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»».ssichrvanv. M. I« <N»en-Ao-oade Mittwoch, 1«. Avrkl isso «-»rtchten »«Idni gerniprecher-Kammelnummer: r»l«> «ur »Sr Nachlgelpklchr: «r. I00ll SchrgUettung ». -m»v>geIck>LIUft«ae: Dresde» - U. t, werten sttav« «(«» Gegründet 1SSS «»»»«««»«00r »»» »«. NI «. »Pr« »»« Nt ««^»ch «weteuckt^r KchNd», s«t txm« t.70 V»ftL««i>««p«t1 für Monat »prtt ».«> «l. etnlcht, n »I, Poftgrlützr (ohne tz»st,usteUung»aebühr>. tUnjelnummer lo VI» «»»etgenpretle: Dt« «»»eigeu «erden nach »oldmarl bkiechneti dt« et». Ipalttg« io «m brette Lette I» PIg., für aulwirt« «0 Vs,. ssamMenan«etgen und Slellengeluche o-u, Atabatt 1» Big., aukrchald I» BI,., dt« »n mm brette «eNameßetle »00 Big., außerhalb ido Big. vllertengebühr I» BI» Au«wär»tge «uftrbge gegen »orau»bc,ahlung Druck ». Verlag: Lteplch 0 Netch-ckn, Dresden P°»iche-I.»to. ll»«b DreSde» Nachdruck nur mtl deutl.Quellenangabe (DreSdn. Rachr.isulLIItg. Unverlangte Schrill stücke werden nicht aulbewahrt Der Panzerkreuzer 8 Ser Reichsrat für Baubeginn - Abwartente Kalkung der Regierung vralltwalünug naooror vorUnor SvirrUtloltuog Berlin, IS. April. Auf Antrag des Reichsratsvcr- ireterS der Provinz Ostpreußen, von Gayl, haben bie ver einigten Ausschlisse des RcichsratS am Dienstag beschlossen, das, der viclumstrittcne Bau des Panzerkreuzers 0 bereits in diesem Jahre in Angriff genommen werden soll. Bekanntlich «obie i seinerzeit unter dem Sabine«« Müller heftige ilämpse. und es wurde aus der Siechten immer wieder ge fordert. daß zum mindesten eine Anerkennungö- gebiihr in den Etat für 1888 eingesetzt werde. Diese Ab sicht ist nunmehr von Ostpreußen erneut ausgenommen worden. Es soll sich nm die erste Rate in Höhe von 2,8 Mill. Mark handeln. Das Sieichskabinett, das Dienstagnachmittag Zusammentritt, wird sich vermutlich auch mit dieser Angelegen heit befasse«. Außer Zweifel steht, daß vor allem die Minister Schiele und Trcviranus alles versuchen werden, um wenigstens noch eine Ancrkennungsgebiihr in den Etat für >888 unterzubringcn. Kläglich ist allerdings, ob sie in diesem begrüßenswerten Bestreben eine Mehrheit im Kabinett finden werden. Es ist noch nicht ganz geklärt, ob sich nicht auch der Zleichspräsidcut im Einverständnis mit dem Reichs- wchrministcr bereits dafür entschiede« hat, daß der Rau des Panzerkreuzers 8 erst im Jahre 1881 in Angriff genommen werden soll. Inzwischen hat auch der N c i ch s f t n a n z m i n i st c r im Acichsrat zu dieser Frage Stellung genommen, indem er ausführte: „Die Retchsregterung hat in ihrer Regierungs erklärung vom 1. dieses Monats durch den Mund des Herrn Aeichskanzlers erklärt, daß sie den noch von der früheren Neichsregierung ausgestellte» Entwurf dieses Reichshaushalt- planes in allen seinen Teilen übernehmen und mit dafür sorgen werde, daß insbesondere die Arbeiten des Reichsrats in Erledigung dieses Haushaltplancs durch den Regierungs wechsel keine Störung erfahren sollten. Aus dieser offiziellen Erklärung des Reichskanzlers, die sich auf den gesamten Haushalt bezieht, geht dadurch auch die offizielle Einstellung der neuen Reichsregierung zu allen einzelnen Etatsposittonen klar hervor. Die Neichsregierung und der Herr Reichskanzler beab sichtigen daher nicht, hinsichtlich etwaiger Abänderungen dieses Haushaltplanes eine auch nur irgendwie geartete Initiative zu ergreifen oder eine Beeinflussung ausznüben. Erst nachdem der Reichsrat zu dem Reichshaushaltplan end gültig Stellung genommen haben wird, wird es Sache der Neichsregierung