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IO« Dr»»d«, ^aUyfig. a»»e«aÜM nicht «u»»wabrl Wahlvorbereitunyen m Sachsen ÜMesvtkltttkrlag »er NoiMea Velksvariki Die Kanöiöatenltfte Unter der Leitung ihres LandeSvorsitzeudeu, Direktor Deck, Herrnhut, hielt am Sonntag die Deutsche Volk«- partet Sachsens in Dresden ihren Landesvertretertag ab, zu dem die gewählten Mitglieder des Bertretertage» auS alle» drei sächsischen Wahlkreisen vollzählig erschienen waren. Die Tagung diente der Vorbereitung der Neuwahlen »um Landtage. Den einleitenden Bericht ttber dt« btSher -epslo» zenen Verhandlungen erstattete der LanbeSvorfltzenbe. Mit «rohem Beifall wurde seine Mitteilung entgegengenommen, »aß die Wahlkretsverbände für die Landtagswahlen wiederum eiue einheitliche Kandidatenliste der Deutschen Bolkspartei für das ganze Land ausstellen wollen, wie das bet den Wahlen des Vorjahres erst- malig und mit vollem Erfolg erprobt worden war. DaS Er gebnis der Einzelaussprache über die Kaubidatenfrage war die einheitliche Aufstellung deS folgenden LandeswahlvorschlageS: 1. Oberbürgermeister Dr. Blüher, Dresden»' 2. Ministerpräsident a. D. Dr. Bünger, Radebeul; 8. VerbandSgeschäftsführer Voigt, Dresden; 1. Professor 0. Hickmann, Leipzig. Vizepräsident der Synode; b. Solontalwarenhändler Jseltn Schmidt, Klaue«, vor. sitzender de» LanbeSauSschnsse« des sächs. Kleinhandel«; «. Stubienrat Hardt, Lübau; 7. vergdirektor a. D. Lippe, Borna; 8. Buchhändler und Verbandsvorsitzeuder Huhn, Colditz; 2. Generalsekretär Dieckmann, Dresden; 10. Syndikus Dr. Frucht, Chemnitz; 11. Winkler, Leipzig, Leiter des GaubildungSamteS im Deutschnattonalcn Handlungsgehilfenverband; 12. Retchsbahninspektor Spranger, Zwickau; IS. Innungsobermeister Stadtverordnetenvorsteher Lunze» Bautzen. Diese Liste bedeutet die nahezu unveränderte Wiederher stellung der volksparteilichen Kandidatenliste des Vorjahres. Der vierzehnte Platz der Liste wurde einer Frauenkandidatur Vorbehalten. Auf dem 15. Listenplatz steht Fabrikant Kunze, Lnnaberg-Buchholz. Die weiterhin angenommenen Vor schläge der Wahlkreisvcrbände für die Besetzung der weiteren Listenplätze stimmen im wesentlichen ebenfalls mit der vor jährigen Landesliste der Volkspartei überein. Das Referat über die Arbeit der LandtagSsraktton und über die politische Lage erstattete sodann Oberbürgermeister Dr. Vlüher. In großen Zügen entwickelte der Redner nochmals daS Bild der Tätigkeit des jetzt aufgelösten Sachscnparlaments. Wenn die Arbeit des Parlaments ungenügend und unbefrie digend gewesen sei, so sei eines der Hauptursachen hierfür die bedauerliche Zersplitterung im nichtsozialt- siischen Lager gewesen. So sei das Ergebnis der vor jährigen Landtagswahlen die Ursache dafür gewesen, daß die unter Ueberwtndung größter Schwierigkeiten gewählte bür- gerltche Regierung Bünger keine aktionsfähige Landtags- Mehrheit hinter sich gehabt habe. Die immer größer werbenden politischen Spannungen führten schließlich dazu, bah am 18. Februar die erste bürgerliche Regierung Sachsens von Nationalsozialisten und Deutschnationalen auf der einen und Sozialisten und Kommunisten auf der anderen Sette gestürzt wurde. Alle Bemühungen der Deutschen Bolköpartei, danach eine neue, arbeitsfähige Regierung auf die Beine zu stellen, sind letzten Endes erfolglos geblieben; es blieben auch die an daß Zustandekommen deS neuen Kabinetts Schteck geknüpf. ten Hoffnungen unerfüllt. Wiederum waren eS hier die Nationalsozialisten, die der eben gebildeten neuen Regierung die Arbeitsmöglichkeit dadurch nahmen, baß sie dem sozialistischen Auflösungsantrag ihre Stimmen gaben. Dr. Blüher skizzierte sodann