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Weißeritz-Zeitung : 30.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192311309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19231130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19231130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-11
- Tag 1923-11-30
-
Monat
1923-11
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.11.1923
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Aeltefte Zetinas des Be-trks Dieses Blatt Verantwortlicher Redakteur: Felix Jekme. — Druck und Verlag: Larl Jed«« in Divvol-lswal-e Freitag den 30. November 1923 Nr. 278 89. Jahrgang ri* «g7Uhr v. m ver- n. »Ick a «st« Kw«»' eine neu« geseh betr. »tte« a«i« ltt -le amlllchea Be-annlmachaa-e» -lmanaschasl, -es Amtsgerichts lavlrals zu Dlp-ol-tswal-e Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petitzeile 20 Doldpfennige, Eingesandt und Reklamen SV Goldpfennige. Bezugspreis: Diese Woche 850 Milliarden mit sutragen, einzelne Nummern 150 Milliarden. Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer S. Postscheckkonto Dresden 12548. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. in die lde Wei- nbetrieb- r Roten diswalde den Ge- cha Ke der Be- iand bei -Kautzsch vor der hmigung machen, t davon iswerlen werde. Bären- : In 8 71 uen Ge- »usschutz ung der len, als nklausc- st. Den hiesigen tverord- und im r Säch- >en will rwerbS- schaffcn : seiner- elegent- e nicht- werden. nungSwege zur Erhebung spätestens noch im Januar 1624 auszu schreiben. 2. Die Steuer beträgt für dieses Vierteljahr gleichmäßig für alle Kirchgemeinden bis zu '/« Prozent desjenigen Betrages, den jeder Steuerpflichtige ass Kirchensteuer 1922 (Landeskirchen- steuer und Kirchgemeindesteuer ohne Nachlragssteuer) bezahlt hat, wovon zwei Fünftel als Landeskirchensteuern zu gelten hoben. Vom 1. April 1924 ab jedoch hat in allen Kirchgemeinden die Steuererhebung wieder nach'dem Bedarf der einzelnen Kirch gemeinde zu erfolgen. Die Grundsätze hierfür festzusetzcn, bleibt Vorbehalten. Die hiernach eingehenden Beträge sind, soweit sie nicht sofort benötigt werden, wertbeständig anzulegen. 3. Allen Gemeinden ist die Erhebung angemessener Gebühren auf wertbe ständiger Grundlage zur Pflicht zu machen. Die Richtlinien fanden Annahme. — Den letzten Punkt der Tagesordnung bildete die Be ratung der Vorlage des Kirchenregiments über den Entwurf eines Kirchengesehes betr. den WirtschaftSbeirnt beim Evang,-luth. Lan- deskonsislorium. Zu dieser Vorlage war ein Antrag des Ver fassungsausschusses eingegangen, der mehrfache Aender,ungen dieser Vorlage wünschte, dem Grundgedanken derselben jedoch beite«». Nach einer längeren Aussprache erklärte der Vertreter- des Kir chenregiments, das, dieses mt den Abänderungen einverstanden sei. Hierauf wurde die Vorlage in der abgränderkeg Form einstimmig in erster Lesung angenommen. Rach einer Kurzen Pause wurde einem und 124 mit Wohngeschossen und unter den Wohnungen 21 mit zwei, 152 mit drei, 307 mit vier und 14V mit fünf Wohn räumen. 