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I Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit rnit UnterhaltungEbeilage Die illustrierte Zeit und SonntugL-eilaKe Feierabend I Annahme von« schästSanzetgm bis 10 Uhr, von Familien-1 , anzeigen dir 11 Ubr. , . I Preis für di« Petit-EPallzeile 20 < tm RMameteU «O-I -I I siur undeutlich geschriebene, forme durch Fernsprecher aus l I gegebene Anzeigen lünnen wir die BerantwortlichleU surl die Richtigkeit de» Texte» nicht übernehmen. Nr. 15 «ach»»»«.»- "Nd lliedakliou DresdevsA« L«. HolLeinstrahe LS Mittwoch den 20. Januar 1915 Frankreichs Knechtung Ter Generalsturm, der in der französisch - englischen Presse wochenlang angekürrdigt und mit den größten Er wartungen ins Werk gesetzt wurde, hat einen für unsere ver bündeten Feinde recht kläglichen und traurigen Ausgang genommen. Wie unsere Oberste Heeresleitung mitteilt. hat die jüngste. Joffresche Offensive den Franzosen 150 Mi Mann gekostet und keinerlei nennenswerten Erfolg gezeitigt. Iin Gegenteil, die deutsche Westarmee hat an verschiedenen 3tellm der lang ausgedehnten Front bedeutsame Vorteile errungen und besonders bei Soissons Voraussetzungen für die Erlangung noch größerer Erfolge gesckxfffen. Kein Wunder daher, daß die französische Bevölkerung allmählich ;u einer nüchternen Beurteilung der Kriegslage gelangt und sich auch für die Aufreizung lind Empörung über an gebliche Greneltaten kaum noch empfänglich zeigt. Was kann Frankreich denn noch in diesem Kriege gewinnen? .Ille Welt weiß, daß der weitaus größte Teil des franzö sischen Volkes diesen Krieg nicht gewollt hat und daß auch das offizielle Frankreich im letzten Juli keineswegs freu digen Herzens das Risiko des Krieges unternahm; brach er doch aus, als noch in aller Munde die Aufsehen erregenden Enthüllungen des Senators Humbert über die Mängel der französischen Rüstung waren. Doch Männer vom Schlage PoincaräS und Delcassäs hatten Frankreichs Politik fest- gelegt und ihr Volk fremden Interessenten ans Gedeih und Verderb verkauft. So mußte, als Englauds Perfidie den Zeitpunkt für die Entsachung des Weltbrandcs gekommen erachtete und Rußland seine Millionenhecre genügend mobilisiert hatte, in Frankreich der Wille zum Krieg künst lich entfacht werden: im Vertrauen auf die den Franzosen eigene Erregbarkeit gelang es den Kriegshetzern, Deutsch land wieder als „den" Feind hinzustellen, die Revanchelust anzufachen und den sicheren Wiedergewinn der vor 44 Jahren verlorenen Landesteile in Aussicht zu stellen. Frankreich vertraute nicht ans seine eigene Kraft, sondern erwartete das Heil von Rußland und England. Beide haben es indes nicht vermocht, Frankreich zu schützen; nutzlos wurde auch Belgien zum Opfer gebracht die deutschen Truppen um- spannten mit ehernem Ring den ganzen Norden und Nord- vsten Frankreichs: ein Sechstel des Landes halten sie besetzt, und an ihrer ehernen Mauer verblutet sich die letzte Kraft des ehcinals mächtigen Frankreich. Was kümmt es Eng land, daß französisches Blut in Strömen fließt, es fließt ia , im Interesse Groß-Britanniens, und der britische Söldner soll nicht Frankreich, sondern die für England wertvolle nordfranzösische Küste schützen. Von Rußland erwartet heute auch keiu französischer Optimist mehr Hilfe, denn der rus sische Koloß blutet selbst aus tausend Wunden. Auch der Schrei nach Japans Hilfe verhallt ungelhört: so weit ist Frankreich schon gekommen, daß führende Männer wert vollen französischen Kolonialbesitz preisgeben wollen, wenn nur Hilfe gegen die Deutschen kommt. Welches Ziel können kdo1vU2pd.