sein, sich wegen der Frage einer etwaigen Doppelvorlage bei der einen oder anderen Frage er neut mit dem Rcichshanshaltplan zu beschäftigen. Namens der Neichsregierung, die entsprechend der von mir nochmals in Erinnerung gerufenen Regierungserklärung vom 1. d. M. auf dem Boden des Ihnen vorliegenden Reichshaushalt planes steht, darf ich daher die Bitte an den Reichsrat richten, nach eigenem besten Wissen und nach rein sachlichen Er wägungen abschließend Stellung nehmen zu wollen und sich insbesondere in keiner Weise als von der Neichsregierung be einflußt zu fühlen." Die Abstimmung Berlin, 1«. April. Der Antrag Preußens aus Streichung der ersten Panzerkreuzerrate v wurde in nament licher Abstimmung mit SS gegen 28 Stimmen bet S Stimm enthaltungen abgelehnt. Das Plenum des Reichsrats bewilligt also di« erste Rate. Für den Dtreichungsantrag stimmten mit dem preußischen Staatsmiutsterium die Stadt Berlin, NIederschlcsien, West falen, Hessen-Nassau, Baden, Esten, Hamburg. Braunschweig, Anhalt, kippe, Lübeck und Schaumburg-Lippe. Dagegen stimmten die Provinzen Ostpreußen, Brandenburg, Pommern, Lall,sc», Schleswig-Holstein, Hannover, Rhcinprovinz und Ve Länder Bayern, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Schwerin und Oldenburg, während sich die Provinzen Grenzmark und Oberschlesien, sowie die Länder Württemberg, Bremen und Mecklenburg-Strelitz der Stimme enthielten. Ser Etat sw M« vem Rcilbsmt genehmigt Berlin, 16. April. Der ReichSrat beschäftigte sich am Mitt- svochmittag mit dem Haushaltvoranschlag für 1830. Den Be richt der Reichsratsausschüsse erstattete der preußische Mini sterialdirektor Dr. Brecht. Er führte u. a. aus: Der Haus halt ist solide ausgestellt, aber große Ersparnisse bringt er nicht. Tie Gesamtausgabe wächst für 1830 im Vergleich mit 1828 um 851,8 Millionen. Mehrausgaben gegenüber 1828 entfallen u. a. auf: Wehrmacht einschließlich Versorgung 17,8 Millionen Landwirtschaft 21,1 „ Wasserstraßen 21,1 „ Finanzverwaltung einschließlich Versorgung 18,1 „ Wohnung und Siedlung 13,1 „ Luftfahrt 7,1 „ Läßt man bei den Mehrausgaben die besondere Schuldentilgung mit 150. die Rückkehr zur Bartilgung bei der Anleiheablösung mit 51,2 und die Mehrzahlungen an die Län der mit 118,8 Millionen Mark außer Betracht, bei den Min- derausgaben die Arbeitslosenversicherung mit 207,5 Mil lionen Mark, so ergibt sich für 1830 zwar eine sachliche Er sparnis, aber nur von 58F Millionen Mark. Das ist alles. Die gesamten Nettoausgaben betragen 11277,6 Millionen Mark. Erfreulich ist die Entlastung um 126 Millionen aus dem Gebiete der Liquidation des Krieges. Davon entfallen aus Len Aoungplan eine Erleichterung von rund 80 Millionen, aus die Verwaltung der besetzten Gebiete rund 30 Millionen, aus die Versorgung der Kriegsteilnehmer rund 21 Millionen Mark, während die Entschädigung für die polnischen Liquida tionen mit 27,1 Millionen Mark neu htnzukommen. Rach längerer ins einzelne gehender Beratung der ver schiedenen StatSpofltione« genehmigte der ReichSrat den Etat. Nabenklippen oder Ehrenbreitfteiti? Die enövültioen Vorschläge für das Reichsehrenmal vradtmoläung unsoror vorlinor Svlrrtttlallnog Berlin, 16. April. Der Reichsausschuß für das Reichs- ehrenmal, dessen Vorsitzender der frühere Reichskanzler Dr. Cuno ist, wendet sich an die Oessentlichkeit mit einem Aus ruf, nunmehr angesichts der bevorstehende» Befreiung der be setzten Gebiete de» Entschluß zur Schaffung eines Retchs- ehrenmals zu fasten, das i» einfacher würdiger Form an historischer «teile