung prr-evum^n-nilo oder durch Post nachnahme. 37. Freitag den 6. Februar 1891. Amtliche Bekanntmachungen. Nutzholz-Auktion. r«nner«taa. Ne« Ir. Kttzruar d.I«., sollen von Vormittag« -Uhr an auf d«m dt««j<ihrigrn Holzschlage im Mosrnthal, dicht an Nr waldstraßenbrück» und drin Fahrweg nach Gohlis, Z8 Eicht»-Rl-tze von 28—92 am Mitteilst, und 2— 9 m Lange, 22 Pacht». . . 27—50 . . . A— 6 . . 2 «hör». . . »3—84 ... 8—10 . N 3iüstei> . . 82—»0 ... 3—11 » » 8 Linden- » « 4L—dü ... 4— ? » . 2 Eschen- - . 19—20 - » . L— 7 - - 8 Rlasholber- - 84—42 - - - 4— 9 - - 10 Eller- - - I?—2ü - - « ü—i l » » und 8s Ltück Atchtenftangen von L—10 cm Unlensr. und b—8 m Länge «»ler den öffenllich ausdängenden Bedingungen und der übiiche» -»zahluug an Ort und Stelle ineislbielend verlaust werden. Zusammenkunft: an der Waldstrahenbrückr am Rosenlhale. Leipzig, den 29. Januar 1891. LeS Math« Forstdepunnio». Lolmurlion. Ulttwach, den II. idebrnar d. I , sollen von Vormittag« - Uhr an auf dem dieojLdrigen Schlage im Vtosrnthal, dicht an Nr Waldstraßenbrücke und den, Fadrweg uach Gohlis ca. 100 Haufen Abraumreißt« und - 7ü - Lchlagretßt« iLanghausenI nta den Sffeatltch aushingenden Bedingungen und gegen fafarttge «tzghlnng au Ott und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: an der Waldstraßenbrücke am Rosenthal. Leipzig, deo 29. Januar 1891. De« Math« Aarfttzetzutatta«. Gefunden »der alt herreulo« augrmeldet resp. abgegeben wurdeu tu der Zelt ««« i6. bi« 81. Januar 1891 folgende, zum Lhetl vermuthlich auch «» Diebstählen herrührend« Gegenständ«: eine goldene Damenntzr. ttn goldener Damenrlng. «in« silberne Broch«, ein Armreif, ein Klemmer. 2 Ltthhausschelne, Vartemonnair« o ventel mit 7 «7 5 ^l 30 ^ 3 ^l 97 ^ 3 ^l 70 ^ und gettngeren Beträgen, ein Betrag von 3 ^l, 8 Stück neu» Märchenbücher, ein Spazterstock, »in Schirm, ein Pelzkragen, »in Scyullerkragrn, eine Kopfhülle, ein braune«, shawßihnliche« Luch, »i» gefutterter Handschuh, ein Hrn.-Promenadenschuh, «in Loilettr-Recessair, rin Stück Lammt, »in Packtt Ga«, metzele «Mer »tan« Patnman» ün Stück, eine weiß« «itrage, ein Handkoffer, t PferZtdrckrn, ttn Riemen mit 2 Glocken, 2 große Hundemaulkörbe, eine Laterne, ttn Waschfaß, eine Msprvsstg« Leit«, ttn kleiner 2rädttger Hantz- »agen, 2 Kistchen mit Pökling««, ttn Säckchen Rci«, ein Sack mit Kleie, mehrere Schlüssel und ttn zugeflogener Zwerg-Papagei. Ferner ward« btt der vormaligen Gemeindeverwaltung Plagwitz Isiee letzte» Hälft« d«» Jahr»« 1890 al« Herren!»« gemeldet: »in kleiner 4rSdttger Letter-Hanhwage». ein alter Pelz, ein großer Wage«»Giebel (Einsatz) und eia eiserner Bügel mit Spindel »c. Die unbekannt« Etgeothümer dieser Gegenstände werden hier durch aufgrfordrtt, sich zur Empfangnahme derselben in unserem lommissanot rechtzeitig zu melden, ondernsall« darüber uach tz. 239 de» V. S.