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61. Jahrgang. ^ 14. Dienstag, 1«. Januar 1917. HegrLrrr-et 18SS Drahtanschrift: Nachrichten »r««tz«n. Lernsprecher-Sammelnamin«: tUl»L1. Rur für NachtgesprSch«: rvüU. K/ch Diecki/r4Ag-3hnSant'8clioIw!a-« chff O«^n§-^Kkm-8ckokv>Löe E Aitter-SekoksläSe vre<E4-ICakao, Dersark. Echnstlrilung und Hauptgeschäftsstelle: Marienstratz« S» 4V. Druck n. Verlag von Liepsch » Neichardt in Dresden. «ezugs-Eebühr ! Anzeigm-Pr-ise. tL;»;.LN'°NLV>i.r.7.^ »achdruck nur mit deutlich»» O»»0«n»np,d« (,Dre»dner Nachr.-) luttM,. — Umxrlan,«« Schrtttjlvil« werden nicht »usbewahrt. lWMAWM in »Ilon chrian unck k>raisl»ch»n tllr Sedul« unet Nau». ttki killlli. KSnlgl. Notllskerun«, Wsllstrnv« 2S. 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Ja««ar zn« Kaiserliche« Aafr«s a« das deutsche Volk.* A« Seine Majestät de« De«tsche« Kaiser. Grobes Hauptquartier. Der A«sr»s Eure« Kaiser lichen Majestät findet wie in meinem Herzen, ko in dem eines jede» meiner Untertanen de« lebhaftesten Widerhall. Ich uuü mein Volk fühlen «ns Enrer Kaiserliche« Maiestat iür die das Empfinden eines jede« Dentsche« miedergebe«, den Worte zu «nanslöschlichem Danke verpflichtet. Wir Iche« mit tiefster Empörung, wie die Feind« die daracbotene Friedenshand mit Hohn zurück gewiesen habe«, lind »«»«ehr entschlpsse«. «nfrre heiligste« Güter h t S ansS ««berste »» verteidigen, «nd »aS Schwert nicht eher in di« Scheide z« stecke», als bis de« srevelhafte« Ber- nichtungSmille« «nserer Feinde gegenüber der Sieg »all erkämpft ist. Friedrich Angnst. Ser «mMche dentsche Kriegsbericht. Mmtlich.) Grobes Hanptgnartier. IS. Januar. IVEcher Kriegsschauplatz. Nördlich der Somme hält das lebhafte «rtillerie- sener an. Während an mehreren Stelle» Borstöbe seindlicher Patrouille« abgemiese» wurde», gelang es eigenen Sr- kundnngSa-teilnnge« durch erfolgreiche Unternehmungen. Gefangen« «nd Maschinengewehre einzubringen. vestllcher Ziriegsschauplatz. Front de» «denerekfeldn—rschaNa Prinzen Leopold von Paper« Bei trüde» Wetter blieb die GefechtStätigkeit gering. Front des kbeneralobersten Erzherzog« Joseph Nördlich beS Snsita-TaleS »nrbe« «nsere neu gewonnene« Stellungen von stärkere« russische« und rumä nische» Kräfte« angrgriffe». Der Feind ist überall abgeschlagen. Heeresgruppe de» »eneralseldmarsch all« «. Mackensen Zwischen «nzanl- »nd Sereth-Mündung wnrdc trotz «»günstiger Witterung der lebte von den Buffe« südlich des Sereth »och gehaltene Ort Badeni i« Stur« ge nommen. Mazedonische Front Unverändert. Der Erst« «eneralgnartiermeifter: l«. T. v.i Lndenbors». ber deutsche «brubbericht. Berlin» 18. Januar, adendS. (Amtlich. W. D. v.s I« Weste« «nd Oste« geringe GefechtStätigkeit. Zwischen East««» «nd Susita-Tal, sowie bei Fnndeni knd starke russische Angrisfe abgeschlagen. Sesterrelchlsch-u«,arischer Kriegsbrricht. Wie«. Amtlich »irb »erlanldart be« 18. Ja«. 1»17: vefMcher Kriegsschauplatz. OSmanische T««»V«« erstürmte« gestern nachmittag das Dorf « adeni. de« lebten noch durch den Feind geheltenen Ort südlich des «ereil, Am Südslllgel der Heeressront des Gcneralodersten Erzderzoa Joseph sttdrte« Buffen und Bnmänen starke Angriffe gegen die in den legten lagen von «ns gewonne nen Stellungen nördlich des Lufila-Dales. Die Angrriscr wurden überall abgeschlagen. Weiter nördlich nichts Nrneg. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Dolomitensront sprengten unsere Trup pen in der vergangene« Nacht am Groben Lagazuoi das Felsdand an der Südwand zwischen eigener und seind licher Stellung ab. Die Sprengung ist vollkommen gelungen. Eine breite Kluft trennt nun die beiden Gegner. An der Karstsront zritweise etwas lebhaftere Artillerietätigkcit. Südöstlich« Kriegsschauplatz. Unverändert. Der Stellvertreter beS EhesS des GeueralstabeS: IW. T. B.j v. Höser. Feldmarschall-Leulnant. - Mckffchtslose ltutschlostruheit. Niemand in Deutsck>la»d hat wohl mit einer solch liru- tirlen Ablehnung des Friedensangebots der deutschen Ne gierung gerechnet, wie sic unsere Feinde in ihrer Note an den Präsidenten der Bereinigten Staaten ausgesprochen haben. Wir wollen auf die Kriegsziele, die Herr Briand in verbrecher.ischer Vermessenheit darin nicdcrgelegt hat, im einzelnen nicht eiugche». Wir können es füglich den Neutralen überlassen, dem Biervcrband darauf Antwort zu geben. Auf einen Punkt aber verdient liingcwicsen zu werden. In der Note wird gesagt, cS sei niemals die Ab. sicht der Vierverbandsmächtc gewesen, die Vernichtung der deutschen Völker und ihr politisches Verschwinden a»zu- streben. Man beachte: von „deutschen Völkern" sprechen die Herren Briand, Lloyd George und Sonninv. Für sie gibt es kein deutsches Volk mehr oder soll cs keins mehr geben. Sie sprechen von deutschen Völkern in einem Augenblick, wo sich die Geschlossenheit, die innere und ankere Einheit des deutschen Volkes so herrlich gezeigt hat. wie kaum jemals in der deutschen Geschichte, wo der deutsche Gedanke, den unsere Feinde jahrhundertelang zu unter- drücken verstanden hatten, sich in schönster Blüte entfaltet hat «nd wo dieser Gedanke sich nicht nur als materielle, sondern vor allen Dingen als eine ungeheure sittliche Macht erwiesen hat. Dieser Versuch der Ableugnung unserer nationalen Einheit von seiten einer Gruppe von Mächten, die lediglich durch die niedrige Sucht nach vermehrtem Be sitz, nach erweiterter Herrschaft zusamnicngchaltcn werde», ist die frechste Beschimpfung, die sich unsere Gegner heraus nehmen konnten. Und nicht nur das: dieser Versuch ent hüllt uns, abgesehen von allen andere» Forderungen, die ausgestellt worden sind, das Hauptziel der feindliche» Koali tion, nämlich die Zertrümmerung und die Zersplitterung Deutschlands, die Vernichtung des Deutschen Reiches. Die ctiglische Presse hat in ihrer sattsam bekannten wider ivärtigen Heuchelei darauf hingcivicscn, dag England für sich keine KriegSzicie ausgestellt habe, daß es gcwissermakcn lediglich aus Großmut kämpfe, um der Freiheit Europas willen in den Krieg gezogen sei. Hier haben wir das eng lische Kricgsziel: das Reich soll in Stücke geschlagen werden. Deutschland soll werden, was es nach dem Dreißigjährigen Kriege gewesen ist, was Napoleon daraus machen wollte, ein Konglomerat von kraftlosen und halt- losen Staaten, die nichts anderes sind, als Objekte -er Politik des Auslandes, der Politik Englands. D,rs meinen die Feinde, rvcnn sie von „deutschen Völkern" oder der Vcrnichtnng des .preußischen Militarismus" spreche». Das ist die Antwort, die auf einen Schritt erfolgt ist, den unser Kaiser aus dem iicsiiiucrc» Gefüllt seiner Ver antwortung vor Gott und der Menschheit unternommen Hai. „Zu einer solchen Lat gehört rin Herrscher, der ein Gewisse» Hai und sich Gott verantwortlich fühlt und ein Herz für seine und die feindliche» Menschen: der. »ubclümmeri um enentnellr absichtliche Mißdeutungen seines Schrittes, den Willen hat. die Welt von ibrrn Leiden z» vesrcirn". Diele Kaiserwvrtc werde» in die Geschichte übergeben als ein Dokument dafür, wie ein Herrscher leine Pflichten ans- znfgsse» bat. Sie bestätige» g»ss neue, wie ticsc Wurzeln der elbische Pslichtgedgnkc. der von jeher de» HoiicnzoNrrn Leitstern für ihre Politik gewesen ist, in der Brust unseres Kaisers geschlagen hat. Eine Weil ircnni unsrrr Feinde von dieser Auffassung. Eine Welt trennt sie von dem. was unserem Kaiser sein deutsches Gewissen gebietet. Wir haben es in diesem Kriege ja schon so oft erlebt, daß man im Krciie unserer Feinde lein Verständnis für die ethischen Beweg gründe der deutschen Politik gehabt hat. Die Ablehnung, die Verhöhnung und Beschimpfung, mit der sic begleitet wurde, beweist uns aufs neue, daß für Ethik und Moral tn dem Jdeenkrcis Englands