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;et 1880. eitung. Dresden, ktx sn. adl n einvosnä Okrllla. ff- ergangen! rtale am gelegene» > sonstige e. -ierMlen. benst ein »am., mit, daß men der i Dorfe der Fran t worden mg gegen eiter. !6 OÄ-N 11 Kalbe- zusammen für 50 14 MI den und Schlacht' mdgewÄ -75 Mk- Schlacht' mdgewicht t 74 bi» -55 M- Oatt. ßer 205 OO-2OS russischer bis 232 cher, 10 k4—181- 000 leg t 195 bl» 215 bi» fer, pro W-168, neuer -- nquanline , amerik. kl-174- vare 18? tto säÄ' nette Oelsaaie" 170 -215 !45—255 >5, Bo'N' netto: mit 100 KZ- teinkucheN' 1. 17,50 . Weizen, (DreSdN-c ne 11,^0 retto ohn- S 12,80- 2,40 b>5 i,60 Mkt- -37 Mi' y - - - S Erscheint Dienstags, Donnerstags und Sonnabend» abends. Bezugspreis: monatlich -o pfg., zweimonatlich so pfg., vierteljährlich l,ro Mark. O Einzelne Nummer w Pfg. O i» 1 Unterhaltungs- und Anzeigeblatt Wochenblatt und Anzeiger Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger er y Annahme von Anzeigen bis spätestens Mittags Z2 Uhr des Lrscheinungstages. Preis für die Spaltzeile io Pfg. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Bei Wiederholungen Preisermäßigung. S S Akt wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Dkrilla. - - - - No. 122. Freitag, den 9. Oktober 1908. 7. Jahrgang. Freitag, den 9. Oktober, abends 8'^ Uhr öffentl. Gememderats-Sitzung. Die Tagesordnung hängt am Anschlagebrett in der Hausflu-' des hiesigen Gemeindeamtes aus. Ottenäork-AloritriäorL, am 7. Oktober 1908. , Der Gemeindevorstand. Bekanntmachung Die am 1. d. M. fällig gewesene Brandkasse 2. Termin ist bis 10. äi«868 Uonnt8 an die hiesige Ortssteuereinnahme (Gemeindeamt. Kasse) zu bezahlen. Nach Fristablauf beginnt das gesetzliche BUtreibungsv-rfahren. Otteudort-AloritLäork, am 5 Oktober 1908. . Der Gemeindevorstand. Bekanntmachung. Die am 30. September d I. fällig gewesene Einkommen- und Ergänxungssteuer 2. Termin ist binnen 3 Wochen das ist b s 21. dieses Monats an die hiesig? Ortssteue-cinnahme (Gemeindeamt, Kasse) abzugeben. Nach Fristadlauf b>-ginnt das gesetzliche BeitreibungSvei fahren- Ottenäork-UnritrnIorL, am 5. Okwbsr 1908 Der Gemeindevorstand. OerMches und Sächsisches. Gttendors-Vkrilla, den 8. Vktober <go8. —* Marienfäden. Das Zeichen des Alt weibersommers sind di? weißen Gespinste, die jetzt durch die Luft fliegen und an Baum und Strauch und an unsern Kleidern hängen bleiben. Ter Volksmund nennt sie Marien- oder Mutter- Gotteösäden und auch fliegenden Sommer Sie sind das feine zarte Gewebe der kleinen gelbgrautN Krabbenspinnen, die während des ganzen Sommers im Felde im Grase oder in Gebüschen leben und die an warmen, sonnen- liellen Herbsttagen auf Wanderung gehen. Da bei geb-n sie die weißen langen Fäden von sich, an denen sie dann durch die Lüfte dahin gleiten Oft geht tue Reise nur einige Meter bi« zum nächsten Ackergrundstück, oft aber viele Meilen wnt- Will die Spinne zu Boden, so klettert sie am Faden hinauf und rollt diesen zu einem Flöckchen zusammen, mit dem sie, wie der Luflschifser am Fallschirm langsam und sicher zur Erde sinkt. Mil den Marien- säden hängt auch die Volkstümliche Redensart „Kinkerützcheü machen" zusammen „Kanker" oder „Kinker" heißen die Spinnen im Volks munde und Litze nennt man einen dünnen Faden oder eine dünne Schnur. „Keine Kinker litzchen machen heißt also, man soll keine Dinge treiben, die so wenig Wert haben wie die Spinnenfäden. —* Auf der Straße. Nach rechts ausweichen beim Verkehr aus der Straße — das ist ein durch aus notwendiger Brauch, der möglichst allgemein eingcführt werden sollte und