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x 8l r- iller. Drey- nter 0. Ckn- bermu- »r. Jul. Lind- ertp,:g. östeer. Kalkül, nentine Ben- ptMÜM Thensr > Furtd Stee- »üller Pastcr u verw. tenberz. mpel in lharand Wilh. iwcrck c. Ernst Ehem- . Marir omisch , nach tet von . «n r. 3<K an. —; itaarsb.» ombard. (Auf- »Min.) l 82-^; Dar- . 1839 ntlast.- 3; S" !lct. der .Nord« >»d —r b.200; tv7^r -g 78 r »ig -r 's'- ckmaa ratter- i nebst oatrrs von V. tten. (Auf« w«) 55 4^ k G.r )0 G.; mbahn- G ; 7 G.i t - und 8 G.; Wei- z-, G.i (Auf- Min > il. 99U l.i09-z 3-^B-i »Bank ),flauer österr. )5^G.; Berlin- 7^G ; ZtaaiSb. .(Kosel- i.r kon- 9^ G.r 72 Lhle. W-Z4 I. «p«' L Lblr. Koggen Dresdner Journal. Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. -V 3«0. Erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Abend» und ist durch alle Postanstalten zu beziehen. Dienstag» den 40 November. Preis für das Vierteljahr lU Thaler. Insertion«-Gebübren für den Raum einer gespaltenen Zeile 1 Reugroschen. 18S7 Amtlicher Theil. Dresden, 4. November. Seine Königliche Majestät haben allergnädigst geruht, dem AmtSwundarzt Friedrich Wil helm Baumann in OelSnitz, In Anerkennung der lang jährigen verdienstlichen BerufSlhätigkeit desselben, und aus Anlaß seines fünfzigjährigen Jubiläums als Wundarzt und Geburtshelfer, di, zum Verdienstorden gehörige Medaille in Gold zu verleihen Dresden, 5. November. Se. Majestät der König haben die wegen überkommenen Dienstunvermögens erbetene Ent lastung des Leutnants Köhler vom Fuss-Artillerie-Regimente, allergnädigst zu bewilligen geruhet. Nichtamtlicher Theil Arbersicht. Tagesgeschjchte. Dresden: Vom königl. Hofe. Ermä ßigung der Steuerzuschläg, in Aussicht. — Leipzig: Diskonterhöhung. — Wien: Zur SteuerauSschreibung. Der Traktat über die Donauschifffahrt unterzeichnet. Dankgottesdienst. Erläuterung deS Stempelgesetzes. — Venedig: Die Gewässer im Fallen. — Berlin: Eine Vorlage über die Erhöhung der Beamteng,halte. König liches Geschenk an das erste Garber,qiment. — Aus Württemberg: Ein Antrag der Diöcesansynode. — Gera: DaS Befinden deS Fürsten — Frankfurt: Die Vorlage in der holstein-lauenburgischen Angelegenheit. — Paris: Die Einladungen nach Eompiegne. Die Finanzkrisis. Die Frage wegen Freigebunq der Metzgerei. Barbier'S Rede über den ^,Code Napoleon". Vermischtes. — Brüssel: Die Ministerkrisis. Der „Nord" über die holsteinische Krage. — Genua: Vermischtes. — Neapel: Prinzessin Amalie -j-. — London: Die neueste Diskonterhöhung. Die Bank von Liverpool. Bankaus weis. China hat den Krieg erklärt. Einfuhrverbot auf gehoben- Notenemission für Indien bevorwortet. — Kon stantinopel: Kemal Efendi nach Albanien. — Tri polis: Ein Truppencommandant von der Pforte ernannt. — Amerika: Aus der neuesten Post. Local- mrd Iprovinzialaugeleftenhriten. Dresden: Einweisung des neuen AmrshauptmannS. Gustav-Adolph- Berein. Sparkasse und Leihhaus. — Leipzig: Der Giroverkehr der Ereditanstalt. Gaben für daS Gellertdenk- mal. — Chemnitz. Kohlen bei Grüna gefunden. Oeffentlitbe Gerichtlverdaudluageu. (Dresden.) Erledigte Kirch en - u. Schulstellen. Tagesgeschichte. Dresden, 9- November. Se. Majestät der König be ehrten am Sonnabend die seit nicht gar langer Zeit in Dresden etablirte Steingutfabrik de- Herrn Charnoz, welche sich