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Dresdner Journal : 04.02.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187502044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18750204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18750204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-02
- Tag 1875-02-04
-
Monat
1875-02
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Journal : 04.02.1875
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VS8. 4p»»s»e»t,pr«l«» l» 4«»tt«L«» Lcttk«! 74kelttt»i. . . » K»K zzj4krtt«cki 4 Nik 4« kl. IStt»»l»Ka»»*n»i 1» kl. L»—rk«Id 1s> ä«S1»«t>A Il«ctt« tritt k«t «4 8ttwpel«ttot»l»U btt»«. kli 4« kcuu» «taor k«tit«tl»i »0 kt. 0«»» ä» LeU«i 4» kl UzUok »1t ü« So»»- v«i k«l«rt>G^ 4d««tt kitt ä« k»-. Donnerstag, Den L Februar 1875 DreMerImmm i. Verantwortlicher Redacteur: Commisfionsrath I. G. Hartmann in Dresden. la»er»t«i»aa«U»» »a»»Lrt»» Leu»«tt<ette^, O«mmutt»<nUtt 4» , Vr«»4nvr ^ourmcl»; »k«n<lL» : >of-t, S»«durU-I«rU» S»»«l-Ir»»l»u kr»»t^u't » » ' l/u,u«n»t«»n <S ^o^tce,' 4,ritt Vl«»- NEditrx-kr»U-L«lxilF - rr«Lkttrt » »üard«» ^l ,E>' I-rltt: S» , /neukicie»»- «<>»»»<,// 8r«iu»»: L §ckt>><tc/ Nr«»!»«: /. ü't<ii»A<-»»'» 8iir«^u; 0k«wiUtt: Fr kc»</t, ?r»Lktitrt a «. : L. ^acAcr'-ek« r>. 0 6'. Werrmann »okv Huckt»., k,'o., vorlitt: /»«-/), S»»i»»v,r: 0 §c4»»<»tcr,- k»rtt: l/uv»«, Lulttcr <s L>, Itttl^orr: F L'o., «»mdar«: k Vl„: Fz. k-xxcttt. »«r»oox«d»r: Lürüsl. L«p«iltiou ctv» itruxtt« viNttUca, UlzukvU»vo»tttt>» K». l. von Zeh men des 1. Ulanen-Regts. Nr. 17 zu Se- condelieutenants in diesem bestimmte; die Versetzung des Majors und etatsmäßigen Stabsoffiziers Groh im 2. Feld-Artillerie-Regimcntc Nr. 28 als solcher zum 1. Feld.Art.-Neg. Nr. 12; die Versetzung des Haupt manns und Batterie-Chefs Freiherrn von Mansberg im 2. Frld-Art.-Reg. Nr. 28, commandirt als Lehrer bei der vereinigten Artillerie- und Ingenieur-Schule in Berlin, unter Belassung in diesen! Commando zum 1. Feld-Art.-Reg. Nr. 12; die Versetzung deS Premier lieutenants Anger im Fuß-Art.-Reg. Nr. 12 zum 2. Feld- Art.-Reg. Nr. 28; oie des Fcuerwerkslieutenants Wenig vom Fuß-Art.-Reg. Nr. 12 auf den Etat des Artillene-Depots; die Beförderung der Hauptleute und Batterie-Chefs Mülle.r und Bucher des 1. Feld-Art. - Neg. Nr. 12 zu Majors und etatsmäßigen Stabsoffi zieren, Ersteren beim 2. Feld-Art.-Reg. Nr. 28, Letz teren beim Fuß-Art.-Reg. Nr. 12; die Beförderung der Premierlieutrnants Zerener des 2. Frld-Art.-Reg. Nr. 28, Lindner des 1. Feld-Art.-Reg. Nr. >2, Pior- kowski des Fuß-Art.-Regts. Nr. 12 — diesen unter Versetzung zum 1. ?zeld-Art.-Reg. Nr. 12 —, von Ra benhorst des 1. Feld-Art.-Reg. Nr. 12, sowie Wei gel des 2. Feld-Art. Reg. Nr. 28 — Letzteren unter Enthebung von der Function als Adjutant der Anil- lerie-Brig. Nr. 12 — zu Hauptleuten und Batterie- Chefs; die Beförderung der Secondelieutenants Js- bar'y des 1. Feld-Art. - Rea. Nr. 12, Markow sky und Rühlemann des Fuß-Art.-Reg. Nr. 12 zu Pre- mierlieutenants in ihren Regimentern; die des Seconde lieutenants Mühlmann des Fuß-Art. - Reg. Nr. 12 zum Premierlieutenant im 2. Feld-Art.-Reg. Nr. 28, sowie die des Sec.-Ltnts. Frank des Fuß-Art.- Reg. Nr. 12 zum Prem. Ltnt. im 1. Feld-Art.