214 Neubauten waren Wohnhäuser, von denen 113 nur eine Wohnung, 29 zwei Wohnungen enthielten, also EIn- bezw. Zweifamilienhäuser waren. Weiterhin befanden sich unter den abgenommenen Neubauten 123 gemeinnütziger Art. Durch Umbauten wurden 513 Wohnungen gewonnen, darunter 47 durch Not- und Behelfsbauten. An Gebäudeabgängen waren im ver gangenen Vierteljahr fünf Häuser mit sechs Wohnungen au ver zeichnen, so daß die Berichkszeit insgesamt einen Zuwachs von 12V0 Wohnungen (Vorvlerteljahr 12041 erbrachte. — Das Wehrkreiskommando IV hat mehrere ältere Unter offiziere und auch einige Offiziere, die sich schwere Angriffe gegen die sächsische Bevölkerung zuschulden kommen ließen, aus dem Heere entfernt. WeHeritzZeitung Tageszeitung unü Anzeiger sür Dlppol-iswal-e, Schmie-eberg u.U Hierzu schreibt der „Dresdner Anzeiger": Diese Meldung entspricht nicht den Tatsachen. Weder ein Offizier noch ein Unter offizier ist bisher entlassen worden. Es ist lediglich eine Unter suchung der einzelnen Beschwerden über angebliche Uebergrifse der Reichswehr angeordnet worden. Schon jetzt hat sich in den meisten Fällen die völlige Haltlosigkeit der Anschuldigungen er geben. Dresden, 29. November. Nach Eröffnung der 3. Sitzung der Synode am Vormittag und nach dem vom Vizepräsidenten D. Költzsch gesprochenen Eingangsgebete erhielt Syn. Dr. Hedrich (Dresden) das Wort zu einer persönlichen Bemerkung. Syn. Dr. Müller (Hainsberg) habe am Tage vorher in seiner Rede geäußert, auf der Synode ruhe ein Makel, indem aus dem in der kirch lichen Presse veröffentlichten Schreiben des Ministeriums sür Volksbildung an das Landeskonsistorium hervorgehe, daß ein ein- slußreicher Synodale in diesem Ministerium vorstellig geworden sei, daß Präsident DDr. Böhme pensionier! und durch eine jüngere Kraft erseht werde. Er, Redner, habe weder von der Eingabe der Positiven volkskirchlichen Vereinigung an -le Synode in dieser Angelegenheit, noch von dem Schreiben des Ministers für Volks bildung noch davon Kenntnis gehabt, daß der Gegenstand in der Presse behandelt worden sei. Bei einem zufälligen Gespräch auf der Straße zwischen ihm und einem Abteilungsvorstande des Mini steriums sür Volksbildung sei die Frage zur Sprache gekommen, ob das damals erschienene Dienstaltersgrenzengeseh auch auf den Präsidenten des Landeskonsistoriums anzuwenden sei. Gegenüber der von diesem Vertreter des Ministeriums geäußerten Ansicht, daß diese Anwendung nicht in Betracht komme, da die Staats regierung sich jedes Angriffs in die Kirche enthalte, habe er seine Meinung dahingehend geltend gemacht, daß dieses Geseh dennoch auch hier anzuwenden sei, da die Beamten des Landeskonsistoriums an den Rechten und Pflichten der Staatsbeamten teilnehmen. Das sei heute noch seine Meinung. Ob er sich darüber ausge sprochen habe, daß der Präsident durch eine jüngere Kraft erseht werden müsse, sei ihm nicht mehr genau erinnerlich. Die Ange legenheit sei in dem Schreiben des Ministeriums für Volksbildung zum Teil nicht ganz richtig dargestellt. Jedenfalls habe es ihm serngelegen, seinen Einfluß auf Beseitigung des Konsistorialpräsi- denten geltend zu machen. Nach einem Referat üver Wahl prüfungen brachte Syn. D. Rendtorsf—Leipzig im Namen des VersassungSausschusses eine Kundgebung in der Präsidenten- und Vizepräsidentensrage, ein. 3n der Begründung dazu gab der Redner eine ausführliche Darstellung des ganzen Herganges, in welchem die sächsische Staatsregierung bekanntlich soweit gegangen ist, daß sie den beiden Herren Konsistorialpräsident D. Böhme und Landesbischof D. 3hmels mit dem Staatsanwalt und mit Ge fängnis drohte. Nach längerer Aussprache wurde folgende Kund gebung angenommen: .Die Synode hat aus dem vom Kirchen regiment ihr erstatteten Berichte näheres über die Maßnahmen er fahren, durch die die Staatsregierung die Landeskirche ihrer Führer unerwartet beraubt hat. Die Landessynode erblickt in dieser Tat sache eine schwere und ungerechte Schädigung der Landeskirche. Sie sieht in dem Eingriffe der Staatsregierung, der durch die Art und Weise seiner