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VI. «r. IS DienStav, Samt« ISS« »ra»i<«i»rist: N-»»i«ten »«»« 8«rnIpieck>e--L»wn>-iiui>nmer: «»tl Nur für Nachtgei prtche: Nr. lOOlt LchegileUung ». sauplgelchckitlllell«: Dresden. U. z, Viurtenstraß« »S/1» Gegrün-et 1K5S dsnr 1«. «« »1. S-nu-r lwo d«< «««chch 8»»«"«^ frei Han» ,.7» «. »oftdezuglpieil für Vional Januar 1.10 >U. einichl.»« tzfg. PostgebLhr lohne Poft,uNellung»geLühr>. Süizeln-mmer IO <fg. «»«ei,ech,r-ile: Die Anzeigen werden nach «oldmerl berechne«: die ein- Ipaltlg« IN wm breite Zeile »b Wg., für nnlwirtl 10 Vfg. Z-nMenanzeigen und LIellengeluche ohne Und alt lL Psg., auf, erb alb üb Psg., di« so WM breite «eklamezeile 100 Big., auberhalb SbO psg. Qffertengebühr »0 Pfg. AuSwLrlige Aufträge gegen Boraulberablung Druck «. »«ckag: Nepfch ck Retcklardt, Dresden. Posticheck-Kio. U>«t »reibe» Nachdruck nur mit deuti-L-uellenaugab« lDrcldn. Nachr.I zuläffig. Unverlangt« Schriftstücke werden nicht auibewabri Nie BegeliAingsonirkache »er Kinigs «m England Rar-onal- zum Borfitzenöen gewählt London, 21. Ja«. I« der SönigSgaleri« des Ober- iiinseS wurde hent« mittag knrz nach IS Uhr di« Flotten- Iimserenz z»r Verminderung der Geerüstungen dnrch den !>linig von England feierlich eröffnet. Zu veginn seiner »sprach« hieb der König die Delegierten herzlich will- I «men. Er unterstrich den Zweck der Konferenz» eine .Wiederkehr des Krieges auch dnrch Beschränkungen i l der Seerüstung zu verhindern. Dabei knüpfte er in die Washingtoner Seekonseren- von 1S22 an, ii« aber nicht über die Anfänge hinanSgelaugt sei. Der l raub liege in de« Verschiedenheiten der Interessen der ationen. Es mühten darum, wen» das Werk gelingen solle, ron allen Opfer gebracht warden, damit die Hindernisse i ileitigt werde«, die dem Fortschritt der Kultur noch immer im Wege stehen. Deshalb komme die Arbeit der Konferenz nicht nur den Völkern zugute, die aus der Konferenz ver- tteten sind, sonder» der ganzen Welt. Die so'ortige iermiaderuug der Lasten aus den Marineriistnngen bezeich- i cte der König ztrm Schluß seiner Rede als die erste un- ustttUiaic Ausgabe der Konferenz. I« weitere« Verlang der Eeösfnuugssttznag morde der i-Mhr Premierminsster Maetzofla^lh z«m vorfitzeüten >:r -»asereuzgewähk^.Eossei mnede nnterstrichen, dass diese :M auch dem Dg« t de r Mächte zum AnSdrnck bringen sill, die in London z« Gasse geladen find. TNacdonald nahm die Wahl an. indem er versprach, dass er sein Bestes tun werde, n« di« Konferenz znm Erfolge z» führen. Dann wies er aus das Dilemma hin, das sich aus dem Interesse der Sicherheit und der finanzielle« Last der Rüstnnge» ergebe. Tie Ursache dieser Schwierigkeiten liege in« de« Mangel i>» Vertraue» zwischen den Nationen. Angesichts der Notwendigkeit» dies« Hemmungen zu beseitigen, seien öle singen der ganzen Welt aus die Londoner Konferenz gerichtet. Es komme setzt darans au, der öffentlichen Meinung der Welt eine Chance -a geben. Macdonald ging bann historisch o,s die Bemühungen ein, die Sicherheit»- nnb die Ab- tbstungsfrage zu lösen» namentlich aus die Bestrebnngeu brS Völkerbundes. Alle möglichen Mittel feien erwogen worben, um etwaige Friedensstörer zur