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Dresdner Journal : 28.08.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187508285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18750828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18750828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-08
- Tag 1875-08-28
-
Monat
1875-08
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Journal : 28.08.1875
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IN. Nö ZNI »II eS. er cer i bc- rth, 0, izen n tter- dte« etter- die«. »» ^dvnavinkutsprel»« I» ss»»»«» Siaeick,» L»tek»: Itttirliodi: . . . 18 Is»r)c >^^LKrIiok: 4 KO ?s. KimiUop Nummern: 10 ks. cto» a«nt»ot»«» lieickv« tritt l'o»t- naU 8t«inpvIr.nxcU>U2 iiio»«. I »>iv i»t<» »pi«l r t'üc «ton li»um piuer ^««^»Ilcncn ketitrsilv: 20 kl. Ontor „iciu^«!»»llt1i" Uiv KO kk. Lrsvllelu«»r 1'LjklieU mit Xu»o»Um» Uvr 8ovn- und »isrts^s, , ^ds»U» für äe» kol^soäe» 1'»^. Dres-utrHonnml. Verantwortlicher Nedaetcnr: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. 'l»ii«r»t«»»»»KUw» »u»»Lrt,r l.«ix»tU: F>. Lr<^»<i«tett«r, 6ommi»üooLr ä« Orvsäovr UonriuN»; evvnd»».: /^ort, L»n>dui-».»«U» » X.: /taa«»»»/»«» ko-t«'; 8«rN» Vi»»H»md«ir^-rr»,-l^ip»i^ - ^»»»LtLrt ». N.- Vlüv-d«u .Vu«««, V»»M» § </»»/ , // .t/krkl/it,' Sr»m«u Sc^t«-tte, Sr«»l»»: itiiiiiUi; Ck»wiuc» /^r. kmat, n A' ^<i, Aer'«!dv u. 6. //errma»»«»« liuoUti , V-liuLeU c)«., OvrUtii ll»a»«r,r! l>'. k»rt»: ^/tt« «u, IxrM«, L^»«r <s Oo., >t»UU«rt: Da^s <e t7o., /- L^re«dA«,, Vi«: ^1. Oxprttt. N»r»»«x«derr Lüm^I. Lrpsäitio» Us« vr«»ä»«r docu-n»!», Oiosclcn, K1i«r^»r8ld«ll»tru»»« Ho. 1. Amtlicher Theil. Dresden, 27. August. Ihre Majestät die Köni gin-Mutter von Schweden sind gestern Abend von Salzburg hier eingetroffen und im „Hotel Bellevue" abgetreten. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Leipzig, Freitag, 27. August, Mittags. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die heutige außerordentliche Generalversammlung dec Actionäre der Leipzig- Dresdner «isenbahngesrllschaft hat bezüglich des Baurs der Strecke Brüx-Moldau den Antrag des Direktoriums mit 2499 Stimmen angenommen. Anwesend waren 1979 Actionäre. Wien, Donnerstag, 26. August, Abends. (W. T. B.) Nach der heutigen Nummer der „Politischen Korrespondenz" begeben sich der österreichisch-un garische Generalconsul Wassitsch und der deutsche Generalconsul Lichtenberg von Ragusa aus dem nächst auf den Schauplatz ibrer Wirksamkeit in dem insurgirtcn türkisch n Gebiete. Lon Abord nung des russischen Generalkonsuls Ionin zu gleichem Zwecke sei wegen der GcsundheitSverhält- nissc desselben Abstand genommen worden. Gegenüber einer bezüglichen Meldung des Pa riser Journals „Bien Public" erklärt die „Poli tische Korrespondenz", daß in Bezug auf den Auf stand in der Herzegowina eine österreichische Cir culardepesche überhaupt nicht existire. (Vgl. unsre Wiener Korrespondenz unter „Tagesgeschichte".) Ragusa, Freitag, 27. August. (W.T.B) Ein türkischer TranSportda npfer mit Achmet Pascha und 2 Bataillonen an Bord ist hier angekommcn. Der Kommandant verlangte, obwohl der Trans port für Klrk bestimmt ist, hier zur Ausschiffung zugelassen zu werden, waS wegen Unregelmäßigkeit der Papiere und aus SanilätSrückfichten verweigert wurde Der Kommandant verhandelt mit dem hie sigen Vertreter deS türkischen Konsulats. Agram, DoimerStng, 