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Anzeiger sör den AmrgenchttveM Ltdeustock und dessen Umgebung Lrr v«zugspr«i» beträgt monatlick IFO NM be» iieikl Zustellung, bei Abholung in unserer G«. l»Lft,ft«Ne 1,60 AM. Erscheint tägl. uachm. mit Au,nähme der Sonn- und Feiertag«. Im Fall« bätzertl Gewalt oder sonstig«« Störungen de» Betriebs der Zeitung hat der Bezieher tein«n Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der L-ituNg oder auf Nüchahlung d«s Bezugspreis«-. Fernsprecher Nr. 510. LSL bte Ortschaften: Ltbenftackh, Manenthal, Larlrfetd, k^«r-»hnbel, Ueuheibe, (VberftStzengrün Schönheide, §chö«cheider- hannner» Sofa, Unter- ftStzengrün, UMdenthal, wttzfchhans, woifsgrün uf« Der Anzeigenpreis beträgt für die 46 mm breite Millimeterzeile im Anzeigenteil 5 Pfennig, für die 90 mm breite Millimeterzeile im Tertteil 15 Pfennig. Annahme der Arqeigen bis späte- stens vormittags 9»/, Uhr, für größere einen Tag vorher. Eine Gewähr für die Aufnahme der An zeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tag sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der staatlichen und städtischen Behörden zu Eibenstock Postsch«a»nto Leipzig Nr. ZK6 67. ° " 88. 3«hrg««g. Donnerstag, den 18. August Ein plan Lord Runcimans Die Sudetendeutschen legen ihren Standpunkt dar. Nach englischen Blättermeldungen sollen die Arbeiten LordRuncimans und seiner Mitarbeiter in Prag so weit fortgeschritten sein, daß Lord Runtiman einen Plan für die Lösung der Volksgruppensrage habe ausarbeiten können. Besprechungen zwischen Lord Runciman und der Ab ordnung der Sudetendeutschen haben am Dienstagabend bis Mitternacht gedauert. In erster Linie, so verlautet, habe die Aussprache dazu gedient, Lord Runciman über den Standpunkt zu unterrichten, den die Sudelendeutsche Partei bei der Aussprache mit der tschechischen Regierung einnehmen werde. Für den Mittwoch waren diese Bespre- ichungen der sudetendeutschen Vertreter mit der Prager >Regierung angesetzt. Scharfe fudetendeutfche Abrechnung mit der tschechischen Regierung In der am Mittwochnachmittag stattgefundenen Sitzung der tschechischen Regierung mit der Abordnung der Sudeten deutschen nahm Abgeordneter Kundt Stellung zu den Dar legungen des Ministerpräsidenten Tr. Hodscha und wiÄer- holte die Karlsbader Forderungen. In seiner Rede hielt er «in« scharfe Abrechnung mit der Regierung und deren Ver schleppungsmethoden. Ferner forderte Abgeordneter Kundt «inen umfassenden Staatsumbau, um endlich zu einem inner staatlichen Frieden zu gelangen, der immer wieder daran scheitert, weil die tschechoslowakische Regierung nur einen Minderheitenschutz erstrebt und sich um die Anerkennung des Nationalitätenstatuts nach wie vor drücken will. Tia acht Karlsbader Punkte Henleins sollen dabei nicht nur die gesetzliche Verankerung der Gleichberechtigung der Staats bürger ohne Unterschied der Nationen, sondern vor allein^ die Anerkennung und die verfassungsmäßige Verankerung, dieser geforderten Gleichberechtigung bringen. In seinen wei teren Ausführungen betonte Abgeordneter Kundt, daß die STP. die Ergebnisse der Tschechisierungsaktionen niemals anerkennen wird, und verwahrte sich dagegen, daß die an deren Volksgruppen «ine untergeordnete Stellung zugewiesen bekämen. Gleiche rechtliche und politische Stel lung sind die Grundbedingungen, um als voll- und gleich berechtigter Partner neben den Tschechen zu stehen. In seiner Rckw geißelte Abgeordneter Kundt die Widersprüche auf der Regierungsseite und unterstrich die unüberbrückbaren Gegen sätze in der Auffassung — ein Zustand, der geeignet ist, «ine dauernde Kriegsgefahr in Mitteleuropa auf rechtzuerhalten. Eingehend auf den unerhörten Aufruf der tschechischen Offiziere, machte Abgeordneter Kundt noch ein mal nachdrücklich darauf aufmerksam, daß Verhandlungen Nur geführt werden könnten, wenn nicht nur vom grünen, Tisch aus Erklärungen und Versprechungen erfolgen, son- Vdern wenn den Worten nun endlich einmal die Tat folgt. Die Slowakeitraueri um ihren großen Soh n Tausende vor dem Trauerhause in Rosenberg. — Nach dem Tod« Hlinkas. Rosenberg, 18. August. (DNB.) Ter Tod des Kämpfers Andreas Hlinka hat die ganze Slowakei in tiefe Trauer versetzt. Ueber Stadt und Land wehen die schwarzen Fahnen, mit denen das slowakische Volk den Vorkämpfer seiner gerechten Sache