errichtet werden soll Gleichzeitig veröffent licht der Reichsausschuß das einstimmige Gutachten namhafter Künstler, die die zur engeren Wahl stehenden Vorschläge für den Plan eines solchen Ehrenmals einer eingehenden örtlichen Prüfung unterzogen haben, wobei cs sich um folgende Ocrt- lichketten handelt: B e r k a. Et s c n a ch, G o s l a r, R t n t e l n, Reinhardts w alb, Nabenklippen, Grafen merth, Etsenbolz, Lichterkopf, Lorch, Ehre »breit st ein lind Hamm er st ein. Wie die Sachverständigen erklären, hätten der Gesamtheit der Forderungen die meisten Plätze nicht staudgehalten. auch Berka nicht, auf das sich die Front- kämpscrverbändc vorläufig geeinigt hatten. ES habe »war eine liebliche, aber vollkommen unherotschc Landschast. Als besonders geeignete Weiheftättcu werde« dieRabe «. klippen bei Höxter an der Weser und der Ehre«, breitstei« über Koblenz vorgcschlageu: .Die Rabenklippen in urdeutschem Land", so heißt e« Platz bietet alle Möglichkeiten für künstlerische Ausgestaltung und gibt uns auch, in der wetteren Umgebung zusammen gefaßt, den deutschen Wald. Die Bcrkehrslage ist gut. Der E h r c n b r e t t st e i n ist eine alte historische Stätte an einem Strom, der in tiefem Zusammenhang mit dem Erleben des Weltkrieges steht. Der Ort besitzt Anziehungskraft für das gesamte Deutschland. Die UntcrbrtngungSmögltchkeiten sind unbeschränkt. Der Aufstieg führt aus dem Getriebe der Welt zu weihevoller Einsamkeit mit einem Ausblick auf eine un vergleichlich schöne Landschaft. Der Hochplatz läßt alle Mög- lichketten für die Denkmalsgestaltung offen, selbst ein Ehre n- hatn könnte angepslanzt werben. Den vorhandenen Stein mauern, deren Linien sich t» künstlerischer Vollendung dem natürlichen Felsen anpassen, kann ohne große Schwierigkeiten der Charakter militärischer Werke genommen und mit ihrer Hilfe in allmählichem Ausbau eine deutsche Ehrcnakropolts geschaffen werden? adt ein Mal -ur Ehrung der Gefallenen haben müsse, doch werde die Errichtung eine« RetchSehrenmals davon nicht berührt. ^üterzetchnet ist das Gutachten von Otto Ludwig Dett» r^«-«>» „Gras Zevvklin" um Z M über Sevilla Friedrichshasen, 16. April. Kap Ortegal wurde heute früh 1 Uhr passiert. Bis dahin hatte das Luftschiff also genau die seinerzeit von „Lk III" auf seiner Amertkafahrt ein geschlagene Route eingehalten. Von Kap Fines- terre drehte der „Graf Zeppelin" dann aber auf Südkurs, um an der spanisch-portugiesischen Küste entlang Süd spanien zu erreichen. Die Schisfsleitung teilte der Werst mit daß sie ungefähr um 5 Uhr nachmittags zur Landung tu Sevilla schreiten werde. Der „Matin" bringt aus Bordeaux eine nm 22,10 Uhr von der Funkstation in Bordeaux ausgesangene Meldung vom „Gras Zeppelin", die aber in ihrem letzten Wort, das den Standort des Luftschiffes angibt, nicht entzissert werden konnte. Anscheinend handele es sich um Rochesort. Um 22,31 Uhr empfing dieselbe Station folgenden Funkspruch: Wir haben die französische Küste verlassen und fahren in Richtung Kap O r t e g a l. Nach einer weiteren Meldung hat „Gras Zeppelin" um 2,37 Uhr Kap Fintsterre mit Kurs auf Sevilla passiert. Nach dieser Angabe müßte das Luftschiff auf der letzten Strecke günstigen Wind und höhere (Geschwindigkeit gehabt haben. „Graf Zeppelin" hat kurz vor 10 Uhr Lissabon er reicht, über dem er mehrere Schleife» suhr. Hierauf setzte er bei starkem Nordwind und Sonnenschein seine Fahrt in süd licher Richtung längs der Küste fort. Segelflieger Rehring tödlich abgeftürzt Darmstadt, 16. April. Der bekannte Segel- und