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«MUMM» tobsr IM und Tageblatt önder » butsche Volk scin sich nie Verleugnendes Dankgcsühl an Darres-Salam unter seiner politischen Oberhoheit der Deutsch ¬ drohenden Gefahren zu bannen. — Im Adreßausschuß gab der liberale Abg. Sturm die Ertlärung ab, daß die Minorität sich an der Debatte über Zeithammer's Entwurf, welcher eine rein bundesstaatliche Tendenz habe, nicht betheiligen werde. Sturm legte namens der gesummten Minorität einen besonderen Ent wurf vor. — Das angebliche Attentat der Dcutschböhmen auf die czechifche Beseda von Reichenberg schrumpft zu einem bloßen Bubenstreich zusammen. Gestern Nachmittag wurden löt. h Nachmittag tatt. »liebem«. 8,« "L ° k ze. »crschied sanft Groß- und timeister Hel. bekannten zur t nicht« hme beim ischlafenen wärmsten , Fremde», die liebevolle ung und dm ruszudrücka, ehrten M >as Gescheut, Entschlafenen , dem Henn en Worte M äntor Junge m Danl >ber IW. der, r, als Soh». Tagesschau. Freiberg, den 15. Oktober. Der Che- der deutschen Admiralität, General- licutcnant von Caprivi, ist von seiner Inspektion der Werften und Geschwader krank nach Berlin zurückgekehrt. Das gastrisch nervöse Fieber, das den Ches der Admiralität befallen hatte, schien erst sehr bedenklich, doch erklären jetzt die Aerzte, daß keine Lebensgefahr mehr vorhanden sei. Die rastlose Thätig- keit, welche seit Caprivi's Dienstantritt alle Kreise der Marine in ganz außerordentlicher Weise anjpamüe und welcher sich der Chef selbst vom Morgen bis zum späten Abend hingab, trug wohl mit die Schuld an seinem Leiden. An Stelle Caprivi's ist für die Dauer der Erkrankung Graf Monts, Chef der Nordsecmarinestativn und ältester Offizier der Marine, mit der vollen Vertretung des Chefs beauftragt worden. Graf MontS befindet sich bereits in Berlin und in voller Thätigkeit. — Das kaiserliche Gesundheitsamt, das bisher nur eine bcrathende Stelle der obersten Reichsbehörde war, soll erweiterte Besugnisse erhalten und das Medizinal- und Veterinärwesen in allen deutschen Staaten bis zu einem ge wissen Maße seiner Aussicht und Leitung unterstellt werden. Dazu soll nach einer Mitthcilung der „Köln. Ztg." dem Amte auch die Handhabung von Vvllzichungsmaßregeln und das Recht beigelegt werden, selbständig gesetzgeberische Vorschläge auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege bei der höchsten Rcichsbchörde zu machen. Unser Kaiser hat gestern in Baden-Baden dem preußischen Minister von Puttkamer eine längere Audienz ertheilt. Nach den bis jetzt getroffenen Bestimmungen gedenkt der Kaiser am Das deutsche Volk ist stolz auf seine Seewehr, welche Io muthvoll den Ruhm der deutschen Flagge in die fernsten Welttheile trug und die jungen Errungenschaften des deutschen Handels jenseits der großen Meere gegen alle fremde Ränke sicher stellte. Nicht minder als die Helden, die ihre Seelen auf blutgeröthetem Schlachtfelde verhauchte», ehrt die deutsche Nation die Männer, die mit Sturm und Wogen kämpfend, im fernen indischen Ozean den Wellentod für's Vaterland starben. Am Sonntag Vormittag 10 Uhr hat in Kiel in Gegenwart des Prinzen Heinrich von Besitz sind auch die von seinem Vater Said Majid in Dar-es-Salam angelegten Bauten, welche freilich in halb ver fallenem Zustand scin dürsten. Dar-es-Salam ist ein weiter und geräumiger Hasen mit guter Einfahrt, welcher vor der See durch eine Korallenbarre geschützt ist. Die Deutsch- ostafrikanische Gesellschaft besitzt nunmehr eine gute Verbindung mit der See vom Zentrum ihres Gebietes aus, und damit jetzt die gesunde Grundlage sür eine rationelle Ausbeutung ihrer Länder. Von Dar - es - Salam führt heute schon eine, wenn auch rohe Fahrstraße von etwa siebenzig englischen Meilen in's Innere hinein. Die dahinter liegende Landschaft Usaramo wird von Reisenden, so u. A. vom Engländer