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Amts- M Mcheblatt für den «rfchtint 1 * 1 « I «lonnemint wöchentlich drei Mal und l lL il liltMllUM °i°rt°li.1M.20Pf.(inel. zwar T.mstag Donn»«- tUI lö V ^klUt^Ui m d.r tag und Sonnabend. In- s Expedition, bei un ern Bo- sertionspreis: die kleinsp. ' ten, sowie bei allen Reichs- " °d, und dessen Arngebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 42. Jahrgang. 14S. Donnerstag, den 12. Dezember 18NL Auf dem Folium 218 des Handelsregisters für die Stadt Eibenstock ist henke die Firma ^»dreckt Onttek«»! (Inhaber Emil Eberwein) in Eibenstock und als deren Inhaber der Destillateur Herr Vonstanün Mwil Ldsrrrsin in Eibenstock eingetragen worden. Eibenstock, am 4. Dezember 1895. Königliches Amtsgericht. Shrig. Ttzr. Auf dem Folium 216 des Handelsregisters für den Landbezirk ist heute die Firma II»rn>»»i> in Schönheide, Zweigniederlassung der in Plauen unter gleicher Firma bestehenden Hauptniederlassung und als deren Inhaber Herr Kaufmann Varl Hsnnann Snisäork in Plaue» eingetragen worden. Eibenstock, am 7. Dezember 1895. Königliches Amtsgericht. Shrig. Ttzr. Auf dem Folium 299 des Handelsregisters für die Stadt Eibenstock ist heute eingetragen worden, daß die Firma < 0»»r«,>i«,ii> in Eibenstock erloschen ist. Eibenstock, am 7. Dezember 1895. Königliches Amtsgericht. Shrig. Ttzr. Holz-Versteigerung auf AntonSthaler Ttaatsforftrevier. Es sollen Montag, den 1 von vormit im Kalös 31 weiche Stämme von 11—22 em 5000 „ Kkiitzer „ 8—15 , 3500 „ . . 16-22 , 2000 „ , „ 23-60 „ 164 „ Perbkangen „ 10—15 » 70 Raummeter weiche Ailtzknüppek / 58 und 61, einzeln und partienweise, soweit die gestellten Kautionen nicht ausreichen, nur gegen sofortig« Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu «lachenden Bedingungen versteigert werden. Auskunft über diese Hölzer ertheilt aus Befragen der unterzeichnete Oberförster. Königliche Forstremervermaltung Antonsthiil und Königliches Forstrcntmnt Schwarzenberg, Hkier. am 6. Dezember 1895. Wähler. (Henneberg), 45(Fall' bach> u. 55 (Halbver- loren an der Schwarz- (Brand), 30 (Schiefer', bach) und im Einzel» b. Dezember 1893 tags V28 Uhr an, kekker zu Aue Mittenst., Oberst., 4,° m Länge, „ 3,r u. 4,» ni Länge, l ' sowle " " >m d. DurchforNungen „ 3,5, 4,5 u. 4,5 III L.,/?lb>heil. 14 kHirsch- llnterstärke, Aus Deutschlands großer Zeit. Zur Erinnerung der 25jähr. Gedenktage Le« Kriege« 1870/71. 47. (Rachdriul verboten.) Der Krieg gegen die Oftarme« n. (Dijon; Nuit«). General von Werder halte bekanntlich die schwere Auf gabe erhalten, den Rücken der Armee im Südwesten zu sichern, wobei er sich, wie früher erwähnt, von den verschiedensten Truppenansammlungen bedroht sah. Besondere Thätigkeit entwickelten die Franzosen in Cüte d'Or, wo Garibaldi in der Gegend von Autun ein größere« Corps zusammcnzog. E« war wiederholt im November zu kleinen Scharmützeln und Gefechten gekommen, besonder« in der Gegend von Dijon, die zum Theil glücklich, zum Theil unglücklich für die Deutschen verlaufen waren, jedoch keine entscheidende Bedeutung hatten. Am l9. November wurden die Etappcntruppen in Chatillon sur Seine, drei Compagnien de« Landwehrbataillons Unna und eine Schwadron Reservehusaren unter Oberst Lettgau, früh 6 Uhr von mehreren 1000 Garibaldianern und Frank tireur« unter Riciotti Garibaldi überfallen. Die Wachen wurden überrumpelt, der Gasthof, in dem der Stab einquar- tiert war, wurde umzingelt, 11 Offiziere in den Betten ge fangen genommen, vier Wagen, di« Papiere und Briefschaften de« Stabes erbeutet. Die Landwehrleute stürzten einzeln aus die Straße heraus und begannen da« Gefecht; die Gari- baldianer erschossen aber gleich zu Anfang die Hornisten und Trommler, um da« Signalgeber: zu verhindern. Nach drei stündigem