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Blatt Amts und des Stadtrathes des Königs. Amtsgerichts s? AechsuudvierjigKer- Hahrgaug Ne. 96 1. Deeemver 1894 Sonnabend Körner. Steuereinheiten belegt, von den Ortsgerichtcn Vormittags 10 Uhr, Petermann, Ref. Montag, 1« Decbr. 18SL: Viehmarkt in Bischofswerda 2MLS viel Reis bei war Oertliche und sächsische Angelegenheiten lagerte auf den Bergen und in den zerstörten Forts. Die — Nach § 1 der Verodnung vom 11. April 1874, Redouten wurden am Donnerstag Morgen ohne stärkens die Beobachtung der geschlossenen Zeiten in polizeilicher Eile ein zu- in entfernte starke Redoute. Der Feind erwidert? das Feuer kräftig. Trotz desselben rückte die japanische Infanterie vor, ohne zu wanken. Kurz vor 9 Uhr war das Fort erklären, daß das Exerzieren und Schießen ebenso gut wie bei den europäischen Truppen ist. AVer dieser Theil des chinesischen Heeres ist leider nur eine Handvoll. Sie und die berüchtigten „Schwarzflagen", welche so tapfer gegen die Franzosen in Tonkin gefochten haben (wovon jetzt 5000 auf Formosa stehen), bilden die einzige richtig ausgerüstete und ausgebildete Truppenmacht, welche China zur Zeit besitzt. Ein chinesischer Soldat erhält 10 Taels (ungefähr 30 Mark) monatlichen Sold in Kriegszeiten. Davon werden zwei Taels für Ration und acht für Uni form verwandt. Der Mitizsoldat soll eigentlich eben so noch wurde es nach kurzer, aber blutiger Gegenwehr ge- nommen. Um 7 Uhr Nachmittags war die rechte Divi sion in vollem Besitz des westlichen Theiles der Festung. Mittlerweile war die linke Division in heftigem Gefecht an der Südostfeste begriffen. Sie hatte erst einige neuer lich aufgesührte Außenwerke zu nehmen, bis sie vom Feuer dreier durch Laufgräben verbundener Forts beschossen Wurde. Es entspann sich ein Artilleliekampf. Die japa nische Infanterie rückte immer weiter vor. Geschickt ver stand sie es, hinter dem Buschwerk Deckung zu suchen. Der Sturmangriff gelang vortrefflich, obgleich die Chinesen sich tapfer wehrten. Am Abend war Port Arthur im Besitz der Japaner. Der Feind hatte aber noch acht bis zehn Redoulen an der Küste besitzt. Die japanische Armee der Eroberung Port Arthurs nicht belheiligt. Die zur Vertheidigung des Landes in aller sammengebrachcen chinesischen Milizen schildert Shanghai lebender Engländer sehr possirlich wie folgt: „Jeder Milizsoldat trägt einen Fächer und einen Regenschirm und ebenso ein mst fürchterlichen Gestalten bemaltes Banner, um den Feind in Schrecken zu setzen. Viele haben nur Bogen und Pseil. Ein alter schwarzer Turban und ein blaurothes Gewand bilden die Uniform, welche indessen die Träger, die sogar in den Straßen Sanghais Europäer belästigen und injultiren, noch lange nicht zu Soldaten macht. Unter den Engländern und Franzosen Sanghais erregt es nicht wenig Unbehagen, daß wenige englische Meilen von hier 3000 solcher Milizen lagern. Etliche Kerntruppen der chinesischen Armee stehen Bor ntwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. Inserate sind bis Dienstag und Freitag Vorm. S Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- Puszeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Als Beiblätter: Jllustrirtes Sonntagsblatt (wöchentlich); 2. Landwirthschaftliche Beilage (monatlich). Abonnements - Preis: Vierteljährl. 