Durchführung den Charakter eines einseitigen Gewaltaktes gegenüber der Kirche erhalten hat, eine verhängnis volle Beeinträchtigung des der Kirche grundsätzlich zustehenden Selbstverwaltungsrechtes. Die Synode billigt, daß das Kirchen- regiment entschieden Einspruch erhoben und die Entscheidung der Aeichsregierung angerufen hat, und erhofft von dem bevorstehen den Urteilsspruche des Reichsgerichtes einen raschen Entscheid, der die Kirche von einer ihr äußeres und inneres Leben schwer belastenden Unsicherheit befreit.' — Auf Grund eines Antrages des Syn. Jentsch (Chemnitz) beschloß hierauf die Synode, eine vom Direktorium zu erneuende Abordnung zu Herrn Konsistorialpräsi- denten D. Böhme zu entsenden und ihm die Stellungnahme der Synode zu den wichtigsten Fragen mitzuteilen, «sowie zu Herrn Landesbijchof D. 3hmels, um ihm den Dank der Synode für die Predigt zur Eröffnung der Synode mitzuteilen. — Hierauf schritt die Synode zur Beratung der Richtlinien des Finanzausschußes A, betr. die Kirchensteuern und die kirchlichen Gebühren. Diese Richtlinien lauten: 1. Für daS letzte Vierteljahr des Rechnungs jahres 1923/24 ist sofort eine weitere Vorauszahlung der Kirchen steuer und zwar in Goldmark vorzubereiten, und dem Kirchen regiment die Ermächtigung zu erteilen, diese Steuer im Verord htlich des trag zum ägen der angestellt chließung änderung :ch Emil Ergebnis »gewartet im Wehr e (Wilde Retchsarbeitsmlnisterium ist der Auffassung, daß die Verordnung vorläuslg keine Gültigkeit hat, da jede Kündigung von dem Ueber- wachungsausschuß, der sich aus Vertretern der Aerzte und Kassen und einem unparteiischen Obmann zusammensetzt und bei jedem Versicherungsamt gebildet wird, geprüft werden muß. Diese Ver- waltungsausschüsse sind aber bis jetzt noch nicht gebildet. Der Reichsarbeitsminister versucht, noch einmal zu vermitteln und hat für heute Donnerstag den Retchsausschuß, in dem Aerzte und Krankenkassen vertreten sind, zusammenberufen. Frauenstein. Am 3. Dezember werden auf der Linie Klingen berg-Colmnitz—Frauenstein die Abendzage zeitiger gelegt: sie haben künftig Anschluß an die Züge ab Dresden Hbf. 8/55 und an Dresden Hbf. 7.10 abends. Die Fahrzeiten der übrigen Züge dieser Linie werden verlängert: sie fahren daher in Frauenstein zeitiger ab oder treffen später ein. Der Personenzug ab Dresden Hof. 9.20 abends, der oisher den Anschluß nach der Frauensteiner Linie vermittelte, verkehrt dann nur noch bis Tharandt. — Wertbeständige fünfprozenlige Roggenrentenscheine der Landeskulturrentenbank werden am 3. Dezember 1923 an der Dresdner Börje eingeführt und an diesem Tage zum ersten Maie amtlich notiert werden. Sie sind an land-, forst- und teichwirt- schastlichen Grundstücken, und zwar regelmäßig an erster Rangstelle, dringlich sichergestellt: außerdem haften für Kapital und Zinsen die Landeskulturrentenbank und der sächsische Staatsfiskus. Die Stücke lauten auf den Wert von 20, 10, 5, 1 und Zentner Roggen. Die Rückzahlung des Kapitals und die Verzinsung er folgt unter Zugrundelegung des Roggenpreises der Dresdner Pro duktenbörse. — Der Allgemeine Dresdner Einzelhandelsverband hat seine Zusage in- die Tat umgeseht, indem er eine Feldküche ausgerüstet hat, die heute mittag in der Zeit von 1—2 Ilhr am Freiberger Platz auffahren wird. Von diesem Tage an wird aus der Feld küche täglich einigen huydert Bedürftigen auch an dieser Stelle eine warme Mahlzeit durch die Heilsarmee unentgeltlich verab reicht. Die Ausgabe geschieht gegen Spcisemarken, die vom Cinzcl- handelsverban- und von der Heilsarmee