^pp3sLle il!8 keil! sucb sIs 500 Orsmm Lriek möchicb Oroüe -tusvvglil in soliden ^ppsraten Larl klaul, vresckeii-ll, Valkttske 25 Könlxl. ua«l prlnrl. Ilokllelexant > die Franzosen denn heute noch in diesem Kriege gegen Deutschland verfolgen? In günstigsten Falle doch nur die Wiederherstellung des Zustandes vor dem Kriege. Wer glaubt denn heute noch an eine Wiedereroberung Elsaß- Lothringens! Was würde in sür uns denkbar un günstigstem Falle der Krieg den Franzosen erst kosten, wenn wir unser eigenes Land vor dem Feinde schützen müßten! Des sind die Russen an den ostprenßischcn Seen und Sümp fen Zeugen gewesen. Deutschland hatte sich vor dein Kriege bereit erklärt, Frankreichs Integrität und selbst seinen Kolo nialbesitz unangetastet zu lassen, wenn England neutral bliebe. Es ist anders gekommen, und heute möchte Frank reich bereits selbst seinen Kolonialbesitz gegen die Hilfe der gelben Rasse gegen Deutschland verschleudern. Ihm ge schieht recht, denn seine Geschichte hätte es lehren sollen, daß, wer sich an England wegwirft, verloren ist. Weiße Raben in England 'Nachdem der von Churchill und seinem Preßanhang ge legentlich der Beschießung von Scarborough-Hartlepool gegen die Seekriegsführung in Szene gesetzte Verlern» - dungsfeldzng sich etwas ansgetobt hat, scheint nunmehr auch i» England einer gerechteren Beurteilung die Bahn frei zu werden, wie folgende Zuschriften aus dem Leserkreise eng lischer Blätter beweisen. Eine „Fairplah" Unterzeichnete, anscheinend von einem Offizier verfaßte und an den Heraus geber des „Economist" gerichtete Zuschrift vom M. De zember lautet: „Unsere Zeitungsschreiber haben offenbar das, was sie Tatsachen und Völkerrecht nennen, ihrem eigenen Bewußtsein entnommen eine Methode, die »ran sonst allgemein als deutsch zu bezeichnen gewohnt ist. Nicht einmal die Mühe, die offizielle Armee-Rangliste lArnih List- dnrchzusehen, haben sie sich gemacht. Diese führt unter den verteidigten Plätzen, die mit schwerer Artillerie belegt sind, auch Hartlepool auf, ebenso ergibt sich hieraus, daß Scir- borongh nicht lediglich ein Badeort ist. Das vereinigte Königreich verfügt iin ganzen über 6 Kavalleriedepots, wo- von eins, und zwar das für Nordengland bestimmte, eben das von Scarborough ist. Ferner stehen noch eine reitende Abteilung Feldartillerie und das 5. Bataillon (Territorials) -es shorkshire - Regiments dort in (Garnison. Nach den Haager Mmachnngen kommen diese militärischen Einrich- Die Tätigkeit des Roten Kreuzes im Kriege Außerordentlich viel ist seit Beginn des Weltkrieges über das Rote .Kreuz, seinen Daseinszweck und seine sich mehr und mehr eriveiternden Aufgaben in der Tagespresse schon geschrieben; überall in großen wie kleinen Städten und auf dem Lande weht die Fahne mit dem Roten Kreuz im weißen Felde; bewunderungswürdig und erhebend sind die Opfer an Geld und (Haben, die aus allen 'Schichten des Volkes für die Bestrebungen der Roten Kreuz-Vereine dar- gebraclsi sind. Man sollte meinen, daß ebenso, wie unser ganzes Volk sich eins fühlt mit unser» unvergleichlichen feld grauen Kriegern, sich an ihrem Kampfesmut mit begeistert, ihre Erfolge bejubelt, ihre Leiden mit empfindet, daß in gleicher Weise die Gedanken und Gefühle der Allgemeinheit auch der Tätigkeit und den Erfolgen jener zweiten Armee gewidmet sein müßten, der Armee des Roten Kreuzes, die gleich den kämpfenden Truppen ein Volksheer darstellt, ein „Volk in Waffen", in Waffen der Menschenliebe. Leider aber hört man nicht selten absprechende Urteile über das Rote Kreuz: wiederholt gelangen