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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend MerhallWS M A'.chkbW >9. Jayrgang Lonntag, den 30. Mai 1920 Wirtschaftsmarkt unterrichten die folgenden Meldungen: Au ¬ die Preisstürze, die sich über die Vereinigten Staaten au4 Lunze. Partzsch. KloE rul gen t. 1 »k Uklll ausgeml^ lt ag ist burgerstr-, >le nach "He« S««« mA IW PdS- dettchock. «»zeigen »erd«, a» den Ersche^»»««««»» bis späteste«- o»«»i«»gs 1V Utz» « «» Gefthäftsfietze erb—»- Jeder Anspruch a»f Nachlaß eiNscht, »«» M: Gemrindevorstand Richter, Stellvertreter: Gemeinde- Zester Thieme. Wahllokal: Gasthof zum schwarzen Roß 2. Wahlbezirk- Stimmberechtigte, deren Familien- Men mit den Buchstaben? — 2 beginnen. Wahloor- "chn: 1. Gemeindeältester Pietzsch, Stellvertreter: Gemeinde- bester Stein. Wahllokal: alte Schule zu Ottendorf. . Gemäß § 41 der Wahlordnung wird die» zur öffent- M Kenntnis gebracht. Htteudorf-Moritzdorf, am 28. Mai 1920. Der Gemeindevorstand- iller uch bet Liatstl»' Reichstagswahl. L Für die SormtuK, üvv 6. 1920 stattfindende ^chstagswahl sind die Orte Groß- und Klein-Okrilla zu Wahlbezirk vereinigt. ^Bestimmt ist als Wahllokal der Gasthof zum Hirsch «roßokrilla. Wahlvorsteher ist Herr Gemeindevorstand .^ie-Großokrilla, stellvertr. Wahlvorsteher Herr Gemeinde land Partzsch-Kleinokrilla. . Die Wahlhandlung beginnt um 8 Uhr früh und endigt 6 Uhr abends. Hrsß- und Klemokriffa, am 29. Mai 1920- Vie öemeinaevorsiänae t schuf mit an dem Betriebsrätegesetz, damit ein Baustein zur Versöhnung gegeben wäre. Wenn Deutschland wieder hoch kommen will, muß auch der Klassenkampf aufhören. Es be darf auch der Wiedereinführung der Akkordarbeit. Die Fahrpreise auf den Eisenbahnen in die Höhe zu setzen, ist da» falscheste Mittel. Das Kreditabkommen mit Holland wird uns eine tatkräftige Hilfe bieten, damit wir wieder produzieren können. In der sächsischen Finanzlage sieht es nicht so trostlos aus, wie in der des Reiches. Sachsen- Finanzen sind durchaus gesund. Nach der Uebergabe der Eisenbahnen an da« Reich haben wir keine Schulden mehr. Aber wir besitzen ein Vermögen von 4 bis 5 Milliarden Mark. Aus den sächsischen Forsten werden wir sehr hohe Summen herausholen können. Unser Land besitzt eine Reihe von werbenden Anlagen in den Kohlengruben, in den Elektrizitätsanlagen, in der Porzellanmanusaktur. Hier gilt e» vor allem, die Arbeit mit kaufmännischem IGeist zu durchsetzen. Die neu« Besoldungsreform wird uns große Lasten auferlegen. Als Finanzminister aber kann ich die Verantwortung dafür tragen. In der Aussprache wurde von mehreren Seiten dem starken Optimismus des Finanz minister« entgegengetreten. — Vereinzelt zunächst, dann aber in einer sich ständig mehrenden Menge sind aus Amerika Nachrichten nach Europa gelangt, wonach auf den meisten Gebieten des Wirtschaft-Marktes eine zum Teil recht erhebliche Senkung der Preise eingetreten ist. Diese Erscheinung macht sich nicht nur bei den Rohstoffen und Fertigfabrikaten, sondern er freulicherweise auch bei den Lebensmitteln bemerkbar. Wenn e» nun auch verfehlt wäre, an diese Tatsache übertriebene Erwartungen zu knüpfen, so darf doch da« eine mit Sicherheit gesagt werden, daß der Höhepunkt der Preiskurve unter allen Umständen überschritten ist, daß