- Reg. Nr. l2; die Ernennung des Prcmierlieutenant von Kirchbach des l. Frld-Art.-Rcg. Nr. 12 zum Adjutanten der Artillerie-Brigade Nr. 12; die Ernen nung der Portepeefähnriche Thiele, Hänichen, Rich ter, Jäckel, von Wilucki, von Larisch und Fried lein des 1. Feld-Art.-Regts. Nr. 12 zu außeretatsmä ßigen Secondelieutenants der Artillerie; die Ernennung des char. Hauptmanns Groschupf im Pionnier-Bat. Nr. 12 zum Hauptmann und Compagnie-Chef in diesem Bataillone; die des char. Premierlirutenants Schneider letztgenannten Bat. zum etatsmäßigen Prcmierlieutenant; die Verleihung des Characters als Hauptmann an den Prrmicrlieutenant Pienitz des Pionnier-Bat. Nr. 12, sowie die des Premierlieutenantscharakters an den Sc- condelieutenant Seyfert desselben Bataillons; die Ent- hebmeFcheS^ObrrsMeutmanls z. Disp. von Süßmilch gen. Hörnig von der Function als Bezirks-Comman- dcur des 2. Bat. (Grimma) 7. Landwehr-Regts. Nr. 106 unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Forttragcn der bisherigen Uniform; die Ernennung des char. Majors z. D. Bucher 1. zum Bezirks-Commandcur des letztgenannten Bataillons; die Beleihung des Hauptmanns z. D. und Adjutanten des Landwehr-Bezirks-Commandos Leipzig, Verlohren, mit der Stelle eines 2. Offiziers bei diesem Bezirks-Com- mando; die Erncnnnng des Hauptmanns z. D. vonBü - nau zum Adjutanten des Landwehr-Bezirks-Commandos Zwickau; die Beförderung des Secondelieutenants der Landwehr-Infanterie Beyer des I. Bat. (Zwickau) 6. Landw.-Rcg. Nr. 105 zum Premierlieutenant der Land wehr-Infanterie; die des Secondelieutenants der Land wehr des Trains Wuchert des Res.-Landwehr-Bat. (Dresden) Nr. 108 zum Premierlieutenont der Land wehr d s Trains; die des Secondelieutenants der Re serve Heyde des Schützen- (Füsilier-) Regts. „Prinz Georg" Nr. 108 zum Premierlicutenant der Reserve dieses Regts.; die Versetzung des Stabsarztes Or. Schirmer des Schützen- (Füs.-) Reg. „Prinz Georg" Nr. 108 zum 1. Jäger-Bataillon dir. 12; die Beförde rung des Assistenzarztes 1 Cl. Or. Sauer des 2. Gren.- Regts. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen" zum Stabsarzte im Schützen- (Füs.-) Reg. „Prinz Georg" Nr. 108; die des Assistenzarztes 2. Cl. Or. Sußdorf des Cadetten Corps zum Assistenzärzte 1. Clafie; die Versetzung des Assistenzarztes 2. Classc Or. Meyer des Garde-Reiter-Reg. in die Reserve; die Be förderung des Unterarztes Or. Zollenkopf des Schützen- (Füs.-) Reg. „Prinz Georg" Sir. 108 zum Assistenzärzte 2. Classe in diesem Regimente. U. Vkrablchik-oogt» etc. Die Verabschiedung des Premier-Lieutenants der Re serve Rheinschlüssel des Fuß-Artillerie-Rea. Nr. 12 aus Allerhöchsten Kriegsdiensten mit der gesetzlichen Pen sion und der Erlaubniß zum Tragen der Armee-Uni form; die Verabschiedung des Secondelieutents der Land wehr - Infanterie Sclleng des Reserve-Landwehr Bat. (Dresden) Str. 10^ aus Allerhöchsten Kriegsdiensten wegen überkommener Dienstuntauglichkeit. NichwmllMr »'bk?'s»-, k. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichte. (Dresden. Berlin. Breslau. Posen. Birnbaum. Hannover. Stuttgart. Weimar. Mei ningen. Wien. Buda-Pest. Paris. Haag. Bern. Rom. Madrid. London. Kopenhagen. Belgrad. Athen.) Der Proceß Ofenheim in Wien. