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WMWkrAWW Nr. 82 Donnerstag, den 6. April 1922. 75. Sahrg. und Kontur» a Haupt,«lch»ft»d öchwarz-nd-rz. D« «Ich« Volk»freund' «f»ont «a Hlu»nadm« dir Tape na» Sonn- und »«»»,»»»««»> nwnalll» Maru IS.— durch d» NuEdan fru in, kau»; durch dt, Polt dezo,,» otat-ULHrll- Mark « 00. m-n-Mch Mar» IS « *»»<!,«apr«t» («t»I<dIUz>. In,eigen Neuer): >m »ImUblaN. de,:r» der «au» der Np. Sol°> «ljet, Z.OS M»., au>- «drttS.ScM»., t» amtlichenr«u Nie Udit!, n^ie «r - Md., aumrdrt» l«.-M» , Im ReUameleU dtePeüiteU« «L-Mk., au«iUt» »4.—M». P»lltch««t-N»nt»i v^pzig Nr I2S2«. I»»«t»««-«»ap«« litr dt» «» Htach«Ma, Lu»m«r di» aonnMa^ 0 Uhr tnd« Lauptaelchil«». ftrüß». Edir Grwühr für Ne AslAahmr dsr HÜ-eigm »» «r,üchrt»d«n»i Laa» l»»t» an d»M>»»I»r Stell« «a» »ich«s«,ed«,,auch»tchimr »U VlchÜ^iU derd«chYer» iprmder aulurpedene» Nnzetge». - g«r N«ck,-d» unoerlar^ L^i-ndl« SchrtlMück» »lmr^rm» dt» SchrtM^dm, »«tx PerantwarUutL - Unterdnch»»,« de» chrlchLII». ' 'II.' s' - ' x enlhaliend die «nMchen B«da»»ka»ch»«S<» der «mlshaupimamschost und der Slaalsbehörden in Echworzenderg, der Staals» u. städtischen Betbrüen in Schneeberg, Löbnitz. Neustadt«!, Grünhaiu, sowte der Finanzämter in Lu« und Schwarzenberg. Ss werden auberdem vervffeuUicht: Die Bekanntmachungen der Sladkätezu Aue uud Schwarzenberg und des Amtsgerichts zu Au«. Verlag L. M. GSrlner, Aue, SrzgeL. -entsprech»» , «ue «1, Sdputtz (Amt «u») 44«. Schnieder, 10, Schwär»«»»«», 1». Drahtaaschrtft r «olklftma» eiu<«r»-«»ir««. Die Raul« und Klauenseuche ist erlosch«» unter dem Viehbestand«: 1. de« Spediteurs Max Fritdrlch in Bernsbach, Ortsl.-Nr. 18; 2. des Gutsbesi^ers Paul Klötzer in gschorlau, Ortsl.-Nr. 2ö. Die mit Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg vom 23. Februar d». Is. sLrzgeb. Vollsfreund Nr. 47 vom 24. Februar 1922) und vom 3. März 1922 (Lrzgeb. Lolksfteund Nr. bv vom b. März 1V22) angeordneten Echutzmaßregeln werden aufgehoben. Dl« Amtshauptmannfchaft Schwarzenberg, am 8. April 1922. Auf Blatt 43 des hiesigen Handelsregister», betr. die Firma Gotthold Heinz in Zohanugrorgen- stabt, ist heute eingetragen worden: Desamtprokura ist erteilt a) dem Buchhalter Iohau» Neuburger; d) dem Buchhalter Richard Paul Rohm, beide in Johanngeorgenstadt. Amtsgericht Johanngeorgenstadt, am 3. April 1922. Nutzholzversteigerung. Schneeberger Sla-lwald. Bahnhvssgasiwirischast Oberschlema. Dienslag, den 11. «prtt 1922 von vor«. '/,9 Uhr au 645 Nodelholzstämm« I0—15 cm, S3S N -Aldher 6—15 cm. 179 N -Derbstangen 16—15 ow, 278 N «Stämme 16-35 cm, 46 N.-Klötzer 16-51 cm aus den Schlagen in Abt. 3 und 5 und einzeln in Abi. 27 und 2S. Schneeberg, am 4. April 1922. Die Forftverwallung. Mverslelsmmi. steii-M mt ÄlWltltMI« Simlssilssteil«. Gasthof Kakserhos iu Steudorf, Montag, den Lv. April 1922, vor». 10 Uhr, a) Nendorf«« Revier: 2536 Klötze, 7—12 cm; 1831 Klötze, 13-15 rm; 2449 KlStz«, 16-22 cm; 1426 Klötze, 28—29 eny 575 Klötze, 89—36 rm; 185 Klötze, 37 und mehr cm Oberstarke, 8-1 bi» 4-1 Mtr. lang. Kahlschlag Ad- teilung 55, Einzelhölzer Abt. 89-991, 97, 117, 118. b) Unterwieseuthaler Revie« 48 Stämm«, 19—15 cm; 62 Stämme, 16—19 cm; 85 Stämme, 29—22 cm; 12 Stlimm« 28—99 cm; 1 Stamm, 39 cm Mittenstärke; 3589 Klötze, 7—12 cm; 1925 Klötze, 13—15 cm; 1529 Klötze, 16—22 rm; 789 Klötze, 23—29 cm; 249 Klötze, 39—36 cm; 59 Klötze, 37 und mehr cm Oberstärke, 8-1 und 4 Mtr. lang; 5 rm Nutzschett«, 19 rm Nutzknüppel. Kahlschlag Abt. 19,17, 44; Durchforstung Abt. 19, H. Auskünfte durch di« Revierverwaltuug. Forstrtvierv«rwaltuug«u Neudorf und Unterwies«uthal, Forstr«ntamt Schwarzenberg, am 3. April 1929. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtliche« Behörde» könn«» iu de» D«schästsstelleu d«» „Erzgebiraischeu Volksfrcuudes" in Au«, DchuerLerg, Lößnitz and Schwarzenberg eingeseheu werd««. Dr. Köster als Erzieher. —l. Der Reichsminister des Innern Dr. Köster, der an Reichstag die gestern vom „E. D." wtedergegebene Rede über den neuen Staatsbegrifs hielt, ist einer von den Mehrheitssozialisten, die durchaus anders denken und fühlen, als die Parteiagitatoren draußen im Lande die Masse denken und fühlen lehren wollen. Wohl darf er den Partei mann nicht ganz verleugnen, sonst würde er am längsten Minister gewesen sein, aber er leistet sich doch nicht das, was sich andere Genossen aus Angst, ihre sog. Volkstümlichkeit zu ver lieren, leisten zu müssen glauben. Insofern steht Köster über dem Durchschnitt der Parteigrößen. Vielleicht kann man seine Sinnesart mit der des sächsischen Ministerpräsi denten vergleichen, der allerdings, ein Kollege schlimmer Radikalinskis, eine weit schwierigere Stellung hat all» Köster. A« Bucks Gunsten nehmen wir immer noch' an," dass er glaubt, durch sein Nachgeben und Ausharren da« Schlimmste verhüten zu können. Immerhin sei uns die Meinung ge- stattet, daß diese Taktik dem Ansehen der Regierung Und damit dem Staatsgedanken ungemein schadet, und daß es besser für Sachsen wäre, wenn Buck das Tischtuch zwischen sich und seinen Gegnern unter den sächsischen Ministern auch nach außen hin zerschnitte. Den unfruchtbaren mehrheit- ltchen-unabhängigen Versöhnungsbestrebungen wäre damit vielleicht kein guter Dienst getan, wohl aber dem Dolle, auf das es doch zunächst ankommt. Die Staatsgesinnung, über deren Mangel Köster beweg lich klagte, kann vom deutschen Volke nicht verlangt werden, solange es den Eindruck hat, von Parteileuten regiert zu werden. Es war bisher gewohnt eine Negierung über sich zu haben, die sich frei von Parteileidenschaften hielt. Der Auf gabe, .den neuen Staatsbegriff in Deutschland zu stabili sieren/ ist weder eine Regierung Wirth im großen noch eine Regierung Duck im kleinen gewachsen. Sie haben es nicht verstanden, die sittlichen Kräfte, die im deutschen Volke trotz allem schlummern, von neuem zu wecken, und werden es nie verstehen. Und ohne diese an einen Aufbau des Staats begriffes zu gehen, ist vergeblich. Köster sprach die Ansicht aus, daß die Widerstände gegen den neuen Staatsbegriff auch durch „die großen wirtschaft lichen Organisationen bedroht" werde, „die eine viel größere Macht zu erreichen suchten als im alten Deutschland". Auf einen Zwischenruf bekannte er sich dazu, daß er mit diesen Organisationen nicht nur die Perbände der Unternehmer, sondern auch die Gewerkschaften meine. Die „Dolksstimme" ist nicht so tapfer wie Köster, denn sie unterschlägt dieses Ge- ständnis in ihrem sonst recht ausführlichen Bericht. Wir meinen übrigens zu Kösters antigewerkschaftlicher Auslassung: die Gewerkschaften an sich sind ebenso wie d'r Organisationen der Unternehmer gerade zur Stabilisierung des deutschen Staats- begriffs unbedingt notwendig. Der Fehler liegt nur darin, daß die Erziehung der Gewerkschaften dazu zu wünschen übrig läßt. Sie werden von den Köster politisch Nahestehenden -um Gegensatz des Staatsbegriffs d. i. zur Staatsverneinung erzogen, indem man ihnen das Dogma des Klassenhaffes und Klassenkampfes mit allen Mitteln und leider mit Erfolg ein zuimpfen versucht. Staatsgestnnung und Klassenkampf ver- tragen sich schlechterdings