Verantwortung zu ziehen. Trotzdem sei aber bisher ein« absolut« Garantie für die Sicherheit der Völker noch nicht gefunden. Es wäte der Konferenz förderlich, wenn sie bei ihren Beratungen von zwei Voraussetzungen ausgeh«: 1. daß die Flottcnbcdürfuiffe eines jede» Landes von seiner geographische« Lage und Aus dehnung abhängeu, und 2. daß man aus technischen Gründen die Streitkräfte zur See, z« Lande und in der Luft von einander trennen «ad jede Kategorie Lei den Abrüstungs- l esprechouge« einzeln behandeln müsse, daß «an aber dabei niemals di« praktische inner« Verbundenheit der drei Kategorien vergesse« darf. Die nationale Sicherheit, fahr Macdonald fort, müsse natürlich tu erster Linie berücksichtigt «erden, und der Zweck der Konferenz solle anch nicht darin bestehen, diese Sicher heit zu schwächen, sondern st« z« stätken. I« diesem Sinne seieu auch di« Verhandlungen mit Amerika geführt worden. Sollte die Konferenz durch ei« Abkommen die Herabsetzung der Seerüftnngen ermöglichen, ohne die Sicherheit der ctr-eluen Rationen z« gefährden, so würde sie einen Mark stein in der Reihe der großen Snndgebuuge« für die Ver wirklichung deS endgültigen Friedens darftellen. Rach Macdonald nahm der amerikanische Staatssekretär Stimsov da» Wort. Er bankte für die Wtllkommenworte des Königs und sür die kluge Analyse der Konferenzprobleme, die der englische Premtermtnistcr in seinen AuSsl ^ als den rüstung. Man könne die Vemützuugen, zur Abrüstung zu ge- langen, nicht als etwa- Einzelnes betrachten. Die Konferenzen, die diesem Zweck -tenen sollen, seien nur Glieder einer Kette. So werbe auch dies« Londoner Konferenz sicher nicht etwas «dschließendens sein. Der nächste Zweck der Verhandlungen sei. innerhalb der zur Zeit gegebenen Möglichkeiten zu einem Ergebnis zu ge- langen, da» im Laufe der Zeit nach den Bedürfnissen der Nationen weiter ausgebaut und verbessert werben könne. Auch Lttmson betonte wie Macdonald den Zusammenhang derhrct Kategorien der Verteidigung. Ter australische Delegierte gab der Ueberzeu- ,>>na Ausdruck, baß alle Völker der Welt Frieden und Ab '»ßiing «oll,». Go, »«« s«t «otll. oh« »tt allsatttgem guten Willen werde man ans Ziel kommen. Australien biete die Hand znm Frieden und zur Verstndtgung. — Im gleichen Sinne sprach der Delegierte Kanadas. Dem Vertreter Kanadas folgte der französische Ministerpräsident Tardieu mit seiner Rede, die allerdings nur verhältnismäßig kurz mar. Begrenzung und Herabsetzung der Geerüstungen, so führte er ans. sind das Ziel dieser Konferenz. Das Experi ment dieser .Konferenz hat eine bestimmte und endgültige Bedeutung: denn von der Abrüstung zur Sec hängt die a l l- gemetnc Abrüstung ab. Erleidet unser Unternehmen einen Mißerfolg, so ist anch die allgemeine Abrüstung äußerst gefährdet. Ministerpräsident Tardieu unterstrich dte Schwierigkeit des Problems und schloß sich dem Vorschlag Macbonalüs an, die Bedürfnisse jeder Seemacht zunächst festzusteüen, nm auf diesem Wege zum Ausgleich zu gelangen. Dabei müsse man die Tatsachen ln Erwägung ziehen, durch die die einzelnen Nationen erst gebildet worden find. Es gelte, die Kräfte der Vergangenheit zu bekämpfen und zu überwinden. Der Oberrom missar