2«. Anqnst, Nachmittags. (W.T.B.) In der heutigen Landtagssitzung wurde von dem Aba. Makanec (von der nationalen Partei) die Interpellation an den BanuS gerichtet, ob der selbe geneigt sei, noch im Laufe der gegenwärtigen Session Geldmittel zur Unterstützung der Flücht- linge aus der Herzegowina und auS Bosnien vom Landtage zu verlangen, und ob und in welcher Weise der BanuS zu erreichen beabsichtige, daß aus Gründen der Humanität den Verwundeten in der Herzegowina und in Bosnien die erforder liche ärztliche Pflege und Unterstützung zu Theil werde. (Vergl. unter „Tagcsgeschichte.") Buda-Pest, Donnerstag, 26. August, Abends. (W. T. B.) Der „Pester Korrespondenz" zufolge entbehrt die vom „Prsti Naplo" gebrachte Nach richt, die Regierung werde bei Eröffnung des Reichstags eine Vorlage wegen Convertirung der 153-Millivnen-Anleihe einbnngen, jeder Begrün dung. Madrid, Donnerstag, 26. August, MorgrnS- (W.T.B.) Nach einem hier eingegangenen officrellen Telegramm des Generals Martines Campos ha- ben die Carlistischen Anführer in Seu-de-Urgel die Uebergabe des Forts unter der Bedingung des freien Abzuges der Garnison angeboten. Mar- tinez CampoS hat dieses Anerbieten abgelehnt, und dauern die Unterhandlungen deshalb noch fort. Madrid, Donnerstag, 26. August, Mittags. (W. T B.) Nach weiteren hier eingetroffenen officiellen Nachrichten ging den Verhandlungen zwischen General Martine» CampoS und Lizarraga in Seu-de-Urgel ein am 23 d von den Belagerten unternommener heftiger Ausfall voraus, der von den Regierungstruppen zurückgeschlagen wurde. Am darauf folgenden Vormittag wurde dann ein Waffenstillstand von Lizarraga nachgesucht, wobei derselbe indeß erklärte, daß er eventuell fick bis aufS Aeußerste vertheidigen werde. General Mar tinez Campos hat seiner neuesten Meldung hinzu- aefüat, daß er keinen Sturm unternehmen, sondern fortfahren werde, die Forts zu blokiren; er hoffe, ohne weiteres Blutvergießen die Belagerten in Kürze zur Kapitulation zu nöthigen. Konstantinopel, Donnerstag, 26. August, Abends. (W.T.B.) Der bisherige Präsident deS TtaatSraths, Mahmud Pascha, ist heute als Groß- wefir installirt worden. Zum Präsidenten deS StaatSraths ist Server Pascha ernannt worden. Tagesgeschichte. Dresden, 27. August. Se. Majestät der König geruhten heute früh 7 Uhr die I. Jufantcriebrigade Nr. 45 auf dem Excrcirplatze der hiesigen Garnison zu besichtigen. Allerhöchstdicselbcn, zu Wagen vom Hof lager Pillnitz kommend, stiegen am Aufgange zum Excrcir- platzc an Hecht's Weinberg zu Pferde und begaben Sich von dort nach dem Uebungsplatze, woselbst die Brigade, welcher für die Dauer der Brigadeübungen das am 24. bj«. von Freiberg Art eingetroffene I. Jägerbataillon Nr. 12 und eine Fyldbatterie des 1. Feldartillerieregimcnts Nr. 12 zugetheilt worden, südlich der alten hohen Schanze in Rendczvousstellung in einem Tressen, Front nach der Straße, ausgestellt war. Sr. königl. Majestät folgten Ihre königl. Hoheit Prinzessin Georg zu Pferde mit dem, dermalen am hiesigen königl. Hofe weilenden Herzog v. Coimbra königl. Hoheit, Höchst- welcher von 2 seiner Adjutanten begleitet war. Stach dem Abreiten der Front fand ein Exerciren der Bri gade im Feuer nach der weiter unten folgenden Dis position Statt, zu welchem Zwecke die Truppen nach dem Hellererercirplahe, Front nach Norden, nach und nach entwickelt wurden. Der Feind