-B. anderweit verfügt werden wird. Sleichzttttg fordern wir auch Diejenigen, welch« im vierten lulertale 1889 und im Januar 1890 Funbgegenslände btt un« «dgegeben haben, deren Eigenthümer nicht zu ermitteln gewesen sind. dies« Gegenstände zurückzu fordern, andernfall« auch hierüber de» Rechten gemäß verfügt werden wird. Leipzig, am 2. Februar 189l. Da« Palizetamt »er Gtatzt Leipzig. Bretschneider. MI. verstrigerung. Uenta«, »e« 9. Februar, vormittag« 10 Uhr soll« im Hof» det hiesigen Posthaltereigrundstück«, Hospltalstraß» 4—8, zwei zwei- ittvviae, auSgemusterte Güterpostwagen unter den unmittelbar vor de» «»«gebot bekannt »u machenden Bedingungen gegen sofortige Bezahlung Sffmtlich versteigett werden. Leipzig, den 30. Januar 1891. Kaiserliche« Peftam» 1«. Oehme. Städtische «ealschule, Nerdftrah, 97. Die Aufnahmeprüfung findet Mittwoch, den 11. Februar, Äh 8 Uhr, statt. Auch die südvorstädtischen Schüler lverden im heuplgebäude geprüft. Papier und Feder sind mitzubringen. Kechttüglich« Anmelpnuge« nehme ich jeden Lag entgegen. Direktor vr. Psaff. Nealgymnalium. Dieu«tag, he« 14. Kehrnar 18»l, vormittag« 8 Uhr ^«thvedUimvpraiuidgi. Leipzig, am 3. Februar 1891. Giesel, Rector. Lram-, Noß- und viehmarkt )u Liebertwolkwih. MttMach, tzcn II. Krstruar I8»I. Abgaben werden nicht erhoben. Dcr «emrtnderath. »xe». Lekanntmaihung. lieber da» vermögen der Putzhündlerin Mttw« )da Richter PI tch-nebrck ist am 3. ktzebrnar er., vormittag« II'« Uhr, toicucr.-»öffnet. Loncursverwaller Kaufmann ?lugust Luther iua. zu Schönebeck, »nmeldesrist hi« 10. März 18VI. Dermin zur Beschlußfassung über die Wahl einet anderen Ver< «alters, sowie über die Bestellung eine« Giäubigerauslchusse« tt. Februar, varmtttaa» 9 Uhr. hrüsungstennin 18. Mar;, vormittag« 0 Uhr. iLffener Arrest mit Anzcigepslicht bi« zum 10. März 1891. Tchonebttk, den 3. Februar 1891. »enigltches Amtagertcht. Zur Gesammtlage. Die »cueste Zeit war reich an betculcndcn Ercignisscn, «t ist rine politische Ütegsamkril vorbandr», wie sie mit gleicher ktärke in ganz Europa kaum je zuvor im Friede» beodachicl werken ist. Iu Oesterreich bereitet sich rin Umschwung vor, welcher durch die Auslösung tc« Nbgcordnetcnbausc« und den Wechsel im Finanzministerium eiugcleitcl worden ist. Gleich- Piliz stallet der Thronfolger, Erzherzog Franz Ferdinand ulle dem russischen Kaiser einen Besuiti ab in Erwiderung tt« Besuche« de« GroßsUrsten Tbronsolger« diiikolau« ,n Wien, a»Frankreich ist der alte Gegensatz zwischen den Anhängern und Gegnern der Revolution von 1789 mit allen ihren Folgen bei GciegcliheitderAuffübrungdeSSardou'schenDrama« Thermidor erneuert und dadurch dir Kluft, welche beide Parteien von einander trennt, erweitert worden. In Italien wurde Eri«pi zum Rücktritt genolhigt, um der conservaliven Partei den Weg zur Regierung zu bahnen und ihr Gelegenheit zu geben, ihre RegirrungSsähigkeir zu beweisen. Ju England ist der Kampf, welchen Parnell uni d,c Aufrechthaltung seiner Führerschaft der Homernle-Partei kämpft, zur Entscheidung der Frage herangereift, ob Salisbury an der Spitze der Re gierung verbleibe oder Gladstone seinen Platz räumen soll. Tie Aussichten für Gladstone, daß er seinen Zweck erreichen wirr, sind gering. SaliSbury hat seinen politischen Scharfblick ans« Neue dadurch erwiesen, daß er die