bereits ausgegcven worden sind. ' i Döbeln. Die Papierfabrik Limmritz-Steina ist jetzt mit dem Linstampfen von Geldscheinen unter 1 Milliarde, die waggonweise herbeiaeschasst werden, beschäftigt. Aus dieser Masse wird feines Schreibpapier angefertigt. Mügeln bei Oschatz. Ilm den in letzter Zelt hier vorgek'oin- menen Diebereien und Einbrüchen Einhalt zu tun, ist hier ein frei williger Einwohnerschutz gebildet worden, der sich aus allen Kreisen, gleich welchen Standes und welcher Partei, zusammensetzt und nachts regelmäßig Patrouillengänge unternimmt. Das Wehr- aruppenkommando in Barnitz hak die Genehmigung zu diesem Nachlschutz erteilt, zumal alle Politik ausgeschaltet ist. Bernstadt. 3n der hiesigen Volksschule und Berufsfortbil- dunasschule gab es am Montag Källcferien. /infolge fortgesetzt verzögerter Gehaltszahlung hatte der Schulhausmann angekündigt, seine Tätigkeit einzustellen. Ain Montag früh waren daher die Klassenzimmer nicht geheizt und die Lehrer mußten die Schüler bei der empfindlichen Kälte helinsckicken. , Zittau. Ein dreister Vleholebslahl ist In Wittgendorf verübt worden. 3n der Nacht wurde dem Gutsbesitzer Gustav Fröhlich eine mindestens 12 Zentner schwere Kuh gestohlen. Es Ist fest gestellt, worden, daß an dem Diebstahl mindestens drei Personen beteiligt waren. Die Spuren führten bis zu einer Wiese. Dort . , . , ist das Äer auf einen Wagen verladen worden. Der Bestohlen« Sitzung eröffnet, in weichet der Entwarf zum Kstchrn- - hat auf die Ermittlung der Diebe eine Belohnung von 15 Ztr. den Wirtschaftsdeirat in zweiter Lesung einstimmig an- i Weizen ausgesetzt. > Eher das Ortsgesetz rkauf von r Grund- dt. Nach Steuer er H (Nr. 53 lehinigung trefss für Mannten esetzlichen noch nicht erhalten. genommen wurde. Ferner fand folgende vom Son. Dr. Hering eingebrachle Kundgebung der Synode zugunsten der Christlichen Elternvereine einstimmig Annahme: Die 12. ordentliche Evang.- lutherilche Landessynode begrüßt das Anwachsen der christlichen Elternvewegung mit großer Befriedigung. Sie richtet an aste Kreise der Landeskirche die Aufforderung, diese Bewegung zu fördern und der christlichen Elternschaft behilflich zu sein, sich auch an denjenigen Schulen, wo das bisher noch nicht geschehen konnte, zu Vereinen christlicher Eltern zusammenzuschließen. — Hierauf erklärte Geh. Konflstorialrat Seyler im Namen des Kirchenregi- ments -le Synode für vertagt. — Der sächsische Arbeitsmarkt zeigte in der Woche vom 17. bis 24. November kein einheitliches Bild. Während einzelne Be rufsgruppen eine, wenn auch nur geringe Besserung aufwetsen konnten, waren bei anderen Berufsgruppen noch immer BetrievS- einschränkungen und -stillegungen zu verzeichnen. 3m allgemeinen war jedoch festzustellen, daß der Zugang von Arbeitsuchenden im Verhältnis zu den Vorwochen bedeutend nachgelassen hat. Dabet ist jedoch zu berücksichtigen, daß die Zahl der Arbeitsuchenden bis zum 15. November 1923 bet 70 von den bestehenden 105 öffentlichen Arbeitsnachweisen Sachsens auf nahezu 250000 und die Zahl der Kurzarbeiter auf annähernd 50V 000 gestiegen ist. Am deutlichsten zeigt sich aber die trostlose Lage auf dem Arbeits markt bei einem Vergleiche mit der Zahl der Arbeitsuchenden am gleichen Tage des Vorjahres, an welchem 85 öffentliche Ar beitsnachweise Sachsens von nur insgesamt 28 853 Arbeitsuchenden zu berichten hatten. — Ueber die Bautätigkeit im 3. Vierteljahr schreibt daS Sächsische Statistische Landesamt: Die Bautätigkeit steht nach wie vor im Zeichen des wirtschaftlichen Tiefdrucks. Der KleinhauS- und