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Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Redigirt von den verantwortlichen Redakteuren E. Förster in Pulenitz und Th. A. Hertel in Radeberg. . Äerlag von E. Förster in PulSnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. MO. 48. Freitag, den S. Decemder, 1853. Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag in einem ganzen Bogen und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Pf. ^r»«nu»>er»na«». — Bestell ungen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pfennigen berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Diens tags Abends, in Königsbrück, Radeburg und Mvnkbnrg bis Dienstags Nachmilt, abjugeben sind, nehmen in Pulsnitz und Radeberg die Heraus geber, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Gunther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Grvßeirhavu der Buchbinder Hohlseldt, so wie alle Postämter an. aschende mch den tcn Heil- meines tschädig- -s neuen emi eine Zeitereignisse. Dresden, 21. November. Als ein schönes Zeichen con- fessioneller Eintracht ist eine im heutigen „Anzeiger" enthaltene Bekanntmachung der Herren VicariatSrath Kammerherr v. Trochowski und Kammerherr v. Budberg, welche Beide ver schiedene» Confcssioneu angehören, zu erwähnen, in welcher die selben sich „Haud iu Hand au die zwar viel beanspruchte, aber immer rege Mittthätigkeit ihrer Mitbürger für zwei erhabene kirchliche Zweckc" wenden. Ihre Aufforderung gilt ebensowohl dem Aufbau eines Thurmes für die evangelische Pfarrkirche zu Neustadt-Dresden, als der Anschaffung von Glocken der katho lischen Pfarrkirche daselbst, indem sie anzcigen, daß Fraulein v. Harder aus St. Petersburg für gedachte beide Zweckc mit ge fälliger Unterstützung der k. musikalischen Kapelle, deS Herrn Hof- opcrnsängers Tichatscheck rc. am 3. December ein großes Con- cert zu geben beabsichtige, welcher Anzeige sie dann die Bitte an ihre Mitbürger beigefügt haben: mit brüderlichem Sinne, in Frieden und Eintracht, zur Ehre Gottes ein Werk zu fördern, das ihm wohlgefällig ist. Zu gleicher Zeit können wir mitthei- len, daß auch der israelitische Gemcinderath dem Ausschüsse für den Thurmdau der evangelischen Pfarrkirche die Anzeige zugc- sandt hat, daß die hiesigen israelitischen Glaubensgenossen das schöne Werk sehr gern durch Beiträge zu unterstützen bereit sein werden, und den gedachten Ausschuß ersucht, bei der demnächst für diesen löblichen Zweck vorzunehmcndcn Haussammlung die selben nicht übergehen lassen zu wollen. Dresden, 19. November. DaS Unternehmen zu Bild ung eines Aclienvercms für Erbauung neuer Häuser mit kleinen Wohnungen schreiten in erfreulicher Weise vorwärts. In einer am 11. d. M. von einer großen Anzahl von Freunden des Unter nehmens abgehaltene Versammlung ist die Bildung eines solchen Vereins unter dem Namen „Dresdner gemeinnütziger Bauver ein" beschlossen worden, und das provisorische Comu« Hal bereits die hauptsächlichsten Bestimmungen, welche dem Vereine zur Grundlage dieueu solle», veröffentlicht. Das auf dem Wege der Actienzcichnung zunächst aufzubringcnde Capital ist auf 20,000 bis 25,000 Thlr. bestimmt und hofft man den Actiouären eine Dividende von 4 Procent gewähren zu können, jedoch übernimmt der Verein weder dafür, noch überhaupt für ein Minimum der Dividende eine Garantie, Die Actien werden au portour aus gestellt i» zweierlei Größen zu 50 Thlr. und 10 Thlr. Ler Be- frag derselben wird je nach Bedürsniß in Raten eingezahlt. Es steht zu wünschen und zu hoffen, daß die eröffnete Subscription einen schnellen und befriedigenden Erfolg hat. Radeberg, 26. November. Bei der heute und gestern hier stattgehabten Aushebung militärpflichtiger Maunschafceu wurden von der königl. Regierungscommission unter dem Vorsitze des Herrn Amtshauptman» v. Winkler von circa 170 Man» 50 als zuni Militärdienst tüchtig auSgehoben. Bei dieser Gelegenheit will ich Ihnen ein mcrkwüdigeö Beispiel berichten, wie Betrunken heit den Menschen nicht nur alles geistigen, sondern auch des körperlichen Gefühles berauben kann. Ein Dienstknecht namens R., aus dem Dorfe C., welcher sich ebenfalls bei der gcnanniuen Aushebung mit zu stellen hatte, mochte vermuthlich, um, wie die Leute zu sagen pflegen, sich Ourage zu trinken, sich vorher mit einer ziemlichen Dosis geistiger Getränke gestärkt haben. Als derselbe zur Untersuchung aufgerufcn wurde, fand manihn mildem Rücken gegen einen heißen Ofen gelehnt und schlafend. Nicht wenig Erstaunen erregte eS aber, als bei der nunmehr erfolgten Untersuchung des C. sich ergab, daß durch die Kleider hindurch an den beiden hervorsteheudenRückenknochcn desselben das Fleisch in der Größe eines Thalers vollkommen verbrannt war! Und dabei hatte C. ruhig schlafen können! Chemnitz, 17. November. Die Lage unserer Weber ist, Gott sei dank, dermalen eine unter den gegenwärtigen Umstanden recht erfreuliche. Wahrend wie wir aus zuverlässiger Quelle er fuhren, im vorigen Jahre und selbst bis in das gegenwärtige hz-r ein wegen der lauen Nachfrage nach Wcberwaaren uugcjahc 200 Stühle ganz ohne Arbeit standen, und selbst von de» >m Gange befmdliciMStühlen mit gar vielen öfters 8 dis 14 Lage gewarcel w.rdcn mußte; ehe sie wieder in Arbeit kommen konnte», sebenst u lassen, 'r ). z. Söhnt, i alt. — iedersdorf 3 M. alt. ißenborn. Martini. Leuthold, setz.