Volltext Seite (XML)
Vesper in der HrenMrche Dresden, Sonnabend, den 3. Mai 1890, Nachm. 2 Uhr. 1. Fantasie über den Choral „O, daß ich tausend Zungen hätte" von G. Flügel. 2. 1l»r>nitioirt <op. 69) für Chor und Orgel von Oskar Wermann. ÄsAnilioat anima inea Do minum, et exultavit Spiritus M6us in Deo, salntari meo; guia respexit bumilitulsm an- oillae snae: eooe enim ex boo beatam meckioentownesAenera- tiones. t'vcit midi mu^na, gui potens est, ot sgnotum U0M6N ejus. Dt lliiseriooräia ejus a pro- Aeuie in proMllies timklltibus sum. Deoit potkntium in bra- obio suo, äispersit suxerbos mente ooräis sui. Dexosuit potentes 6s seäe et exultavit bumiles. Dsurisn- tes implevit bonis, et äivites «limisit inanes. 8usoexit Israel, puerum suum, reoorclatus miseriooi 6iae ^ suae. 8iout loeutus est a6 patres nostros, ^braliam et semini ejus in saeoula. Uloria katri et Dilio et 8pi- ritui sanoto. 8>sut erat in prineixio et nuno et semper et in saeoula saeouloruw. ^.men. Meine Seele erhebe dem Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes; denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen; denn siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder. Denn er hat große Dinge an mir gethan, der mächtig ist, und dess' Name heilig ist. Und seine Barmherzigkeit währet immer für und für bei. Denen, die ihn fürchten. Er übet Gewalt mit seinem Arm und zerstreuet, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn. Er stößet die Gewaltigen vom Stuhl und erhebet die Niedrigen. Die Hungrigen füllet er mit Gütern und läßt die Reichen leer. Er gedenket der Barmherzig keit und hilft seinem Diener Israel auf. Wie er geredet hat unfern Vätern, Abraham und seinem Samen ewiglich. Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geiste. Wie im Anfänge, so jetzt und allezeit und in alle Ewigkeit. Amen. 3. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 297, 1. O Vater du, mein Licht und Leben, du aller guten Gaben Quell', dir bin ich einmal übergeben, dir, dir gehöret Lech und Seel'. Ich will mich nicht mein selber fsihren, der Barer soll das Kind rechnen: So geh' nun mit mir aus und ein, und leite mich bei allen Tritten; ich geh' — ach hör', o Herr mein Bitten? — für mich nicht einen Schritt allein. Rorlesirng. 4. Ärie aus der „Schöpfung" von Jos. Haydn, gesungen von Fräulein Eng eine Tu er sch mann. Reeitativ: Und Gott sprach: Es bringe die Erde Gras her vor, Kräuter, die Samen geben, und Obstbäume, die Früchte bringen ihrer Art gemäß, die ihren Samen in sich selbst haben aus der Erde, und es ward so. Nun beut die Flur das frische Grün dem Auge zur Ergötzung dar, den anmuthsvollen Blick erhöht der Blumen sanfter Schmuck. Hier duften Kräuter Balsam aus, hier sprotzt den Wunden Heil. Die Zweige krümmt der goldnen Früchte Last: hier wölbt der Hain zum kühlen Schirme sich; den steilen Berg bekrönt ein dichter Wald. 5. Motette für zwei Chöre (up. 109, Nr. 1, zum ersten Male), von Joh. Brahms. Unsere Väter hofften auf dich; und da sie hofften, halfst du ihnen aus. Zu dir schrieen sie und wurden errettet; sie hofften auf dich und wurden nicht zu Schanden. Der Herr wird seinem Volke Kraft geben, der Herr wird sein Volk segnen mit Frieden. Druck von Licvich L Rcichardt in Dresden.