Parnelltrisi« wesent lich als einen Streit der karholiichcn Hicraichie JrlantS gegen de» Protestantismus rrliärt bat. Di« Bcnversung des Antrages Gladstone«, einen Katholiken zum Lorekanzler Grojidriianniens zu ernennen, bedeutet eine Nicdcriaae Giab» slone-, welche auch aus die irische Frage ihre Rückwirkung äußern wird. In Spanien haben die L'ahlcn zu den Eorlcs zum ersten Male unter der Herrschaft des Allgemeinen Stlmin- rcck'lS stattgefundcn und zu einem glänzenden Siege der Re gierung geführt. Tie Anhänger von EanovaS sind in der Zahl von :il4 in die neue Kammer eiugezogen, während cS die Sagastiancr nur auf etwa 80 Vertreter gebracht haben. In Portugal ist der versuch gemacht worden, die Monarchie durch die Republik zu ersetzen, aber ohne Erfolg, doch dauert die Aufregung in einem Tkeile des Landes sort und die Ur sachen der Bewegung bedürfen noch der Aufklärung, jedenfalls «st sie weit ernster, als die ersten Nachrichten erkennen ließen, und wenn dir neuesten Meldungen richtig sind, so ist der Aufstand noch nicht al« vollständig unterdrückt anzuseben. Endlich ist unter den Reserve-Miliz-Trupprn in Brüssel, welche mit Rücksicht auf die letzte Kundgebung für da« All gemeine Stimmrecht eingezogen waren, eine Empörung au«- gebrochen, welche einen sehr bedrohlichen Charakter zeigt. Tie DiSciplin ist vollständig gelockert, die Reservisten frater- nisiren mit den Socialistrn, verlangen Abschaffung der Eon» scriplion und handeln ohne Rücklicht auf dir Befehle ihrer Vorgesetzten. Rur durch Gewalt sind sie zur Pflicht zurück- gesührt worden und die Folgen der Meuterei lassen sich noch nicht ermessen, vorläufig ist der Antrag Jans»»'« auf Revision der Verfassung von der Mehrzahl der Ädtheiluugen der Kammer abgclehnt worden. In der Hauptsache betreffen alle diese Ereignisse da« Gebiet der inneren Politik, aber die internationalen Be ziehungen hleiben davon nicht unberührt, wie die häufige Erwähnung de« Dreibünde« mit Bezug auf den Rücktritt EriSpi's beweist. Auch der Besuch de« Erzherzog- Franz Ferdinand in St. Petersburg hat Kundgebungen hrrvor- gernsen, welche das internationale Gebiet betreffen, wenn sie auch keinen Widerhall in dcr öffentlichen Meinung gefunden habe». Abgesehen davon ist es aber für die Nachbarstaaten keine-weg« gleichailtig, welche Partei in Oesterreich am Ruder ist, ob sich die Parteien in Frankreich befehden oder ein ge- ineinsamcS Interesse an der Stetigkeit dcr Regierung be- tbätigcn. Dir Krisis in Italien hat die Hoffnungen der Cbauoinisten in Frankreich mächtig geschwellt und sogar in dcr Schweiz haben sich Stimmen erhoben, welche einer Er schütterung de- Dreibundes günstig sind. Dir revolutionäre Bewegung in Portugal äußert ihre Wirkungen zunächst im Lande selbst, aber dcr moralische Einfluß aus Spanien und auf Italien ist nicht zu unter schätzen, besonder- wenn e« sich zeigen sollte, daß der Aus- stand viel weiter greift, als biSyer angenommen wurde, und sogar im Eiiiverständniß mit den spanischen Republikanern unternommen wurde. Glücklicherweise ist der monarchische StaalSgedanke