Thompson, wegen ihrer Ueppigkeit, insbesondere an Kopalharzen gelobt. In der gestrigen Versammlung der in Berlin tagenden evangelischen Generalsynvde kamen zur Berathung die Anträge der Provinzialsynoden Ost- und Westprcußens, wie Schlesiens wegen Bekämpsnng der Trunksucht. Der Referent Engelbert (Duisburg) beantragte, den Oberkirchenrath zu ersuchen, bei der Staatsregierung auf Erlaß gesetzlicher Bestimmungen hin zuwirken, daß I. Personen, welche im Zustande offenbarer Trunkenheit auf den Straßen oder in Wirthshäusern gefunden werden, für straffällig erklärt werden, 2. daß Wirthe, welche offenbar trunkene Personen in ihren Lokalen dulden und ihnen geistige Getränke verabreichen, strajbar sind, 3. daß gewohn heitsmäßige Trinker auf Antrag der zuständigen Behörden in besonderen Asylen unterzubringen sind, 4. daß durch Ver schärfung verschiedener Gesetze dem Laster der Trunksucht ein fruchtbarer Damm entgegengesetzt wird, 5. daß durch höhere Steuern der Verkauf des Branntweins- eingeschränkt wird, 6. daß Trunkenheit nicht ferner als Milderungsgrund bei Ge setzesübertretungen anerkannt wird, 7. die Synode wolle die von ihr vertretene evangelische Kirche in allen ihren Gliedern ermahnen, de» Bestrebungen gegen Trunksucht hilfreiche Hand zu leihen. Mit Ausnahme des Punktes 6 wurden alle Punkte angenommen. Ueber die Haltung Oesterreich-Ungarns gegenüber der Balkan-Krise brachten sowohl die „Times" wie die „Nowoje Wremja" sehr gehässige Artikel, welche das „Wiener Fremden- blatt" scharf beantwortet. Das ministerielle österreichische Organ erblickt in der Sprache der genannten Blätter den Ausfluß der Bestrebungen des Panslawismus, wie gewisser englischer Kreise, die in, Hinblick auf einen möglichen Zusam menstoß Englands mit Rußland ein enges österreichisch-russisches Freundschaflsband nicht als einen Vortheil betrachten. Der Behauptung gegenüber, daß Oesterreich das Vorgehen Serbiens ermuthigt, ja geradezu hervorgerufen habe, verweist das „Frcmdenblatt" auf Griechenland, wo die Vorstellungen Europas ebenso wenig fruchteten, sowie auf die dominirende Stellung Rußlands in Bulgarien, welche die Geltendmachung des nationalen Willens nicht zu hindern vermocht habe. Schließlich wird hervorgchoben, daß die Einwirkungen Oester reich-Ungarns auf Serbien sich ganz auf dem Boden der Wünsche Europas bewegten, daß dieselben aber in dem freien Entschließungsrechte eines selbständigen Staates und seines Monarchen ihre Grenze finden müßten. In Wien ist der frühere bulgarische Finanzminister Nakasew aus Sofia mit konfidentiellen Aufträgen des Fürsten Alexander an die österreichische Regie rung emgetroffen. Der „Pester Lloyd" versichert, daß keine einzige Großmacht einschreiten werde, wenn Serbien und Griechenland losschlagen, dagegen würde sicher jedes Resultat eines solchen Kampfes der schließlichen Entscheidung Europas unterliegen. — Der von dem Abgeordneten Zeithammer abgefaßte Adreßent- wurf der Mehrheit des österreichischen Abgeord netenhauses betont im Prinzipe die Selbständigkeit der Verwaltung und die Durchführung der Gleichberechtigung und schließt mit der Hoffnung, daß Alles hintangehalten wird, was den inneren Frieden, das freundliche Einvernehmen aller gesell schaftlichen Klassen, ohne Unterschied der Abstammung und des Glaubens, zu stören geeignet ist. Bezüglich der äußeren Lage tter, »ernpreist: tuox. it große« vitLt: t» mlesLecocq. o »lock ge- irlllvil »»' - Direktor. Ulk iseres gut«, Katers, Kz Lemttx il. , uns so früh fter Sei«» viele Beweist rächt worde», efgefühltesteo rum innige» .gesetzten und Lehrern der idinnen sowie runden und Schmückung ig zur letzten deten. Herz- >r Linke für rer Christoph schönen Ge gliedert« des i zur letzten nserer lieben s ein großer j. Der Herr ober 1885. ivckwaiw. