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Var MMmdergn r-aeblatt Ist das W ««kWeE««« d« amtlichen Bekanntmachung«« »es Amtshaaptmame» z« ASha «ad der Ersten Mraermeisterr »er 6ta»t grauten»«- deh«r»Iicherseitr bestimmte Matt «r. M Mstwoch, »en SS. Mai M7 nachmistasr W. Zahrgang GngttfG-deutfGer HSakt vedeutet Mieden Appell Lord Rothermeres zur Verständigung Nic eine Achse Berlin-London Unter der Ueberschrift „Ein englisch-deut- Wr Pakt bedeutet Frieden", veröffentlicht Awd Rothermere in der „Daily Mail" einen Artikel, in dem es heißt: „Jede Nation in Mropa wünscht Frieden — aber einige wün schen andere Dinge ebenso dringend oder gar noch dringender als den Frieden. Die volk- Älchen Staaten, die in die westliche Hälfte unseres Erdteils hineingepreßt sind, zerfallen ist zwei scharf getrennte Gruppen: die be friedigten und die unbefriedigten. Diese Tren nung wird noch gefährlicher durch die Tat sache, daß zu den unbefriedigten Staaten die Mächtigsten gehören. Aber jede Gewitterwolke hat ei» Sturmzentrum, wo die elektrische Ladung am höchsten ist. Das elektrische Potential der augenblick lichen Lage in Europa erreicht seinen höchsten Grad in de» Beziehungen zwischen Großbri tannien und Deutschland. Gebiete, die Deutschland früher besessen hat, würde es in eine überlegene strategische Stel lung brinaen. ist albern. Wir wollen uns doch von der Vorstellung frei machen, aa eine Art Ungeheuer in Menschengestalt sei. Ich bin sein Gast in Berchtesgaden gewesen, und ich habe dort lange Unterhaltungen mit ihm gehabt. Er hat mir seine Bereitwillig, leit versichert, der britischen Regierung auf halbem Wege cntgegenzukommen." Lord Nothermere verweist dann noch darauf, daß die nationalsozialistische Revolu tion ganz und gar unblutig verlaufen ist. Sinnlos sei der Vorwurf, daß Adolf Hitler ein „Abenteurer" sei. Den Führer selbst lasse dieser Vorwurf völlig kalt. Einer der Gründe hierfür sei, daß, nach Hitlers eigenen Worten, ..das britische Weltreich in hohem Maße von Abenteurern aufgebaut worden ist". Der zweite^Grund setz daß dieser Vorwurf in glei ¬ chem Mage Mugount gegenuver angeweuoet werde. Hitler habe aber für Mussolini ein hohes Matz von Bewunderung. Er erhebe den Anspruch, datz Mussolini und er die „Revolution revolutioniert" haben. Vor allen Dingen aber sei es gar nicht Eng lands Sache, dem deutschen Volk vorzuschrei ben, welche Art von Männern es sich zu Führern nehmen soll. Viel dringender sei, die Gründe auszuschalten, die zwei verwandte Nationen miteinander in Gegensätze bringen könnten, deren einzelne Mitglieder, wenn sie sich begegneten, instinktiv eine gegensei tige Wertschätzung empfinden. „Am sichersten", so schliesst Lord Rother- mere, „wird bei einer solchen Entwicklung der Erfolg sein, wenn wir die grösste Schwierigkeit zuerst angreifen, indem wir Deutschland wenigstens einige seiner ver lorenen afrikanischen Kolonien wiedergeben. Was die Gebiete angeht, deren Zurückgabe nicht in unserer Macht steht, so lässt sich viel leicht auf den elfeinhalb Millionen Quadrat meilen des afrikanischen Kontinents eine an gemessene territoriale Entschädigung finden. Bleibt dies aber ungetan, und die furchtbare Explosion, die jetzt Europa bedroht, kommt zum Ausbruch, wie bitter werden wir dann bedauern, daß wir es versäumt haben, sie für einen so bescheidenen Preis abzuwenden." Wenn die wachsende Anhäufung gegensätz licher Energien harmlos entladen werden . kann, dann ist die Gefahr vorüber. Ist dies nicht möglich, so werden die Blitze des Krieges aufs