vor dem Leipziger Thore an der nach Neudorf führenden Chaussee befindet, mit einem Besuche. Allerhöchstbieselben überraschten in Begleitung AllerhöchstihreS Flügeladjutanten, deS Majors v. Falkenstein, den Director und sein Personal mitten in der Arbeit und nahmen von allen bis jetzt fertigen (,S ist ungefähr erst rin Viertel deS Ganzen vollendet) Theilen deS großartigen Etablissements vollständige Kenntniß. Der Herr Direktor hatte die Ehre, Sr. Majestät daS VorrathS- hauS d,S zu verarbeitenden Materials, die Werkstätte der Massevorbereitung, daS zum Formen bestimmt, Atelier, die bis jetzt arbeitenden 5 Oefen (3 werden noch hinzukom- men), sowie daS Waarenmagazin in allen Details verzeigen zu dürfen. Se. Majestät, welche von 2 bis gegen 4 Uhr Nachmittags verweilten, hörten mit großem Interesse die speciellen Mittheilungen d»S Herrn Direktors über die Ver fertigung der einzelnen Steingutwaaren an (eigentliches Por zellan wird übrigens hier nicht verfertigt, wohl aber in der ältern Fabrik des Herrn Besitzers zu Metlach und Waller fangen am Rhein, sogenanntes porcelsine «z,sque wird aber auch hier nächstens verarbeitet werden) und schieden, indem Sie Sich sehr befriedigt über dieses in einem so kurzen Zeit räume zu einer solchen Thäsigkeit entwickelte, für Sachsen so wichtig, industrielle Unternehmen yP-sprachen. Dresden, 9- November. Die „ Sächs. Constitutionelle Zeitung" vom 8. November stellt in einer Mittheilung aus Dresden den gänzlichen Wegfall deS seit 1849 eingetretenen SteuerzuschlageS in Aussicht; die heutige „Dre-dner Volks zeitung" spricht dieselbe Hoffnung au». Jene Mittheilung ist jedoch nur halb wahr. Es wird eine Ermäßigung der bisherigen außerordentlichen Steuern eintreten, aber kein gänzlicher Wegfall. Den durch jene Ankündigung angereg ten überschwänglichen Hoffnungen erlauben wir uns einen kleinen Ziffernachweis gegenüber zu stellen, aus welchem sich Jeder leicht selbst daS Maß deS Erreichbaren abnehmen kann. — Di« bisherigen außerordentlichen Steuern betrugen nach dem Voranschläge des Budgets für 18Hf alljährlich im Durch schnitt 273,500 Thlr. außerordentlicher Grundsteuerzuschlag. 395,833 - außerordentlicher Zuschlag zur Gewerbe-und Personalsteuer. 157,809 - Zuschlag zur Schlachtsteuer. 77,200 - Zuschlag zur Stempelsteuer. 904,342 Thlr. überhaupt. Erwägt man nun, daß in der nächsten Finanzperiode 18ZS, abgesehen von andern unvermeidlichen Mehrausgaben, die planmäßige Tilgung der Staatsschulden für sich allein alljährlich im Durchschnitt einen Mehraufwand von über 200,000 Thlrn. in Anspruch nehmen wird, so erzielt sich schon hieraus, daß, wenn sämmtlich, Steuerzuschläge Wegfällen sollten, zum Ersatz derselben di, übrigen Einkünfte des Staat« eine sichere Vermehrung von über 1,100,000 Thlr. jährlich in Aussicht stellen müßten, ein, Summe, welche wohl auch die kühnsten Hoffnungen übersteige» dürste. Wir behalten uns vor, über di« vaterländischen Finanzverhältnisse — den Rechenschaftsbericht pro 18ZF und da« Budget pro 18jA demnächst uns weiter auszusprechen. j? Leipzig, 8. November. Von gestern an hat di, „Leip ziger Bank" den DiScont auf 89b festgestellt, sonach den selben abermals um 1 9i» erhöht. Löten, 7. November. Die „Oesterr. Corresp." schreibt: Nach der Ausschreibung für das Jahr 1857 beliefen sich