und seiner Vasallen lein Raum ist. Können sic uns nicht verstehen oder wollen sic uns nicht verstehen? Es wäre müßig »nd zwecklos, hierüber Erwägungen auzustcllc». Wir müssen uns mit der Tatsache begnüge», daß wir schlechthin kein Mittel haben, uns ihnen verständlich zu machen. Was der Arzt nicht heilt, heilt das Eise», heilt das Feuer, sagt ein alter Spruch. Eisen und Feuer sind die einzigen Mittel, die uns heute geblieben sind, die Well von dem un geheurcn Leid dieses Krieges zu befreien und unser deut sches Vaterland vor der Vernichtung zu bewahren, die ihm die Feinde geschworen haben. Wen» cs an de,r Kundgebung des Vicrvcrbanücs an Wilson überhaupt etwas gibt, das andere Gefühle als ticsinncre Empörung und heiligen Zorn auslöscil kann, so ist es der Nmstand, daß wir nun klar sehen, daß nun jeder von uns weiß, es gehl ums Ganze, es geht um das Dasein Deutschlands, um das Glück jedes ein zelnen. Und auch darüber kann kein Zweifel mehr bestehen daß man sich mit solche» Feinden nicht verständigen, daß man ihnen nicht mit Worten bcikvmmc» kann, sondern nur mit Taten rücksichtsloser Entschlossenheit. Das Eisen und das Feuer sind die einzigen Heilmittel, mit denen das un geheure Leiden, an dem Europa schon seit zwei Fahren krankt, beseitigt werden kann. Auch darüber wollen wir uns keiner Täuschung hingcbcn, daß cs nicht nur die Regie rungen unserer Feinde sind, die das Friedcnswcrl zuw Scheitern gebracht habe». Dieser Krieg hat in den Völkern unserer Feinde seine tiefste» Wurzeln. Sic haben siäi zu tief verstricken lassen in die Vernichtungspläne. die jahre lang vor dem Kriege schon von den Regierungen geschmiedet wurden. Sic haben nichts getan, um die verderbliche Poli tik ausznhaltc». haben nichts getan, um den Krieg zu End- zu bringen. Man mag das als eine im Grunde tragische Verblendung bezeichnen, wir können und dürfen uns nichi daran kehre», solange dieser Verblendung täglich io viele der Besten unseres Volkes zum Opscr fallen. Für uns gibt cs jetzt nur ein Ziel: Lieg. Der Sieg allein ist der Friede. Das wird uns nun auch non amtlicher Leite gesagt, wenn die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" an die zu Herzen gehenden Kaiscr- ivortc die Bemerkung knüpft, daß der Ehrlichkeit des vom Kaiser bekundete» Friedenswillens die rücksichtslose Entschlossenheit entspreche» werde, mit der wir den Krieg bis zum siegreichen Ende durchführen werden. Fa. wahrlich, rücksichtslose Entschlossenheit, Einsetzung aller Mittel und aller Kräfte ist vonnöten, um den Frieden zu sichern. Unsere Feinde müssen erfahren. wie gewaltig die deutsche Kraft ist. Diese Erfahrung kann sic allein von dem Wahnsinn, der bei ihnen epidemisch geworden zu sein scheint, heilen. König Friedrich August hat dem ganzen deutsche» Volle aus dem Herzen gesprochen, wenn er in seinem Telegramm ans die Kundgebung des Kaisers iag:: ^Wir sehe» mit tiefster Empörung, wie die Feinde die dar. gebotene Friedenshand mit Hohn zurückgewiescu haben sind nunmehr entschlossen, unsere heiligsten Guter bis auls äußerste zu verteidigen und das Schwert nicht eher in die Scheide zn stecke», als bis dem srcocUiaflcn Vernichruugs- willrn unserer Feinde gegenüber der Sieg voll er kämpft ist." Unsere Tapferen draußen werden sich den Helm fester binde», wir aber in der Heimat wollen nichts Untertasten, was die Entschlossenheit unserer Kampscr bestärken kann, wollen alles tun. was getan werden kann und getan werden muß. um ihnen zum Sieg zu verhelfen Hindrndurg und Ludendorss führen jetzt das Fncdcn-wrrk. und mit ihnen Hipper und Scheer. unsere Aduürale.dic sich schon einmal so herrlich bewahr« haben. Untere starlstc Waste aber »Grd lei» und hlnde» das grrie Gewisse», die Urberzeugung davon, daß der Kamp: kur uns ein heiliger Kamps ist. daß cs um alles das g.pr. was unsere Väter erworben habe». um das heilige VcrmachrnG