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Ottendorfer Zeitung NeneftsS vom Tage. — Fast drei Wochen hat der feindliche Vielverband zur Ueberlegung gebraucht, bis er seine Antwort auf das Friedensangebot der Mittelmächte sertigstellen konnte, eine Pause, die nicht nur zu Beratungen innerhalb der Regierungen sondern auch zur Stimmungs- mache bei den eigenen Volkern wie bei den Neutralen ausgenutzt wurde. Auch jetzt noch liegt der Wortlaut der Note nicht vor aus zarter Rücksicht will man mit der Ver öffentlichung warten, bis Herr Wilson als erster Zuschauer am Weltentheater im Bilde ist. — Aber über die Grundlagen der Er widerung ist kein Zweifel. Die Feinde wollen Nicht. Sie lehnen den Frieden glatt ab, aber nicht etwa wie das unter halbwegs gebildeten Leuten üblich ist, indem sie auf eine höfliche Frage eine höfliche Entgegnung geben, sondern in einer schon der Tonart nach so würdelosen Form, daß jede Fortsetzung dieser Unterhaltung dadurch unmöglich gemocht wird. Wir können uns jedenfalls schlechterdings nicht denken, daß die deutsche Diplomatie nach dieser Ant wort Neigung verspüren wird, sich noch einmal unmittelbar an die Adresse der Gegner zu wenden. — Der Artilleriekampf war zeitweilig süd- lich des La-Baffee Kanals, beiderseits der Somme und nordwestlich von Reims heftig. Auf dem Süduser der Äncre brachte unser Fernseuer mehrere feindliche MauMonslager zur Entzündung. — Am Grenzgebirge zur Moldau nahmen die Kämpfe für uns ernen günstigen Verlaus. DerMche Truppen entrissen nördlich des Uz- Tales den Russen die Höhe Solynuar und hielten sie gegen nacke Ge^euMe, ein Ossizier 80 Mann wurden gefang-ngenomnun. Beider, seilö des Oitoz Tales wurven von deutjchen Und österreichischmngarischen Regimentern rumänisch-russische Stellungen im Pulnatal Tulnici in hartem Hausilkampfe genommen. Bei Nereju im Zabalatal sind unsere Truppen im Vordringen. — Im Nordteile der großen Walachei sind die Ruffen erneut geworfen. Die 9. Armee hat den Femd in Stellungen Halbwegs Rim- nicil L arat und Focsani, die Donau-Ärmee in den Brückenkopf von Braila zurückgedrängl. In der Dobrudscha engten die Erfolge der deutschen und bulgarischen Truppen die Bezugs-Preis: vierteljährlich 1,20 Mk. frei ins Haus. In Ser Leschästsstelle abgeholt 1 NIK. Einzelne Nummer 10 pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö Sonnabenö Nachmittag. Uuterksltungs- und Bnreigeblatt Anzeigen-Preis: K Die einspaltige Zeile oöer Seren NaumL 15 Pfg. Neklamen Sie einspaltige Petit-!, zeile oöer öeren Naum 30 pfg. Bei belangreichen Aufträgen u. wieöer- c Holungen entsprechender Nabatt. s Mt wöchentlich erscheinenöer Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie äen abwechselnö wöchentlich erscheinenden illustrierten Beilagen „Felö unö Larten" unö „Deutsche Moöe unö hanöarbeit". Druck unS Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrllla. Nummer z Mittwock, den Z. Januar Ob verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Srotz-Okrilla. f6. Jahrgang und der Ansässigen 1 Ausschuß Person und Nach den Bestimmungen der Landgemeindeordnung vom 11. Juli 1913 im sind russische Brückenkopfstellung östlich von Macin — Ladenschluß. Wir machen nochmals St.-Georgs Arm in Kähnen überschritten hatten. 