Fragen an die Vereine, was denn eigentlich geleistet worden ist oder ge leistet werden solle, ob weiteres Sammeln noch nötig sei. Da solche Aeußerungen nur einer Unkenntnis darüber ent springen können, wie die Aufgaben des Roten Kreuzes ge löst worden sind und gelöst werden dürfen, so bleibt nichts anderes übrig, als die breitere Oeffentlickjkeit immer wieder aufs neue darüber zu belehren und namentlich einem weit verbreiteten Irrtum cntgegenzutreten, der die Arbeit des Roten Kreuzes in falschem Lichte erscheinen und die allge meine Teilnahme an feinen Bestrebungen erkalten zu lassen droht. Es ist ein Irrtum, zu glauben, daß die freiwillige Krankenpflege, wie sie sich in der Elesaintheit der deutschen Vereine vom Roten Kreuz darstellt, in der Lage oder auch mir befugt sei, selbständig oder nach eigenem Ermessen ihre Tätigkeit ansznüben. Der Name „freiwillige" Kranken pflege verführt zu der irrigen Annahme, sie habe „einen f>eien Willen" behalten, nach dem sic handeln oder auch viel leicht an sie gelangenden Wünschen, Bitten oder Vorschlägen Folge leisten könne. Gerade, daß die freiwillige Kranken pflege zu letztgenanntem Handeln nicht selbständig befugt ist, erweckt Wohl manchmal Mißtrauen gegen ihre Tätigkeit. Wie der freie Wille des Einjähig-„Freiwilligen" sich völlig der eisernen Zucht des Dienstes zu beugen hat, so haben die Vereine vom Roten Kreuz sich lediglich in den Dienst der staatlichen, ausschließlich von Dfflitärbehörden geleiteten VeiMmndeten- und Krankenfürsorge des Heeres zu stellen. Sie haben damit „freiwillig" auf die Bewahrung eines eigenen freien Willens verzichtet! Nur nach Anweisung und Oberleitung der Heeresver waltung darf das Rote Kreuz on die Lösung der ihm ge stellten oder selbstgewählten Aufgaben herantreten. Der Umfang dieser Aufgaben ist ungeheuer groß, und gcivaltiq sind die zu-ihrer Lösung nötigen Mittel, die durch frei willige Spenden erlangt werden müssen. In der vordersten Linie der Kämpfenden wird der Dienst an den Verwundeten im allgemeinen nur von den eigentlichen Sanitätstruppen geübt. Eine Verwendung von .Krankenträgern oder -Pflegern des Roten Kreiczes wird hier nur ausnahmsweise, im größten Notfälle, von den Militärbehörden gestattet oder angeordnet. Sobald aber die Verwundeten aus dem Bereich des eigentlichen Kampfes hinter die Front, also aus dein Operationsgebiete in das Etappengebiet geschafft sind, ist die Heeresverwaltung für die von ihr ausgeübte Verwundctcnfiirsorge mehr oder Fernsprecher 21366 tungen als Ziele für feindlich Geschütze sehr wohl in Be- kracht Die weiter von Ihnen gemachte Einwendung, „daß unsere eigene Marine ähnlich Operationen vorgenommcn lxck", die den Verlust an Leib und Leben von Nichtkampsern zur Folge lxitten, läßt sich reichlich belegen durch d,e Zei- tungsmeld,mgen der letzten Noveiiwerwock-e. Unsere Be- schießung von Zeebriigge hatte die unbeabsichtigte Zer- störnng vieler PrivatlMiser, die Einäscherung ganzer (->tadt- teile, ferner den Tod verschiedener Eintvohner, sowie die Flucht der Ueberlebendcn im (befolge. Gerade heute ver öffentlicht der Marine-Berichterstatter der „Times" eine offizielle Kundgebung aus Berlin, daß die letzte Beschießung der belgischen Küste, abgesehen von einigen Toten und Ver- Mundeten, unter der Bevölkerung von Westende keinerlei Erfolg gehabt hat. Er bezweifelt allerdings die Wahrheit dieser Kundgebung, da vorher Westende als von seinen Ein wohnern geräumt gemeldet worden ivar. Jedenfalls ist so viel klar, daß sich auch unsere Schiffsartillerie um die Rechte der nichlkäiiivfenden Einwohner