nicht, das müßte die politische Logik dem Dr. Köster sagen. Zwischen den Worten seiner Rede gibt Köster etwa» ver klausuliert zu, daß die „Pulverisierung" des Staatsgedankens ebenso eine Folge der Umwälzung ist, wie die Zerstörung des Staatsbegriffes in einem Teile der Beamtenschaft. „Heute ist da» Beamtentum gewissermaßen das Organ, mit dem sich das deutsche Volk selbst verwaltet," und „Gesinnungs schnüffelei werden wir gegenüber unseren Beamten nicht treiben", meint Köster. Was aber meint sein Kollege in Sachsen, Lipinski? Nach ihm kaben die Beamten ebenso wie er den Weisungen der unabhängigen Partei zu folgen, machen sie da nicht mit, so wird versucht, ste^mU Stockschlägen auf den Magen dazu zu zwingen. Köster ersehnt angeblich Heitz den Aufbau de« Nationalbewußtsein». Die Genossen im Lande predigen dessen Ze'-störung und wollen den Internationalist mus an seine Stelle setzen. Der Parteivorstand der sozia- listischen Partei hat bereits wieder zur Feier des 1. Mai als «9 Mellftiertag» Kn internationalen Proletariat» und allenthalben lehnt man in der Partei jeden Wunsch nach einem nationalen Gedenktag als chauvinistisch ab. „Das Nationalbewußtsein wird anknüpfen an dieTraditt 0 n unseres Volkes und unsere Geschichte." Auch dieser Satz der Kösterschen Rede widerspricht den Tatsachen. Er verträgt sich durchaus nicht mit der sozialdemokratischen Bilderstürmeret und mit der Methode, alles in den Dreck zu ziehen, was an Deutschlands große Pergangenheit erinnert. Wir haben noch nichts davon gehört, daß Dr. Köster die Ueber- lieferung mit der Tat ehrt, daß er dem traditionslosen und pietätlosen Gebühren seiner Genossen entgegengetreten ist. «solange seinen Worten der tatsächliche Hintergrund feblt, wird Köster niemanden von etwas anderem überzeugen können, als daß seine schönen Reden über Nationalbewußtsein und Staatsgesinnung nichts als Schaumschlägereien sind. Die Erzieher des deutschen Volkes müssen ganz anders auMßü als Dr, Wtep und seine Serwssen. ... Die Freibriefe für Genua. Ka. Nachdem der Reichskanzler am vorigen Mittwoch vom deutschen Reichstag seinen Fverbrwf siltr Genua ausgestellt be kommen hatte, nahm am Dienstag sowohl die französisch« Kammer für Poineare al» auch das englisch« Unter bau» für Lloyd Georg« mit fast aleich A?ben Mehrheiten Dertrauenskundgeibungen an. Beide Ministerpräsidenten können sich in ihren Parlamenten auf eine weitaus größere Koali tion stützen als es Dr. Wirth möglich ist, ebn Umstand, der Lem deutschen Reichskanzler nicht gerade seine Stellung erleichtert, an Laa er und seine Politik aber die alleinige Schuld trügt. Der g esestigsts der drei mit Vertrauen begnade kn Staats männer, die sich zur Reife noch Genua anschicken, ist Poincare, wobei es einen besonderen NedenZeschmockes nicht entbehrt, daß gerade dieser Ministerpräsident immer noch nicht sich klar darüber ausgesprochen hat, ob er überhaupt von diesem Freibrief nach Genua Gebrauch machen wird, oder cd er es vorzieht, als ruhiger Be obachter in Paris di« Entwicklung der Genueser Konferenz abzu» wirrten und an seiner Stell« vielleicht Tardi« u in di« italienischen Gefilde zu entsenden. Er würde sich auf dies« bequeme Weise zu gleich eines nicht zu verachtenden Gegners entledigen, der in der französischen Kammer Anstalten macht, gegen ihn das gleiche chauvi nistisch radikale Intriguenspiel anzuzetteln, wie er «s selbst gegen- über Briand nährend der Konferenz von Cannes getrieben hat. Der groß!