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Provinzial-Nachrichtkn. (Chemnitz. Glanchau. Schwar zenberg. Waldheim. Meißen. Zittau.) Beilage. Lotteriegewinnliste vom 2. Februar. Börsennachrichten. Telegraphische Witterungsberichte. 'ftltllr.w'nlchc Nachrichten Versailles, DienStag, 2. Februar, Abends. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die Nationalversammlung setzte in ihrer heutigen Sitzung die Berathung deü OrganisationSgesctzeS fort. Bertauld (linkes Ccntrum) brachte ein Amende ment ein, wonach der Präsident berechtigt sein soll, ohne Mitwirkung des Senats eine einmalige Auflösung der Deputirtenkammcr auszusprechen. — Ein Unteramende- Ment des Herzogs v. La Rochefoucauld will Mar schall Mac Mahon diese Befugniß als persönliches Recht geben. — Dufaure erklärt darauf, es sei erforderlich, dem Gesetzentwürfe einen dauernden und constituti- ren Inhalt zu geben, sowie die Republik durch Er- nchtung konservativer Institutionen zu organistrm, und empfiehlt schließlich, das gestern von Wallon cin- gebrachtc und vom konstitutionellen Ausschüsse verwor fene Amendement (welches die Rechte und Pflichten des Präsidenten gemäß der Verfassung von 1848 re geln will, indem es ihm das Recht beilegt, die Kammer auf zustimmenden Rath des Senats aufzulösen) anzunchmen. — Die Nationalversammlung beschloß mit 354 gegen 346 Stimmen, über das letztere Amendement zuerst abzustimmcn, und nahm mit großer Majorität zu nächst die beiden ersten Paragraphen des Amendements Wallon an und dann mit 440 gegen 249 Stimmen das ganze Amendement. Die Sitzung wurde hierauf unter großer Auf regung geschlossen. Versailles, Mittwoch, 3. Februar. (Tel. d. Dresdn. Jonni.) Die gestern gebildete Majorität umfaßt das Zentrum und alle Gruppen der Linken. Madrid, Dienötag, 2. Februar, Abends. (W. T. B.) Die aus Santander gemeldete Ver wundung eines Matrosen von der deutschen Cor- vrtte „Augusta" ereignete sich in einem öffentlichen Tanzlocal; der Streu bezog sich auf ein Frauen zimmer. Antrag auf gerichtliche Untersuchung ist hier gestellt worden. Madrid, Dienstag, 2. Febr.,Abends. (Tel.d. Dresdn. Journ.) General Loma hat den Fluß Oria überschritten und meldete gcste n, er habe Amtlicher Theil. Dresden, 3. Februar. Seine Hoheit der Herzog von Sachsen-Altenburg ist heute Mittag ^412 Uhr von Altenburg hier eingetrvffen und im Königlichen Pa lais am Taschenbergc abgetreten. Dresden, 31. Januar. Seine Majestät der König haben nachstehende Personal-Veränderungen in der Armee allergnädigst zu genehmigen geruht. A. -tsörderuige», Er»t»»»gea, Versetz»-». Die Versetzung der Hauptleute und Compagnie-Chefs Franke des 8. Infanterie-Regiments „Prinz Johann Georg" Nr. 107 und Fischer des Schützen- (Füs.-) Rea. „Prinz Georg" Nr. 108 als Compagnie-Chefs, Ersteren zur Unteroffiziersschule in Marienberg unter gleichzeitiger Stellung ä la suits seines Regiments, Letz teren zum König!. Cadetten-Corps; die des Hauptmanns von Seydewitz im 7. Jnf.-Reg. „Prinz Georg" Nr. 106, unter Belassung in seinem Commando als Dis- ciplinar-Offizier beim König!. Cadetten - Corps mit der Ertaubniß zum Forttragen der bisherigen Uniform, zum Schützen- (Füs.-) Regt. „Prinz Georg" Nr. 108; die des Hauptmanns und Compagnie - Chefs Wagner im 5. Infanterie-Regiment „Prinz Friedrich August" Nr. 104, Adjutanten der 2. Infanterie-Division Str. 24, zum 8. Infanterie-Regiment „Prinz Johann Georg" Nr. 107; die des Premierlieutenants Siegel des 4. Jnstr.