war markirt. Ein Vorbeimarsch der Infanterie in Compagniesrontcn, der Batterie in Batteriefront, schloß das Exerciren. Nach der hierauf von Sr. Majestät dem Könige gehaltenen Kritik, zu welcher die anwesenden Offiziere zu ÄUcrhöchst- demselben vor die Front der inzwischen wieder in Rendez- vousstellung in einem Treffen ausgestellten Brigade be fohlen wurden, fand ein Abreiten der Brigadefront vom linken Flügel Statt, worauf Sc. königl. Majestät mit den anwesenden höchsten Herrschaften und Gefolge nach der Residenz Sich begaben. Weitere Besichtigungen sind für die nächsten Tage allerhöchst angeordnet. Disposition. Ein auf der Radeburger Straße im Vorrücken gegen Dresden begriffenes Nordcorps hat mit seiner Avantgarde am 2«. August Abends Rähnitz erreicht und Vortruppen auf die Hellerbcrge vorgeschoben (die feindliche Abthcilung — markirt). Von einem Dresden besetzt hallenden Süocorps erhält eine Brigade — die t. Jnfanteriebrigade Nr- 4b — verstärkt durch eiu Jägerbataillon — das 1. Jägerbataillon Nr- 12 — und eine Batterie — die b. Batterie des 1. Feldartillerieregi ment Nr 12 — am Morgen des 27. August den Auftrag, sich in den Besitz der Hellerberge zu setzen und Recognoscirungsad- theilungen in der Richtung auf Radeburg vorzuschieben. >. M oment. Die Avantgarde der Brigade, das i. Jäaer- batnillon Nr 12, erhält, nachdem sie den südlichen Theil des Artillerieexercirplatzes erreicht hat, Feuer von einer auf dem Hellerbcrge eufgefahrenen feindlichen Batterie. Oie Brigade entwickelt sich unter dem Schube der durch die Batterie unterstützten Avantgarde auf dem südlichen Theile des Artillerieexercirplatzes. . Moment. Da- 2. Grenadierregiment Nr. 101 erhält dcu Befehl, zum Angriff deS HeUtrdcsilä- vorzuaehen. DaS JtgMmlaillon und die Batterie haben den Angriff nach Kräf ten hu unterstützen. Der liuke Flügel deS 2 Grenadierregiment- Nr 101 wird, nachdem er der feindlichen Stellung biS auf etwa »oo Schritt nah« gekommen ist, von vier feindlichen EScadronS angegriffen. Der Cavalerieangriff wird abgewiesen. 8 Moment Das 2. Grenadierregiment Nr. 101 und das Jägerdataiüon gehen nach ergiebiger Feuerwirkung zum Stmm auf das Helle, desilä vor und setzen sich in Besch deS» selb«« DaS Jägerbataillon und das 8. Bataillon 2. Grena- di.negiments Nr. 101 werden gesammelt, das l. und 2. Ba- taiEon mit der Verfolgung beauftragt iS. Moment. Das 1. und 2. Bataillon 2. Grenadier- regünentS Nr ^01 stoßen bei weiterem Vordringen ans über- lc-yie feindliche Kräfte und werden wieder zurückaedrängt. Das Leibgrenadienegiment Nr. 10» erhält den Befehl zu Auf- naGnc einer Flankenstelluug am Ostrande des Attillericexer- cirplayeS zu nehmen - b. Moment DaS 2. Grenadierregiment Nr. 10t und daß Jägerbataillon werden vom Üeibgrenadierregiment Nr. wo und der Batterie ausgenommen Das 2. Grenadierregiment Nr. 101 seht sich -n v.balo» des linken Flügels des Leibgre- nadierregiments Nr WO, das Jägerbataillon «n «vkslou des rechten Flügels des genannten Regiments. «. Moment. Der Feiud debouchirt ans dem Heller- desilä und greift daS Leibgrenadierregiment Nr. lOO an. De- seasivgefecht Der Angriff des Feindes wird abgewicsen. Allgemeine Offensive, welche der Feind durch einen Cavalerieangriff gegen di« rechte Flanke ausiuhalten sucht. Präsentiren. Anmerkung Das Holz am Westrande des Artillerie exercirplatzes wird selbst für Tirailleure als