wir uns auch in Europa allmählich auf ein wenigstens vorübergehendes Weichen der Preise einstellen können. Zweifellos find in Amerika große Bestände an Lagern von Fertigware vor handen, die jetzt mit doppelter Eile, namentlich auch an gesichts der steigenden deutschen Valuta, auf den Markt ge worfen werden. Ueber die Vorgänge am amerikanischen Der Tag der Nachschau wird im Impftermin bekannt 'Men. Hr,ß-HkriLa am 29. Mai 1920 > ver LemelnaevoMana. gedehnt haben, nunmehr auch das konservative,New York erreicht haben. Von allen Plätzen kommen übereinstimmende Mitteilungen über Preissenkungen. Namentlich meldet Washington starke Veränderungen in den Preisen. Man erwartet, daß in den nächsten Tagen große Mengen von Nahrungsmitteln zu billigen Preisen auf den Markt ge worfen werden, da anzunehmen ist, daß den Lebensmittel- Händlern aus ihre auf Lager stehenden Waren Anleihen ver- weigert werden. — Die Preissenkungen in Amerika, das nach dem Kriege immer mehr die Wirtschaftszentrale der Welt ge worden ist, machen sich natürlich auch insofern bemerkbar, als sich nicht nur jenseits des Ozeans, sondern auch in Europa, da« ja von Amerika in weitem Maße abhängig ge worden ist, die gleiche Erscheinung einstellt. Ganz besonder« ist von dieser Entwicklung zunächst Frankreich betroffen, wie aus der folgenden Meldung hervorgeht. Die „Baseler Nachrichten" melden au« Pari«: Der Preisrückgang hat in der französischen Textilindustrie eine wahre Panik heroor- gerufen. Die Industriellen Nordfrankreichs sind der Ansicht, daß man mit allen Mitteln versuchen müsse, den Sturz so zu regeln, daß er sich nur stufenweise vollzieht. Es liegt in der Natur der Dinge, daß diese Preissenkungen zunächst eine Absatzstockung zeitigen, da sich bei den Verbrauchern die Ansicht festsetzt, die Preise würden noch weiter sinken, weshalb eine Zurückhaltung in den Anschaffungen Platz greift. Daß eine derartige Zurückhaltung der Käufer auch ernste Gefahren für die Produktion nach sich zieht, darauf ist von uns schon wiederholt hingewiesen worden. Die Lagerbestände vermindern ^fich nicht, Aufträge werden zurückgezogen, Betriebs - Einschränkungen und Arbeiter- entlaffungen sind die weiteren Folgen. Mit einem Wort, wir stehen in einer Weltwirtschaftskrisis, deren Auswirkungen sich noch nicht absehen lassen. OertlicheS und Sächsisches. Ottendorf-Vkrilla, den s, Mai igro. — Die mit Genehmigung des Reichswirtschaft«. Ministerium« festgesetzten Preise für fetthaltige Waschmittel betragen bis auf weiteres für- 1 Stück reine Kernseife 5 Mark, 1 Doppelstück reine Kernseife 10 Mark, 1 Stück reine Feinseife 5 Mark, 1 Stück Rasterseife 2,50 Mark, 1 Stück K-A.-Seife 2 Mark, Vz-Pfund-Paket Seifenpulver 3,50 Mark, 1-Pfund-Paket Seifenpulver 7 Mark. Diese Preise sind Höchstpreise. Die Seifen und Seisenpulver- pakete werden in Zukunft mit Genehmigung des Reich«- wtrtschaftsministeriums ohne Preisaufdruck hergestellt. — Zuckerkartenreihe Nr. 17 betr. Die Kleinhändler für Zucker werden nachdrücklichst angewiesen, die vorgelegten Zuckerkarten auf ihre Echtheit zu prüfen und bei Verdacht von Fälschungen Anzeige zu erstatten. Die Annahme falscher Karten kann den Ausschluß vom Zuckerhandel wegen Unzuverlässigkeit und Bestrafung nach sich ziehen. Die Normalzuckerkarten einschl. solcher mit K.