10.10 Uhr in Neustadt ein seiner ohnehin zu weiten nur ge- ob solchen Hohnes auf seinen gesunden Menschenverstand nicht endlich die Augen aufgehen werden? Rotterdam. Da die Maschinisten sich weigern anzumustern, beginnt sich die Stag nation in der Frachtschiffahrt auszudehnen. Auch die Fischdampser in Amuiden haben ihren Betrieb eingestellt. Die Kapitäne und Maschinisten der Fischdampfer haben be schlossen, nicht mehr auszusahren, da sie die Kriegsgewinnbesteuerung angesichts der Ge fahren ihres Berufes im Kriege unberechtigt hoch finden. wohner der Strecke Dresden—Königsbrück- Schwepnitz verhältnismäßig recht zufrieden sein. Die drei Frühzüge nach Dresden sind, mit kleinen Veränderungen, erhalten geblieben. Der nächste Zug trifft etwas später (10.55) in Dresden ein Der Mittagszug fällt weg. Nachmittags verkehren zwei Züge: 2.50 Uhr Patrouillenschiffen an der Unglücksstelle be trägt die Zahl der Opfer vier Matrosen, wovon zwei durch Explosion getötet wurden. — Die „Köln. Zeitung" meldet von der französischen Grenze: Was man für einen Blödsinn dem armen französischen Volke h nunte»zuschlucken bietet» um seine Fitedens- sehnsucht zu dämpfen und ihm einen sicheren nahen Sieg der französischen Waffen vor- zuspiegcln, dafür bietet die radikale, im Solde Biiands schreibende „Lanierne" heute ein besonders drastisches Beispiel. Das Blatt schreibt: „Indem die Regierung dem General Joffre die Hörste Belohnung erteilt, die F-ank-eich dem Herkommen gemäß den sieg reichen Generälen bewilligt, bekräftigt sie, daß die Mittelmächte lügen und der Sieg bereits jetzt den Verbündeten gehört. Freilich siebt der Feind noch in Noyon uno hält unseren Boden fast auf der gesamten Front besetzt. Aber er weilt darauf weniger als Herr denn als Gegangener. Er sieht in der Tat nicht ein, daß feine Lage viel stärker, seine Beklemmung weniger angstvoll, seine Aussichten auf Erfolg größer seien, wenn er sich auf seinem eigenen Gebiete eingerichtet hätte. Er klammert sich in seinem Unter stand nur fest, weil er nicht heraus kann, ohne sich der Vernichiung und der schließlichen Bestrafung auszusetzen, Ohne Zweifel hat er die kleine, schlecht bewaffnete, oes Krieges ungewohnte rumänische Armee geschlagen, ein wenig ruhmreicher, aber äußerst kost spieliger Sieg, der ihn durch die erlittenen Verluste nnd die übermäßige Erweiterung zwar haben zu wählen: die erste Klaffe — Die Kölnische Zeitung meldet von dec schweizerischen Grenze- Das französische Marine Ministerium gibt bekannt: Das Panzerschiff Gaulois ist am 27. Dezember im Mittelmeer von einem Unterseeboot torpediert worden. Das Schiff sank in einer halben Stunde. allgemeinen stimmberechtigt alle Gemeindemitglieder, welche die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, das 25. Lebensjahr erfüllt haben und im Gemeindebezirke ansässig sind oder daselbst seit mindestens 2 Jahren ihren wesentlichen Wohnsitz haben. Unansässigen Frauenspersonen sowie juristischen Personen sieht ein Stimmrecht nicht zu. Wählbar ist jedes stimmberechtigte männliche Gemeindemitglied, welches im Ge- meindebezirke seinen wesentlichen Wohnsitz hat. Die Fälle der dauernden oder vorüber gehenden Ausschließungen vom Stimmrecht sind in ß 23, die Gründe der Ablehnung der Wahl in § 36 der Landgemeiadeordnung bezeichnet. Einbrüche gegen die aufgestellte