-Reg. Nr. 103, unter Stellung a I» suite dieses Regiments, als Compagnie-Führer auf den Etat der Unteroffiziers-Schule zu Marienberg; die Beurlaubung des Premierlieutenants Beyer des 2. Grenadier-Regi ments Nr. 101 „Kaiser Wilhelm König von Preußen" unter Stellung a la suite dieses Rgts. auf 1 Jahr; die Beförderung des Premierlieutrnants von Bünau 1. des 6. Jnftr.-Reg. Nr. 105 zum Hauptmann und Com- pagnie-Chef im 5. Jnstr.-Reg. „Prinz Friedrich August" Nr. 104; die des Premierlieutrnants d'Elsa des 7. Jnf.-Reg. „Prinz Georg" Nr. 106 zum Hauptmann und Compagnie-Chef in diesem Regimente; die Ver leihung des Characters als Hauptmann an den Premier- lieutenant vvnPetrikowsky des 4. Jnftr.-Reg. Nr. 103; die Beförderung der Portepeefähnriche Bacmei ster und von Seelhorst des 1. (Leib-) Grenadier- Regts. Nr. 100, Dammers und Ernst des 2. Gren.- Regts. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm König von Preußen", Behn des 3. Inf. Reg. Nr. 102, Feller des 4. Jnf.- Reg. Nr. 103, Irmer und Herpel des 7. Jnf.-Reg. „Prinz Georg* Sir. 106, Nioborgall deS-*. Jnsw.^ Reg. „Prinz Johann Georg" Nr. 107 und von der Wense des 2. Jäger-Bat. Nr. 13 zu Secondelieutenants in ihren Regimentern rc.; die Versetzung des Majors und etatsmäßigen Stabsoffiziers von Nostitz-Drze- wiecki des Garde-Reiter-Regiments, unter Stellung s la suite des 1. Ulanen-Regts. Nr. 17, als Director auf den Etat der Militär-Reit-Ansta't; die Ernennung des ä la suite des Garde - Reiter - Regts. stehenden Majors von Ghrenstcin zürn etatsmäßigen Stabsoffizier dieses Regiments; die Beförderung des Premierlirutenants von Egidy 1. des Gardc- Reiter-Rgts. zum Rittmeister und Escadron-Chef in diesem Regimente; die Verleihung des Characters als Rittmeister an den Adjutanten des Kriegs-Ministers, Prcmierlieutenant von Hinüber des Garde-Neiter- Regimeuts; die Enthebung deS char. Nittrmister von Boxberg des 2. Reiter-Regiments und Adjutanten der 1. Cavallcrie-Brigade Nr. 23 von der Adjutantcn- Function; die Ernennung des Scc. Ltnts. Frhrn. von Oppcn-Huldenberg II. des Garde-Rcitcr-Regiments zum Adjutanten der I. Cavalleric-Brigadc Nr. 23; die Ernennung des cbar. Premierlirutenants von Haugk des Garde-Reiter-Regiments zum etatsmäßigen Prcmier- lirutenant; die Verleihung des Characters als Prcmier lieutenant an den Secondc-Ltnt. Freiherr» von Stra- lenheim des Garde Reiter-Regts.; die Beförderung der Portepeefähnriche Götz von Olenhusen und Feuilleton. Redi-irt von Otto Banck. Afrikanische Neiseromantik. Ein Gegenstück zu den Feindseligkeiten der Ein- aebornen bilden die Mordanfällt durch Wespen und Bienen, welche noch wenig bekannt sind. Zu den Insektenplagen Her Tropenländcr gehören nicht blos Mosquitos, Tsetsefliegen, Ameisen rc., sondern eben jene Wespen und Bienen. Daß diese letzteren aber selbst Flußpafsayen sperren können, haben wir erst von neueren Afrikareisrnden erfahren. So lernte Du Chaillu auf seiner Fahrt auf dem Owanda im Gebiete der Ba- kalai eine kleine Wespenart kennen, dir er Eloway nennt, und die ihre aus Thon geformten Nester in die vor hängenden Baumäste an den Flußufem aufhängt. Die Neger fürchten