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Amtsblatt 13« Sonnabend, den 2Z. November 18«« »7. Jahr« ein Gemäßheit von Art. II Z 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 7 M. 66,5 Pf. für 50 Kilo Hafer Schndr. Tr. von Schroeter )nr Tode evblüht Wegw-, IM N-Hlz-'L i vierm» -en l vielen vie,e morgen, am ^ooiensefie, vorm zrirwlwie ^>en mit ihren beiden Kindern. Es ist dies ein , der Ij, mn ihren veioen znnoern. Es m oies ein llt^nd^, !,j^eig, den man bei den Armen zu diesem Tage nd er tsbul* en Kl oder politische Rundschau. Deutsches Reich. Zu Ehren des deutschen Kaiserpaares fand am Dienstag Abend in der St. Georgshalle des Windsor-Schlosses ein außerge wöhnlich glänzendes Prunkmahl statt. An demselben nahmen etwa 140 Personen Theil, unter ihnen neben den Mitgliedern der englischen Königsfamilie das gesummte Gefolge der kaiserlichen Majestäten, die meisten am Lon doner Hofe beglaubigten diplomatischen Vertreter, die eng lischen Minister und obersten Hofwürdentrüger, sonstige hervorragende Mitglieder der englischen Aristokratie, die Offiziere der „Hohenzollern", sowie der Begleitschiffe „Kaiser Friedrich III." und „Hela" und noch andere etngeladene Gäste. An die Tafel, die etwas über eine Stunde bauerte, Ratten- ' Ranges-, »n rv' >an W an den n Tag- für ! on Sei >e Ortsbehörden des hiesigen Verwaltungsbezirkes werden auf die mittelst Be- 11. October vorigen Jahres in Abschrift zugefertigte kreishauptmannschaft- dnung vom 8. October 1898 — 1631. IV —, die Ausstellung von Wander- leinen betr., mit dem Bemerken wiederholt hingewiesen, daß es sich empfiehlt, ögten Personen bei sich bietender Füglichkeit darauf aufmerksam zu machen, mn jetzt bei der Behörde ihres Wohnortes um die Ausstellung der Wander- eine für das nächste Jahr nachsuchen können und daß es in ihrem Interesse jzu thun. °nigliche Amtshauptmannschaft Meißen, 14. November 1899. von Schneider. Weilt I Die -1 n StE in gut! gelegt, werde« s mit M : gel>M l der H t die L-K das M! »er sehr- in niB t eine« uan de» mau so dreht uf der! 'ropfen j e BruA ben ini ohne enmehl S erk id plä kann »en W -er Läu Woll 'e in äßt de» lb tro te ma« >is sie mit k bügel» urch Lr 1 des lopf« ren, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, ^lde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Reu tberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Rshrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönbera mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, königliches Amtsgericht vr Gangloff. gen- sollte d"' NUN dlk ie Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, weiße Papierrosen waren da; so wand sie ihn denn aus lauter Rosen. Da haftete plötzlich klar und glänzend das große dunkle, nun wunderbar tiefe Auge des sterbenden Kindes auf der Mutter: „Gelt, Mütterli, den Rosenkranz schenkst mir, wenn ich sterbe? War gestern ja auch gerad fünfzehn, soviel Kränze du g'schafft hast - den sechzehnten darf ich haben?" Das Weib sah auf. Das müde, fast erloschene Auge bekam plötzlich Leben und wurde feucht, ihm war, als hätte das Gespenst des Elends mit einer Nadel hineingestochen. „Rösel, ich schuld noch die Mieth und wenn ich die nicht umeinand schaff, müss' wir 'naus, aber —ja,Kindel, den Kranz sollst haben." Der Kranz war fertig und leise hatte die Mutter ihn auf das Zudeck des anscheinend schlummernden Kindes gelegt, hatte die