die Steuerzuschlage für daS Land auf 8,264,672 fl. und für dir Grundentlastung auf 22,014,633 fl., im Ganzen daher auf 30,279,305 fl. Nach der Ausschreibung für 1858 be tragen die Steuerzuschlaqe für das Land 6,420,544 fl., für die Grundentlastung 21,306,310 fl., im Ganzen 27,726,854 fl. Im Zusammenhalte beider Beträge ergiebt sich daher für 1858 im Vergleiche mit 1857 eine Verringerung um 2,552,451 fl., die, in allen Fällen namhaft, sich entsprechend vertheilt und besonders merklich in jenen Ländern hervortritt, wo da« GrundentlastungSwerk von besonderm Umfange und vorzüglicher Wichtigkeit ist. — (Ostd. P.) Am heutigen Tage ist in W en ein neuer wichtiger Baustein dem großen Gebäude des europäischen Völkerrechts hinzugefügt worden. Wir haben bereits vorige Woche gemeldet, daß die hier tagende Uferstaaten-Commission ihre Arbeiten über die Freiheit der Donauschifffahrt vollendet habe und daß nur auf die Ermächtigung der Pforte gewartet werde, um den Traktat zu unterzeichnen. Dies, Ermächtigung ist gestern eingetroffen. Infolge dessen haben sich heut, Nachmittag um 2 Uhr sämmtlich, Commissionsmitglieder im Sitzungssaal« des landständischen Gebäudes versammelt und die groß, NavigationSact« der Donau wurde von den Ver tretern der souveränen Uferstaaten f,Erlichst unterzeichnet. — Auf Veranlassung des Kanzlers der hiesigen groß herzoglich toScanischen Legation, Herrn v. Costa, wird heute in der italienischen Nationalkirche am Minoritenplatze ein feierlicher Gottesdienst abgehalten, um dem Allmächtigen für die Wiederherstellung Ihrer kaiserlichen Hoheiten der Groß herzogin und der Erbgroßherzogin Anna von Toscana zu danken. — Die heutige „Wien- Ztg." enthält ein, authentische Interpretation einiger Paragraphen der kaiserlichen Verord nung über die Einführung deS Zeitungsstempel». Es geht hieraus unter Andern, hervor, daß unter den der Stempel gebühr unterworfenen „Anzeige- oder Ankündigungsblättern" mit Rücksicht auf die gleichzeitige Verordnung d,S Finanz ministeriums vom 27. Oct. Anzeigen oder Ankündigungen, welche Jemand für sich drucken und verbreiten läßt, nicht verstanden werden können und daß unter jenen stempelpflich- tigen „Anz,ig,blättern" offenbar nur solche Blätter gemeint sind, welche von Ankündigung«- oder Anzeigeunternehmungen auSgegeben werden, keineswegs aber Buchhändleranzeigen oder Anzeigen überhaupt, welch, nach dem Absätze 4, §. 1 deS Gesetzes vom 6- September 1850 und nach der Verord nung vom 27. Oktober d- I. zu behandeln sein werden. 00 Venedig» 6. November. Wie man aus Bologna vom 28. v. M. meldet, erreichte der Po am Morgen dieses Tages nur noch di, Höhe von 68^ Zoll am Hndrrmeler von Lag.oscuro; Abends war er auf 64 gesunken. 11 Berlin, 8. November. Mit Bezug auf die von officiösen Correspondenten mehrfach gemeldet« Nachricht, daß die nächste Session unserS Landtags nur von kurzer Dauer sein und lediglich von Budgetberathungen beansprucht werden solle, ist zu berichten, daß zuvörderst eine möglichst kurze Session schon insofern zu erwarten ist, al« bei den jetzt ob waltenden Verhältnissen die Einbringung umfassenderer Vorlagen nicht thunlich ist, wenngleich man solche nicht nur in der öffentlichen Meinung erwartete, sondern auch von Seiten der Regierung beabsichtigte. Ein Gegenstand, den man indessen bei