1 M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. D>uck und Verlag von E. L. Först er's Erben in Pulsnitz. im Mittelgasthof zu Großröhrsdorf freiwillig Die Versteigerungsbedingungen sind Geschäftsstellen: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, Carl Daberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-Bureaus von Haasen stein L Vogler, Jnvalidendank. Rudolph Moste und G. L. Daube L Comp. Königliches Amtsgericht. Weise. Ministerium des Innern, von Metzsch. Erscheint: Miitwoch und Sonnabend. Vom ostasiatischeu Krieg. Der Kampf um Port Arthur und die Erstürmung der Position hat sich folgendermaßen abgespielt, wie jetzt nach genaueren Nachrichten von dort gemeldet wird : Seit zwei Wo chen marschirte die Armee des Marschalls Oyama m zwei Divisionen auf Port Arthur. Sie hielten, soweit möglich, Verbindung mit der Flotte. Das Terrain bot namentlich für die Artillerie große Schwierigkeiten dar. Nur in den bebauten Thälern gab es Fahrstraßen. Dennoch beseelte ein guter Gerst die Truppen. Auf drei Vierteln des Marsches leisteten die Chinesen keinen Widerstand. In den Dörfern waren wenig Lebensmittel aufzutreiben. Einige hatten die Chinesen geplündert, ehe die Japaner einzogen. Am Dienstag hatte die Vorhut der rechten Division ein Scharmützel mit dem Feinde. Ec zog sich in guter Ordnung zurück. Nachmittags wurde das Fort und Dorf Shni-sy-ching zerstört. In der folgenden Nacht rückten beide Divisionen vor. Früh Morgens darauf nahm die erste Division die nordwestlich von der Stadt gelegene Hügelkette beim ersten Anprall. Von la aus eröffnete die japanische Artillerie das Feuer auf die 1000 Jards Auf Fol. 9. des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichtes sind heute a. Herr Max Bernhard Schöne in Großröhrsdorf, b. Herr Robert Martin Schöne daselbst als Mitinhaber der Firma W. F. Gebler in Großröhrsdorf eingetragen worden. Pulsnitz, am 29. November 1894. Königliches Amtsgericht. Weise. viel erhalten. Da er seine Löhnung aber vom Gouverneur der Provinz erhält, bekommt er häufig gar nichts und lebt vom Betteln und Stehlen." Bekanntmachung, die anderweitige Bezeichnung der chemischen Centralstelle für öffentliche Gesundheitspflege betreffend. Die wesentliche Erweiterung, welcke neuerdings die hiesige chemische Centralstelle für öffentliche Gesundheitspflege dadurch erfahren hat, daß bei ihr neben dem bisherigen Arbeitsgebiete, der Ausführung chemischer Untersuchungen im Dienste der öffentlichen Gesundheitspflege, beziehentlich der Beantwortung gerichtlicher, chemischer Fragen, nunmehr auch eine bakteriologische Untersuchungsstation und eine Arbeitsstätte für diejenigen eingerichtet worden ist, welche sich zu Nahrungsmittelchemikern ausbilden wollen, hat dem Ministerium des Innern Anlaß gegeben, diesem Institute in Zukunft die allgemeinere Bezeichnung „Centralstelle für öffentliche Gesundheitspflege" beizulegen. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 24. Dezember 1870, die Errichtung einer chemischen Centralstelle für öffentliche Gesundheits pflege betreffend — Nr. 2 des „Dresdner Journals" und Nr. 2 der „Leipziger Zeitung" vom Jahre 1871 —, bei welcher im Uebrigen es bis auf Weiteres zu bewenden hat, wird Solches zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, am 22. November 1894. Hinsicht betreffend, dürfen sowohl öffentliche Tanzbelusti gungen, als Tanzbelustigungen geschlossener Gesellschaften bis zur letzten Woche vor dem Weihnachtsfeste, vom ersten Weihnachtsfeiertage einschließlich desselben zurückge rechnet, mithin tn diesem Jahre bis mit Dienstag, den 18. Dezember, abgehalten werden. Die