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von Kulms I. Major, dem bekannten ungarischen Pia nisten, eröffnet wurde «und durch den Komponisten und die Herren Ad. Eismann und N u Isf e r eine treffliche Wicdergiibe erfuhr. Einige Lieder und Terzette von Luise Langhaus, gesungen von den Taimen Ottermann, Trodler-S: riegler und A1 ber 1 .i, begleitet von Frau Witting-Seebaß, zeigten, daß die greise Komponistin und Schülenn Schumanns ebenso gefällig wie herzlich und musikalisch wertvoll zu schreiben weiß. Herr G n eu ß, ein Siedakiion»ichtt»tz: 2 Uhr Mitt«--. Lprechstmtde der Siedaktto«: S—« Uhr Nachmittag». Zuschristen in redaklionellen Lngeiegkuhein« sind nicht an den « ku-Nrur pnsvnUch, sondern ausschliebUch an die Redaktion zu adressielkn. erstalter der österreichischen Kammer acht Tage lang ihre , nennen: der Münchener Journalisten- und Schriftsteller Täugleir einstellten. Es wurde ihnen volle Genugtuung verein, der Württemb. Journalisten- und Schriftsteller gewährt. Graf Taaffe erklärte damals, ein Parlament verein, die Wuppertalprefse, der Journalisten- und Schrift könne ohne Oeffentlichkeit nicht bestehen. Mag nun auf der Berichterstatter cksttsr» pur ist, »u» 1». ! badcner Tageblatt, Thorner Ostd. Ztg., Osnabrücker Ztg., Bergisch-Märk. Ztg., Elberfelder Ztg., ferner die Journa listen des hessischen Landtages, sowie die Kammerjourna- listcn des bayer. Landtages (mit Ausnahme des Zen trums). Von großer Bedeutung war es, daß gerade der Ver ein der deutschen Zeitungsverleger in Berlin tagte. Auch dieser, zu dem auch der Verleger der „Köln. Volksztg.', Herr Backem, gehört, erklärte sich mit den Reichstagsjour nalisten vollkommen solidarisch. Wie stark jedoch das Solidaritätsgefühl der Presse in der ganzen Welt entwickelt ist, das konnte man daraus ersehen, daß auch die Presse des Auslandes vollständig dem Vorgehen der deutschen Reichstagsjournalisten ihre Sympathie zollte. Tie Berliner Vertreter auswärtiger Blätter unter Berliner Tageblatt, NationabZeitung, Tägl. Rundschau, Führung ihres Vorsitzenden Herrn Shaw bringen eben- Vossische Zeitung, Vorwärts, Hamburger Nachrichten, Schlesische Zeitung, Kreuzzeitung u. s. w. Auch das Wolff- sche Telegraphenbureau wird keine Berichte liefern, ebenso das Hirsch'sche Telegraphenbureau und das Depeschen bureau Herold. Es verdient erwähnt zu werden, daß auch von zahl reichen Redaktionen auswärtiger Blätter telegraphisch oder brieflich Sympathie- und Solidaritätserklärungen einge gangen sind. Ebenso haben die bedeutendsten deutschen Kuaß, Wissenschaft and Musik. Musikalisches. Im Königs. Op e r n h a u s e gab es am Sonn abend ein interessantes Debüt: Frl. Irma Tervani, eine noch hehr junge Tbme, die hier bei Frau Kammersän- gevin Reuß-Besce «ihre letzte Ausbildung genossen hat, be not als Talila in Saint-Saens' Oper „Samson und Da lila" zum ersten Mäle die Bühne. Frl. Tervani äst eine Schwester von Frau Aino Akts, der auch hier vorteilhaft bekannten Primadonna der Großen Oper zu Paris, und gleich der Schwester lift sie für das Theater geboren. Die j schlanke, jugendlich - biegsame Augur, das ausdrucksvolle I Anklih kommen ihrer Bühnenlaufbahn sehr zustatten und Unterrichtsjahr am Sonnabend mit ihrem Schlußkon- ihrc darstellerische Begabung äst so groß, daß man kaum glauben wollte, es mit einer Anfängerin zu tun zu haben. Tie Stimme «st ein Mezzosopran, dem in der unteren Lage allerdings noch die Fülle fehkl und der auch in Mit- tellage und Höhe sich weder durch Größe und Tragkraft noch durch besonderen Klangreiz auszeichüet, aber unter allen Umständen ein sehr bildungsfähiges 'Material dar stellt. Als ein verhängnisvoller Irrtum müßte es ange sehen werden, wenn — wie gestern in den 'Gängen erzählt wurde — die Thea ter lei tung mit Frl. Tervani einen lang fristigen Vertrag bereits abgeschlossen und die Msicht ha ben sollte, sie sofort ausgiebig zu beschäftigen. Meiner Meinung nach kommt es vor allem darauf an, zu erfahren, ob die Stimme der Debütantin einer solchen Kräftigung fähig ist, daß sie für das hiesige große