unpassirbar an genommen. Dresden, 27. August. Heute Nachmittag 6 Uhr 10 Minuten werden Sc. Majestät der König, mit den, commandirenden General, General der Infanterie Prinzen Georg königliche Hoheit, und begleitet vom Kriegsminister General der Cavaleric v. Fabrice, dem königlichen Gcncraladjutanten Gencrallieutenant Krug v. Nidda, dem Obcrstallmeister Obersten ü I» mriw der königlichen Adjutantur Senfft v. Pilsach rc. von hier imch Leipzig Sich begeben und im dortigen königlichen Palais Nachtquartier nehmen. Ebendaselbst wird, vom Jagdschloß Glienicke kom mend, Abend 10 Uhr 54 Minuten der Generalfcldmar- schall und Gencralinspectcur der III. Armeeinspcction Prinz Friedrich Karl von Preußen, königliche Ho heit, zu mehreren allerhöchst angeordneten Besichtigun gen von Theilen des XU. (königl. sächsischen) Armee corps eintrcficn und gleichfalls im königlichen Palais Wohnung nehmen. Se. königliche Hoheit wird von dem Chef des Stabes der Armeeinspcction Oberstlieutenant v. Geißler, dem persönlichen Adjutanten Rittmeister v. Borcke und dem Adjutanten der Armecinspection, Prcmierlicutenant v. Witzleben begleitet sein. Zur Dienst leistung zu Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich Karl sind hierscits befehligt der etatsmäßige Stabs offizier im 2. Fcldartillericregimente Nr. 2r!, Major Müller und 1 Subalternoffizier. Die Besichtigung der 4. Jnfantcriebrigade Nr. 48 bei Leipzig wird den 28. d. Ak. Vormittags Statt finden. Dresden, 27. August. Vom Gesetz- und Ver ordnungsblatt für das Königreich Sachsen ist das 9. Stück vom Jahre 1875 in der Ausgabe be griffen. Dasselbe enthält: Nr. 57) Bekanntmachung vom 29. Juni d. I., die Bewilligung einer in den Statuten der Spar- und Creditbank zu Glauchau, ein getragener Genositnschast, enthaltenen Ausnahme von bestehenden Gesetzen betreffend; Nr. 58) Bekanntmachung vom 29 Juni d. I., die Bewilligung einer in den Statuten des Spar- und Vorschußvcrcins zu Leubsdorf, eingetragener Genossenschaft, enthaltenen Ausnahme von bestehenden Gesetzen betreffend; Nr. 59) Bekanntmachung vom 17. Juli d. I., die Aufhebung des Gerichtsamts Gottleuba betreffend; Nr. 60) Bekanntmachung vom 26. Juli d. I., eine Anleihe der Chemnitzer Societäts- braucrei zu Altendorf betreffend; Nr. 6l) Verordnung vom 26. Juli d. I., die Aushebung der auf das Feil FtlttUeton Redigirt von Otto Banck. Rückblick auf die Ausstellung älterer kunstgewerb licher Erzeugnisse zu Dresden. Von 0». A. v. Eye. (Fortsetzung aus Nr. 198.) Die enge Verbindung, in welcher wir schon bei den Trinkgeschirren die Malerei mit dem Glase fanden, recht fertigt an dieser Stelle die nähere Betrachtung der be malten Scheiben vor den Fenstern des ersten und des großen Saales, wo auf en^cm Raume sowohl der Zeit nach wie in Bezug auf die Orte der Entstehung eine weite Uebersicht geboten wird. Die erste urkundlich be zeugte Anstalt für Glasmalerei auf deutschem Boden finden wir im bayerschrn Kloster Tegernsee bereits im Beginn des II. Jahrhunderts; dir Dom zu Augsburg enthält noch heute figürliche Darstellungen: Könige und Propheten des alten Testamentes in mehr als Lebens größe, welche alle Merkmale der Kunst des 12. Jahr hunderts tragen. Aus dem 13. sind Glasmalereien ziemlich häufig anzutrrffen; die älteste der hier ausge stellten (Nr. 32 c) ist in das folgende zu versetzen. Der ursprünglich als Füllung eines Drei- oder