in Spanien von der öffentlichen Meinung ge tragen und fest eingewurzelt in den Empfindungen der Be völkerung, sonst wäre e« unmöglich, daß die Wahlen ein so überraschendes Ergebniß haben konnten. Anerkannte Führer der Republikaner, wie Salmeron und Pi y Margall, sind nicht gewählt worden, und nur der Phantast Caitelar hat seinen Sitz in der Kanimer behauptet, daS sind Tbatsache», welche die Bcbauptung al- lächerlich erschdinen lassen, daß der republikanische StaalSgedanke am Ende de- 19. Iabr- hundertS in Europa über den monarchischen den Sieg er kämpft baden werde. Die bestehende» Verhältnisse sind da- Ergebniß einer langen Entwickelung und eine solche läßt sich nicht durch Tbcorien an- der Welt schaffen. Dagegen sind die Zeichen von DiSciplinlcsigkeit der bel gischen Truppen ein sehr ernstes Moment, welche- die vollste Beachtung in ganz Europa verdient. Als englische Truppen in London den Gehorsam verweigerten, war man berechtigt, darin den Beweis zu sehen, wohin ein falsche« System führen muß. Die Heeresorganisation in England entspricht den Anforteruiigen nicht, welche man heute an eine Großmacht in militairifcher Beziehung stellen muß. Eö kommt hinzu, daß der Grundsatz der Selbsthilfe in England als der eigentliche Kern dcr Staatöklughrit verkündet worden ist. Daß davon endlich auch die militairischen Kreise ergriffen werden müssen in einem Lande, in welchem die Lvhn- frage so stark i» den Vordergrund aller Bestrebungen tritt, wie in England, kann nicht überraschen. Anders liegt die Sache i» Belgien, wo bisher der militairische GesichtSpunct weit mcnr zur Geltung gelangte als in England. In Belgien sind e- die socialistischen Einflüsse, welche schließlich die Oberhand gewonnen haben, nachdem man gesehen hat, daß die ultramontane Regierung nur durch die Zahl der Gegner gestürzt werden kann. Ist doch auch in Belgien die merkwürdige Thatsack'e beobachtet worden, daß sich die Liberalen und die Socialistcn zum Kampfe gegen die Ultramontanen vereinigt bade». General van der Smiffen rälh zur Einführung dcr allgemeinen Wehrpflicht, als dem geeigncicn Mittel, um die Nnzusriedenheit im Heere zu beseiiigcn, weil die Nation e« nicht länger dulden könne, daß die Kinder der Armen sich nutzlos opfern, hingegen die Kinder der Neichen ungerechtfertigte Privilegien genießen und sich unter Len Nöcken der Mütter verberge» dürfen. Tie sociale Bedeuinng dcr Allgemeinen Wehrpflicht ist allerdings von dem General richtig erkannt worden, nickt« ist lo geeignet, den Grundsatz der Gleichberechtigung Aller zu verwirklichen al- dir allgemeine Wehrpflicht, aber e« fragt sich, ob in einem Staate, wo sie nicht besteht, der Widerwille gegen den Militalrdiensl durch ihre Einführung besiegt werden kann. Die belgischen Reservisten trugen bei ihren meuterischen Zu- sanimenklnisten eine Karte am Hut mit den Worten: .Nierer mit der Blutstcuer!" Wenn e« ihnen um die Verallgemei nerung dieser Steuer zu lhun war, dann hätte die Devise laut.