Rekord- fliegcr Johannes Nehring, einer der besten deutschen Segel flieger, Mitglied der Akademischen Fliegergruppe in Darm stadt, ist heule früh in der Nähe der Kiihkopfinsel im Altrhein abgestürzt. Nehring war mit einer Junkersmaschine zu einem meteorologischen Höhenflug in Begleitung von Dr. Stein häuser aufgestiegen. In erheblicher Höhe setzte der Motor aus, und die Steuerung versagte. Dr. Steinhäuser konnte sich durch Fallschirmabsprung retten, während Nehring mit ab stürzte. Er konnte nur als Leiche unter der völlig zer trümmerten Maschine geborgen werden. Die Absturzstelle liegt tn der Nähe der Mündung des Altrheins in den Rhein- strom. Die Mlantikerpedition der Lufthansa vradlmelünng unserer verliner Sekrtktloltuug Berlin, 16. April. Das Dornier-Walflugboot der Deutschen Lufthansa, mit dem eine Expedition nach den Kanarifchen Inseln unternommen wurde, ist Dienstag abend nach neunstündigem Flug, von Las Palmas kommend, in Cadiz gelandet. Die Maschine wird jedoch noch nicht nach Deutschland znrückkchren, sondern weitere Erkundungsflüge tn den südlichen Gewässern zwischen Spanten und den Inselgruppen an der asrikanifchen Westküste durchführen, da mit tn meteorologischer und bodenorganisatorischer Hinsicht umfassende Grundlagen für eine« künftigen Südamerikadienst gewonnen werden können. Ae deutsche ruMadeikonzeitlva senedmtgl Madrid. 16. April. Der spanische Kabinettsrat genehmigte die deutsche Konzession für die Lustpostlinie Barcelona— S e v i l l a—C a d t z und ferner von Cadiz nach den Kanarischen Inseln. Weiter wurde beschlossen, die deut schen Bestrebungen zur Verlängerung dieser Luftfahrtlinten nach Südamerika in Zukunft tn jeder Weise zu unter stützen. Aehnlich wie sich Frankreich kürzlich durch eine Mvnopolkonzession der Hilfe Portugals versichert hat, ist cs nunmehr Deutschland gelungen, die Mitarbeit Spaniens zu erlangen. Kein Beamtenabbau bei -er Reichsbahn vrairtmelüung unserer Svrllnor Seürlttlettuug Berlin, 16. April. Neuerdings sind Gerüchte verbreitet, daß die Reichsbahngesellschaft auf Grund der sich daucrnd weiter verschlechternden Geschäftslage sich doch noch ent schließen werde, zu einem Veamtenabbau zu schreiten. Bon seiten der RcichSbahngcneraldirektion wird uns dazu erklärt, daß zwar die Einnahmertickgänge der Rctchsbahngesellschast beunruhigenden Charakter hätten, daß aber an einen Be- amtcnabbau nicht gedacht werde. Vermutlich liegt eine Ver wechselung mit dem für dieses Jahr vorgesehenen Abbau von Zeitarbeitern vor. Der Freiheitsdrang Aegyptens vrabtdorlekt unseres Kurts» Lorrsspouäentou Paris, 16. April. Obwohl über die englisch-ägyptischen Verhandlungen in London das strengste Stillschweigen be- wahrt wird, will „Petit Journal" wissen, daß NahaS- Pascha tn den letzten Sitzungen, die fast die ganze Dienstag- nacht durch gedauert hätten, verlangt habe, daß die englischen Truppen zur Sicherheit des Suezkanals auf die Ostsette -es Kanals gelegt werden. Zweifellos habe Henderfon an Aegypten gewisse Zugeständnisse gemacht, aber eS sei trotzdem unwahrscheinlich, daß er diese ägyptische Forderung, die einer Räumung ganz Aegyptens gleichkäme, annehmen werde. Aber auch in englischen Kreisen herrscht nach einem Bericht des „Petit Parisien" Optimismus, und e» wird erwartet, daß Henderfon Mittwoch oder Donnerstag im Unterhause Näheres über die Unterhandlungen Mitteilen werbe. Eine englische Hindenburghingraphie. In London wird »eben eine Biographie de» Reichspräsidenten v. Htnden- «rg veröffentlicht, die von AM«, «als»» oersa-t O.