beiden Kleinen geweckt und war mit ihnen und ihren Kränzen hinaus in den grauen kalten November morgen gegangen, am Todtenfeste ihre karge Ernte für's Leben zu halten! — Wer hatte es wohl besser, die Schlummerer dort unten im kühlen Bettchen, die ruhen von ihrer Arbeit, oder die um das karge, nackte Leben Ringenden dort am Kircyhofsthor mit ihren Kränzen!? Es war am späten Nachmittag, als ich zufällig auch diese Wohnung betrat. Auf ihrem Todtenlager lag das arme Kind, nun auch erlöst von allem Jammer, auf das Haupt hatte es sich selbst den Papierrosenkranz geletzt. Und wie milde, wie liebreich gestaltend war des hehren Todesengels Hand über die armen Erdenzüge des Ge sichtchens gefahren! Das ist doch wahrlich schön so ein bißchen Ewigkeitskunst aus dem Atelier des himmlischen Meisters, das die Angesichter der Sterbenden so oft himm lisch erblühen läßt. — Ein bischen Ewigkeitskunst und doch auch das prophetische Morgenroth schon eines Tages, der gewiß gerade für die Aermsten hereinbricht, die hier den Kelch der Hoffnungslosigkeit, des Jammers bis zur Hefe leeren mußten. Die beiden Kleinen saßen in einem Winkelchen Rücken an Rücken aneinandergelehnt und kauten an einem großen Stück Brot, das die Mutter vom Erlös gekauft hatte. Die Mutter selbst saß zu Füßen des tobten Kindes auf einem Stuhle (ich wähne, dem einzigen), die Hände lagen im Schooß schlaff ineinander. Fast ausdruckslos schaute sie mich beim Eintritt an. Als ich indeß, überwältigt 3 „ 36, H ein?' Vilich 2 „ 10, „ „ 50 „ Stroh. »gliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 20. November 1899. von Schroeter.G. Zwangsversteigerung. Die im Grundbuche auf den Namen Julius Gustav Mühlberg eingetragenen Grundstücke 1 ., Gebäude, Garten und Feld, Folium 12 des Grundbuchs, Nr. 27 des Brand katasters und Nr. 48, 86b und 95 des Flurbuchs für Groitzsch, 1 bu 28,6 ar groß, mit 70,11 Steuereinheiten belegt und geschätzt auf 6844 Mark — Pfg., 2 ., Birken- und Eichenniederwald und Wiese, Folium 47 des Grundbuchs Nr. 189 und 190 des Flurbuchs für Schmiedewalde, 69,9 ar groß, mit 10,23 Steuer einheiten belegt und geschätzt auf 600 Mark — Pfg., sollen im hiesigen Amts gerichte zwangsweise versteigert werden und es ist -er 6. Kezember 1899, vormittags 10 Uhr als Verfteigerungstermin, sowie -er 16. Dezember 1899, vormittags 10 Uhr als Termin zu Berkündung des Vertheiluugsplans anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihres Rang verhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Wilsdruff, den 18. September 1899. i wer-"^ id mit ' rden 50 „ Heu vom Anblick des todten Kindes, schonend fragte und sie mir erzählte, was ich oben schon mitgetheilt, da wurde das längst müde geweinte Auge doch noch zu meiner Be ruhigung feucht. „Haben Sie keinen Mann? Wo ist Ihr Mann?" fragte ich weiter. Da starrte mich das Weib plötzlich an — die Thräne war sofort erloschen, aber ein Abgrund von Jammer schaute mich aus dem Auge an. Dann preßte sie beide Hände vor die Augen und stieß mit dumpfer, kalter Stimme hervor: „Im Zuchthause. Der Schlafbursche hat unser ältestes Kind verführt. Das ist dann ins Wasser gegangen, dann hat der Vater den Schlafburschen derschlagen." — Dem armen, im Tode erst erblühten Kinde habe ich dann meine Hand auf die Stirn, den weißen Rosenkranz, gelegt und habe ein Gebet — ein Dankgebet gesprochen. Dann hab' ich mich umgewandt und bin gegangen, nun