« müssen: .Nied» Be^.n P A gemeine Wehrpflicht. ^ e« dir Frage offen Ereigniß von großer Wichtig eU. w . lLm- Frag«. ^—— - Di, Mi, gesetzt« der Scederus-gcnossenschast nicht Uch soll die Unfallversicherung auf d.e ü'werdl.chen B^ ichästigungcn von Strafgefangenen un a Arbeitern ausgedehnt werken. MZsZLMW- L "tzdL un^önder. s-ttdefleden und wird sich mtt diesem in Einklang dringe:, lasikn. Jn llrkug, wird Zusammenhang, mlt dem öffentlichen Wasserrechte ls'd, und 'nr d>» Ordnung de« letzteren vielfach dl« Grundlage aba'ebt. >,t ln Lrtuße,, nicht nur in den drei großen Rechtsgedielrn de» Landrechl«, de« «»nittnen und de« irancosilchen Recht« mehrfach verschieden gestaltet, fonL ittg. -uch ' noä nebenbtt par.ieu.arrech.l.che Abweichungen und «esönderhrlten. E« läßt auch an Klarheit und ^e i'minlheit. wir an Znmkmößigkelt ln »inlg.n Puncten »u w>l,>lchen übrig. Wen« aber dae> privat» Wafferrecht in die scic 2re»ßcn Ichwe- benden gesetzaeberlschen Pläne bineingezogen wird, so ist darau« kttneOvrw» aus einen Verzicht auf bie einheltlich, Regelung de^ privaten wasl^recht« durch die Rttch«gesetzaebi,ng zu schließen. Wenn »war davon abjuseb'n sein wird. Las Wa,>errrcht in da» Bürgerlich« Gesetzbuch aukzunedmen. die reichsgesetzliche Regelung desselben viel- mehr einem besonderen Act. der "'''kg-bung ^ must, ko wird doch al» Endziel an der ttnhtttlichen reichsgesetzlichen Ordnung de« Pttvatwafferrrcht« kür da« ganze Reichsgeb!«! »»'so meyr »rstL -H«l9n sein, al» nach den Auslassungen der süddeutschen Mitglieds der deutschen landwltthscha tlichen Gesellschaft bet de, jüngsten Benutzungen dttselde» über di. «asserrecht-frage der Ge- danke einer solchen »lndtttllchen Ordnung der Materie auch in Sud- deulschland mehr und mehr Boden gewinnt. Eine Ncuvrdmina de« Prlvatcvasserrecht, für Preußen würbe, wenn sie sich tm Anichlu« an die allgemeinen Rechtsgruadsätze de« Büraerlichen G„etzb>>ch« vollziedt. weit davon entfernt, «in Hindermß für da» demnachstlg» reichSgeietzlich« Vorgehen zu bilden, für dasselbe vielmehr ein. überaus zweckmäßige und nützliche Grundlage schaffen. Von diesem Gcsichlspuncte aus dürste auch da- private Wasserrecht in den Rahme» der schwebenden gesetzgeberischen Vorarbeiten elnbezogen * Die .Hamburger Nachrichten" schreiben im Hinblick auf eine Aeußerung de« Abg. Sombart, daß der cbemalige Reichskanzler die Bauernhöfe habe par- celliren wollen: Es ist unrichtig, daß Fürst Biömarck nur in der Parcelllrung der Bauerngüter Vorldeil erblickt Hobe; daß auch Rittergüter zuin Nutzen de« Ganzen zertbellt werden könnten, bat rr unter Andcrin durch seine Einwirkung auf di» polnischen Ankäufe beibätigt. Er bat stet« seine Freude »»«gedrückt, wenn spannsahig, Bauerngüter sich durch Generalionen lebenssöhlg erweist», aber es »ich! für nützlich gehalten, der Pareellirung von Bauernböst» wie ron Ritter güter» da eiilgegenzutreten, wo die VermögenSverkältnisst, sei es de« Bauern, sei es des Gutsbesitzer-, die Tbeilbarkeit de» Bejitzes al» Bedürfnis! erscheinen ließen. Fürst Bismarck bat die Bermeh- rung der Kopfzahl der Grund-Esgenlhümer allerdings immer als staatliches Bedursniß hingeslellt, ohne die Entstehung der kleinen