Haus ausreicht und nicht, Wie es vorgestern der Fall war, im letzten Akt er lahmt und im zweiten 'bereits durch einen stimmgewaltigen Partner wie Herrn v. Bary fast vollständig gedeckt wird. Gerade weil das dramatische Talent der Debütantin jo be deutend kst, muß aus die langsame, sinngemäße und jede Anstrengung vermeidende Entwickelung der Stimme der größte Wert gelegt werden, damit die hochbegabte junge Dame, nicht vorzeitig ihre Kraft an Rollen zersplittert, NtttkÜr tzrkjglljsse. — Die Sonnabendversammlung der Journalisten des Deutschen Reichstages lehnte in der Angelegenheit Gröber den vom Freiherrn von Hertling formulierten Perglcichsvorschlag mit 84 gegen 2 Stimmen ab. Die Dreicrkommission wurde in Permanenz erklärt. — Verschiedene Offiziere und Beamte derMarine er hielten hohe badische Orden. — Die französische Botschaft in Berlin hielt Sonn abend erstmals unter Cambon großen Empfang. — Der Kaid von Settat will angeblich von Muley Hafid zu Abdul Asis übergehen. — In Fez soll wieder der heilige Krieg erklärt sein. denen sie stimmlich und geeangstechnisch nicht gewachsen ist. In 'letzterer Beziehung wäre besonders eine Beseitigung des starken Nasalklanges und eine freiere Tonbildung sowie eine klarere Vokalisation anzvstreben. Frl. Tervani, die ihre Rolle deutsch sang und sehr verständlich aussprach, fand seitens des ausverbcruften Hauses eine sehr freund liche Aufnahme. Zu der von Herrn v. Sch u ch mit köst licher Feinheit geleiteten Vorstellung wirkten noch die Her ren v. Bary und Perron in den hervortretonden Rol len Wit. Schr lebhaften Beifall fand das von Herrn Verger glänzend einstudierte große Ballert im letzten Akte. Die „Dresdner Musikschul e" beendete ihr Die Macht der Prrsse. Es ist im 20. und war bereits im Ausgang des 10. Jahrhunderts eine Seltenheit, zumal bei den Parlamen ten, daß ein Volksvertreter so verständnislos der neuzeit lichen Kultur gegenüber stand, daß er der ganzen Presse welt den Fehdehandschuh hingeworfen hätte. Etwas sehnliches fand nur in Oesterreich bisher statt, wo in den H'er Jahren unter dem Ministerium Taaffe die Bericht- sieller-Verein Hamburg-Altona, welcher „den schwerbelei- Tribüne auch ' digten Kollegen zu ihrem Verhalten im Falle Gröber die etwas Beisa'll zu Heu gewesen sei'n, jedenfalls hatte der wärmste Sympathie ausspricht", ihnen schlossen sich an der 'Zentrums-Abgeordnete Gröber durchaus keinen Grund, Karlsruher I.- und Lchr.-V., der schlesische Journalisten- ein so beleidigendes, vulgäres Wort, wie „Saubengels",zu ! Verein, die Niedersächsische Presse, die Verein. Königsber- gebrauchen, dessen Tragweite als Beleidigung Herr Grö-! ger Zeitungen, der Verein Dresdner Journalisten, Franks, ber als Jurist hätte am besten kennen müssen! Die Ab-! Journ.- und Schr.-V., der Hessische Landesverem, W,es- lehuung des Präsidenten Grafen Stolberg machte die Sache noch schlimmer und so wird denn mit Ausnahme einiger Zentrumsjournalisten nicht das Geringste über die Reichstagsverhandlungen berichtet werden, bis die der ge- j samten Presse angetane Beleidigung befriedigende Genug- j tuung gesunden hat. Es ist übrigens, nachdem noch erst kürzlich die „Lite- , rarische Praxis" die geringe Organisationsfähigkeit und - ^ischen^r^^on^Vd^^ ist'cin Kon- das schlechte Zusammenhalten der Angehörigen des Jour- slikt ausaebrochen. ' nalistenstandes beklagt hatte, besonders bemerkenswert, — Laut Aeußerung des japanischen Botschafters daß die gesamte deutsche Presse außer dem Zentrums- Lakahira ist ein unliebsamer Zwischenfall in den japani- Parlamentsbureau, in vollständiger Übereinstimmung scheu Gewässern für die amerikanische Flotte auSge-, Üü) für solidarisch erklärt hat und daß auch die deutsche schlossen. Verlcgerwelt hinter den Journalisten steht. Wir nennen - Tie Beerdigung des Philosophen Zeller in Stuit-' 3- V. Kölnische Zeitung, Frankfurter Zeitung, Berliner gart sand unter starker Beteiligung von Fern und "Rah Neueste Nachrichten, Deutsche,Zett^ , statt. salls keine Berichte und wenn die Angelegenheit nicht bis Montag geordnet ist, so