nicht bekümmert hat." Im „Evening Standard" äußert sich ein englischer Rechtsanwalt folgendermaßen: „Jetzt jammern die Engländer über die Deutschen, daß angeblich unverteidigte und unbefestigte Plätze beschossen seien, aber dazu Iwben wir nicht die ge nippte Berectsiignng." Ter Schreiber geht dann auf die Bestimmungen der Haager Konferenz ein und fährt dann fort: „Dnrch die Haager Konvennon vom Jahre 1007 wurde verboten, unverteidigte Plätze zu bombardieren. Damals entstand eine Meinungsverschiedenheit über den Begriff „unverteidigt". Es wurde die Ansicht ausgestellt, daß Minen allein noch nicht einen Ort zu einem „verteidigten" machten. Aber England, Frankreich, Deutschland und Japan erhoben Einspruch und setzten fest, daß, sobald Minen an der Küste liegen, diese als verteidigt gelten solle." „Brotkorb höher!" Nach Beendigung des vorigen Krieges mit Frankreich bedachte eine politische Partei uns mit dem berüchtigten Brotkorbgesetze; der jetzige Krieg droht mit diesem Gesperrte dem ganzen Volke. ES darf nicht übersehen werden, daß die Schätzung der Brotfrucht am 1. Dezember vorigen Jahres zu hoch gegriffen war: Der Erdrusch ist vielfach V-!"V2 niedriger, als erwartet wurde. Die Maßnahmen zur Streckung der Brotfrucht bis in den Herbst sind ja ganz berechtigt und durch das all- gemeine Wohl diktiert. Andrerseits läßt sich nicht in Ab rede stellen, daß sie mit einer schweren Schädigung der Landwirte verbunden sind. Dem Nutzvieh alles Getreide zu entziehen, mag ja am grünen Tische probabel erscheinen, in der Ausführung wird berechtigter Widerstand sich geltend machen. Ohne Getreideschrot ist marktfähiges und schlacht- reifes Vieh nicht zu erzielen; ohne GrieS oder Schwarz mehl gibt es keine erfolgreiche Ferkelzucht; ohne Hafer bleibt daS Kalb ein Schwächling, der später sich nicht er- weniger aus die llntefftützung der freiwilligen Kranken pflege angewiesen. Lazarett-Trupps zur Versorgung der Kriegs- und Etappenlazarette mit Pflegern, Pflegerinnen, Köchen, - - Transport-Trupps zur Wegschaffung von Ver wundeten ans vorgeschobenen Kriegslazaretten nach den Haupteürppenorte», Begleit-Trnpps zur Ausübung der Pflege bei der Beförderung mit der Bahn oder auf Schiffen^ auf Verbands- oder Erfrischungsstellen, — endlich Depot- Trupps zur Einrichtung und Verwaltung der Depmts der freiwillsipm Krankenpflege, sind die unentbehrlichen von ihr gestellten Hilfstruppen, die eine geregelte und ausreichende Venvundeten- und Krankenpflege überhaupt erst ermög- lichen. Alle diese Hilsstrnpven sind anzMverben, auszu- bilde», zu kleide» und aiiszuriisten. Die fortlaufende Ver sorgung der Kriegs- und Etappenlazarette kann durch die Depots nur gesichert iverden, wenn deren Vorräte an Laza- rettbedürfmssen jeder nur denkbaren Art unausgesetzt von der Heimat her neu aufgefüllt werden. Z" diesen Hilfsleistungen iw Etappengebiet tritt dis Gestellung vollständig eingerichteter Lazarett-Züge, wie solche von den verschiedenen Landesvereinen der deutschen Oiaue »uter Aufwendung erheblicher Mittel eingerichtet »nd der Heeresverwaltung verfügbar gemacht wurden. Am unfangreichsten aber sind die in der .Heimat für Einrichtiing. Ausstattung »nd Unterhaltung der zahlreichen Vereinslazarette, Genesiingslwime »sw. nötigen Ans. ivendungen. Zn vorstehenden lMiptsächlichsten Leistungen sind inimer noch neue weitsichtige Arbeitspläne getreten, die zu verivirk- lichen und auszubaucn sich die Vereine vom Roten Kreuz bestreben. Dahin gehört die Bäderfürsorge, die Kriegs- W'fangenen- »nd KriegsvelZtiiminelten-Fürsorge, die Stellenvermittelung.