neue die Zivilisation zerstören, die unS allen gemeinsam ist. Ist es möglich, diese Spannung zu mildern? Ich persönlich glaube daran. Ich schlage einen Pakt mit Deutschland vor. Patsache ist, datz rin englisch-deutsches Einver ständnis der denkbar beste Schutz für Frank reich wäre. Wäre es erst einmal zu einer festen Verständigung zwischen Grotzbritannien und Deutschland gekommen, könnten die Franzosen Li« Maginot-LInie so unbesorgt schleifen, wie sie es mit de« Befestigungen von Paris ge macht haben. Die Achse Rom—Berlin bildet den Schlüssel punkt eines zukünftigen Krieges in Europa. Eine Achse London—Berlin wäre eine feste Grundlage für den Frieden Europas (I! Di» Redaktion). Ein solcher Vorteil ist ihren Preis wert. Was kostet nun eine offene und freundliche Verständigung mit Deutschland? . Eine Neuverteilung der afrikani schen Gebiete — von denen wenig von wirklich hohem materiellen Wert sind. Keines Lieser Gebiete aber ist seinem Wert nach ver gleichbar mit den ungeheuren Gewinnen, die sich aus einer ständigen Sicherung des Frie dens in Europa ergäben. Um diese- koloniale Hindernis zu einer Ver ständigung zwischen England und Deutsch, land, bas gleichzeitig das große Hindernis für die Aufrichtung des Weltfriedens iI, kann man sich weder herumdrücken noch kann man eS begraben. Man mutz ihm gegcnüber- trete« und es lösen. Ich stimme auf das dringendste dafür, datz - alle Mächte, die an der Verteilung des frühe ren deutschen Kolonialbesitzes in Afrika be teiligt gewesen sind, — also Großbritannien, Frankreich, Belgien und Portugal — zu einer Verständigung darüber kommen sollten, wie weit sie Deutschlands Ehrgeiz entgegenkommen können, damit es die Gebiete wiedererhält, die es auf dem afrikanischen Kontinent durch den Weltkrieg verloren hat. In der Hitze dieser Auseinandersetzung ist die Sage verbreitet worben — sogar vom „Dailh Mail" — die Deutschen wären ihrer ganzen Anlage nach zur Betreuung von Eingeborenenvölkern un geeignet. Dieser Vorwurf wurde im selben Augenblick widerlegt, in dem er erhoben wurde. Er wurde widerlegt durch die Ergebenheit an Lie deutsche Sache, die die afrikanischen Truppenkontingente gezeigt haben, al« sie unter General von Lettow-Borbeck fochten. Wenn auch ihre Niederlage offensichtlich un- vermeidlich war, haben diese Eingeborenen truppen eine Treue gegenüber ihren deut schen Offizieren bewiesen, die, ich mutz da« mit Bebauern aussprechen, viel größer war als jene, bie die Völker von Aegypten Grotzbritan- mte« gegenüber gezeigt haben. Di» Ides, dje Wiederbelebung emjaxx dieser Ehrentag HMMr WWMaN Eröffnung -es RellMorfchunMales in Anwesenheit -es MrerS Im Festsaal des Reichsministeriums für I Erziehung, Wissenschaft und Volksbildung wurde der am 16. März durch Reichsminister Rust gegründete Reichsforschungsrat feierlich eröffnet. Die Bedeutung der Arbeit dieser Institution, zu deren vordringlichsten Auf gaben der geschlossene Einsatz der deutschen Forschung zum restlosen Gelingen des Vier jahresplanes gehört, wurde durch die An wesenheit des Führers und Reichskanzlers unterstrichen. Unter den Ehrengästen sah man. Len Beauftragten für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Generaloberst Göring, meh rere Reichsminister sowie zahlreiche markante Persönlichkeiten des deutschen wissenschaft lichen und wirtschaftlichen Lebens, unter ihnen die Rektoren der deutschen Hochschulen. Vov Lem Ministerium waren die hier beschäftigten alten Mitkämpfer, die Träger des Ehren zeichens der Partei, angetreten, um den Führe« zu