Besitzer gerade aus Theflung von Bauerngütern beschränken zu wollen. * Hinsichtlich de« Stempel« für das Lauenburgische Fideicommiß des Fürsten Bismarck schreiben die „HamburgerNachrichten" daß für da«Fideicommiß Sckwarzcn- beck und für den Kreis Herzoglbum Laucnburg der preußische Fitcicominißstcmprl von 3 Proc. bis heute noch nickt maß gebend ist. Da« Fideicommiß war 1872 gestiftet, bevor bas Herzoglbum Laucnburg durch Gesetz vom 23 Juni I87L der freust,scheu Monarchie einvrrleidt wurde. In diesem Gesetz ist die preußische Stempelstcntr.GkscYgedung im Herzogtlm», Lauenbnra nicht eingesübr«. Durch einige spätere Gesetze sind einzelne Stempelsteuer-Vorschrifte» (in Gericht-fachen, Vor- »»»idschaslS- und HandelSregister-Angelegenbeitcn» anqcordnet. indeß der Fiveicoinmiftstempel bi« ,etzt nicht. — Pta» kan» danach wohl annebmen, daß die Angabe dcr .Freisinnigen Zeitung", diese Fideicommisse seien stcmpelfrci gegründet '—7dcn, richtig ist. * Nach einer Meldung der „Magdeburgischen Zeitung" Berlin ist Grund zu dcr Annahme vorhanden? daß der »».icktritt des EultuSminister« von Goßler in nicht zu ferner Zeit und seine Ersetzung durch den jetzige» Ebcs de« kaiserlichen CivilcadiiirlS und früheren llnterstaatssecretairs »n EultuSministcriuni, v. Lu ca nuS, mit Sicherheit bcvorslcbt. * Wie die .Krenzzeitung" meldet, hat der Geheime Justiz- ralh Stammler ans Gesundheitsrücksichten die Entlassung on dem Amt als Direktor dcr Kaiser-Wilhelms- -pende erbeten und erhalten, auch seine Pensionirnna als .. Tirector der Preußischen Renten-Versickerung«-Anstalt beantragt. Ld ein Jurist, verwaltungSbeamtcr oder vcr- sichrrungS-Techniker in seine Aeintcr berufen werden wird, ist nock ungewiß. ' * Nach einer in den Anlagen zum Berichte der Commission de« preußischen Abgeordnetenhauses über den Entwurf eine« Einkommensteuergesetzes befindlichen Uebersicht sind unsere BerufSconsuln und all, berufsmäßigen Eonsular- b.amten von direkten Abgaben befreit: in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Rußland. Hawaii. Griechenland. Mex.ko und Serbien. Nur unsere BerufSconsuln, »,chi aber unsere berufsmäßigen Eonsularbramlcn, sind von tircclen Steuern besre.t: ,» den Niederlanden. Italien. Spanien, ^"^or, Rica, Dominikanische Republik Gnatkmala und Kondura«. Nur die Meistbegünstigung in Betreff der Entrichtung von Abgaben ist »nferen vcn,sa N-rnblik" «"^brt: in der Aigknti.„sck>cn cepullik, China, Chile, Siam, Frankreich. Japan, Portugal briianvie""^'^"^'^^"' Verträge mit <>-st oß' "nd Marokko entdalien keine Be- slimmungen über die Besteuerung dcr beruf-mäßigen Consular- au« R!i 85. Jahrgang. beamten, und überbauvt keine bezüglichen Abmachungen be stehen mit den übrigen Ländern, wie z. B. Dänemark, Belgien, Schweiz, Rumänien. Tuni«, dcr Südafrikanischen Republik, Haiti, Uraguay, Paraguay, Venezuela. Peru, Columbien, Korea, so daß in allen diesen Ländern die Möglichkeit einer Heranziehung unserer berufsmäßigen Consularbeamteu zu den directen Steuern vorliegt. * » * Die Lage der portugiesischen Regierung wird immer