werden auch über die dann statt findenden Verhandlungen über den Etat des Auswärtigen Amts die Londoner Blätter: Daily Mail, Daily Erpreß, Daily Telegraph und Standard absolut nichts veröffent liehen. Tie übrigen englischen Zeitungen werden sich sicher onschließen. Aber auch direkt aus dem Auslande liefen die wärm sten Sympathiekundgebungen ein: so vom Seniorenkon Journalisten- und Schriftsteller-Verbände und -Vereine vent der Vereinigung parlamentarischer Berichterstatter Sympathie-Kundgebungen übermittelt. Vor allem sind zu des österr. Abgeordnetenhauses und vom Syndikat der un Im Musiksalon Bertrand Roth fand anr werden, daß buch die maßgebend^ Fccktoren des Staates Sonntag die 'letzte der dieswinterlichen Vormittägsauffüh- der von Herrn Dir. Schneider und seiner Schule feit runqen ftatr, die mit einem nicht tiefgehenden aber gut 18 Jahren geleisteten rreuen und erfolgreichen künstleri- klingenden und teilweise recht interessanten Klaviertrio schen Arbeit volle Wertschätzung entgegonbringen. Der Abend wurde mit Beethovens Ouvertüre zur „Coriolan" eingeleitet, welche Herr Kapellmeister Reinh. Bender mit dem Anstaltsorchester iso schwungvoll und aus einem Gusse hcraußbrachte, daß inan einige Schwankungen der Holzbläser gern überhör':e. Herr Bender erwies sich auch weiterhin als ein OrchesteAeiter von qrosp-r Sicherheit und erfreulicher Initiative, hoffentlich gelingt es ihm, 'seine Geiger zu einem etwas breiterev Strich und ausgiebigeren Kähling (Klaffe Dir. Schneider) wurde bei der Aus führung zweier Sätze aus Vem Klavierkonzert C-Moll von Satint-Saens Mar anfangs sehr durch Befangenheit ge lammt, entfaltete aber späterhin eine 'besonders im Pv sagewcrk glarte, im Oktaoenspiel noch nicht ganz sichere Technik. Auch auf größeren Ton und mvdulationsreicheren Awschlag wird noch viel Wert von ihr zu legen jein. Ich hatte den Eindruck, als sei die gewählte Aufgabe etwas zu schwer gewesen. Ein ganz vortrefflicher junger Cellist ist 'Herr Alfred Patzak (Klaffe Zenker), der Eugen d'Akberts Cello-Konzert C-dur nut ebensoviel technischer Reife wie schönem Ton und musikalischem Verständnis spielte. Weiter konnte ich der Aufführung nicht beiwoh nen, doch wird mir gesagt, daß die Darbievungen der Da- . v < s - - . -- men Ela i n e T uie (Diolinklaffe Lewinqer) u. ZeÜ la Ott° Dir. Lchneiücri Mr M« EiirdEckr Andrang der am besten Ixev^s. wÄche hinterlassen und wie alle vorherqeqanqenen Vorträge led- e" KrenenersrcnnDic Bei soll gesunden haben. Anwesenheit des Herrn »stuatsminifters Dr. v. Stüger > dürfte als ein hocherfreuliches Zeugnis dafür aufgefaßt Tone künftig zu erziehen. Frl. Lilly Beraneck (Klaffe junger ViMmst aus Herrn Elsmwnns Schule, brachte ein Prof. Tr. Mülleri sang die bekannte F-dtur-Llrie „Auf Eapriccio von Reinh. Becker auf einer neuen, vorzüglich 1 starkem Fittig" aus Hayön's „Schöpfung" Wit angenehmer klingenden Geige des hiesigen Geigenbauers Patzeldt tech- 1 und beraits wohlgeschulter Sopran stimme zu Gehör, wobei uisch sauber und mit blühendem Tone zu Gehör. Alle Mit- allerdings die Ho Ischias er des Orchesters oft viel än Rein- wirkenden ernteten lebhaften Verfall. heit der Intonation -u wümchen übrig ließen. Frl. Ioh. I F. A. G« i ß ler. > V Ar. 'ill. j Dienstag den 24 März 1908. 70. Jahrg. r. r tt«. .1ä, lgr ! Slilhsislhk ! I« Aorstkitung ObMMkft Trlrgramm - «drefie Ltbyavvrkfle Blotttvitz. tvi ins Hou« d«ch^Vo1e» ft« ins d« «stznlnn- u> der Iv». sft SW, »SM. di, 20 Pt. Asr die Intnnh«,«, seßi»«ler Sl,v»»ird keine Gnrnntft Ldrrnonunnt «nnahmrpelftn letzte Seil«. «eiiagkn: ^J0»strierte» UnierhaltnngSblatt^ »««ch Seier«b,»d" * »nd O«»te»wirlsch«ft- »Fre«tzen-Liste^. Druck und verlast: Slbgau-Buchdruckerei und Berlagsauftalt Hermauu Beyer L To. Hmk < III1 ffgl. llmtZdauplmarinrcdäslen vreräeuHIttlaät u. kentttät» äas Kgl. llmttgencbt vreräe». He Zupenntenckentur vrercken ll, äie Kgl. sokstrentämte» oreräen, Moritrburg »« a>i lirmtluileu! e<iud«z»,l, esllirwllL, vovMr, lOacstvln, v>t<lerp»vr!tr, eilliNr. 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