selbst wortlos! Ein Jahr meines Lebens hätte ich ge geben, hätte ick weinen können — ausweinen können das Meer des Jammers, das in meiner Seele brandete. — Wie gern gäbe ich mein ganzes armes bißchen Leben, könnte ich ein einziges Mal Alle, die dieses lesen, den Jammer solcher Hoffnungslosigkeit fühlen lassen — diesen Tod, der schlimmer ist, als der Tod des Körpers, der doch eine Erlösung bringt, die Hoffnungslosigkeit nicht kennt — es wäre aus dem Meer des Jammers am nächsten Todtenfeste wohl manch manch Thränlein gestillt. — Matthäus 25, 35-40. Tharandt, Wessen, Siebenleßn und die Wmgegenden dumpfen Stübchen eigentlich häßlich. Wie ehemaliger Geschwüre hatte es nicht allein q°n' Gesichtchen. Wie wirr und ungepflegt hing ihm sollte diel' te Haar UNI das bleiche, erschrecklich magere Ge- nun < »Z war alles so häßlich, was der Erde angehörte, ..""geht- L h kleine Fünkchen, das von dem Strahlenlichte Meit auch hier auf Erden schon aus einem Tiere», I^uge sprechen kann, das warf doch einen mildern- ^ Erklärenden Schein über den entsetzlichen Jammer. ? jüngere Geschwister noch hockten neben dem Einzigen überhaupt im Stübchen, bestehend jA Strohsack und einigen Lumpen als Zudeck. ^ fertigten die kleinen Finger der halbblöden Papierrosen und bündelten grüne Papier- n»h ? flogen die Hände des armen Weibes beim und Sie mußte ja morgen etwas Geld tz!' °uf die Miethschuld wenigstens eine Abzahlung - und dann — ach ja, Essen, Essen mußte ge- ?! V.u. Bei Cichorienaufguß und einem Rest von z. B. heute, mußten ja auch die anderen ^8 zu Grunde gehen. Der Abend war gekommen Die beiden Kleinen hatten dem Schlafe ' derstehen können, sie waren auf den Stroh- Schwester gesunken und entschlafen. Die . und wand beim müden Licht eines Lämp- !, Mid das kranke, das sterbende Kind ihr zu- .ii^ dann wieder röchelnd und wie abwesend M Üch auf dem Lager wälzte. Lijx Uucht war längst vorüber, fünfzehn Kränze Mimosen Hände bereits fertig gestellt, und vor iVUwg zitternd, waren sie beim sechzehnten. » -Papier war zu Ende, nur noch Rosen — viel häufig, t- s° L nur abzs .-mc Paplerrofen uns ounoeuen grüne Pllpier- tel A ! zu Sträußchen. Aus dem Allen wand die Mutter ' Ä diese morgen, am Todtenfeste, vorm Kirchhofe ''. Eine Todtenfest-Erinnerung. 'Se, Jammer und Noth, das sind ja keine Künstler, armen Menschenantlitz klassische Schöne verleihen. K's der Schmerz, weil er auch himmlisch sein . nie diese seine Aftergeburten. So war das und Michsgesetzblatt S. 245 flgd. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tages- - 2-Hauptmarktortes Meißen im Monate Oktober ds. Js. festgesetzte und um fünf ohe tzert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen Ruh^ 'der Amtshauptmannschaft im Monate November ds. Js. an Militärpferde zur gelangende M^rschfourage be^ - ruhig^ ue unter den Viehbeständen der Gehöfte Nr. 3 von Herzogswalde, Nr. 12 Mdorf, Nr. 1 von Weistropp und Nr. 15 von Kleinschönberg ausge- lstaul- nnd Klauenseuche ist erloschen s unter dei n E Mors, Nr flau du Maul- und Klauenseuche ist erloschen. ^gliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 23. November 1899. t gebr«^ erhöht» bei Kesselsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. ^wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Poit bezogen 1 Mk. 55 Pf. Gerate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Nedaktton Martin Berger daselbst.