Kampfe begann Lettgau, da er hörte, daß die Rück- zugrlinie bedroht sei, den aus dem linken Seineuser liegenden Stadttheil zu räumen. Der General brach den Kampf ab. Die Preußen, die 8 Offiziere und 186 Mann verloren hatten, konnten bald darauf die Stadt wieder besetzen. Die Stadt wurde bald darauf wieder verlassen, al« 10,000 Garibaldianer gemeldet wurden, dann aber wieder besetzt. E« war klar, daß dem Freischärler- und Franktireurunwesen gegenüber ernste Maßregeln nöthig waren. General von Werder ließ durch fliegende Kolonnen die Umgegend von Dijon säubern und e« kam wiederholt zu kleinen Gefechten. Am 26. November schien e« beinahe, al« ob e« zu einem ernsthaften Zusammen stöße mit garibaldischen Truppen kommen werde ; unter großem Lärm rückten die Garibaldianer gegen Dijon heran, allein noch eh« e« zu ernstem Kampfe kam, zogen sie sich eben so rasch zurück, al» sie gekommen waren. Am 27. November verfolgten die Badenser die Garibaldianer und fügten ihnen eine Niederlage bei. Bei ihren Strcifzügen nach Süden kamen die Badenser vor Autun am l. Dezember an; sie vermochten nicht, die Stadt zu nehmen und mußten den Rück- zug nach Dijon antreten. Aus dem Marsche dahin, bei Ben- denesse, wurden sie am 3. Dezember von 5000 Franzosen unter General Cremer angegriffen. Die in der Minderzahl befindlichen Badenser stürmten eine steile Höhe hinaus und warfen dir feindlichen Bataillone, welche die Offiziere ver geblich mit Säbelhieben in« Gefecht zurückzutreiben suchten. Mit einem Verluste von 150 Mann erreichte die Kolonne am 4. Dezember Dijon. Die Badenser halten unter der großen Kälte und mehrtägigem Schneefall, mehr noch an dem Mangel an Leben-Mitteln schwer zu leiden. Im Norden und Nordwcsten von Dijon, von Langre» und Trohes au«, beunruhigten französische Streifkolonnen fortgesetzt die Deutschen. General von Zastrow hatte Befehl erhalten, über Chatillon nach Langre« zu operircn. E« kam zu mehreren kleinen Gefechten und Ueberfällen. Am 8. De zember wurde die Besatzung von Chateau Vilain von über legenen feindlichen Kräften angegriffen. Hauptmann Hauser leistete aber mit uvci Compagnien Unna so tapferen Wider stand, daß der Feind nach mehrstündigem Gefecht unter Zurück lassung von 46 Tobten und Verwundeten abzog. Theil« in Hinsicht auf Bourbaki, theil« weil sich au« 'Nationalgarden, Franktireur« und Marinetruppen an der Jonne und der oberen Seine eine stärkere Heere«abtheilung zufammenballte, befahl da« große Hauptquartier Mitte De zember dem General von Zastrow, nach Auxerre, Halbweg« zwischen Chatillon und Gien zu marschircn. Am 20. Dezbr. Vertrieb er au« diesen Orten Nationalgarden und Franktireur«. Inzwischen hatte Werder den Generalmajor v. d. Goltz aus Langre- entsandt. Bei Longueau, südlich der Festung, kam e« zu einem Gefechte am 16. Dezember, wobei der Feind ge worfen wurde und 200 Todtc und Verwundete und 80 Ge fangene einbüßte, während der Verlust auf deutscher Seite nur 4 Todte und 14 Verwundete betrug. In noch mehreren kleinen Gefechten und Ueberfällen blieb Goltz mit seiner kleinen Schaar Sieger. Zu ernstem Zusammenstoß kam e« am 18. Dezember in dem heißen Treffen von Nuit«. E« handelte sich darum, im Süden von Dijon da« Bahnnetz zu sichern, da« beständigen französischen Angriffen ausgesetzt war. General von Glümer rückte mck der I. und 2. badischen Brigade, 7 Schwadronen und 6 Batterien von Dijon ab, Werder mit der Hauptkolonnc ihm folgend. Oestlich von Nuit« stieß man auf starken Wider stand; der Feind stand auf den steilen Höhen, die sich bei Nuit« erheben; er hatte, da in rascher Folge die Truppen mit der Eisenbahn ankamen, 10,000 Mann zur Verfügung. Oberst von Wechmar erstürmte, von einer Batterie unterstützt, um 12'/, Uhr Boncourt und da« Gehöft la Berchere. E« entwickelte sich