dieses Jnsect mehr als die wilden Bestien des Waldes, und sie waren mehrmals kaum zu bewegen, die durch dasselbe gefährdeten Stellen zu passi- ren. Werden diese kleinen Bösewichte nämlich durch einen anstoßenden Kahn in ihrem Neste gestört, so kom men sie in großen Schwärmen aus ihren Zellen hervor und greifen den Störenfried mit einer fast fanatischen Wuth an. Es bleibt dann für die nackten Schwarzen keine andere Rettung übrig, als sofort in den Fluß zu springen; aber selbst unter dem Wasser lassen diese kleinen Jnsecten oft von ihrem Opfer nicht los. Du Chaillu, der wiederholt von solchen Uebrrfällen zu leiden hatte, pflegte sich dann in Decken zu hüllen und still zu liegen, bis die Verfolgung vorüber war. Zum Glück dauert diese Verfolgung nicht lange, da die Wespen in ihr Nest zurückkehren, sobald der Feind ihnen aus dem Ge sichte ist. Ihr Biß ist außerordentlich schmerzhaft, und das scharfe Gift, das sie in der Wunde zurücklasscn, peinigt ost zwei bis drei Tage. Livingstone erzählt ähn liche Erlebnisse von seinen südafrikanischen Flußfahrten. Aber das sind doch immer noch Wespen! Daß aber auch unsere unschuldigen Bienen zu einer wahrhaft mörderischen Plage werden können, erfahren wir von Schwcinfurth. Auf seiner berühmten Reise zu den Njamnjam und Mombuttu segelte er in Begleitung eines nubtschcn Elfenbeinhändlcrs und seiner Mannschaft auf einer Barke den weißen Nil hinauf. An einer Stelle oberhalb des Schillukdorscs Kaka, wo der Fluß eine Biegung machte und der Wind cntgegenwehte, mußte die Barke von der Mannschaft gezogen werden. In dem hohen Grase aber, das die Flußufer umsäumte, hatten Bienen ihre Wohnungen aufgeschlagen, und als nun das Seil durch die Grasmasse streifte, geschah es, daß ihnen ein Bienenschwarm in den Weg kam, der sich sofort gleich einer großen Wolke über die Ziehenden entlud. Diese stürzten sich kopfüber in den Fluß und suchten die Barke zu gewinnen; aber der Bienenschwarm folgte ihnen nach und erfüllte in wenigen Augenblicken alle Räume des mit Menschen vollgepfropften Fahrzeugs. Die Folge davon war ein schwer zu beschreibendes Bild der Verwirrung. „Ich arbeitete gerade," so erzählt der Reisende selbst, „nichts Böses ahnend, an meinen Pflanzen in der Cabine, als ich über und um mich herum ein Rennen und Springen vernahm, das ich anfangs, da solches an der Tagesordnung war, für Ausgelassenheit der Leute hielt. Ich rufe den Leuten zu, was die Tollheit zu bedeuten habe; aber sie geberden sich wie Verrückte und geben keine Antwort. Da stürzt Einer ganz verwirrt mit dem Rufe herein: „Bienen! Bienen!" Ich will eine Pfeift «mzünden, — thörichter Versuch! — denn plötzlich im Gesicht und an den Händen von den empfindlichsten Stichen getroffen, höre ich mich bereits von Tausenden umsummt. Vergeblich versuche ich, das Gesicht mit einen! Handtuch zu schützen, es Hilst nichts; ich schlage wüthcnd um mich, um so mehr steigert sich die Hartnäckigkeit der Jnsecten. Ta fühle ich einen wahnsinnigen Schmerz im Auge, und Stich auf Stich fällt mir in das Haar. Die Hunde unter meinem Bett springen wie toll auf, werfen eine Menge Sachen um, und ich selbst, meiner Sinne nicht mehr mächtig, stürze mich voller Verzweif lung in den Fluß. Ich tauche unter; Alles vergebens, es regnet mir wieder