der gemeinnützige Bau herrschen vor. 3m Freistaat Sachsen wurden im 3. Vierteljahr 429 Baugenehmigungen für Naobautea mit Wohnungen erteilt, und zwar in den Regierungsbezirken Bautzen 86, Chemnitz 124, Dresden 105, Leipzig 84 und Zwickau 70. Diese 429 Neubauten, von denen 400 auf neuer Baustelle errichtet werden, sollen insgesamt 1093 Wohnungen enthalten. Außerdem wurden 387 Baugenehmigungen für um-. An- und Ausbauten mit insgesamt 514 Wohnungen erteilt, von denen 28 Not- und Behelfsbauten mit 30 Wohnungen sein werden. Aus- geführt und baupolizeilich abgenommen wurden 231 Neubauten mit 693 Wohnungen. Unter den Bauten befanden sich 73 mit ng haben Ich ge- schiften , Wu - Ile d«, »rat. Ilbr Bers. ^ertliches und SSchfischeS. Dippoldiswalde. Seinem 2. Romanttker-Abend, der diesmal I jm Vortragssaal der Müllerschule abgehalten wurde, gab Schulrat I Sturm das Thema: Das romantische Berlin und das romantische I Frauenideal. Er stellte in den Mittelpunkt des 1. Teiles Friedrich I Schlegel, als Haßkritiker Schillers, als Freund Schleiermachers, I als Fraamentisten und als Herausgeber des .Athenäum', letzteres l in Verbindung mit seinem Bruder Wilhelm s-er sich auch mit I Schiller entzweit) und Hardenberg-Novalis. 3m zweiten Teile I zeichnete er das romantische Frauenideal gegenüber dem Rattona- I üsmus, letzten Endes als einen Kampf der Romantiker gegen die I konventionelle Ehe, zeichnete Schillers Frauenideal als yauswlrt- I jchaftlich-mütterliche Frauengestalt gegenüber denen der Roman- I tiker, die wie in Karoline und Dorothea Schlegel außer dem haus- I wirtschaftlichen Wesen noch die Mitstreiterin im geistigen Kampfe des Mannes sehen, die, wie auch eine Henriette Herz und Rahel I Bornhagen, bei körperlicher Anmut und Tiefe des Herzens auch geistige Weggenosflnnen des Mannes sind, menschliche Wesen, die Anspruch haben, über die natürlichen Kräfte der Menschlichkeit emporzuläutern. Solche Frauengestalten würden auch unsrer Zeit oon Segen sein können. Dippoldiswalde. Drei Angehörige des .Sportvereins' Rabe nau hatten sich nach einem Aufenthalt am 1. September-Sonntag hier in Dippoldiswalde vor Abfahrt ihres Zuges auf dem Bahnhof recht ungebührlich benommen, und, zur Rede gestellt, dem Fahr dienstleiter und anderen Beamten gegenüber sich der Beamten- beleidigung schuldig gemacht. Sie standen am Donnerstag vor dem Schöffengericht. Es wurden der Kaufmann Herbert Grosche aus Dresden wegen Beamtenbeleidigung und groben Unfugs zu drei Tagen Gefängnis und 10 Milliarden Geldstrafe, der Kaufmann Hans Bischoff aus Rabenau wegen Widerstandes, öffentlicher Be- leidigunckund groben Unfugs zu drei Tagen Gefängnis und einer Billion Mark Geldstrafe verurteilt: der dritte, Albert Lorenz aus Nadenau, wurde freigesprochen. — Am gleichen Tage wurde auch wegen der bei Oekonomierat Welde—Oberhäslich gestohlenen Kuh verhandelt. Als beS Diebstahls angeklagt standen die Arbeiter Kurt Mar Fischer und Georg Schmidt, als Hehler der Handels- sleischer Arthur Riehle, sämtlich aus Lungkwitz, vor den Schranken. Die ersten beiden wurden aus der Untersuchungshaft vorgeführt. Fischer, der obendrein noch eines Blitzableiter-Diebstahls überführt wurde, wurde zu insgesamt 9 Monaten, Schmidt zu 6 Monaten Gesängnis verurteilt. Beiden werden 3 Wochen als durch Unter suchungshaft verbüßt angerechnet. Riehle erhielt 5 Monate Ge- jängnis. — Nach den Erfahrungsgrundsähen des sächsischen paritäti schen Milchpreisausschusses gibt die Landespreisprüfungsstelle fol gende Aenderung der Milchpreise ab 30.11.23. bekannt: 1 Liter