Vierpasses im Maaßwerk eines gothischen Fensters dienende schwarz auf weiß gemalte Drache ist besonders dadurch merk würdig, daß er in fast gleicher Gestalt auf der ge schnittenen Messtngplatte über dem Grabe zweier Bischöfe in Lübeck vorkommt und zeigt, welch' phantastische Elemente die Gothik zur Zeit ihrer reinsten Durchbildung noch umschloß. Als etwa dem Beginne des 15, Jahr hunderts angehörrnd ist auch die Figur der anbetendrn Maria von der Seite eines großen Crucifircs, dessen andere Seite die Figur eines Johanucs cinuahm. Von einer, nur in Umrissen ausgesührten Zeichnung, edel in Haltung und innig im Ausdruck, gehört diese Figur zu den bedeutendsten Zeugnissen ihrer Zeit. We niger werthvoll sind die kleineren Scheiben zu beiden Seiten der letztgenannten, primitiv nur dem Aussehen nach, gegen den Ausgang des Jahrhunderts zu versetzen. Glänzend ist das 16. und der Beginn des 17. Jahr hunderts im großen Saale in den dem Grafen Luckner angehörigen Tablcaux vertreten. Als das älteste dieser durchweg bedeutenden Stücke ist die Figur des h. E,as- mus zu betrachten, der, schwarz auf weiß mit gelblichem Tone ausgeführt, der Zeit Dürer's angchört. Unter dessen Einwirkung entstanden, wenn auch schweizerischen Ursprungs, ist die Darstellung Christi und der Sama riterin am Brunnen in einer phantastisch verzierten Ein fassung, deren Motive offenbar der großen Ehrenpforte des genannten Künstlers entnommen sind. Einen Gegen stand des Neides auch für die größte öffentliche Samm lung müssen die beiden seltenen, mit Monogrammen ver sehenen Stücke des berühmten Züricher Glasmalers Christoph Maurer von 1598 bilden, deren eines noch dadurch merkwürdig ist, daß es, soweit uns bekannt, die früheste Darstellung der Weiber von Weinsberg giebt, während das Gegenstück die ost behandelte Sage von der Gerechtigkeit des Kaisers Trajan wiederholt. Kunst^e- schichtlich merkwürdig ist auch die prachtvolle Scheibe mit dem Monogramm ölW von 1526, dessen Besitzer durch das nebenan gezeichnete Holzschneidemcffer sich als auch anderen Gcbicirn der Kunstübung angehörend und, obwohl er sonst unbekannt, durch seine vor Augen stehende Arbeit sich als tüchtigen Zeichner bekundet. Einige der ausgestellten Scheiben verrathcn sich als Nürnberger Arbeiten, z- B. die mit dem Seelöwen der Patricier- familie Imhof, und zwei andere mit dem Wappen der Löffelholz, deren Umschriften zum Theil ausgewcch- selt sind. Die Mehrzahl der hier vereinigten Glas malereien ist schweizerischen Ursprungs und verdankt ihr Entstehen der Sitte, die Wohnungen Neuvermählter, Junungsloeale u. s. w. durch Stiftungen der Art zu schmücken. Häufig sind die Figuren der Stifter selbst mit abgebildct, Mann und Frau, Schützen, Bürgerwehr leute u. dgl. zu den Seiten eines Familien- oder Can- tonwappens, durchweg markige Gestalten, die uns von den ersten Trägern der neuern Geschichte einen günsti gen Begriff geben. Sieben den Cantonwappen ist hier und da noch der Reichsadler angebracht zum Beweise, wie damals das Bewußtsein der Reichsangehörigkcit in der Schweiz noch lebendig war. Die rasch erfolgende Abnahme der Knnst des Glasmalens ist durch einige zerstreute Proben späterer Zeit angcdcutet. Ein während des spätern Mittelalters sehr in Auf nahme gekommenes Verfahren, gesottenes Leder durch Pressung, cingcschnittene und gestochene Zeichnungen zu verzieren, ist in einigen