-Druck, also die Karlen für die Versorgungsberechtigten, find in der bi«, herigen Weise auf lila Wafferzeichenpapier (Rankenstreifen) mit roter Farbe gedruckt, dagegen die Bezugskarten für gewerbliche Betriebe nur auf orange- (fleischfarbenen) Waffer zeichenpapier (mit Rankenstreifen) und oliv-grünen Druck. Die Kleinhändler haben eine Kundenliste mit fortlaufender Nummer zu führen. Die anzunehmenden Zuckertarten müssen vor der Eintragung mit Namen und Wohnung de« Inhaber» bezw. Haushaltungsvorstandes versehen sein. Diese Angaben find mit Tinte zu schreiben. Nach Eintrag in die Liste hat der Kleinhändler die Karten mit der Listennummer und den Geschäftsstempel zu versehen. Die Amtshauptmannschaft wird für in Verlust geratene Zucker- karten, da sich die Fälle der Ersatzforderungen außerordentlich gemehrt haben, nur noch ausnahmsweise Ersatz gewähren. Ein Anspruch auf Ersatz besteht nicht, insbesondere werden Zuckerkarten, die vor der Anmeldung verloren gehen, nicht ersetzt. x— Die Portoerhöhung der Reichspost eine verfehlte Spekulation. Wie wir aus dem Reichspostministerium hören läßt sich nicht leugnen, daß seit der Erhöhung der Posttarife der Verkehr durchschnittlich um 25 Prozent nachgelaffen hat. Um die Defizite der Verwaltung nicht noch mehr zu ver, mehren, muß unbedingt in kürzester Zeit eine Vereinfachung in der Verwaltung eintreten. Diese Vereinfachung bedeutet Personalentlaffungen, Verminderung der Bestellungen, Ein» schränkung im Schalterdienst, Ersparnisse im Bahnpostverkehr durch Fortfall gewisser Bahnposten. Alles in allem: der Betrieb wird trotz hohen Portos an allen Ecken verschlechtert. Der Fortfall des Ortsportos hat verschiedene Firmen ver- anlaßt, ihre Ortspost durch eigene Boten zu versenden. Kleinwolmsdorf b. Radeberg. Während de« schweren Gewitters am Mittwoch schlug der Blitz in die Scheune de« Gutsbesitzers Schmidt und zündete. Die Scheune brannte bis auf die Umfassungsmauern voll ständig nieder. Großenhain. Ein beklagenswerter Unglücksfall ereignete sich gestern vormittag in der 10. Stunde im Grundstück der hiesigen Webstuhlfabrik. Dort waren zwei junge Leute mit dem Anstreichen von Eisenteilen be schäftigt. Trotzdem sie von Mitarbeitern gewarnt worden waren, den am Gebäude der Gußstahlniederlage befindlichen Mast der Hochspannungsleitung zu streichen und überhaupt die Leitung zu berühren, waren sie mittels einer Leiter auf das Dach des Gebäudes gelangt und wollten mit dem Streichen de» Mastes beginnen. Hierbei haben sie die LeitungSdrähte berührt, denn plötzlich stürzten beide mit lautem Aufschrei in den Fabrikhos. Der eine, der Dreher- lehrling Rudolf Lesch aus Großraschütz war sofort tot. Der andere, der Dreherlehrling Alfred Perl von hier wurde schwer verletzt aufgehoben und mit Brandwunden an den Händen und einer schweren Gehirnerschütterung ins Stadt- krankenhau« eingeliefert. Sein Zustand ist aber sehr be denklich. Ost ritz. Der Arbeiter Petschke von hier fuhr mit einem Görlitzer Gastwirtssohn vor das Kaffengebäude de« Ostritzer Borschußgebäude« und verlangten von der Kassiererin Heidrich mit vorgehaltenem Revolver Zugang zum Kaffenschrank. Durch da« Hinzukommen einer zweiten Kassiererin behindert, fuhr er im Auto bi« zum Bahnhof Nickisch, wo er sich erschoß. Sein