Abhaltung von Konzerten und theatralischen Vorstellungen ist dagegen auch in der letzten Woche vor dem Weihnachtsfeste ge stattet. Dresden. Am Sonnabend Abend vergnügten sich eine Anzahl Personen in einer Restauration der Wils druffer Vorstadt beim Kegelschieben. Einer der Theil nehmer, ein Markthelfer von hier, ärgerte sich über den Kegeljungen, weil er falsch angesagt haben sollte und lief schließlich hinter zu ihm, um ihn zu züchtigen. Er ver abfolgte dem Burschen eine tüchtige Ohrfeige und gab ihm wohl auch einen Stoß. Der 15 Jahre alte Knabe erkrankte hiervon, verlor die Besinnung und lag am Montag noch besinnungslos, sodaß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Markthelfer ist am Mitt woch gefänglich emgezogen worden. Aus der Lößnitz. Eine um diese Zeit des Jahres seltene Erscheinung bieten die Gärten unserer Villen, denn in fast allen Gärten, in denen die hochstämmigen Rosen stöcke noch nicht niedergelegt und gedeckt worden sind, findet man Hunderte von blühenden Rosen, namentlich Da Uranos, Oloirs äs Dijon, Louvsnir äs la Nalmawon, sodaß in einzelnen Gärten Bouquets aus Hunderten von Theerofen geschnitten werden können. Daneben blühen zahllose nie drige Monatsrosen, einzelne Erdbeerpflanzen zeigen Blüthen grüne, halbreife und reife Früchte. Auf den Fluren findet man ebenfalls noch manches Blümchen. — Kommerzienrath Bienert hat dem Orte Plauen bei Dresden noch eine weitere Reihe von Stiftungen ge macht. Es wurden bedacht: der „Militärverein" mit 1000 Mark, der „Chorgesangverein" mit 1000 Mark, die „Freiwillige Feuerwehr" 1000 Mark, der „Männerge sangverein" mit 3000 Mark, der „Gemeinnützige Verein" mit 5000 Mark und die „Müller-Innung des Plauenschen Grundes" mit 5000 Maik. — Am Sonnabend Mittag kurz vor 12 Uhr stürzte die Nordfront eines an der Charlottenstraße inReudnitz- Lei p zig neuerbauten, noch nicht ganz fertiggestellten, vierstöckigen Hauses ein. Hierbei wurden neun Arbeiter verschüttet; davon wurden 8 schwerverletzt unter den zu WuLsnrh Verlust genommen. Die Chinesen mögen 1000 Tote und Verwundete und mehrere Tausend Gefangene verloren haben. Jhie Armee zählte über 20000 Mann. Die Japaner erbeuteten auf den Forts und Redouten 80 Kanonen und Mörser und viele andere in den Dockhöfen, eine ungeheure Menge Rkunition, Torpedos und und Bohnen. Die Flotte unter Admiral Ito öffentlich zur Versteigerung gelangen. aus den am Gerichtsbrett und im Mittelgasthof zu Großröhrsdorf aushängenden Anschlägen zu ersehen. Pulsnitz, den 23. November 1894. Bekanntmachung. Auf Antrag der Erben des Hausbesitzers und Schuhmachermeisters Friedrich Louis Schurig rn Grotzröhrsdvrf soll das zu dessen Nachlaß gehörige Haus- und Garten grundstück, Cataster-Nummer 271 L, Fol. 989 des Grund- und Hypothckenbuches, Parzelle Nr. 394 des Flurbuchs für Großröhrsdorf, welches 4,< Ar umfaßt und mit 31, auf 9000 Mark gewürdert worden ist, auszugsr und herbergssrei Montag, den IO. Deeember L894, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. noch in Nanking (etwa eine Tagesreise von hier). Die wenigen nach europäischen Instruktionen ausgebildeten z» -ou. »»» ^".Regimenter Huben allerdings ein schneidiges, soldatisches zerstört und die Besatzung floh nach dem Dockhof. Hie-i Aussehen. Die Zucht ist vortrefflich und Sachverständige rauf rückte die rechte Division gegen das Kokinsanfort.' Dieses war mit Kruppschen Kanonen armirt, und vor dem Fort befanden sich Lehmgräden und Lehmmanern. Den-