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ovauer G Tageblatt und Anzeiger Da» „Zschopau« Tageblatt usö Anzeiger, Mheint werltitgltch, Monatl-BezuaSpreiS «»»«taenpretsr: Die <« mm breit« Millimeterzeile 7 Psg,; bi« VS mm breit« Millimet«z«ile im TertteU 25 Psg.: Rachlahstaffes K Ziffev. und NachwelSgeMhr 25 Psg. zurüal. »orte l.7»RM.Z»stellgcb. 2VPsg. Bestellungen »erden in uns. Gesch!istSst.,von den Boten, ,M°iev°nallenP°stgnst°l.en°ng«n°mm°n W g ck » N b l N t t f»r AschS PO« U»d AMg-g-Nd D» „Zschopau « r Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Beröffenttichung der amtlichen Belannlmachungen der AmtShauptmaunschast Flöha und de« Stadtral» zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt Und enthält die amtliche« Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau —Bankkonten: Erzgedirgische Handelsbank r. ». m. b. tz.gschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. »; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884— Fernsprech« Nr. 712 Zeitung sür di« Ort«: «rumhnmerSdors, Waldkirchen, BSruichen, Hohndors, Wiltschthal, Wtihbach, DitterSdmts, Bornau, DittmanuSdors, Witzschdors, Scharsenstein, Schlößchen Porichendori K«. 3A IH. 1938 19H. MbildWg kes östmeichWen Kabinetls GeM Änquart Annenmtnister und Dr. Schmidt Autzenmirtister neu ernannte« Minister «nd Staatssekretäre bereits vorge- «nd Unterstützungen sowie aus dem Gebiet des Schulwesens außer Kraft zu setzen. Wiedereiustellungen iu das aktive Dienstverhältnis komme« hierbei nicht in Frage. Die Bunbesregieru«« hat diese vom Geist der Versöhn lichkeit getragenen Maßnahme» getroffen, nm allen bisher abseits gestandene» Staatsbürgern de» Weg zur Mitarbeit am Ausbau des Vaterlandes sreizumacheu und somit den inneren «nd äussere« Frieden des Landes zu sichern. Der Bundespräsident hat de« Staatssekretär Dr. Michael Gknbl zum Generalinspizierenden der österreichischen Ere- kntive sPolizei n«d Gendarmerie) ernannt. Staatssekretär Dr. Skubl war bekanntlich schon seit längerer Zeit General» inspizierender der Bnndespolizeibehörden.* Maßnahme« beschloß der Ministerrat, dem Bundesprästben» te« eine Entschließung zn ««terbreiten, der eine Amnestie sür die gerichtlich strasbare« politische« Delikte erlasse« wird. Sie «mfaßt alle politische« Straftaten, die vor dem 18. Fe bruar d. I. begange» wurde», i»soser» der Täter im In« la»be verbliebe» ist. Sie bezieht sich sowohl auf »te Richt. einleUuug des Strafverfahrens für die vor diese« Zeitpunkt gesetzte« Handlung««, bezieht sich auch anf die Ei«stellu«g schwebe«ber Verfahre« ««d a«f die Nachficht der «och z« ver, büßende« Strafe«. Die Straf«achficht ist a« die Beding««« des Wohlverhalte«S bis z«m dt. Dezember 1941 gek«üpft. Die zuständige« Mi«ifter habe« beschleunigt die erforder» lichen Maßnahme» auszuarbeite«, nm di« wegen politischer Delikte verhängten Verwaltungsstrafe» sPolizeistrase«) so» wie Maßregelnugc» anf dem Gebiete der Pensionen, Renten Wirtschaft beigegebcn, dessen Ernennung bevorsteht. Der Bundespräsident hat die Vereidigung der «ommen. Paris ör-ert W Immerhin: „Ein Kabinett der österreichischen Wiederanf- richtung". Paris. Nachdem HavaS kurz vor 2 Uhr nachts die in der Wiener „NeichSpost" erschienene Ministerlisto veröffent licht hatte, drückt das Büro auS: Nach einer Entwicklung, die zu gewissen Stunden recht kritisch habe auSsehen können, er. scheine die neue Regierung als «in Kabinett der üsterreichi- schen Wiederaufrtchtung. — Die Meldung von der öster reichischen Ministerliste ist in Paris zu spät eingetroffen, al» daß die Pariser Morgenblätter sie noch hätten veröffentlichen können. Auch bi« Leitartikler konnten sie tn ihren Aufsätzen nicht berücksichtigen. Immerhin glauben di« meisten Blätter, anhand de» deutsch-österreichischen Kommuniques genügend Veranlassung zu haben, Bundeskanzler Schuschnigg in „Schutz* nehmen zu