Komplize wurde fest, genommen. WO gesucht. e Gesch^ erb. . M Falle höherer Gewalt sKncg od. sonst, s "Sendwelcher Störungen des Betriebes der ! aeitunq, der Lieferanten od. d. Beförderung,- f, Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än- s Mich auf Lieferung oder Nachlieferung der j Aeituug »d.anfNüchzahlungd.Bezugsvreiies. Postscheck-Konto Leipzig Rr. 29 1 48. Schristleitung, Druck u. Vertag Hermann Rühle, Groß-Okrttl«. , Wiederimpfung betr.: Jmpfpflichtig sind alle die Kinder, Wirtschaftsmarkt unterrichten die folgenden Meldungen: Au« im Jahre 1920 das 12. Lebensjahr erreichen oder Chicago wird gemeldet: In allen Städten am Mississippi sendet haben und die in den Vorjahren ohne Erfolg ° dauern die Preisstürze für Kleider und Schuhe fort. Die Mpst worden sind. s Verbilligung beträgt vielfach 15 Prozent. Die großen . Alle Eltern oder Vormünder wollen dafür sorgen, daß New Yorker Konfektionshäuser haben die Preise für impfpflichtigen Kinder pünktlich zum Impftermin ge- Konfektion um 40 Prozent herabgesetzt, da der Umsatz völlig werden. Für auewärt» geborene Kinder ist die Ge- sto^ Die amerikanische Zeitung^,Amaroc" gerichtet, daß ^Urkunde beizubringen. " E Amtlicher Teil. Reichstagswahl. Zu der am E den 6. Anni von vorm. 8 Ilhr öis nach«. 6 Ahr E ^findenden Wahl von Abgeordneten zum deutschen Reichs- M ist der Ort Ottendorf-Moritzdorf mit OrtSteil Cunners- ms in 2 Wahlbezirke geteilt worden, wie folgt: 1. Wahlbezirk: Stimmberechtigte, deren Familien- I Men mit den Buchstaben — 0 beginnen. Wahloor- iff Tttnsprech-Anschlufi Arm Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. — ------ Kummer 60 assuog -lohnu»^ obM^ Neuestes vom Tage. -- Der sächsische Finanzminister Dr. Reinhold sprach s^er Wahlrede über die deutschen Finanzen und im be- über die Finanzlage Sachsens. Was schon der ,?^finanzminister Dr. Wirth in Dresden unlängst in Zentrumsversammlung äußerte, fand beim sächsischen ^Uminister zwar ein starke» Echo, dennoch betrachtet O steinhold die ganze Wirtschaftslage Deutschlands, vor die Finanzlage Sachsen» mit den Augen des L Listen. Finanzminister Dr. Reinhold meinte etwa: Den ^rüen eine» Staatsbankrott» weise ich von der Hand, ^«bankrott ist gleichbedeutend mit Volksbankrott. Wir wieder hochkommen können, wenn es uns gelänge, sh?pa Bedingungen herauszuholen, die sich mit unserer ^ug-sähigkeit vertragen. Die Stellung der Entente hat «ine leichte Besserung erfahren. Die Demokratie ei Haus-, Kleins s J.Ory^ Mde«, WB «M« lag, Donnerstag und Sonnabend. s > ^rzugs-Preis: Monatlich 2,25 Mark. ( s bei Zustellung durch die Boten 2,50 Mark. > Vi ehzählung. Am 1. ^ulli <1. findet eine Viehzählung statt. Viehbesitzer werden zur Vermeidung von Weiterungen W den beauftragten und ehrenamtlich tätigen Zählern erforderlichen Auskünfte genau und bereitwilligst zu er- Mn. Zum Zwecke der genauen Aufnahme der Viehbe- ^ände sind die Zähler berechtigt, die Ställe zu betreten. Htteudsrf-Moritzdsrf, am 29. Mai 1920. >Der Gemeindevorstand. Impfung betr. , Die öffentliche Impfung findet Donnerstag, den ».Juni nachmittags 4 Uhr im Gasthof zum Hirsch in ^-Okrilla statt. Erstimpfung betr.: Jmpfpflichtig sind alle im Jahre 1919 formen, in früheren Jahren zurückgestellten, sowie auch b bisher ohne Erfolg geimpsten Kinder.