Wahlliste, welche vom 28. Dezember 1916 an 14 Tage lang beim Unterzeichneten zur Einsicht ausliegt, sind innerhalb der Aus legungsfrist beim Unterzeichneten zu erheben. Otlendorf-Moritzdorf, am 28. Dezember 1916. Ver Gemeindevorstand. OerLliches und Sächsisches. Vttendorf-Gkrilla, 2. Januar W?. — Eines zahlreichen Besuches erfreute sich gestern der im Gasthof zum Hirsch veranstaltete Humoristische Abend der Dresdner Gesellschaft Carl Beyer. Die zum Vortrag gebrachten heiteren wie ernsten Darbietungen waren nll- gemein als gut zu bezeichnen und wird die Gesellschaft bei einem späteren Auftreten sicher wieder auf ein volles Haus rechnen dürfen. — Sr. Majestät Friedrich August, König von Sachsen, wurde anläßlich des Besuchs des Kaisers Wilhelm in Dresden der Orden Pour le mente verliehen. Krieges beschlossen. Es macht sich die Wahl von 4 Ausschuß-Personen und 4 Ersatzmännern nötig Feiertags solgt ihm noch ein Nachtzug, der 11.06 Uhr in Dresden-Neustadt ist. — Von Dresden-Neustadt verkehrt der erste Zug schon früh 7 Uhr. Der nächste Zug fällt weg, erst 12.10 Uhr geht ein MittagSzug von Dresden- Neustadt ab. Umsteigen ist in Klotzsche not wendig, darum ziemlich lange Fahrzeit! Nachmittags ist der Zug etwas früher gelegt worden: 2 30 Uhr ab Dresden Neustadt. Die beiden Abendzüge verkehren später und zwar ab Dresden-Neustadt 6.17 und 7.35 Uhr. Der letzte Zug verläßt Dresden-Neustadt 10 25 Uhr an Werktagen, sonst 9.53 Uhr. Sonn- und Festtags verkehrt dann noch ein Zug 11,25 Uhr und ein von Klotzsche nach Königsbrück durchgehender Zug 11.52 Uhr. — (M. I.) Bekanntmachung über die Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Arbeit- gebern und Arbeitnehmern nach H 9 des Ge setzes über den vaterländischen Hilfsdienst vom 5. Dezember 1916. Nach ß 10 Abs. 3 des Gesetzes über den vaterländischen Hilfs dienst ist mit Zustimmung des Kricgsamtes vorläufig für Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern an Stelle des nach Z 9 Abs. 2 des Gesetzes zu bildenden Ausschusses für den Bereich des stellvertretenden Gener lkommandos XII der auf Anregung der Feldzeugmeinerei Dresden für einzelne Industriezweige bestehende SchiedS- hof getreten. Beschwerden von Arbeitnehmern gemäß K 9 Absatz 2 des Gesetzes sind daher an die Feldzeugmeisterei Abt. VlI mündlich oder schriftlich zu lichten. Vordrucke hierzu sind bei dieser Abteilung erhältlich — Die Knappheit an Streichhölzern. Man schreibt aus Berlin: Es muß erneut daraus schwächt hat." Ob dem französischen Volke „ zweite „ erste „ zweite Amtlicher Teil. Gemeinderatsergänzungswahl. Der Gemeinderat hat die Vornahme einer Ergänzungswahl für die Dauer des beträchtlich ein. Am Sonnabend wurden dort' darauf aufmerksam, daß nach Beschluß des 1000 Gefangene gemacht, vier Geschütze und Bundesrats von heute ab alle Läden um acht Maschinengewehre erbeutet. Im Mün-^7 uhr zu schließen haben. dungsgebiet der Donau machte die bulgarische-n » Flugsicherung etwa 50 Russen nieder, die den senden Eif^ An- „ Unansäsigen 1 Ersatzmann, » », i. - „ 3 1 Ersatzmann, 1 - , Dank der bis zum letzten Augenblick an Bord und 5.38 Uhr an Dresden-Neustadt. Der herrschenden Disziplin und Kaltblütigkeit aller Abendzug ist später gelegt worden und trifft Mannschaften und der raschen Ankunft von 10.10 Uhr in