leider noch durch aus nicht hinreichend ausgeübt wird. Damit hängt auch die Vorschrift rechts zu gehen, die rechte Seite einzuhalten, zusammen. Wievicle Angelegenheiten könnte man ersparen, wollte man im Elternhause und auch in der Schul- klasse die Heranwachsende Jugend recht gründlich und anschaulich darüber belehren, was sich im Straßenverkehr schickt und was nicht schicklich ist. Mancher Knirps pfeift und lärmt beim Gehen auf der Straße als ob ihm dieie ganz allein zur Verfügung sei. Wie ost wird der ruhig seines Weges Gehende zur Seite gestoßen, weil es zahlreiche Leute g bt, die keine schickiiche Rücksichtnahme aut Dritte kennen. Wie lästig ist da» Stehen zu Zweien oder gar in Trupps Mitten auf dem Fußweg, das doch zum Passieren, nicht zum Unterhalten und Erzählen ba ist. Nicht minder hat man aber in solchen Fällen auf der Hut zu sein, wo gedankenlose Leute darauf lossteuern und rorwärtsg hen, Wählend sie den Kopf w.gwenden und die Augen förmlich auf dem Rücken haben. Ein unliebsamer Anprall, ein heftiger Zusammenstoß ist unter solchen Umständen ost ganz unaus bleiblich. Auch verdient das wagerechte Halten von Spazierstöcken und geschloßenen Regen- Ichirmen unter dem Arm mit Recht eine Rüge, denn wie gar leicht wird ein Dahingehender verletzt. Es sind schon zahlreiche Fälle bekannt geworden, in denen ein rücksichtsloser Stocklräger unvers>henö Veiletzungen schlimmer Art seinen Mitmenschen im Gesicht, namentlich an den Augen, zugefügt Hal. Ueber alle diese Dinge die Heranwachsende Jugend zeitig zu belehren, scheint bei dem allerorten zunehmenden Verkehr durchaus angebracht und zugleich praktisch zu sein. —* Versicherungswesen. Das sächsische Ministerium des Innern hat eine Verordnung erlaßen, die u. a- folgendes enthält: Die Frage ob ein Gegnstand als Gebäudeteil, besonders als bedingt beitrittpslichtiger Ausbaugegenstand im Sinne des § 5b des Sächsischen Brand- versicherungögesetzes oder als nicht zum Gebäude gehörig, nor allem als Belriebsge enstand, an zusehen sei. werde sich in der Praxis nicht immer ohne weiteres leicht beantworten lassen. Die in der zu genanntem Gesetz erlassenen Ausführungsverordnung aufgezählten Beispiele könnten heute keinen heute keinen ausreichenden Anhalt mehr geben, da die betreffenden Ein richtungen besonders in industriellen Anlagen überaus mannigfaltig seien, und mit fort schreitender Technik stetig zunähmen und sich veränderten. Aus diesen Grunde und weil die richtige Auffassung im Einzelfache oft nur durch Besichtigung an Ort und Stelle gefunden werden könne, sei eS nicht möglich, für die technischen Beamten der BrandversicherungS- kammer erschöpfende einheitliche Anweisungen zu erfaßen und diese dem Publikum b-kannt zu geben. Um aber dieses und die Prioat- versicherungsgesellschaften vor Nachteilen, die ihnen durch eine Doppelversicherung erwachsen könnten, möglichst zu bewahren, seien die technischen Beamten der Brandversicherungskammer an gewiesen, auf Anfragen der Versicherungsagenten oder sonstiger beteiligter Personen darüber, oi ein Gegenstand mit dem Gebäude zu versichern sei oder bei Privatversiche.ungsgesellschasten versichert werden dürfe, jederzeit bereitwillig Auskunft zu geben. Die Versicherungsnehmer und Agenten würden gut tun, in Zweifelsfällen von dieser Füglichkeit Gebrauch zu machen und außerdem vor jedem Abschlusse eines Versicherungsvertrags die Katastrationsp-otokolle der Brandversicherungskammer einzusehen, in den-n alle Ausbaugegenstände aufgeführt seien. Dresden, Schwer verunglückt ist ein 74 jähriger Privatus, der unter die Straßenbahn