grüßen. Nach einem musikalischen Auftakt umriß Reichsminister Rust in richtungweisenden Ausführungen die Stel-t lung Ler Wissenschaft im nationalsozialisti schen Staat. Der Reichsforschungsrat, so führte der Minister aus, tritt in einem Augen blick ins Leben, in dem das deutsche Volk sich anschickt, in einer geschichtlich bisher nicht be kannten, unerhörten Anspannung aller seiner Kräfte sich die Grundlagen seines natürlichen Daseins unabhängig von seiner Umwelt zu erobern. Unsere Losung heißt, durch den Ein satz der geistigen und seelischen Kräfte des ganzen Volkes die physischen Kräfte unseres Landes zur höchsten Leistung steigern. Was das Schicksal unserem Polk an Schätzen des Bodens versagt hat, das soll ihm durch die gemeinsame Anstrengung der Herzen und Hirne abgetrotzt werden. Der deutschen Wissenschaft fällt in diesen: Plane eine einzigartige und unabLingbare Aufgabe zu. Der nationalsozialistische Auf bruch hat die Wissenschaft dorthin gerufen, wo die Entscheidungsschlacht geschlagen wird. Heute braucht nicht mehr um Verständnis für die Aufgabe der Wissenschaft geworben zu werden, nachdem die Entwicklung der Dinge selbst die Ehre der Wissenschaft wiederhergestellt hat, indem sie ihr eine Auf gabe übertrug, die ihr niemand abnehmen kann. Das deutsche Volk verlangt nicht nach einer Wissenschaft, die nur nachredet, was die Poli- Der 14. Todestag Allvert Leo CMageterü Nächtlicher Schweigemarsch rmd Gedenkstunde am Mahnmal MIlionekMig lnstgega«g«e Saat Düsseldorf, 26. h. (Funkspr.) Mn 14. Male jährt sich heute der Tag, gp hem Albert Leo Schlageter auf dsr Golzheimer Heide sein Leben für Deutschland opferte. Düsseldorf ehrt« den Kämpfer für Deutsch lands Freiheit schon in den frühen Morgeip stunden durch den traditionellen Schweigemarsch mit anschließender kurzer Gedenkfeier am Mahnmal auf der Heide. Um die gleiche nächtliche Stunde, kurz nach 3,30 Uhr, zu der Albert Leo Schlageter ach 2h. Mai 1923 aus den Lorm Es GHiM- Nisse? zu Derendorf hinausgeführt wurde, setz- j«n sich di« Ehrenform-ttyNen der Partei und ihrer Gliederungen, der Wehrmacht und des Arbeitsdienstes m Bewegung und nmrschäerten unter dumpfem Trommelwirbel den historischen Weg von 1923. Voran marschierten u. a. Gauleiter Florian, Oberstleutnant Poppe als Vertreter des StandortSltesten, ^-Ober gruppenführer Weitzel, SA-Oberführer Kiel und Oberst-Arbeitsführer Blanck. Im oberen Rund des Denkmals, von dessen Sockel Flammen zu dem ragenden Mahnmal emporlodern, hatten die Standarte „Schlage ter", sämtliche Fahnenabordnungen und die Formationen der Partei und ihrer Gliederun gen, der Wehrmacht und des Arbeitsdienstes Aufstellung genommen. Dahinter standen dicht gedrängt viele Tausende von Volksgenossen, di« Zeug« dieser nächtlichen Feierstunde sein wollt«,. Gauleiter Florian zeichnete in seiner Gedenkrede ein Bild vom Leben und Sterben Albert Leo Schlageters. Di« Saat, die Schlageter durch sein Herzblut gesät habe, sei millionenfältig aufgegangen. Mit dsn Liedern der Nation klang die nächt liche Feierstunde aus. Inzwischen war die Dämmerung gewichen. Ueber der Heide lag ein schöner Maienmorgen. Wie einst am 26. Mai vor 14 Jahren, als Albert Leo Schlageters für sein Vaterland vergossenes Blut in den Sand der Heide sickerte. Kurzer Tagesspiegel T'/ Schacht empfing in Paris Vertreter der französischen und der deutschen Press« und sprach über den Zweck seiner Reise. Dr. Schacht betonte dabei, daß er keine Zuständigkeit be- sitze, über politische Dinge Erklärungen abzu- geben. Er sucht auch keine