Neustadt ein Sonn- und hingewiesen werden, daß ein Mangel an Streichhölzern nicht vorhanden ist, daß wir vielmehr vollkommen ausreichend damit ver- orgt sind Im Interesse der Zündholzindustrie regt es, daß die Verbraucher mit ihren Er zeugnissen ausreichend versorgt werden, denn )er Mangel der letzten Zeit hat die Ver wendung von Ersatzmitteln außerordentlich gefördert. Klotzsche Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich am Donnerstag vormittag in unserem Orte. Die Frau des im Felde tehenden Wirtschaftsbesitzers Zichner, Haupt- tratze 14, geriet beim Dreschen mit beiden Händen in die Dreschmaschine, nnd zwar so unglücklich, daß es dem behandelnden Arzte erst nach halbstündigem Bemühen gelang, sie aus der Dreschmaschine zu befreien. Nach Anlegung eines Notvcrbandes ist die Frau in die Diakonissenanstalt nach Dresden gebracht worden Allem Anschein nach wird die rechte Hand verloren sein, während die linke steif bleiben wild. Potschappel. Ein hiesiger Bäcker meister ließ sich von einem ihm befreundeten Buchdrucker viele Hunderte von Brotmarken Herstellen. Diese lieferte er als echte im Ge meindeamte ab und bezog dafür widerrechtlich 19 Zentner Mehl. Jetzt kam die Fälschung ans Tageslicht. Chemnitz. Am 7. Januar soll in der hiesigen Schankwirtschaft Zum Hohenzollern unter städtischer Aufsicht versuchsweise ein Kriegsspeisehaus errichtet werden, in dem eine kräftige Mittagskost, »/i Liter für den Kopf, für 65 Pfg. zum Verzehren an Ort und Stelle oder zur Abholung über die Straße abgegeben werden soll. Die Teilnahme steht jedermann frei. Leipzig. Die Leipziger Zeitung ver öffentlicht eine Bekanntmachung des stell vertretenden Generalkommandos des 19. Armeekorps über Bestandsaufnahme und Be schlagnahme der Gesamtvorräte von Tafelglas. Rötha. Glück im Unglück hatte ein hiesiger Geschircführer, welcher mit seinem Geschirr vine Fuhre Briketts geholt hatte und in der Näbe des Fortunaparks infolge Scheuers der Pferde vor einem Lastauto einen etwa drei Meter tiefen Abhang mit seinem vollen Wagen und Pferden abstürzte. Obgleich durch den Sturz in die Tiefe der Wagen vollständig in Trümmer ging, sind doch die Pferde wie durch ein Wunder un verletzt geblieben, da iusolge des Umschlagen» des Wagens die Stränge sich vom Wagen gelöst hatten, ebenso die Ketten von der Deichsel. Auch der Geschirriührer blieb un verletzt, da er auf die Wiese geschleudert wurde. Geyer. Beim Gießen von Bleisoldaten, mit dem sich die Kinder der hiesigen Familie Anger beschäftigten, war unvorsichtigerweise eine gefüllte Patrone mit in den Gießlöffel geraten. Der Sprengstoff entlud sich und zertrümmerte den Ofen. Der 16 Jahre alte Bruno Anger wollte den heißen Ofen vor dem Zusammensturz schützen, verbrannte sich aber dabei derart, daß er nach kurzer Zeit verstarb. Die jüngeren Geschwister erlitten ebenfalls schwere Brandwunden. Der Vater der Familie steht im Felde. Auerbach i. V. Im benachbarten Crinitzleithen machte sich der 11 Jahre alte Sohn des Malermeisters Lenk mit dem seinem Vater gehörigen TesLing zu schaffen, ohne zu wissen, daß die Schußwaffe geladen war. Plötzlich entlud sich das Tesching und die Kugel traf den 13 jährigen Bruder des unvorsichtigen Schützen so unglücklich in den Kopf getroffen, daß der Tod auf der Stelle eintrat.