hervorragenden Beispielen ver gegenwärtigt, von denen wir nur die große Scheide aus dcm Alterthumsmuseum zu Bautzen (Nr. 701) her vorheben wollen. Spuren solcher Bearbeitung des Le ders kommen schon in der romanischen Epoche vor, wo sie anfänglich mit glühendem Eisen ausgeführt wurde. Später verwandte man sie bei Futteralen aller Art, bci Kästchen und Büchereinbänden, welche letztere indeß, sobald man dir Zeichnung nicht blos einschnitt oder mit Punzen eintricb, ein möglichst flaches Relief erhielten, um das Abschabcn zu vermeide». Namentlich seitdem man die schützenden Bronzebcschläge au den Ecken der Buchdeckel aufgab, verfiel man darauf, die Verzierungen, statt sie auszuprcssen, blos einzudrücken und durch Bemalung, Vergoldung u. s. w. zu ersetzen, bieten von Arzneimitteln Bezug habenden Verordnung vom 16. Deccmbcr 1850 betreffend; Nr. 62) Verord nung vom 31. Juli d. I.. die Verpackung von Reichs- münzcn bei den Staats- und andern öffentlichen Kassen betreffend; Nr. 63) Verordnung vom 6. August d. I, die Erlassung eines neuen Regulativs über die für die Candidaten des höhern Schulamts zu haltenden Prü fungen betreffend; Nr. 64) Verordnung vom 6. August d. I., Ernennungen für die Erste Kammer der Stände- versammlung betreffend (abgedruckt in Nr. 186 des „Dresdn. Journ."); Nr. 6o) Verordnung vom 10. August d. I., die Zuständigkeit der Amtshauptmann schaften bei den Wahlen für den Landtag betreffend (abgcdruckt in Nr. 187 des „Dresdn. Journ."); Nr. 66) Verordnung vom 11. d. I., die Veranstaltung von Er gänzungswahlen für die Zweite Kammer der Ständever sammlung betreffend (abgedruckt in Nr. 187 des „Dresdn. Journ."); Nr. 67) Verordnung vom 12. August d. I., die Bestellung von Commissaren für die Landtagser- gänzungswahlen zur Zweiten Kammer betreffend (abge druckt in Nr. 187 des „Dresdn. Journ."); Nr. 68) Verordnung vom 4. August - d. I., die Abänderung einiger zum Gesetze, das Volksschulwesrn betreffend, vom 26. April 1873 getroffenen Ausführungsbestimmungrn betreffend; Sir. 69) Bekanntmachung vom 23. Juli d. I, die Bewilligung einer, in den Statuten des Wald Heimer Lehrer-, Wittwcn- und Waisenfiscus enthaltenen Ausnahme von bestehenden Gesetzen betreffend. Dresden, 27. August. In der Instruction für die Sensoren vom 5. Februar 1844 war bestimmt, daß von denselben die Druckerlaubniß zur Feilbietung von Heilmitteln nur dann zu geben sci, wenn die Ge nehmigung einer Medicinalbehörde dazu beigebracht werde. Nachdem diese Vorschrift mit Aufhebung der Censur außer Wirksamkeit getreten war, verordnete das Mini sterium des Innern unter dem 16. Dcccmber 1850, daß die Ankündigung von Arzneimitteln aller Art zum Ver kaufe, sowie von Recepten zu Arzneimitteln in öffent-c liehen Blättern, durch öffentliche Anschläge oder sonst auf eine, die allgemeine Verbreitung derselben bezweckende Weise nur dann gestattet sein solle, wenn dazu von dem betreffenden Bczirksarzte schriftliche, mit dessen Amts- sicgel versehene Erlaubniß, nach vorgängiger Prüfung, dic Berechtigung ertheilt worden sei. Diese Bestimmung gab insofern häufigen Anlaß zu Klagen und Beschwerden, als es öfter vorkam, daß in dcm einen Mcdicinalbezirke die Ankündigung eines Arzneimittels erlaubt wurde, die in dem anderen verboten war. Da nun der durch die angezogene Beiordnung erstrebte Zweck, das Publicum vor Täuschung zu bewahren, sich schon aus dem