Vollmilch, gekühlt, ab Stall 17 Pf. Angemessener Verliterungs- preis des Erzeugers 19 Pf. in ländlichen, 21 Pf. in industriellen Gebieten. — Als Geschworener für die letzte diesjährige Schwurgerichts tagung beim Landgericht Dresden wurde aus dem Ämtsgerichts- bezirke Lauenstein Landwirt Armin Böttrich, Hirschsprung bei Altenberg ausgelost. Die Verhandlungen beginnen am 6. Dezbr. und dauern bis mit 19. gleichen Monats. Als Delikte kommen durchweg Aufruhr, Landfriedensbruch und Raub in Frage. Die Verhandlungen richten sich gegen eine ganze Anzahl von Demon stranten, die sich im Laufe des Zahres an den verschiedenen Aus schreitungen heteiligt hahen. 3m Mittelpunkt der Tagung steht der Prozeß gegen den zuletzt in Weinböhla wohnhaft gewesenen Lageristen sStaniSlaus Gnicza, der sich wegen Mordes zu ver antworten hat.Z^AWWZK.SLLM^ """" «k» — Nach einer Bekanntmachung des städtischen Wohlfahrts amtes wird in nächster Woche im Gebäude der Kinderbewahr anstalt eine Volksküche eingerichtet werden, die jeweils Dienstags, Donnerstags und Sonnabends von 12 Uhr ab Speisen an Sozial und Kleinrentner sowie Almosenempsänger abgibt. Ausweise dazu sind ab Montag im Rathaus zu entnehmen. Der Preis für eine Portion beträgt in nächster Woche 100 Milliarden Mark. Mit dieser Einrichtung wird ein sicher segensreiches Werk ge schaffen. Möchte ihn aus Kreisen der Begüterten namhafte > Unterstützung zu teil werden, damit es selbst wieder recht vielen Notleidenden Unterstützung sein kann. — Die Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei schreibt: Dem WirtschaftSministcrium gehen seit einigen Tagen aus Verbraucher kreisen Klagen darüber zu, daß Geschäftsleute beim Verkauf von Waren die Annahme von Papiergeld verweigern und wert beständige Zahlungsmittel fordern. Da der größte Teil der Be völkerung heute jedoch noch mit Papiergeld entlohnt wird, und über andere Zahlungsmittel deshalb nicht verfügt, ist ein solches Vorgehen der Geschäftsleute geeignet, die große Mosse der Be völkerung in ihrer Existenz auf das schwerste zü gefährden, in dieser bitteren Not der Zeit die Erregung mehr zu steigen und I Gcsahren für die öffentliche Ruhe und Ordnung herauszube- ! schwören. Papiergeld ist Heuke noch gesetzliches Zahlungsmittel und muß deshalb Im Warenverkehr apfgenommen werden. Außer dem machen sich in letzter Zeik seit. Berechnung der Goldmark wieder die schlimmsten Anzeichen eines gemeinen Preiswuchers bemerkbar. Das WirtschastSministerium hat deshalb die Lanües- preisprüfungsstelle und die Preisprüfungsslellen im Lande Ange wiesen, die Preisgestaltung auf das strengste zu verfolgen und Wucherer oder PreiSIrelber unnochfichtlich der Strafverfolgung zuzusühren, Geschäftsleute, die sich in der "vorgenannten Art gegen gie öffentlichen 3nteressen vergehen, haben zu gewärtigen, daß ihnen die Erlaubnis zmy Warenhandel wegen Unzuverlässig keit entzogen wird. ' — Wie aus Berlin gemeldet wird, hat am Mittwoch der Verband der Aerzte beschloßen, in den Streik zu treten. Den Krankenkassen, soll in Ausführung dieses Beschlusses für ihre Versicherten zum 1. Dezember gekündigt werd««. Per Streitpunkt ist die am 30. Oktober erlaßene" Verordnung Übet die Krankenhilfe. Nach 8 1 dieser Verordnung können Äerzk« fristlos entlassen werden, wenn sie gegen die Verwaltungsvorschriften verstoßen. Zum Beispiel wenn sie Kränke über die Zeit hinaus behandeln usw. Mit Recht betrachten die Aerzte diese Bestimmung als Eingriff in die Aerztefreiheit und Behinderung ihrer Tätigkeit. Das
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