den Budgetberathungen genauer in daS Auge fassen wird, ist di, Erhöhung der Beamteng,halte, welche immer mehr al« ein der Befriedigung dringend har rendes Bedürfniß erscheinen. Es ist in dieser Beziehung bereits »ine Vorlage ausgearbeitet, welche eine Gehalterhöhung für die mit bis zu 300 Thlrn. besoldeten Subalt,rnbramten in der Provinz bezweckt Nach den aufgestellten Berech. nungen ist hierzu eine halbe Million Thal« erforderlich, und ,S steht zu erwarten, daß, da di, Mittel zur Deckung dieser Bedürfnisse aus den Einnahmen der indirekten Steuern vor handen sind, auch eine Gehalterhöhung für die übrigen Be amten in Erwägung gezogen werden wird. — Se- Maj. der König hat am 3- Oct. d. I., al« am 50. Jahre-tage Aller höchsts,in,S Eintritts in daS erste Garderegiment, demselben eine beträchtliche Summe zum Geschenk gemacht, mit der Be stimmung, daß dafür ein Hau« zur Einrichtung einer Speise anstalt für die Offiziere deS Regiment« erworben werde, da sich die jetzigen Räumlichkeiten dazu nicht im gewünschten Maße eignen. Von dem Regierungsantritt König Friedrich Wilhelm s 1. bis zum Jahre 1806 wurden übrigens die Offi ziere d,r Garde-Infanterie im Schlosst zu Potsdam auf königl. Kosten gespeist. Aus Württemberg, 5. Nov. (O. A ) Ein Gesetz vom 1. Mai 1855 hatte unter Andern, mehrere VerwandtschaftS- Feuilleton. Hoftheater. Sonnabend, 7. November: Loncert zum Besten de» PenfionSfondS für den Eängerchor deS k. HoftheaierS unter Leitung deS großherzogl. weimarischen HoskapellmeisterS Herrn vr. Fr. LiSzt. AIS Beethoven mit seinen ersten Kompositionen auflrat, fand die stets bereite Antipathie gegen den Fortschritt in der Kunst sie wider alle Regel gewagt und «»faßlich und prophezeite ihnen keine Zukunft. Die Werke seiner letzten Periode gar ver warf man a>S musikalische Mißgeburten, und noch jetzt stimmen wohlbestallte Musiker, Anhänger und Selbsterfinder der schema tischen musikalischen Fabrikation und richtigen Kapellmeistermufik mit beschränktem Sinne in diese Verwerfung ein und fahren fort, sich damit in der ausgeklärtern Gegenwart noch gründlich zu blamiren. Der Zopf hängt ihnen hinten. Sie wollen die Wahrheit nicht begreifen, daß in der Kunst jeve Freiheit der Tech nik und Form berechtigt ist, die vom Gedanken geboten und getragen wird und einen wahren und schönen geistigen Gehalt zur eigensten und vollendetsten Erscheinung bringt. Die Grundprincipien der Kunst find unumstößlich, haften aber nicht an zeitlich wandel- baren Formgrsetzen : jedes wahre Kunstwerk trägt seine besonder» Regeln in sich. Man fleht hieraus, wie gefährlich ,S ist, über die Zukunft neuer Kunstwerke aburtheilen zu wollen, zumal wenn diese sich selbstbewußt als gewaltige Fortschritt-Werke ankündigen und über den noch unvorbereiteten Standpunkt der Zeitgenossen zur aufgrklärtrrn Auffassung jüngerer Generationen hinübrrgreifen. Ein Nrtheil darüber thut daher gut, sich bescheiden und soweit daS Verständniß reicht aus den Eindruck in der Gegenwart zu beschränken. LiSzt, dem eine lange Reihe von Jahren hindurch eine schöpferisch musikalische Erfindung versagt, aber dafür eine geniale ReproductionSkraft und ein, hohe» und ungewöhnlichen Ideen mit Energie zustrebender Geist gegeben war, hat sich mit diesen Eigenschaften neuerdings der reformatorischen Komposition