müssen, l?!) Verschiedene Zeitungen brechen in das übliche Alarmgeschrei aus, wie immer, wenn sich etwa» nicht nach ihrem Gusto richtet. „Jour* erklärt,' „man dürfe sich nicht allzuviel Illusionen machen*. Daß Haupteretgnis am gestrigen Dienstag sei die Tatsache ge wesen, daß der Führer Zugeständnisse erhalten habe. W i o n, 16. Februar. Um 2,30 Uhr morgens wurde nach vielstündigen Beratungen folgende neue Ministerliste ausgegeben: Bundeskanzler: Dr. Kurt Schuschnigg, Vizekanzler: Felbmarschalleutnant a. D. Ludwig Hülgerth Außenminister: Dr. Guido Schmidt, Finanzminister: Dr. Rudolf Neumayer Handelsminister: Ingenieur Julins Raab Sozialminister: Dr. Joseph Resch - Bundesminister für Inneres und Sicherhcitswesen: Dr. Artur Seyß.Jnqnart LandwirtschaftSminister: Peter Mando rser Unterrichtsminister: Dr. Hans Pernter AZ Nnstizminister: Dr. Lüdwig Adamow ich ' i B'indesminister ohne Portefeuille: Guido Zernatto, Dr. h. e. Glaise»Hor sie« a«, HanS Rott, Staatssekretäre: für Landesverteidigung: General der Infanterie Wilhelm Zehner für Sicherheitswesen: Dr. Michael Skubl für Arbeiter- und Angestclltenschntz: Adolf Watzel für die Angelegenheiten der Industrie: Oberstleutnant i. R. Ludwig Ttepsky-Doliva. Dem Vnndesminister sür Land- «nd Forstwirtschaft wird ein Staatssekretär für die Angelegenheiten der Forst- Die Aussprache m BeMsBen Die Beziehungen Deutschland-Oesterreich - Eine anttiiche Verlautbarung Die MM« her men Kabinetts Wien. Di« markantest n Aenderungen in Lem n«a«n bsterreichischeu Kabinett sind die Berufung von Deyß- Inquart zum Minister für Inneres und des bisherigen Staatssekretärs Dr. Schmidt zum Außenminister. Seyh- Inquart wurde gleichzeitig auch das Sicherheitswesen vnterstellt, das bis jetzt vom Innenministerium abge trennt und unmittelbar dem Bundeskanzler unterstellt war. Dabei wurde allerdings der Posten eines Staats sekretärs sür Sicherheitswesen beibehalten und damit wiederum Skubl betraut, der gleichzeitig Polizeipräsident von Wien bleibt Bemerkenswert ist ferner die Berufung des Präsidenten des Gewerbebundes Raab zum Handelsminister und des bekannten Verfassungsrechtlers und Wiener Univsrsitäts- prvfessorS Adamovich zum Iustizminister. Raab kommt aus der Christlich-Sozialen Partei, während Adamovich politisch nicht hervorgetretrn ist. Er war im März 1934 zum Staatssekretär ernannt worden. Eine Rangerhöhung erfuhren Ler Generalsekretär der Vaterländischen Front Zsrnaltv u d der bisherige Staats sekretär für die Ang stelltenfragen Rott. Unter den Staatssekretären sind Adolf Wahek und Oberstleutnant Stepsky-Doliva n ne Männer. Der erste ist Lei er des Arbeitsamtes für Metallarbeiter und kommt aus ehemaligen Links'reisen. Obsrstle ttna Stepsky-Do- llva ist Industrieller in Salzburg und V.^rpräsident Ler Bundesbahnen. ^usgeschi«den aus dem Kabinett sind der Handels- Minister Dr. Taucher und der Iustizmin strr Dr. Pilz. Eine der bemerkenswertesten Persönlichkeiten des neuen Kabinetts ist Dr. Seyß-Inguart. Er wurde im Iuli 18S2 in der deutsch-mährischen Sprachinsel Iglau, dis heute zur Tschechoslowakei gehört, geboren. Schon in jungen Iahren kam er nach Wien, wo er studierte und das Dok torat der Rechtswissenschaften erwarb. Den Krieg machte er als Offizier der Kaiserjägsr mit, wurde mehrmals ver wundet und auZge-eichnst. Dr. Seyh-Inquart, der Rechts anwalt in Wien ist, wandte sich bald nach dem Kriege der Politik zu, wobei er immer auf der gesamtdeutschen Linie stand. 