Stiche auf meinen Kopf. Ich achte nicht auf den Ruf meiner Leute, zu bleiben, son dern im Ufcrsumpf mich durch das hohe Schilfgras schleppend, das mir die Hände zerschneidet, suche ich das feste Land zu gewinnen, um im Walde Schutz zu fin den. Da packen mich vier kräftige Arme und schleppen mich gewaltsam zurück, daß ich im Schlamm zu ersticken alaube. Ich muß wieder an Bord zurück; an eine Flucht ist nicht zu denken. Durch die kühlende Nässe war ich so weit wieder zu mir gekommen, daß ich ein Betttuch aus dem Kasten zu zerren vermochte, und fand nun endlich Schutz, nach dem ich die in diese Hülle mit eingeschossenen Bienen nach und nach zerquetscht hatte. Mittlerweile war von meinen vortrefflichen Leuten mit großer Selbstverleug nung der große Hund wieder an Bord gebracht und unter Tücher gedeckt worden; der zweite, ein geborner Chartumer, ging mir verloren. Krampfhaft zufammen- gekauert, mußte ich so drei volle Stunden verharren, während das Summen um mich herum ununterbrochen fortwährte und einzelne Stiche noch durch das Laken hindurchdrangen. Eine lautlose Sülle herrschte schließ lich an Bord, da alle Insassen das Gleiche thaten. Die Bienen schienen sich allmählich zu beruhigen; zugleich hatten sich einige Beherzte ans Ufer geschlichen, um dort alle Positionen der Carlisten trotz des heftigen Widerstandes derselben genommen und sich mit der Division Blanco, welche von Larauz kam, vereinigt. Die Earlisten haben sich bis MseitS der Aja zurückgezogen und, von Loma heftig ver folgt, Orro und Guetaria aufgcgeben. Madrid, Mittwoch, 3. Februar. (Tel. d. Dresdn. Journ.) General MorioneS bat gestern einen LebenömitteltranSport nach Pampelona ge führt. Die Earlisten sind gestern in der Schlacht bei Ozeiza völlig geworfen worden. Die Regie- runaStruppen rucken vor. Ein veröffentlichter Brief aus Estella besagt, Don EarloS habe ein Schreiben auö dem Vatikan empfangen, welches ibn der Sympathien deS Pap stes versichert, aber zur Erwägung anbeimgirbt, ob eine Fortsetzung des Krieges zweckmäßig er scheine, nachdem der verletzten Würde der katbo- lischen Kirche genügt sei. Dem Vernehmen nach werden die deutschen Kriegsschiffe „Augusta" und „Albatroß" morgen nach Ferrol abgchen; der „Nautilus" wird ihnen nächstens folgen. Cbaion VelaSquez und andere Earlistenführer haben sich unterworfen. Christianis, Dienötag, 2. Februir, Abends. (W. T. B.) DaS norwegische Storthing ist heute eröffnet worden. Die Thronrede kündigt Gesetzes- Vorlagen, betreffend den Anschluß an die dänisch- schwedische Münzconvention und betreffs Einfüh rung deS metrischen Maß- u. Gcwichtssystemö an. Konstantinopel, Dienstag, 2. Februar, Vor mittags. (W T. B.) Die Regierung hat das ihr durch den englischen Botschafter übermittelte Ge such einer Deputation der cvangclischen Allianz abgelehnt, welche eine Audienz beim Sultan er beten hatte, um ihm eine von zahlreichen hervor- ragenden Persönlichkeiten aller europäischen Län der unterzeichnete Adresse, betreffend die Religions frriheit in der Türkei, zu überreichen. Bukarest, Dienstag, 2. Februar, Nachmit tags. (W. T. B.) In der Sitzung des Senats wurde heute vom Ministerium die diplomatische Correspondenz, betreffend die Regulirung der Donau am eisernen Thor, vorgelegt. Der Senat beschloß