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand Verantwortlicher Redaktenr: Julius Braun in Freiberg. nämlich mit ganz gleichem Schrot, wie in die Fenster der Be- gegangenen Seeleute erhöht werden, Wohl aber wird das völlig ungestörten und unbeschränkten Besitz des Hafens fcda, auch in zwei Fenster eines in der Friedländergasse ge- deutsche Volk scin sich nie verleugnendes Dankgcsühl an Dar-es-Salam unter seiner politischen Oberhoheit der Deutsch- legenen Hauses, das nur von deutschen Parteien bewohnt ist, ihren beklagcnSwerthen Hinterbliebenen bekunden. Zu diesem ostasrikanischcu Gesellschaft abgetreten. Eingeschlossen in diesen geschossen, ohne daß es gelang, des Thaters habhaft zu werden Extrazuges am Vormittage des nächsten Tages gegen 82/« Uhr Preußen, sämmtlicher Admirale und des Osfizierkorps in in Berlin cinzutrcsfen. Tie Kaiserin dagegen begiebt sich der Marinegarnisonknche der Trauergottcsdienst aus Anlaß auch m diesem Jahre wieder erst noch auf mehrere Wochen des Unterganges der „Augusta" stattgefunde». Die Predigt naw Koblenz. — Bereils in den nächsten Tagen trifft die hielt der Manin--Obcrpsarrcr vr. Langheld. Der Kieler deutsche Kronprinzenfamilie wieder vollzählig in Potsdam ein, St. Nikolaichor trug drei Gesänge: „Der Herr ist mein'wo am 18. d. M. im Neuen Palais der Geburtstag des Hirt", die große Doxolvgie und das Todtensest von Gallus Kronprinzen gefeiert wird. Bald daraus erfolgt die Verlc- vor. Während des Gottesdienstes hatten sämmtliche öffent- gung der kronprinzlichen Residenz nach Berlin. liche und zahlreiche Privatgebäude halbstvck geflaggt. Kein! Nach einem von der „Kolonialpolitischen Korrespondenz" Denkmal kann über der fluthbedcckten Massengruft der unter-! mitgetheilten Telegramm aus Zanzibar hat der Sultan den LH 1!> Erscheint jeden Wochentag Abend« y,7 Uhr für den !f " st den 18. Oktober 22. d. M. Nachmittags von Baden abzureisen und mittelst wird die Hoffnung ausgesprochen, daß eS den cinmüthigen Be- — —------ --------- o», strebungen auf Erhaltung des Friedens gelingen werde, die Zwecke sind zahlreiche angesehene Männer, darunter die Oberbürgermeister der meisten deutschen Großstädte, zu- sammeiigetreten und haben einen Aufruf erlassen, in dem es heißt: „An der Küste und im Binnenlande beklagen hart betroffene Familien den Tod des Hauptes, des Vaters, des Sohnes oder des Bruders. Mit ihnen trauert das Land Aber wo dieser Schicksalsschlag nicht Trauer allein, sondern auch Sorge und Noth in das Haus brachte, wo die Wellen die Stütze der Eltern begruben, wo sic Frauen zu darbenden Wittwen, Kinder zu hilflosen Waisen machten, da rust die Katastrophe wie unser Herz zum Mitleid, so unsere Hand zum Helfen." Es ist nicht zu zweifeln, daß dieser ergreifenden Auf forderung bei der Theilnahmc, welche die ganze Nation dem Geschicke des verschollenen Schiffes zuwandte, reichlich ent sprochen werden wird. Mag auch sonst das politische Partcileben die Menschen trennen, in Fragen der Menschlich keit, bei jedem nationalen Unglück zeigt sich Deutschland stets einmüthig. Der Aufruf für die Hinterbliebenen der Mannschaft der „Augusta" redet eine herzbewegende Sprache, die bei allen Wohlthätigen Wiederhall finden muß. Hat das deutsche Volk Millionen zur Linderung fremden Elends in Italien und Spanien gespendet, so wird es noch weil mehr bereit sein, am eigenen Heerde zahllose Thränen zu trocknen. Den Angehörigen jener edlen Söhne des Vater landes, die ohne Denkmal im Gcdächtniß ihres Volkes sort- leben, soll eine sorgenfreie Zukunft bereitet werden. Das wird auch den Muth Dir» kräftigen, welche künftig Hinaus steuern, um die Ehre des Vaterlanoes in weiter Ferne zu vertreten und ihnen die beruhigende Gewißheit geben, daß ihr etwaiger Untergang ihre Hinterbliebenen nicht bitterem Mangel preisgiebt. Bei einer so hervorragend nationalen Sache wird das ganze deutsche Volk werklhätig cintreten und dadurch