die bedeutsamen sachlichen Aufgaben des neuzuwählenden Landtags und forderte dazu auf, alle Kräfte im Bürgertum anzuspannen, um diesen dem sächsischen Volke in einer Zeit schwerster wirtschaftlicher Not von den sozialistischen Linksparteien und den Nattonalsozia- sisten aufgezwungenen Wahlkampf zu gewinnen. DaS Bürgertum müsse erkennen, daß sein größter Feind die Zersplitterung in den eigenen Reihen sei. Unter allen Umständen müsse verhindert werden, baß neu auf tretende politische S o n b e r g r u pp en, wie die sog. Volk«, nationalen oder der Bolksdtenst, diese» Uebel der bürgerlichen Partetzersplitterung noch vergrößerten. — Die Deutsche Volkspartei werde auch in Zukunft jegliche einseitige Interessenvertretung ablchnen. Mit Bedauern stellte der Redner fest, daß sich die Deutschnationale Bolkö partei dem von der VolkSpartet angeregten und von allen anderen bürgerlichen Parteien grundsätzlich bejahten Ge danken einer bürgerlichen Zusammenarbeit im Wahlkampf «erschlossen habe. Die Bolköpartei »erde aber »eile« bemüht »leibe«, die parteipolitischen Gegensätze in ber bürgerlichen Politik anch in diese« Wahlkampfe günzlich »nrstckznstele» »». annste« ihre» Kampfes für die Stärkung ber bürgerlichen Ge» samtsront gegen die Gesahreu des Sozialismus und National» sozialiSmus. In vertraulichen Ausführungen legte sodann General- sekretär Dieckmann den OrgantsationSplan für die Durchführung ber Landtagswahl vor. Unter allseittger Zustimmung betonte er, daß die VolkSpartet tS nach wie vor ablehne, den Wahlkampf mit den Mitteln und Methoden deS politischen Rechts- und Linksradikalismus zu führe». An die Referate schloß sich eine rege Aussprache an, in ber Administrator von Larlowitz, Wurzen, für die Landwirt schaft und Stadtverordnete Frl. Zabel, Leipzig, und Frau Dr. Hertwig-Bünger, M. ü. R., Radebeul, für die Frauentnteressen eintraten. StadtverwaltungSbirektor Nöti ger, Dresden, und Reg.-Rat Dr. Berger, Döbeln, be kundeten erneut das Vertrauen der Beamtenschaft zur BolkS- partet. Dr. Schneider, M. d. R., Wachwitz, und Direktor Rüth, Dresden, wandten sich gegen das Verhalten der Natio nalsozialisten. An der wetteren Aussprache beteiligten sich Reichstagsabgeordneter BrüntnghauS, Chemnitz, und Stuöienrat Hardt, Löbau. Landtagsvtzepräsident Prof. 0. Hickmann bedauerte, daß nun auch in Sachsen ber Christlichsoztale Volksdienst die Zahl ber Par teien noch vermehre. Mit Rücksicht auf die besonderen säch sischen Verhältnisse, bei denen die Belange der evangelischen Kirche und der christlichen Kultur stets zuverlässig vertreten worden seien, bedeute die angekünbigte Svlitterliste deS sog. Volksdienstes einen unverantwortlichen Versuch. Als letzter Redner zeigte Ministerpräsident Dr. Bünger unter hem lebhaften Beifall ber Versammlung nochmals die große« Gefahre« ber bestehende« «»d eiuer weiteren bürger. lichen Zersplitterung auf. DaS politische Gebot ber Stunde sei die Sammlung aller bürgerlichen Kräfte zur Abwehr deS Marxismus und Radikalismus. Diese Ziele stellte auch Oberbürgermeister Dr. Blüher in seinem Schlußwort noch mals besonders heraus. Unter herzlicher Zustimmung der Versammlung sprach sodann Ministerialrat Dr. Schettler dem Landesvorsitzenden Direktor Beck den Dank ber Partei für seine tatkräftige und gerechte Führung der Verhandlungen über die Kandidatenliste auS. Unter dem lebhaften Beifall de» LanbeSvertretertageS schloß er dann die Versammlung mit dem Appell, nunmehr an die Arbeit z» gehen »nm Wohle und Heile des Landes. Dte »emokrattfchen Kanötöatrn tn Vftfachfe« Der Ostsachsentag ber Deutschen Demokratischen Partei, -er am Sonntag unter starker Beteiligung aus