vonJudten unterstrich, Indien sei ein friedliebendes Land und werde deshalb die Bemühungen sür den Frieden mit allen Kräften unterstützen. In de» Gcdankengängcn der Vorredner bewegten sich auch die Aussührungen de» Vertreters de» Freistaates Irland. Er. hob-dabtt besonders, hervonibaß sich Irland s«yh Vaud«? des Blutes und -er Freundschaft mit Amerika ver bunden fühle. I .' : , Nach dem Irländischen Delegierten «rgrtsf der italienische Außenminister Graudi das Wort. Er dankte in englischer Sprache namentlich für den schönen Empfang, de» das englische Volk der italienischen Delegation bereitet habe. Italien stehe tn de» Bemühungen für den Frieden keinem andere« Lande nach. Abrüstung und Sicherheit seien untrennbare Begriffe. Italien habe ein große» Arbeitsprogramm ausgestellt, und Mussolini brauche zu setner Verwirklichung nichts weiter als den Frieden. Zur Erreichung eines bauernden Friedens sei Verständigung notwendig. Grandi nahm besondere Veranlassung, dem amerikanischen Präsidenten Hoover sür die Initiative zu danken, aus der diese Konferenz entstanden sei. Der Führer der japanischen Delegation. Wakatsukt, führte in japanischer Sprache aus. wenn die Prob'eme der Konferenz auch delikat seien, so sehe er doch kein Hindernis, das nicht bewältigt werden könnte. Japan sei nicht nur zu einer Begrenzung der Flotten- stärke bereit, sondern auch zu einer Verminderung. Am Schluß der Eröffnungssitzung sprachen noch die Ver treter von Neuseeland und Südafrika. Sie betonte», daß die Zelt gekommen sei, um dem Rüstungswettbcwerb ein Ende zu machen. Um 1,15 Uhr (3,16 Uhr deutscher Zelt) war die Sitzung beendet. Schurmalis Abreise aus Berlin Berlin, 21. Jan. Mit dem fahrplanmäßigen Zuge nach Hamburg hat heute mittag Dr. Schurman seine Abreise von Berlin angetreten. Zum Abschied hatten sich aus dem Lehrter Änbnhof im Empfangszimmer über ION Persönlich- ritten der Diplomatie und der Politik eingefunoe», DaS gesamte -tplomati s ch e K o rp s war erschienen, auch die bentschen Behörden, bas Auswärttge Amt und die preußischen Mtntsterten waren vollzählig vertreten. Bot schafter Schurman. den die anwesenden Vertreter der Diplo matie bi» in den Zug geleiteten, nahm tn einem reservierten Abteil 1. Klasse Platz. Nach einem Schnellfeuer der Photo graphen und unzähligem Händeschütteln klang dem ameri kanischen Botschafter ein dreifaches Hurra nach, als der Zug sich tu Bewegung setzte. Rückkehr der deutschen AaagAbortnung vrsbtmolcknng nussrsr berliner SollrUtleltnug Berlin, 21. Jan. Dte deutsche Delegation ist heute morgen 7,10 Uhr. aus dem Haag kommend, tn Berlin ein- gelroffcn. Die Bahnhöfe hatten starke polizeiliche Sicherungen erhalten, doch nur ganz wenige Neugierige hatten sich ein- gcsunden. Nach den Vereinbarungen der zuständigen Stellen der Reichsbahndirektion mit der Polizei war beabsichtigt, den Schlafwagen, in dem die deutsche Delegation die Fahrt vom Haag zurückgelegt hatte, an den fahrplanmäßigen Kölner D-Zug 0 7 anzuhängen. Die Ankunft sollte auf Bahnhof Friedrlchftraße ftattfiuden» wo der Empfang durch Vertreter des Auswärtigen Amtes und des Reichspräsidenten vorgesehen war. ES waren infolge dessen an diesem Bahnhof alle