schwieriger. Zwischen den proaressistischrn Liberalen und den Conservaliven sind ernstliche MeinnngSverschledenheiten anS- gebrocken über die Frage, welche Maßnabmen gegen die be- drohlichcn republikanischen Umtriebe zu treffen seien. Die Stellung deö Cadinet« ist erschüttert. Es wird allgemein angenommen, daß der König von seinem BegnadignngSreckle zu Gunsten der durch das Kriegsgericht zum Tode vcrurlbcillcn aufständischen Soldaten Gebrauch machen werde. Zn Civil- fachen ist die Todesstrase überhaupt abgeschafst. * Die oft vcrkcißene Geburt der vcrsöbnunq im Lager der Ire» scheint endlich devorzustcdcn. T. P O'Co»»or bat sie in Amerika ans sicherer Ouelle in Aussicht gestellt-, im ..Frecmaii'S Journal" ist zu lesen, daß die MacCarthnslen sich der WeiSbeit und dem Patriotismus Tillon'S und O'Bricn'S unleriversen, und Parnell selbst kündigte seinen >Z,ibörer» in Cllis an. daß sie in einigen Tagen von einer 9ös»»g börcn würden, die ihnen ein selbstständiges Parla ment, nickt ein bloßes Scheinbilb, gewährleisten werte. Ans seinem und seine« AnbängerS Rcdmont frohlockendem Tone scheint bkrvorzugebrn, daß die MacCartbvsten sich unter da« Joch seiner Bedingungen beugen werten; Anderes bleibt ibnen freilich kaum üi-rig, denn sonst verfällt die ganze Partei im Unterbaust vollständiger Obnmacht, während in Irland Parnell den verlorenen Boden reißend schnell wicdergewinnl. Auch verschärft sich die Geldverlegenheit: die auSgewicsenen Pächter, die Opfer de« PachtseldzugSplancS, jammern um Unterstützung und wenden ihre Auge» sehnsüchtig der Regierung zu, deren HunaerSnotbsondS schon über 40 000 Pfd. St. betragt. Ein versuch de« Glad- stonianerS Shaw Lcfevre, das Unterhaus zu bewegen, Schiet« ämter zur Beilegung de« Streite« zwischen Pächtern unk GntSbrrren zu schassen, scheiterte; soweit gebt die christliche Liebe der Unionisten nicht. Wie verzweifelt die parlameiila rische Lage war, zeigte dir Ankündigung, daß Gladstone dem Unterbaust bis Oster» fern bleiben werde. Daß er diesen Entschluß wieder aufaab und sich ein Stadtbaus mietbetc, ist vielleicht der neuen Hoffnung auf Versöhnung zwischen den Parnelliten uizuschrciben. * Im Abzeordnetenbause des neuen japanesiscken Parlaments ist rS bereit- zn Conflicten zwischen dcr Volksvertretung und der Regierung gekommen Als der Minister de« Acnsieren, Vicomte Aoki, sich weigerte, die Vor schläge und Gegenvorschläge in Betreff der versassungSre- ision mirzntkcilcn und sich dabei auf da« Beispiel anderer Läuter, bcsontcrS England«, berief, wurde er durch lärmende «Zwischenrufe ^„Wir brauchen keine Ucbersctzungen!" „Wir sragen nicht nach fremden Beispielen!" ». s. w.) »nler brochcn. Der Minister hielt einen Augenblick inne; da aber dcr Präsident nicht cingriff, um ibm Rübe zn ver schaffen, nahm er Platz, ohne zu Ende zu rede». Ans einige besondere Anfragen gab er nock kurze Antworlcn, ent sernlc sich dann aber plötzlich. Al« die« bemerkt wurde, de fchwcrten sich die späteren Frager, die dadurch ihren Zweck nicht erreichten, und da- Haus beschloß, den Minister ans zufordern, am folgenden