dem ganzen Wahlkreis zusammentrat, hat im wesentlichen wieder die Kandidatenliste der letzten Landtagswahl aufgestellt. An ber Spitze stehen Staatsminister a. D. Dr. Dehne, Rechtsanwalt Prof. Dr. Kästner, Bürgermeister Dr. Koltzenburg, Zittau, und Bundesdirektor Schubert vom Sächsischen Ge- meindebamtenbund. Eigene Listen -er Chriftlichsozlalen Dresden, 1. Juni. Die Berliner Reichsgeschäftsstelle de» Christlich-sozialen Bolksdienstes teilt mit, baß der Christlich soziale Volksdienst für die Landtagswahlen im Freistaaie Sachsen selbständige eigene Listen aufstellen werde. Die Spitzenkandidaten werden in einigen Tage» bekanutgegebe«. Sanbesparteilag »er Nmt»iwlseztM»eii Große Kunösebung in Plauen Drahtbericht unseres «ach Plauen entsandten dl.-Redaktiousmitgliedes Plauen erlebte am Sonnabend und Sonntag einen noch nicht gesehenen Zustrom von Gästen. Allein 15 WO national sozialistische Braunhemden gaben sich ein Treffen, und dazu kamen die vielen Tausende von Parteianhängern und Schau lustigen. Kein Wunder, daß diese politische Veranstaltung dem ganzen Sonntag in dem alten schönen Plauen das Ge präge gab und alle Plauener, gleichviel welcher politischer Färbung, stark interessierte, so daß das Bild aus den Straßen und in den Lokalen, vor allem bei den Umzügen am Sonn abend und Sonntagnachmittag, das eines Volksfestes war. Natürlich machten die Kommunisten am Sonnabend Ver suche, die machtvolle Demonstration ihrer Gegner zu stören und ihrerseits Umzüge zu bilden. Aber die Besonnenheit der Festteilnchmer sowie die zahlreich aus Dresden und Chemnitz herbeigehvlten Polizeiaufgebote erstickten diese Provokationen von vornherein. Zu ernsten Zusammenstößen ist es nicht ge kommen. Gauleiter Mutsch mann wurde ganz leicht ver wundet. Der Gautag wurde am Sonnabendabend cingeleitet durch einen imposanten und romantischen Fackclzug, an dem schon viele Tausende der Hitlerjugend und der Sturm abteilungen teilnahmen, und durch Begrüßungsabende tn den drei größten Plauener Sälen. Dort sprachen der ReichStagS- abgeordnete Gregor Straß er sowie die sächsischen und thüringischen Landtagsabgeordneten und der Ringführer der Hitlerjugend, Gruber (Plauen). Dte eigentliche Arbeit wurde am Sonntagfrüh begonnen durch eine ganze Reihe von parallel laufenden Sonber- tagungen, die unter fachkundiger Leitung ber Besprechung von Speztalfragen dienten. So leitete Dr. Ben necke (Dresden) eine Pressctagung für die Pressewarte der Partei: für Stadträte und Stadtverordnete fand eine Gemeinde- vertrctcrtagung; für Gewerkschaftler und DNHB. eine Ge- werkschaftStagung; für Ortsgruppcnftthrer, Propaganda- und Pressewarte eine Organisations- und Propagandatagung statt. Anberorts hatten sich die Lehrer und die Landwirte zu einer intimen Besprechung ihrer Sonderinteressen versammelt. Zur gleichen Zeit nahmen die Sturmabteilungen Auf stellung zur Besichtigung . Heldenehrung und Fahnenübergabe. Der vorgesehene Schützcnplatz reichte nicht auS, um die ge waltigen Masten aufzunehmen, und so begab man sich auf den größten Plauener Sportplatz. Kür dte große Oeffentltchkett bildete den Höhepunkt der ganzen Gautagung natürlich der grobe Festzug, ber mit seinen etwa 12 000 Teilnehmern durch alle größeren Straßen Plauens führte und besten Vorbeimarsch X Stunde dauerte. Die Be wohner hatten reich geflaggt und überschütteten die stramm und diszipliniert vorbetmarschierenden Braunhemden, zumeist Jugendliche, mit einem üppigen Blnmenregen. Stürmische Beifallskundgebungen der teilnehmenden Masten und Heil rufe gingen unter in den Marschweisen ber zahlreichen SA.