« Schreier findet immer in der sranaösischen Kammer die größte Mehrheit, und obwohl Poincare sich fast on Lügen und Verleumdungen Deutschlands übeoschri«, bewies Tardieu ein« noch kräftigere Lung«. Immerhin hat den Mann, der „den Krieg wollte", genügend Meriten in den Augen des „Lloc national", um von der extremsten Rechtsoppostlion nicht allzu viel fürchten zu müssen, wenn es ihm nur gelingt, seine bisherig« Politik gegen über Deutschland fortzusetzen. Gr vermag also zuerst einmal mit Ruhe alles Weitere abzuwavten. Nicht so Lloyd Georg«. Er hat im Unterhaus nach einer mehrstündigen Rede zwar auch ein Vertrauensvotum erhalten, Las ebenso wie in der französischen Kammer eine aus der Mitte und der gesamten Rechten zusammengesetzt« Mehrheit umfaßte. Aber diese Mehrheit ist in sich um vieles zerklüfteter, als es der bloc national in Frankreich ist, und die Opposition der linken Mehrheit hat in England «inen ganz anderen Einfluß, als ihn die ver einigten Sozialisten und Kommunisten in Frankreich aufzubringen vermögen. Die Schwierigkeiten, die Lloyd George mit seiner Koalition hatte, find aus den Nachrichten, di« in der letzten Woche au» London kamen, genügend bekannt. Das durch di« Wirtschafls- not und di« Arbeitslosigkeit bedingt« Anschwellen der englischen Arbeiterparteien Lari aber auf eine noch weit ernstere Beachtung Anspruch machen. Es ist nicht unmöglich, daß der Arbeiterführer Llyne», der dem Berrraukrsvotum ein« Mißtrauenokundgöbung entgegensetzte, «iner von Len Trägern ist, die vor der Türe warten, um di« Leiche Lloyd George» aus dem Kabinett hinaus- zutragen. «Seine Zeit ist aber noch nicht gekommen. Di« ganze Tonart, di« der englische Premier bei seiner Rede anschlug, beweist, daß «» ihm darauf ankam, Len bisherigen Rvgierungsblock zufammenzuhaltrn, eine Aufgabe, deren Lösung nur dadurch möglich wurde, Laß er eigentlich nicht» Neues sagte und all« schwierigen Probleme geschickt umging. Mit einem ungewöhn lichen Roklameeifer hatten di« englischen Regierungsblätter bereit» seit Tagen auf die weittragend« politisch« Bedeutung Ler bevor, stehenden Red« hingswiesen und mm zeigt «» sich, daß sehr viel Geschrei für wenig Woll« gemocht wurde. Näher böschen ist diese Rede «in offenbarer Um fall, und »war «in Umfall vor den konser- vattnen Kreisen Englands, die immer noch in «iner engen Freund- schäft zu Frankreich da» Heil Britannien» «Micken. E» ist des halb auch kein Wunder, daß di« fvanzS fische Presse vor Be- früdiaunq ob dieser Erklärung Lloyd G«org«» übrrfließt und Laß di« Börse mit einem neuen Kursstur, der Mark reazicrle. Der ««lisch« RüriftrtpvSftkst hat Sch v»,Wi»»P «Bassen st« KAPS' schrist Poincare« für Genua angeschlossen. Da» Programm für Genua ist, wie dt« „Westminster Duette" das sehr richtig bezeichnet; „zaghaft" geworden und „Daily Herold" beleuchtet di« Situation ebenso zutreffend, wenn «r sagt, Llond George» Hände feie« Munden; auf Befchk Poincaves und der englischen Konservativen hab« er aus seinem Programm für Genua die beiden wesentlichste» Punkte, nämlich di« Revision der deutschen Repara tionen und die Anerkennung der Sowietregierun» herausgestrichen. Da» ist eine Kritik, der von deutscher Seit« nichts hinzugssitat zu weiden braucht, es sei dem^ man wär» Optimist im Etile Wtrths, der immer noch glauben mag, daß in einer Erklärung Lloyd George» ein« begründet« Hoffnung für die Zukunst zu erblicken sei. Diese Erklärung ist di« Rede wendung^ Laß die Leistungsfähigkeit Deutschland» und sei» ZahlunKsmSglichkeit vom Wiederaufbau Rußland» ovhang«. Ge wiß kann aus Lieser Redewendung «schlossen werden daß England der Uebsrzeugung ist, Deutschland sei