zu gewendet. Er wählte dazu namentlich die Programm-Musik und unterwarf in kürzester Zeit eine hübsche Anzahl ver sublim sten und erhabendsten poetischen Vorwürfe für den Menschengeist der musikalischen Transkription. Die Frage über die Berechtigung der Programm.Musik ist eine unfruchtbare, wenn nur die Musik an und für sich echte Musik ist. ES wird freilich darauf an- kommeu, daß daS Programm nicht durch seine Specialität daS Wesen der Instrumentalmusik aufhebt, welches darin besteht, mit unbegrenzter Freiheit in unsrer EmpfindungSwelt eben daS Un sägliche, in Worte nicht zu Fassende zu wecken. Und dir von der Programm.Musik unzertrennliche Tonmalerei wird schön sein, sobald sie mit ihrem schildernden Ausdruck zugleich unsre richtige Empfindung und Seelenstimmung erzeugt und so'lange sie nicht zur bloS materiellen Darstellung herabfinkt. Die Programm- Mufik gewährt aber den wesentlichen Bortheil, da« Bestreben deS Komponisten an hohe Ideen anzuknüpfen, welche die Reflerion und die poetisch und malerisch illustrirende Phantasie anregen und die eigentliche musikalische Gedankenarmuth verdecken helfen. Da« fpktiell erklärende und geschickt gemachte Programm erweist ganz genau, warum die Musik gerade so ist und nicht ander«; eS bietet zudem den Zuhörern ein interessante- jeu 6'eeprit, In dessen Gristrrichigkeit sich diese mit dem Komponisten theilen, und da« namentlich Denen große Genugthuung gewährt, die sonst bei der Musik Nichts zu denken finden. LiSzt wird selbst am besten wissen — denn bei einer so geistreichen Persönlichkeit muß man eine verborgene Selbstkenntniß vorauSfetzen —, wie wenig seine ursprünglich musikalische EchüpfungSkraft, sein Gedankenreich- thum, sein Gestaltungsvermögen im richtigen Verhältnis zu den hohen Aufgaben stehen, die er sich wählte. Sein kühne-, geniale« Wollen steht mit seinem Können in argem Zerwürfniß. Seine Motive sind klein und phrasenhaft abgebrochen, die Melodik ist arm und zerrissen, die thematische Verarbeitung ist zwar vor handen, weicht aber von der veralteten Weise ab: sie besteht mehr nur in nebeneinandrrgestellten Wiederholungen der Themen in verschiedensten Tonarten und neuen instrumentalen Klang wirkungen. Und hier ist ein Grundprinrip der Kunst verlassen. Wenn ein Maler einige menschliche Figuren in verschiedenster Stellung, Mimik und Färbung ans seiner Leinwand vielfältig nebeneinander malen wollte, so entstände darau« noch kein Bild. Unsre alten Meister ließen e« sich saurer werden. Sie entzücken durch den organischen, in großen, melodischen und harmonischen Linien gestalteten Aufbau der Tongebilde, welcher, von der Kraft de« Gedanken« und von der Tiefe der Empfindung getragen und durchdrungen, Gehalt und Form in schönster Einigung hinstellt. Dafür treten hier andere Mittel rin: eine raffinirt und künstlich zugespihte Harmonik und Rhythmik; die härteste, das Ohr ver letzende und unruhig verwirrende Modulation-weise in chroma tischen und enharmonischen Fortschreitungen, ohne den Unterbau einfacher und gesunder Harmonien: ein überladenes Geflecht von Zweigen und Arsten, denen der tragende Stamm fehlt. Der Grundlage des Wohlklanges in der Musik ist mit freiester Aus schweifung und Bizarrerie zeitweise Valet gesagt. Aber Liszt ist nicht arm an geistreichen Intentionen, an einer