Vorbereitungen getroffen wor den. Wider Erwarten wurde dann der Wagen, der für dte Delegierten reserviert war, an den von Köln kommenden U 17 t angehängt. Die deutsche« Unterhändler verließen ihre« Wagen bereit- am Vahnhos Zoo, wo zwei Herren des Auswärtigen Amtes sich eingefuwden hatten. Ter Bahnsteig war f d u r ch Kriminalbeamte gesichert, während die Zugänge von -er Straße her durch untsormterte Schutzpolizisten stgrk geschützt waren, da man immerhin mit der Möglichkeit von Zwischenfälle» gerechnet Hatto, die deutschen Delegierten begaben sich zunächst in ihre Wohnung, um dann im Laufe des vormittags ihre Amtstätigkeit wieder aufzuüehmen. Heute nachmittag wird Retchsaußenmlnister Dr. Eur» tius sowohl dem Reichspräsidenten wie dem Reichskanzler einen informatorischen Besuch abstatten. Morgen sinket dann die angekündtgtc K a b i n e t t s,st tz u n g statt. Für Donners tag ist ein Empfang der Presse durch den Reichsaußen- minister angekündigt. , , . . . , Inzwischen bereitet sich die Oesfenllichkeit auf die ko«- menden parlamentarischen Auseinaiddersetzungen um den Voungplau vor. AIS besonders beschämend an dem Haager Er gebnis bezeichnet die „Deutsche Tageszeitung" die Tatsache, daß von der Saarsrag« offiziell nicht hi« Rede gewesen sei. Demgegenüber wird von der Wilhelmstraße dar- auf hingewiesen, daß gleich in der ersten Besprechung Dr. Eur tius mit Brian» über die Gaarfrage konferiert habe. Auf Grund dieser Besprechungen ist bann auch der Wieder beginn der Pariser Verhandlungen auf de» 16. Januar lest- gesetzt morden. Diese Erklärung vermag aber nicht darüber htiiwegzutäuschen, daß ossizlell und in offiziellen Sitzungen der Haager Konferenz von der Saarsrage nicht dte Red« ge wesen ist. ES muß deshalb daran erinnert werden, daß dte Regelung der Saarfrage, h. die Rückgabe de» SaargebietS an Deutschland eine der Voraussetzungen ist, aus denen vor allem die Z e n t r u m Sp a r t e t besteht, wenn sic ihre Zustimmung zu dem neüe.n Plane geben soll. Wetter wird In der Wilhelmstrabe milgetetlt, daß angtsichts der bevor- Beratung de» VöungvlaneS keine Mtutfter- »er Länder vorgesehen sei. US s»l k»dl<Itch ,tn« Konferenz der Ftnanzminister der Sander tn Aussicht ge nommen. die sich aber mlt außenpolitische» Fragen nicht zu be fassen habe» wird. stehenden Ber k,,s,ren, Nun. SIN- Dresdens neuer Stadtkommandant (Oberstleutnant Ghrtg Der mit dem l. Februar IV30 zum Kommandanten von Dresden er nannte Oberstleutnant Ehr,g trat nach Absolvierung des Kgl. Gnm- nasiums Dresden-N. 1902 beim Schützen-Regiment als Fahnenjunker ein. Nach kurzer Dienstleistung bei der vorübergehend ausgestellten M. G. Abti 12 wurde er IVI3 zum Chef der I. Komp./Jäger 18 ernannt, mit der er ins Feld rückte. Nach mehrfacher Verwundung und vorüber gehender Tätigkeit als Adjutant der 88. Brigade folgte die Ernennung zum Kommandeur des Rtserve-Iäger-Bataillons Nr. 2«. Rach dem Kriege bis Oktober I92S war er Adjutant der Reichswehr-Brigade 12 bzw. des Infanterie-Führer« IV und wurde dann nach Döbeln als Kommandeur des AuSbildungs-Bataikion- Infanterie-Reg-ments 11 versetzt. Seit l. 4. 28 war Oberftkeutnani Ehrig Kommandeur de« UI. Bataillon« Fnsantrn»-U»gim«nts IC