geriet. Der Motorwagen mußte gehoben werden, um den Bewußtlosen zu befreien. Radeburg. Am Sonntag nachmittag hielt >ie hiesige freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz in den Fluren Boden-Groß dittmannsdorf eine Geländeübung ab. Vunkt 2 Uhr traf die zirka 40 Mann starke Kolonne am Kreuzungspunkte Boden-GroßdittmannSdors ein. Dort wurde von der Kolonnenleitung erst die Grundlage der Uebung verkündet und sofort gaben die einzelnen Zugführer ihre Anordnungen zur Absuchung des Geländes nach Verwundeten. Die Uebung selbst bot auf ihrer Grundlage viel lehrreiches, zumal auch das Gelände fast alle Hindernisse bot, welche geeignet waren, den Transport der Scheinverletzten auf der Trage zu erschweren- Die Ruhe und Besonnenheit der Mannschaften legten Zeugnis von einer sehr guten Ausbildung und vorzüglichen Leitung ab Pulsnitz Wegen einer Honigiieserung waren der Lehrer Erdmann Haunschild in Weißbach bei Pulsnitz und der Fruchtzucker- iabrikant Karl Ferdinand Franz Frohloff in Hamburg in Differenzen geraten. Frohloff hatte brieflich den Haunschild einen Fälscher, Lügner u s. f- genannt, seinen Honig, den als reinen Blütenschttuderhonig offeriert hatte, als „Schmers" bezeichnet, ihm auch dos Prädikat „Ebr-nmann" abgesprochen. Frohloff wurde wegen Beleidigung vom Schöffengericht Pulsnitz zu 100 Maik Geldstrafe verurteilt. Auf seine Berufung setzte die Strafkammer des Landgerichts Bautzen die Strafe auf 30 Mark herab. Wehlen. An den Gansfelsen erfolgte dieser Tage wieder ein Absturz. Der Kalamitose war diesmal aber ein Rehbock, dem dann der Jagd pächter durch einen Schuß den Garaus machte, da das Tier bei dem Absturz sich schwer verletzt hatte. Schandau. Der Betrieb der elektrischen Straßenbahn Schandau Lichtenhainer Wasser fall wird für dieses Jahr Dienstag den 13. Oktober eingestellt. Bautzen. Der 33 Jahre alte Kutscher August Bär würd' von seinem mit einer Last von 150 Zentnern beladenen Geschirr über fahren, wobei ihm das rechte Bein zermalmt wurde, so das es jedenfalls abgenommen werden muß, auch der rechte Arm wurde ihm gebrochen. Strehla. Am 21. September ging hier nahe der großen Fähre ein Mann in die Elbe und fand darin den gesuchten Tod. Damals waren seine Personalien nicht zu ermitteln: Jetzt ist festgestellt worden, daß der Mann der Wirtschaftsbesitzer Heinrich Anton Schulze aus Hermsdorf bei Geringswalde war. Oschatz. Bei einem schweren Unfall büßte der 26 jährige, einzige Sohn des Gutsbesitzers Hermann Hirsemann das Leben ein. Er war damit beschäftigt, für einen Nachbar mit der Drillmaschine auf dessen Felde zu säen. Plötzlich gingen die Pferde durch und der junge Hirsemann wurde von seinem Sitz geschleudert. Er geriet unter die Maschine und wurde so schwer verletzt, daß der Tod sofort eintrat. Borsdorf. Auf der Landstraße wurde unweit Borsdorf ein 17 Jahre alter Schlaffer aus Engelsdorf von einem Radfahrer angefahren und derart unglücklich zu Falle gebracht, daß er einen Bruch des linken Unterschenkels davontrug und nach dem Leipziger Stadtkrankenhause gebracht werden mußte. Markranstädt. Auf dem Wege von Groß- und Kleinleben nach hier fuhr ein Arbeiter mit einem beladenen Möbelwagen ein Stück mit Ein Pferd, welches vor dem vorbeifahrenden Personenzüge scheute, schlug nach hinten aus und zersplittert« dem Bedauernswerten das rechte Bein vollständig, so daß er in das städtische Kranken hause ausgenommen werden mußte. Leipzig. Ein Zwischenfall beim Einzuge des Königs von Spanien. In der Stadt er ¬ zalten sich hartnäckig Gerüchte von einem Atten- at. das anläßlich des Einzuges des spanischen