- Kapellen. Aber das all war nur der Auftakt zu dem Hauptkongreß, ber wegen der ungeahnten Mastenbeteiligung mit einer Ver spätung von über IX Stunde in ber Festhalle am Schützen- platz begann. Hitler wurde mit begeisterten Beifall», begrüßungen empfangen. Gauleiter M »tschmann begrüßte die etwa 8000 Mann stark* Festversammlung» besonders aber Hitler und sein« alte» Kampfgenossen GSbbejZ« Großer, General v. Epp und Betz. Mit Genugtuung sah der Redner zurück auf die Vergangenheit, mit Zuversicht blickte er auf dte Zukunft. NeichStagsabgeordneter Straßer gab die Parole bekannt, unter der tu Leu Wahlkamps gezogen werden soll. Er griff den Liberalismus an, da er es nicht verstanden hätte, die Kräfte des Volkes so zu mobilisieren, daß sie den SchicksalS- kampf des Weltkrieges hätten bestehen können. Straßer machte der Negierung Bünger den bekannten Vorwurf, daß sie dem Aoungplan durch Gradnauerim Reichsrat zugestimmt hätte. Er betonte ausdrücklich, daß an dem Tage, an dem die Nationalsozialisten zur Regierung kommen würden, die Aoungplangesetze außer Kraft gesetzt werden würden. StraßerS Kritik an dem Kabinett Schi eck wurde den Tatsachen nicht gerecht. ES kam zur Landtagsauflösung nicht, wie Straßer sagte, weil Schicck prinzipielle Forderungen (vor allem im Hinblick auf Gradnauer) ablehnte, sondern weil die National sozialisten speziell die Besetzung des Arbeitsministe riums mit einer ihnen nahestehenden Persönlichkeit ver langten. Straßer forderte dann zu radikalem Kampfe auf: „Kamps dem Marxismus, Kampf dem Liberalismus in offeuer, brutaler Form bis zur Vernichtung der Gegner!" Dann sprach der bayrische Landtagsabgcordnete Schemm über Idealismus und Nationalsozialismus im Gegensatz zum Marxismus. Auch er erhob schwere Angriffe gegen alle Par- teien der Linken und der Mitte. Man trage ein falsche» Staatsbilü in sich. Die Ideale des Nationalismus seien: „Raste, Führer, Wert, Religion." Ohne diese Ideale gebe eS kein Volk und keine hochwertige Menschheit mehr. Der Nationalsozialismus sei medizinisch ausgedrückt ein fieber- erregendes Mittel, um die Krankheit zu bekämpfen und zu heilen, die heute durch daS Volk schleiche. Die Temperatur sei auf 80 Grad gestiegen. Der Redner schloß: „Das Fieber steigt, die Krise ist da!" General v. Epp (M.-. R.) sprach über Politik und Wehr willen in humorvoller, aber ganz radikaler Weise. „Wenn das Volk marschiert — wenn es sein muß, auch ohne Gewehre —, dann schafft bas Volk sich wieder die Wehrfähigkeit. Darauf war seine Rede abgestimmt, und deshalb übte er natürlich auch seine scharfe Kritik am gegenwärtigen Reichswehr- Ministerium. Reichstagsabgeordneter GöbbelS berichtete ttber den gegen ihn angestrengten Prozeß wegen Beleidigung des Reichspräsidenten. Zum Schluß ergriff Adolf Hitler selbst das Wort. Er führte aus, nur ganz wenige Deutsche feien mit den heutigen Zuständen zufrieden. Der Weg, der zu gehen sei, werde heut langsam Tausenden von Deutschen sichtbar. Nicht von oben herab, sondern aus dem Volke her aus bilde sich ein neuer poltttfcher Machtfaktor. Alle Macht gehe vom Volke au«. Welcher AuSbrucksformen es sich da bei bediene, da« sei eine Sache, dte die Regierung nicht« an» gehe. Diesen Bolkswillen wolle dte Nationalfozialisttsche Partei zum Leben bringen. ES sei eine Organisation ent standen, die mehr sei als eine politische Partei. Es sei eine Organisation des deutschen Volkes an sich. Sie sei entstanden nicht als Klassenbegriff, sondern aus Menschen, aus Raste und Blut. Daß sie entstehen konnte, sei bas deutsche Wunder der letzten zwölf Jahre. Mit dieser Aussprache war der Kongreß beendet. Die Ansprache Hitler« wurde, ebenso wie dte übrigen Reden, mit brausender Begeisterung anfgeuomme«.