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Freiberget Anzeiger V" ..... und - , -.v TsgeVllttt Verantwort!. Redactcur: Karl Julius Frotscher in Freiberg. Erscheint täglich früh 4 Uhr, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. — Preis.halbjährlich 22'/» Ngr. Inserate die gespalt. Zeile 5 Pf. Kg. 117. Montag, den 1. Oktober 184^ . - - — » > i „> O,,WW Patitisches. gcn werden. ES war daher hier der-Zweifel entstanden, wer in Er- mungcn über das Kirchen- und Schulwesen. AuS den Protokollen Demo, 26. Sept. Der Lentralausschuß der ersten zur Revision der Verfaffungsurkunde hat soeben seinen Bericht II. Innern gefesselt und zerstückelt, auch nach Außen schwach und iy seinen Erzeugnissen anderen Nationen fort und fort zins- und tribut- Dresden, 28. September. Nach dem Wahlgesetze sollen bekannt- fähig bleibt, lich in Städten auch drei Stadtverordnete zum Wahlausschüsse gezo- deshalb anfragendc Stadtrath dahin beschicken, daß auch hier wie bei Ergänzung der übrigen städtischen Deputationen zu verfahren und daher aus der Mitte der Bürgerschaft eine Wahl zu treffen sei. — Der geheime Regierungsrath Lucius wird, zuverlässiger Nachricht zu Folge, KrciSamtmann in Leipzig. In der königl. Gemäldcgalleric ist gestern während der Nachmit- tagsstundcn ein kleines Gemälde von Gabriel Metzu entwendet wor den. Das Bild stellt eine junge sitzende Frau in grauer Kleidung, welche einen Brief lieft, vor und ist 10 Zoll hoch, 8 Zoll breit und auf Holz gemalt. Aus Gotha vom 24. Sept, berichtet die Nationalzcitung: Die Thcilnahme über den Hingang v. Trützschler's, der seine Kindheit und Jugendzeit bei uns verlebt und Jedem ein edles, liebevolles Her; cntgcgcntrug, giebt sich noch immer in allen Klassen der Gesellschaft auf das lebhafteste zu erkennen, und sein lithographirtcs Bild auS seinen letzten Lebenslagen, welches kürzlich fcilgcbotcn ward, hat in ganz Thüringen reißenden Abgang gefunden. Die Gattin Trützsch- lcr's, welche ihren Mann schwärmerisch liebte, befindet sich in einem höchst bedaucrnswcrthen Zustande, da ihr kein tröstendes Wort von ihrer eigenen Familie zu Theil wird, welche vielmehr, erzaristokratisch gesinnt, über den Todtcn, selbst in Gegenwart der Gatlin, das Vcr- dammungsurthcil fällt. Kein Wunder, wenn dieselbe in der letzten Zeit der Verzweiflung und dem Wahnsinne nahe gekommen. — Ob gleich die Volksversammlungen bei uns, wie in ganz Thüringen, jetzt ruhen, und auch die politischen Vereine nur spärlich besucht werden, so sind doch die Ideen, welche das Jahr 1848 geweckt, rief in das Herz der Bevölkerung Thüringens gedrungen, so daß jetzt jeder Ta gelöhner, mit Wärme von den öffentlichen Zuständen spricht, ja Wuch und Ingrimm sein Gesicht färben, wenn man den Jammer der jetzi gen Verhältnisse berührt. — In unserem benachbarten Arnstadt war dieser Tage eine großartige Versammlung der Landwirthe Thüringens, aber unwillkührlich sprang man in den Bcrathungcn von den land- wirthschaftlichen Interessen auf die politischen über, und goß seinen Unmuth darüber aus, daß das deutsche Vaterland trotz seines reichen gesegneten Bodens doch nimmermehr zu dem gewünschten Wohlstände gelangen werde, so lange cS durch dynastische Interessen in seinem des Ccntralausschusses ersieht man, daß die Debatten diesmal äußerst lebhaft waren und fast bei sämmtlichen Artikeln zu mehr oder weniger durchgreifenden Aenderungen führten. Bei Art. 11 ist hinzugefetzt: „Die Religionsgcscllschastcn, welche keine Korporationsrechte haben, können diese Rechte nur durch besondere Gesetze erlangen." In Art. 13, wonach die Bekanntmachung der Anordnungen der ReligionSge- scllschafren nur den allgemeinen Beschränkungen unterliegen soll, ist diese Bestimmung auf kirchliche Bekanntmachungen eingeschränkt. Artz" 17. „Die Wissenschaft und ihre Lehre ist frei" ist gestrichen. Art. 18, im Urtel also lautend: „Der preußischen Jugend wird durch ge nügende öffentliche Anstalten das Recht auf allgemeine Volksbildung gewährleistet" ist folgendermaßen reformirs: „Für die Bildung der . Jugend soll durch öffentliche Schulen überall genügend gesorgt wer den." In Art. 20 ist der Satz der Verfassungsurkunde: „Die öf fentlichen Lehrer haben die Rechte der StaatSdiener" gestrichen! Im Art. 21 hat die Commission die Sache umgekehrt. Nach dem Texte der Urkunde stellen die Gemeinden die Lehrer an, welche vom Staate approbirt sind, nach dem Kommissionsvorschlage stellt der Staat die Lehrer an, „unter gesetzlich geordneter Betheiligung der Gemeinden." Im Art. 22 hat der Satz der DerfassungSurkunde „In der öffentlichen Volksschule wird der Unterricht unentgeltlich A- thcilt" durch die Kommission eine Beschränkung auf „die Kinder »H- bcmittcltcr Eltern" erhalten. — Die Kommission für Handel untz Gewerbe in der zweiten Kammer hat einen Bericht von zwölf Dyuk- bogcn über die Verordnung vom 9. Februar, betreffend die Errich tung von Gewcrbcräthen, erstattet. Sic beantragt: „Die Kammer . wolle ihre verfassungsmäßig erforderliche Genehmigung ertheilen." Mrubcrg, 23. Sept. Die Regierung von Mittelfranken hat sich gemüßigt gesehen, an die Distriktsschulinspcctionen zur Mittheilung an die Localschulinspectionen und Schullehrer ein Rescript zu erlassen, worin es heißt, daß man im Hinblick auf daS freie AssoeiationSrecht gegen die auf den 26. bis 28. d. M. dahier stattfindende Versamm lung sämmtlichcr Lehrer von Deutschland durchaus nichts einzuwenden habe, jedoch darauf scfthaltcn müsse, daß durch den Besuch dieser Versammlung weder der Schulunterricht noch der Kirchendienst in irgend einer Art eine Störung erleide. DaS heißt mit anderen Wor- mange ung von Stadtverordneten deren Stelle zu ersetzen habe. Nach 11-23 erstattet. Diese Artikel beschäftigen sich mit dm Bestim- emcr soeben e.ngegangencn Krc.sdwectonalvcrordnung wird nun der über das Kirchen- und Schulwesen. Aus d-n