1925 wurde er in den Vorstand d^s Oesterreichisch- Deuischen Volksbundes gewählt und ist seit 1934 dessen Geschäftsführer. Im Iuli 1937 wurde er zum Staatsrat bestellt und mit der besonderen Aufgabe betraut, die na tionale Befriedung zu fördern. Mepie sm ck B!W» DK!e Die erste Matznahmr der nrArn österreichischen Regierung^ Als erste der innrrpolitischen Maßnahmen, dis in der amtlichen Verlautbarung über dis Unterredung von Berchtesgaden angekündigt wurde, hat dis ne ^gebildete österreichische Regierung wei gehende Amnestie erlassen. Nie umfaßt alle politischen Straftaten, die vor dem 15. Februar d. I. begangen wurden, sofern die Lä.er sich im Inland befinden, und seht alle politischen Häftlings in Freiheit. Ferner werden die aus politisch n Gründen angeordneten Entziehungen von Pensionen, Untsrstützun- gen usw. sowie die zahlreichen Maßregelungen von Schü lern zurückgenvmmen. Die mWe BeMMiW Hit Wenden MM „Nach der Umbildung des Kabinetts fand «achtS nnter de« Vorsitz »es Bundeskanzlers ein Miuifterrat statt. I« Durchführung der «eiter« als Verlautbarung augeküudigte« kommt. Kommen aber werde er auch in der deutschen Frage so sicher, wie die Welt sich um ihre Achse dreht. Die am 12. Februar auf dem Oberfalzberg stattge- habte Besprechung der beiden führenden Staatsmänner, so sagte Botschafter von Papen weiter, wird ein weiterer Markstein in der Geschichte der deutschen Frage sein. Ich darf sagen, daß der Grundton von der tiefen geschichtlichen Verantwortung getragen war. welche die deutsche Schick- salsfrage umgibt. Ein selbständiges Oesterreich kann seine Ausgabe nur lösen im Rahmen der gesamtdeutschen Entwicklung und nur als Mitgestalter am Geschehen dieser Tage, an der Wiedererringung der Stellung und des gei stigen Einflusses des Reiches im Abendland. Botschafter von Papen brachte zum Schluß die Hoff- nung zum Ausdruck, daß das Resultat dieser Besprechung den Gewinn einer neuen Aera der deutsch-österreichischen Beziehungen bedeutet und daß mit diesen von beiden Seiten loyal und aufrichtig gefaßten Beschlüssen auch dem Frieden in Europa gedient sei. In der Aussprache, die am 12. Februar zwischen dem Führer und Reichskanzler und dem Bundeskanzler Dr. Schuschnigg auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden statt- gcfuiiden hat, wurden alle Fragen der Beziehungen zwi schen dem Deutschen Reich und Oesterreich eingehender Erörterung unterzogen. Ziel dieser Aussprache war, die bei Durchführung des Abkommens vom 11. Juli 1936 ausgetretenen Schwierigkeiten zu bereinigen. ES ergab sich Uebereinstimmung darüber, daß beide Teile an den Grundsätzen dieses Abkommens festzuhalten entschlossen sind und dasselbe als den Ausgangspunkt einer befrie digenden Entwicklung der Beziehungen zwischen den bei- den Staaten betrachten. In diesem Sinn haben nach der Unterredung vom 12. Februar 1838 beide Teile die soso» tige Durchführung von Maßnahmen beschlossen, die ge währleisten, daß ein so enges und freundschaftliches Ver hältnis der beiden Staaten zueinander hergestellt wird, wie es der Geschichte und dem Gesamttntercsse des deut schen Volkes entspricht. Beide Staatsmänner sind der Ueberzeugung, daß die von ihnen beschlossenen Maßnahmen zugleich ein wirk samer Beitrag zur friedlichen Entwicklung der europäische» Lage sind. Die österreichische Negierung hat eine gleichlautende Verlautbarung ausgegcben. Eine Tat von größter Bedeutung Auf einer Veranstaltung in Wien sprachen Minister Gleise-Horstenan und Botschafter von Papen Minister Gleise-Horstenau betonte, noch könne man sich über das Ausmaß der Begegnung der Führer der beiden deutschen Staaten kein Urteil bilden, aber es sei, was auch das Weltecho beweise, eine Tai von größter Bedeutung, daß zwei Männer, die eine hohe Verantwor tung für die Geschicke ihrer Staaten trügen, sich die Hände gereicht und Ange in Auge miteinander gesprochen hätten. —. — > Botschafter von Papen bemerkte, sein Streben sei cs gewesen, den Gedanken der deutschen Einheit auf friedlichem Wege Naum zu verschaffen und zu verhindern, daß die Tragik der deutschen Geschichte um ein« wettere Katastrophe vermehrt werde. Der 1. Juli 1936 sei ein Anfang gewesen. Vor Jahresfrist habe er die Ansicht aus gesprochen, dem Sturm über Oesterreich folge der Früh ling. E» dauere manchmal lange, bis der Frühling