Anleihen in Pans und bringt auch keine politischen Vorschläge EL In der Ilnterhausaussprache über Handelsfragen erklärte HandelÄninkster Runciman, daß England aus seine Schutzzoll» Politik nicht verzichten könne. Der Vollzugsausschuß der Lon- doner Transportarbeitergewerk schaft beschloß am Dienstag, den Onmibust- streik uneingeschränkt fortzusetzen. Der Wiener Minksterrat hat die Aufhebung der konsularen Gerichtsbarkeit für Österreicher in Aethyopien beschlossen. General der Flieger Milch ist kn Brüssel eingetroffen und wird am Mittwoch an der Eröffnung der Internationalen Luft fahrtausstellung, an der Deutschland Hervorra, gend beteiligt ist, teilnehmen. Der Negus hat dem Generalsekretär de* Völkerbundes mitgeteilt, daß er sich aus der am Mittwoch beginnenden Versammlung nicht werde vertreten lassen. Anläßlich des argentinische« Staatsfeiertages fand am Dienstag iir der argentinischen Botschaft in Berlin ein gro ßer diplomatischer Empfang statt, an dem u. a. der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Ga» neraladmiral Raeder, Gesandter von Bülow- Schwante, General von Rimdstedt und Erzeß. lenz Lewald teilnahmen. Auf der britischen Neichspresse- konferenz sprach u. a. t>er frühere Presse chef des englischen Außenministeriums, Sir Ar thur Willert. Er stellte fest, daß von Sow'et» rußland aufwieglerische Rundfunkoropaganda, besonders in Indien, betrieben werde. Zu einem viertägigen Besuch ist das argen tinische Linienschiff „Moreno" in Wilhelmshaven eingetrosfen. — Im Hambur ger Hafen lief das argentinische Linienschiff „Rivadavka" ein. Die Streikbewegung in der fran zösischen Handelsschiffahrt hat bis her zur Folge, daß in Marseille 74 und in L« Havre 50 Schiffe festliegen. Ministerpräsident Baldwin hatte am Dienstag abend das englische Königspaar zu einem Bankett in die Downing Street ge laden. z t tische Führung für richtig erkannt hat, so wie ! sich etwa die Herrschaft des Liberalismus eine ! Wirtschaftswissenschaft hielt, die zu verkünden i hatte, daß Freihandel und Weltwirtschaft der Weisheit letzter Schluß seien; das hieß wirk lich Ergebnisse der Wissenschaft vorwegnehmen und ihr damit ihr Hoheitsrecht nehmen. Wenn dagegen der nationalsozialistische Staat heute die deutsche Wissenschaft aufruft zum Einsatz für den Vicrjahresplan, so doch wahrhaftig nicht, weil er die Ergebnisse der Wissenschaft dorwcgnimmt, denn gerade diese, die uns von der Natur versagten Stoffe, soll ja die Wissenschaft erst liefern. Eine solche Aufgabe aber kann nur ein« freie Wissenschaft lösen. Unfrei ist die Wissenschaft, wenn ihre Ergebnisse von eiller außerwissenschaftlichen Macht vorgcschrieben werden, frei aber, wenn sie souverän die Probleme incistert, die das Leben ihr stellt. Gerade Werl wir die Eigen- gesctzlichkeit der Wissenschaft erkennen und respektiere», können wir uns in der Wahl der Gegenstände unseres Forschens bestimmen lasten von den politischen und völkischen Not wendigkeiten des geschichtlichen Augenblicks. Mit der Gründung des Reichsforschungsrat« wird nicht ein neues Prinzip des wissenschaft lichen Verfahrens eingeführt, weithin brauchen die einzelnen Wissenschaften die Richtung ihrer bisherigen Arbeit nicht zu ändern. Neu aber j ist der geschlossene rmd planmäßige Einsatz der technischen und Naturwissen schaften für die Selbstermächtigung der dent- schen Wirtschaft. sw", ries Reichsminister Rust ab- schließend den versammelten Gelehrten zu. „auch als Forscher und Lehrer besten ein- gedenk, daß diese Anfgabc eine E rz ie huna«- anfgabe ist."