Königs am Dienstag nachmittag am Georgiring auf den Monarchen geplant gewesen sei. Hier zu schreiben die Letpz. N. Nachr.: Als der Zug ;en Georgiring passierte, drängte sich ein in den fünfziger Jahren stehender Mann durch den kordon und reichte in den Wagen des Kreis- jauptmanns ein Ansichtspostkarte. Als er eine seiche Karte in den Wagen des Königs werfen wollte, nahm man den Mann fest und sistierte hn nach der Polizeiwache am Naschmarkt. Hier stellte es sich heraus, daß man es mit dem 56 jährigen Gastwirt Carl Leßner zu tun >atte, Besitzer des Gasthauses Waldbaus in )ölau bei Halle. Di? Karten waren Anfichts- ärten seines Etablissements. Nach Feststellung einer Persönlichkeit wurde der Dölauer Gast wirt entlassen. Nachträglich ward der Mann abermals in behördliche Obhut genommen, da ein weiteres Verhalten darauf schließen ließ, wß man es mit einem Geisteskranken zu tun hatte. — Ein sehr bebaue: sicher Unglücksfall ereignete sich am Mittwoch vormittag im Grund- tück Differier Weg 17 c- Die Ehefrau des daselbst wohnhaften Fuhrwerksbesitzers Pohl war im Waschhaus beschäftigt. Sie verließ dasselbe, um in der Wohnung eine Besorgung zu machen. Ihre zwei Kinder, ein im fünften Lebensjahre lebender Knabe und ein dreijähriges Mädchen, pielten im Hofe. Nach dem W ggange der Mutter begaben sich die Kinder in das Wasch haus Der Knabe schloß dann von innen zu. Kurz darauf hörte ein Hausbewohner die Kinder laut jammern. Man stieg durch das Fenster in das Waschhaus ein und traf den Knaben in Flammen stehend an. Das arme Kind, das bereits schwere Brandwunden erlitten hatte, ward nach dem Krankenhaus gebracht. Es war wahr scheinlich der Feuerung zu nahe gekommen, wobei die Kleidung — das Kind trug u a. eine Wachstuchschürze — Feuer gefangen hatte. Nach qualvollen Leiden ist der kleine Georg Artur Pohl seinen Verletzungen erlegen. Waldenburg. In den letzten Nächten wurden in hiesiger Gegend äußerst raffinierte und umfangreiche Felddiebstähle verübt. So wurden unter anderem nachts einem Gutsbesitzer in Langenberg von einem großen Kartoffelfelde über die Hälfte des Besitztums der Kartoffeln geraubt. Anderen Gutsbesitzern wurden ganze Kohlrabifelder geplündert, desgleichen wurden an den übrigen Feldfrüchten umfangreiche Dieb stähle verübt. Von den Tätern fehlt noch jede Spur. — Als ein hiesiger Einwohner auf dem Heimwege zur Stadt begriffen war, wurde er nachts in der 11. Stunde im Walde zwischen Callnberg und Waldenburg von einem un bekannten Radfahrrr mit Revolverschüfsen be dacht, die zum Glück nicht trafen. Im Dunkel der Nacht entfloh der Täter unerkannt mit seinem Rade. Lug au. Am Dienstag erfolgte auf dem Steinkohlenwerk „Vertrauensschacht" eine Kessel- explosion. Schwer verletzt wurden zwei Berg arbeiter, außerdem wurde viel Schaden an Gebäuden angerichtet. Der Betrieb stockt vor läufig. Zwickau. Der Brand im Amtsgericht wurde nach einstündiger Tätigkeit seitens der Feuer wehr gelöscht. Das Feuer war in zwei größeren Räumen, in denen sich Koffer, Kisten, Kartons usw. befanden, ausgebrochen. Die Entstehungs ursache ist bis zur Stunde noch nicht aufgeklärt. Johanngeorgenstadt. Die durch Herrn Professor Bergrat Schiffner aus Freiberg vor- gnrommenen Untersuchungen der Grubenwässer des hiesigen Bergreviers werden nach dem Beschlusse der StaalSregierung fortgesetzt, da man bisher Uranpecherz gesunden hat und das am stärksten radioaktive Wasser des Kunstschachtes Frischglück erst 14 Einheiten enthielt. Da sich dies außerhalb der Uranpecherzzone befindet, so hofft man innerhalb der Zone noch höhere Ein heiten zu entdecken.