ein harter Artllleriekampf um den Eisenbahn damm, aus welchem die Franzosen feste Stellung genommen hatten. Lange wogte hier der Kampf hin und her. Endlich, al« Verstärkung eingetroffen war, wurde ein allgemeiner An griff gewagt, bei dem Glümer und Prinz Wilhelm von Baden verwundet wurden. Hierauf übernahm Werder selbst da« Commando. Die Infanterie ging 1500 Schritt durch da freie Terrain in aufgeweichtcm Boden sprungweise von 50 zu 50 Schritt vor; die letzten 400 Schritt wurden im Lauf schritt zurückgelegt und e« gab nun ein wüthende« Handge menge. Endlich, um 4 Uhr, wich der Feind in Auflösung nach Nuit«. Diese« mußte hierauf noch im Sturm genommen werden. Die Badenser blieben in Nuit« und lagerten aus dem Markte. Die Franzosen hatten l6 Offiziere und 1700 Mann, die Deutschen 55 Offiziere und 885 Mann verloren. E« war ein blutige« Opfer dafür, daß eine Abwehr doch nur aus kurze Zeit erzielt war. Nachdem am nächsten Tage fest gestellt war, daß der Feind abgezogen war, führte Werder die Badenser auf Dijon zurück. So zog sich bi« gegen Ende Dezember der Krieg im Osten hin, unter kleinen Wafsenthaten, auch zuweilen vergeb lichen Versuchen, al« plötzlich eine ernste Gefahr austauchte, die selbst Deutschland mit feindlichem Einfall zu bedrohen schien. E« war die Armee Bourbaki«, die herannahte, über deren Schicksale wir später berichten werden. Tagesgeschichte. — Deutschland. Da« Präsidium de« Reichs tage«, bestehend au« den Herren Frhr. v. Buol, Schmidt und Spahn, wurde heute Nachmittag 6 Uhr im hiesigen Königlichen Schloß vom Kaiser in besonderer Audienz empfangen. Der Kaiser begrüßte die Herren auf da» Freund lichste, sprach von den bedeutungsvollen Aufgaben, die auch in dieser Session zu erledigen seien, und wünschte einen ge deihlichen Fortgang der parlamentarischen Verhandlungen. Der Weiteren «heilte der Kaiser mit, daß er am 18. Januar zur Feier der fünfundzwanzigjährigen Wiederkehr der Auf richtung de« Deutschen Reiches ein große« Fest im König lichen Schloß zu geben beabsichtige. Er hoffe, dabei die Mitglieder de« Reichstag», die jetzigen sowohl, al« auch be sonder« diejenigen, welche in jener großen Zeit dem Reichs tage angehört und heute noch unter den Lebenden weilten, recht zahlreich um sich zu sehen. Frhr. v. Buol war so frei, in seiner Erwiderung Sr. Majestät davon Mittheilung zu machen, daß der Vorstand de« Reichstag« bereit« beschlossen gehabt habe, an demselben Tage ein Banket im Reich-tagS- gebäude selbst zu veranstalten. Eine Anfrage de« Abg. Schmidt, ob die Mittheilung Sr. Majestät bereit« jetzt bekannt gegeben werden dürfe, beantwortete der Kaiser bejahend. Politische Fragen wurden im klebrigen nicht berührt. Der Kaiser ver abschiedete al«dani» die Herren in huldvoller Weise. Die Audienz dauerte nur wenige Minuten. Der vom Vorstand de« Reichstag« gefaßte Beschluß, betreffend ein Fcstbankct am >8. Januar 1896, wird nunmehr ohne Zweifel eine Ab änderung erfahren müssen. — Berlin. Der Kaiser hat da« Entlassungs gesuch de« Herrn v. Köller genehmigt und den bisherigen Regierungspräsidenten von Düsseldorf, Frhrn. v. d. Recke v. d. Horst, zum preuß. Minister de« Innern ernannt. Herrn ». Köller ist der Titel eine« Staat-Minister« geblieben und der Rang, außerdem wurde ihm der Rothe Adlerorden I. Klasse mit Eichenlaub und Krone verliehen. — Wie man der »Franks. Zig." berichtet, hat der Kaiser dem Entwurf der Arbeilerschutzbestimmungcn für da« Bäcke- reigewerbc nach den Vorschlägen de« Minister« v. Berlepsch zugestimmt. E« handelt sich darin vorzug-weise um den Erlaß von Vorschriften über die Begrenzung der Arbeitszeit und um eine Besserung der Logi«- und Schlafräume, für deren Un zulänglichkeit die sozialstatistische Kommission eine Fülle von überzeugendem Material gesammelt hatte.