die lebhafteste Sympathie für seine junge hoff nungsvolle Marine bekunden. Wie bereits in einer früheren Nummer angekündigt wurde, nimmt auch die Expedition dieses Blattes Beiträge für die Hinterblicbuien der Mann schaften der deutschen Kreuzer-Korvette „Augusta" entgegen und wird diese Gaben an eine der Kassenstellen absühren. Der Untergang der „Augusta". Seit vielen Monaten hat Niemand eine Künde von dem stolzen deutschenKriegsschiff„Augusta" und von den 223rüstigen Männer» vernommen, die seine Besatzung bildeten. Die lange bange Ungewißheit, die deshalb manches Elternherz zittern machte, mußte endlich der Ueberzeugung weichen, daß das Schiff, seitdem cs zuletzt an dem den Ausgang des Rothen Meeres bildenden Lavafelsen der Insel Perim gesehen worden, von einem Cyklon erfaßt wurde und mit Mann und Maus spurlos unicrgegaugen sei. Andere glücklich aus dem indischen Ozcan heimlehrcude Schiffer berichteten über- schreckliche Wirbelstürme, die dort in der Zeit gehaust haben, in welcher die „Augusta" ostwärts steuerte, um den Ruhm des Deutschen Reiches und seiner ausblühcnden Scc- wehr fernen Weltthcilcu zu künden. Kein einziger Matrose der „Augusta" kam gerettet zurück, um im Vaterlands zu berichten, was seine Kameraden erduldet; kein Wimpel, kein erkennbares Schissstheil trieb an irgend einer Küste an als deutliches Zeichen des Unglücks, das wiederum eine schmerz liche Lücke in unsere herrliche Marine gerissen. Fruchtlos blieben alle Nachforschungen, welche die kaiserliche Admiralität hatte eifrigst anstcllcn lassen, um über das Schicksal des vermißten Schiffes in's Klare zu kommen und alle Gerüchte über den Verbleib des Schiffes oder einzelner Geretteter erwiesen sich grundlos, so daß man auch die letzte Hoffnung auf eine Entdeckung des etwaigen Wracks schließlich notgedrungen anfgeben mußte. Die jetzt veröffentlichte amtliche Bestätigung raubte Denen die letzte Aussicht, die den schrccklichcn Gedanken noch nicht zu fassen vermochten, daß Hunderte von wackeren deutschen Seeleuten so spurlos vou den wild empörten Wogen verschlungen sein sollten, ohne daß man wüßte, wo unsere braven Landsleute im Meeres grund zur ewigen Ruhe gebettet sind. Mit gerechter Entrüstung haben deutsche Blätter bereits die gehässige Insinuation englischer Journale zurückgewiesen, wonach die Waghalsigkeit der deutschen Seeoffiziere nicht ohne Schuld an den mannigfachen Unfällen sein sollte, welche die deutsche Marine betroffen haben. Die gerühmte Kaltblütigkeit und sorgsame Vorsicht der englischen Kapitäne hat es nicht verhindern können, daß Stürme und Kolli sionen gerade in der letzten Zeit der englischen Seemacht mindestens gleichen Schaden zufügten wie der deutsche». In dem Kampfe mit dem tobenden Elemente, das die Ge bilde der Menschenhand haßt, kann selbst die beste Füh rung, die strengste Disziplin, die anerkannte Tüchtigkeit der Offiziere und Mannschaften nur wenig ausrichten. Sicher haben unsere braven deutschen Seeleute wacker um ihr Leden gekämpft, ehe sie in das unbekannte nasse Massen grab sanken. Die Zahl der Vermißten aus unseren großen Kriegen ist durch den traurigen Unglückssall, der das Deutsche Reich mitten im Frieden betroffen hat, leider um 223 rüstige Männer vermehrt worden, von denen fünf unseren! engeren Vaterlande angchörten. In das Gefühl des Stolzes, das jeden Patrioten bei dem Anblicke der herrlichen deutschen Kriegsschiffe ergreift, bei deren Be schaffung das deutsche Volk eine so große Opserwilligkeit bewies, mischt sich der bittere Wermuthstropfen um drei verlorene Schiffe: „Amazone", „Großer Kurfürst" nud „Augusta" und der Schmerz um die dabei zu Grunde ge gangenen blühenden Menschenleben, die versunken, aber nicht vergessen sind. Inserate werden bis Vormittag 11 Uhr angenom- FH FH 8? mcn und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile H OO V