Grunde nicht erreichen ließ, weil den Gchrimmittrlkrämern noch eine indirecte Form der Ankündigung ihrer Mittel zu Gebote steht, die sich nicht verbieten läßt, nämlich die der öffentlichen Danksagung für die angeblichen vorzüg lichen Dienste des Mittels gegen die oder jene Krankheit; da ferner Artikel 367 des Neichsstrafgesetzbuches, der unter 3 mit Geldstrafe bis zu 50 Thlr. oder mit Haft Denjenigen bedroht, welcher ohne polizeiliche Erlaubniß Gift oder Arzneien, soweit der Handel mit denselben nicht freigegcben ist, zubereitet, feilhält, verkauft oder sonst Andern überläßt, in Verbindung mit der Reichs- präsidialverordnung vom 4. Januar >875, in der be stimmt ist, welche Arzneimittel und Arzneiformcn dem freien Handel entzogen bleiben, zu einer erfolgreichen Bekämpfung des Geheimmittelunwcsens ausreichende Handhaben bietet, so hat sich das Ministerium des Innern veranlaßt gesehen, die Verorcnung vom 16. Dcccmber 1850, insoweit sie nicht schon durch die angc- zogcncn reichsgesetzlichen Bestimmungen erledigt ist, auf zuheben. * Berlin, 26. August. Unsere halbofsiciclle „Prov.- Corr." hat in ihrer neuesten (gestern erschienenen) Num mer von den Vorgängen in der Herzegowina und Bosnien gar keine Notiz genommen, und auch dic sonst gewöhnlich in politischen Angelegenheiten für inspirirt geltenden hiesigen Blätter beobachten nach dieser Seite hin eine bemerkbare Zurückhaltung und begnügen sich was sic gcgcn die früheren an Ansehen verlieren moch ten. Es entstand so eine eigene Technik, die gerade in' Sachsen zu hoher Blüihc gelangte und deshalb auch, aus dem Schatze dcr k. Bibliothek, in einer so glänzen den Auslage vertreten ist, wie sie schwerlich anderswo dürste zusammcngelnacht werden. Wir haben unter die sen Bucheinbänden, sowohl was Technik, wie Stilistik betrifft, Meisterwerke ernen Ranges, welche die so viel gerühmten und oft publicirten gleichzeitigen französischen Arbeiten bei Weitem übertreffen. Der Katalog nennt die Namen bedeutender Meister in diesem Fache; leider haben sie selbst so wenig auf ihren Ruhm gehalten, daß sic jene in den seltensten Fällen bezeichneten und es schwer fällt, dic einzelnen Stücke bestimmten Urhebern zuzu weisen. Den sächsischen Arbeiten sind bayersche, hessische u. a. untermischt, welche die allgemeine Verbreitung der Bchanolungswcise darthun, bei welcher außer dcm Einbande auch der Schnitt einer sorgfältigen Behand lung unterworfen wurde. Doch auch an ausgezeichneten Proben anderer Arten der Buchbinderei fehlt cs nicht. Die Kunst des Niellirens kehrt auch in diesem Bereiche wieder, und die beiden Folianten unter den kirchlichen Geräthen an der dem Eingänge rntgegenstehenden Wand, mit prachtvollen, den ganzen Deckel überziehenden, durch brochenen und vergoldeten Silbrrbeschlägen, beweisen, daß man auch im 16. Jahrhundert unter Umständen auf ein Buch noch hohen Werth legte, wahrend freilich bald darauf silberne Schließen an Gesang- und Gebetbuch mit seltenen Ausnahmen den Gipfelpunkt bildeten, wozu man sich verstieg. Der in neuester Zeit wieder aufge nommene Brauch, werthvollc Bücher durch ein, wenn auch nicht kostbares, doch angenehm ins Auge fallrndes Aeußeres zu kennzeichnen, könnte sich nicht besser Raths crholcn, als auf unserer Ausstellung. Für dic innere Ausstattung dcr Büchcr gcbcn einer dcr schönen Pariser
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