gegenwärtig an der Grenz» seines Vermögens angelangt. Eine» solchen Schluffe» ober bedarf e» nicht, da dies« englisch« Ueberzeuauna bereit» ein« altb^anut» Tatsache ist, die fWhrrnd in den Richtlmieu Unserer Grstwung»- politik figuriert. E» kommt nicht auf die Ueberzeugung an, son dern « kommt darauf an, daß dich» Ueberzeugung sich io b» fvelende Taten umsetzt. Für solche Taten in Genua hat Lloyd Georg« ober «ch» durch seine Rode «inen Freibrief veckangt, noch hat er durch da» Vertrauensvotum «inen solchen Freibrief erhalten. Bleibt nur noch die Hoffnung auf Uebervaschtungen. Man muß hoffen — jagt Reichs kanzler Wirth» „ Deutsche Noten an -te Entente. Berlin, 4. April. Di« deutsche Regierung wird nicht bloß dt» Note des Generals Rollet vom 23. März über die Lchutzpollzct t» den nächsten Tagen beantworten^ «s besteht vielmehr die -«stimmt« Absicht, auch die Antwort, mit der die Reichsregierung di« von der Reparations-Kommission gefordert«» 69 Milliard«» neuer Stenern al» unmöglich und mit anderen Bedingungen al» Eingriff in dt» Hoheitsrechte der Nation ablehnt, noch vor Genua fertigzustell«». Diese Antwort bildet gegenwärtig den Gegenstand von Reffortver handlungen. Sie soll aber noch vor der Abreise be» Reichskanzler» dem hiesigen Vertreter der Reparationskommissio» übergebe» werd«». München, 4. April. Zu der Not« des General» Rollet, betreffend die deutsche Schutzpolizei, wird amtlich verlautbart, daß auch iu» bayerischen Ministerrat, sowie mit den Führern der Landtaasfraktio- nen die Frage eingehend erörtert wurde. Die endgültige Fassung der deutschen Antwortnote wird heute in einer Lhefbesvrechung in Ber lin festgelegt werden, wozu sich der bayerische Minister de» Inner», Dr. Schweyer, gestern abend nach Berlin begeben hat. Die bayeri sche Reigerung geht mit der Reicksregierung und den übrigen Lan desregierungen darin einig,' daß die Polizei keine militärische Ein richtung ist, und nach dem Friedensvertrag nicht sein darf. Ebens» fest bleibt sie aber mit den übrigen Landesregierungen darauf be, stehen, daß die Polizei ein für die Aufrechterhaltung der Rich« und Ordnuug brauchbares und genügende» Machtmittel sein und bleibeu muß, da dieser Standpunkt die fundamental« Forderung staatlich»» Lebensnotwendigkeit darstellt. Das Reparationsproblem. Berlin, 4. April. Die deutsche Delegation für Genua hat in der gestern unter Vorsitz Nath«»«»» stattgefundenen Sitzung beschlossen, daß in Genua die Reparatio»»frag« von Deutschland zur Aussprache gebracht werden soll. Der Beschluß ist auf di« Vorbesprechung«» mit Sowsetn»tzl«S und zwei neutralen Staaten zurückzusühren. Rock m.br «acklieierunae». K »Uly meyr TalynefentngeN. Rotterdam, 4. April. „Daily Telegraph" meldet LU« Pari« am Freitag fand bei Boyden, dem amerikanischen Delegierten bei de» Wiedergutmachungskommiffion, eine Konferenz der Delegierten der jenigen Staaten statt, die an der Finanzkonferenz in Pari» nicht ver treten waren. Die Konferenz beschäftigte sich mit den Ansprüchen der Nichtsignatarstaaten Brasilien, Rumänien, Griechenland, Portugal, Tschechoslowakei und Pole» auf bi» deutschen Sachlteftnmg«» und beschloß, daß Bestimmungen darüber aufgestellt «erden, in welcher Art und Weise diese Staaten von Deutschland Sachleistungen ähnlich denjenigen des Abkommen, von Wiesbaden verlangen könne». Sine neue öchm-lai im befehlen Sebiel. KN», 4. April. Zn Wahn bei Köln ist d«« Bauunterneha« Küster von einem französischen Desatzungssoldat« »rstoche» worden. Französisch- Soldaten verlangten in einer Wirtschaft Schauss d«g Mirtz Süstgs tzdd