darauf einstimmig, dem Ministerium ein Vertrauensvotum zu crtheilen. (^Mvllrllhichlk. Dresden, 3. Februar. Heute Mittag nach'»12 Uhr ist Sc. Hoheit der Herzog von Sachsen-Alten burg, begleitet von dem Adjutanten Major v. Esebeck, zu einem Besuche am königlichen Hofe aus Altenburg hicrsclbst eingetrvffen. Sc. Majestät der König und Se. königl. Hoheit der Prinz Georg begrüßten den hoben Gast bei der Ankunft im Leipziger Bahnhöfe, woselbst auch der königl. Ceremonienmeister Kannnerherr v. Hell dorff, der Stadtkommandant Generallicutcnant Frhr. v. Hausen Exc. und der königl. Polizeidircctor Lchwauß anwesend waren. Se. Majestät der König geleiteten Se. Hoheit vom Bahnhofe nach dem königl. Palais am Taschenbergc. * Berlin, 2. Februar. Gutem Vernehmen nach hat Se. Majestät der Kaiser Wilhelm an König Al fonso XII. ein Handschreiben gerichtet, welches den Grafen Hatzfeldt als Gesandten des deutschen Reiches accreditirt. Die Ucbergabe des Handschreibens, sowie ähnlicher Schreiben des Kaisers von Oesterreich und Rußland steht bevor. Damit ist die Anerkennung Al- fonso's XII. feiten der nordischen Großmächte eine vollendete Thatsache. — Ihre kaiserl. und königl. Ho heiten der Kronprinz und die Kronprinzessin hatten für den 1. Februar Einladungen zu einem Ballfeste ergehen lassen, welches in dem Elisabcthsaale und in den anliegenden Gemächern des k. Schlosses ^gestern das dürre Schilfgras in Brand zu setzen. So ge lang es endlich mit Hilfe des Rauches die Bienen von der Barke zu verscheuchen, dieselbe flott zu machen und dem jenseitigen User zuzutreibcn. Hätte man gleich an die Hilfe des Feuers gedacht, so hätte sich unser Mißgeschick weit milder gestaltet; allein die Geistesgegenwart war Jedem genommen. Nun erst konnte man sich den Schaden besehen. Mit Hilfe eines Spiegels und einer Pincctte zog ich mir alle Stacheln aus Gesicht nnd Händen; diese Stiche blieben dann auch ohne schädliche Folgen. Unmöglich aber war es, in meinem Haar alle Stacheln ausfindig zu machen, und viele waren bei meinem wahnsinnigen Gebühren abgebrochen und erzeugten ebenso viele kleine Geschwüre, welche zwei Tage lang empfindlich schmerzten. Der arme Hund war schrecklich zugerichtct, besonders ani Kopfe; im langen Haar des Rückens dagegen waren die Stiche wirkungslos geblieben. Sehr beklagen mußte ich den Verlust dcs netten Hündchens, das mir abhan den gekommen und jedenfalls den Stichen erlegen war. Diese Mordbienen gehörten der ägyptischen gebänderten Varietät unserer Königsbienen an. Em Unfall, wie der unserige, ist übrigens selten auf den Gewässern des weißen Nil erlebt worden; nur Pctherick hatte einmal Aehnliches zu überstehen gehabt, wie mir seine Diener erzählten. Das Merkwürdigste aber war, daß alle in unserm Kielwasser steuernden Barken an diesen! Tage an der nämlichen Stelle der gleichen Plage ausgesetzt waren, alle, 16 an der Zahl. Nun stelle man sich erst die Verwirrung vor, welche auf Barken geherrscht haben muß, wo die Bemannung sich auf 50—80 eng zusam- mengcdrängte Bewaffnete bclics. Ain Abend wünschte ich mir lieber zehn Büffel und noch zwei Löwen dazu, als je wieder mit Bienen zu tbun zu haben; rin Wun,ch. in den die ganze Gesellschaft lebhaft cinstimmte. Ich
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