Tage zu festgesetzter Stunde vor ibm zn erscheinen, um Rede und Antwort r» sieben. Statt diesem Wunsche zu entsprechen, sandle dcr Minister einen Brief an den Präsidenten des Unterhauses, um mitzutbeileii, daß er dem bereits Gesaglen nicht« Neues binzuznsiigen habe und tcsbalb nicht erscheinen werde. Das Abgeordnetenhaus hat zu dieser Antwort noch nicht Stellung genommen; aber ein großer Tbcil dcr Presse findet, daß der Minister schon in seiner Rede gar zu sehr den Ton gesteigert und dadurch die Gcmülbcr erhitzt habe. Zur parlamentarischen Lage. ** Berlin, 4. Februar. Gestern und beute wurde im Reichstage Colonialpolitik getrieben, und die Anhänger und Freunde derselben können mit dem Ergebniß dcr Verband lnngcn wobl zufrieden sein. Die „Freisinnigen" baden fick, an beiden Tagen reckt empsintliche Niederlage» ziigezogen, was von ihnen selbst so sehr cinvfunden wurde, daß -Herr- Richter seinen Acrgcr nicht zu vcrycblcn vermochte nno H.-rr Bamberger am Schlüsse seiner AuSsnhrungcn ganz llcinlaul wurde. Die „Freisinnigen" beanlraglcn bei jeder in den Etat ein gesetzten Forderung, welche sich auf Afrika bezieht, die Streichung dcr Summe, welche in diesem Jahre mckr eingesetzt ist. Getter» und Keule siel ibr Antrag, für welchen sogar nur die kleinere Hälfte dcr socialdemokralischen Fraction stimmle, und morgen wird eS ihnen ebenso geben. Zunächst sind snr die Erforschung Afrikas 200 «nnt^kauSgesetzl, 5,0 ooi».« mebr als im vor igcn.lal re. Obgleich eS sich hier lediglich um wissenschailliche Zwecke bandelt, welche in erster Reihe;» vertreten unsere Demokraten mit Vor liebe behaupten, so machte» die Herren Richter und Bamberg r doch hier LparsamkcitSgriinde geltend. Die 5>oo«»o „ic-lr sci da« RcichSbudget zu tragen nicht im Stande! Der Social demokrat von Bollmar sogar vermochte diese Auffassung nicht ni tbcilen und wies auf die große» Ausgaben bin, welche 1:1 Afrika noch der wissenschaftliche» Lösung harren. Die „Freisinnigen" wurden aber ganz besonder« durch den Adg I>r. Hammacher in da» richtige Licht gestellt, welcher dem Herrn Richter wiederholt die größte Unkcnnlniß über die Verhältnisse, über welche der selbstbewußte Tribun si.h in größter Breite erging, ans da« Schlagenkste nachwies. Unb auch dcr Reichskanzler v. Caprivi erklärte, daß „die Zeit de« FlaggenbissenS" keineswegs vorüber sei, daß vielmehr die C» schliesinng dcr Hinterländer von Togo und Kamerun dringend erwlinschk sei. Also c» wnrden sowohl die vollen 200 000 .L z„ wissen- schastliihe» Zwecken bewilligt, wie auch die Mcbrlordcriing von 2.', 000 .L für eine landwirtbschaftliche Versuchsstation in Südwestafrika. Morgen wirb icbcnsallS in demselben Sinne entschieden werden für Deutsch Ostafrika. Hier bat^ die Regierung 3 5,00 000 gefordert Die Budgeleomniissio» beantragt, davon eine Million zn streichen, die „Freisinnigen' wollen gar nicht« bewilligen Voraussichtlich wir« sich die Mehrheit kr« Hauses dem Vorschläge seiner Cominission an- schlicßru. Man erwartet übrigens für inorgen eine größere
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