ehrt. Besonders zahl reich ist der Schmuck, den die^tadt Rosenberg, in der Hlinka verschied, angelegt hat. Neben den Fahnen sieht man vor allem auch die Trauerplakat«, die die Stadtgemeinde zu dem Tode ihres ersten Ehrenbürgers ausgegeben hat. Zu Fuß und zu Wagen strömt von allen Seiten das slowakische Volk hierher zusammen, um Abschied zu nehmen. Tie slowakische Jugend entbietet dem unermüdlichen Kämpfer den letzten Gruß. Wohl hat der Tod Hlinkas «ine schwere Lücke in die slowakische Front gerissen, aber im Geiste des Vermächt nisses dieses Mannes geht das Slowakentum wieder an die Arbeit. In seiner Sonderausgabe aus Anlaß des Todes schreibt der „Slowak", daß das slowakische Volk noch niemals so tief getrauert habe. Gleichzeitig wurde bekanntgcgeben, daß zur Vollendung des Lebenswerkes Hlinkas ein Hlinka- Fonds gegründet worden ist. Oer Kührer bei der Infanterieschule in OSberitz Der Führer und Oberste Befehlshaber der ^Wehrmacht weilie bei der Infante rieschule in Döbe- rttz und wohnte dort einer Bataillonsübung des Jnfanterie- lLehrregiments bei. Französische Ehrung der Atlantikflieger General BuMemin beim Richthofen-Geschwader Der als Gast des Reichsministers der Luftfahrt uns Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Generalfeldmarschall Göring, in Berlin weilende Chef des Generalstabes der französischen Luftwaffe, General Vuillemin, stattete mit seiner Begleitung und zahlreichen höheren Offizieren der Luftwaffe dem Richthofen-Geschwader in Däberitz einen Besuch ab. Während die französischen Offi ziere die Hallen besichtigten und die dort untergebrachten Maschinen in Augenschein nahmen, machten sich die Jago- flieger startbereit, und donnernd schraubten sie sich dann über dem weiten Flugfeld in die Höhe. In den verschie densten Formationen zeigten die Maschinen Parade- und gefechtsmäßiges Fliegen. Schneidig ausgerichtet zogen die Jagdflieger lm Staffelwinkel dahin, um dann gefechts- mäßiges Fliegen in Rotten zu demonstrieren. Die franzö sischen Gäste beobachteten interessiert die schneidigen Uebun- gev der deutschen Jagdflieger. Nach einem kurzen Rundgana durch die weiten moder nen Anlagen des Fliegerhorstes begaben sich der fran- zösische Generalstabschef und seine Begleitung zurück zum Flugfeld, wo inzwischen die Focke-Wulff-„Condor"-Ma- schine „Saarland", dar gleiche Typ, mit dem in der vergangenen Woche vier deutsche Flieger den Atlantik in beiden Richtungen in Rekordzeit überflogen hatten, gelan det war. Vor der Maschine begrüßte General Vutlle» min die vier Atlantikflieger und beglückwünschte sie zu ihrem großen Erfolg. Eine besondere Ehrung wurde den Atlantikfliegern dadurch zuteil, daß der französische Luft- attachö in Berlin, Oberst de Gefrier, und sein Gehilfe Hauptmann Stehlin ihre französischen Militärfliegerabzei chen abnahmen, die General Vuillemin dann persönlich als Ehrung für die ganze Besatzung dem Flugkapitän Henke und dem Hauptmann von Moreau mit anerkennenden Worten anheftete. „Ich habe es 20 Jahre getragen", sagte lächelnd Oberst de Gefrier, als er das Ehrenzeichen von seinem Uniformrock abnahm. General VuMemiin im „Haus der Flieger". Anschließend fanden Besichtigungen der Ella-Flugzeug werke in Leipzig und der Bayerischen Flugzeugwerke in Augs burg statt. Am Abend vereinte ein Empfang im „Haus der Flieger" auf Einladung des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Generalfeldmarschall Göring, die deutschen und die französischen Flieger. Für die Flüge zwischen Berlin, Leipzig und Augsburg war ein Focke- Wulf-Condor vom gleichen Muster wie das Ozeanflugzeug Berlin—Neuyork—Berlin eingesetzt. Es war offensichtlich eine große Freude für General Vuillemin, daß die vier At lantikflieger Henke, von Moreau, Tierberg und Kober die Besatzung dieses Flugzeuges bildeten. An dem Empfang im „Haus der Flieger" am Abend nahmen neben General Vuil lemin und seinen Begleitern von französischer Seite der Bot schafter Exzellenz Francois Poncet, der Militärattache Ge ¬ neral Renondeau und der Luftfahrtattache Oberst de Gefrier teil. Deutscherseits waren außer der Luftwaffe auch Heer und Kriegsmarine vertreten. Im Auftrage und in Vertretung von Generalfeldmarschall Göring hieß General der Flieger Milch die Gäste im Namen der Luftwaffe und des Deutschen Reiches willkommen. Er gab der Freude darüber Ausdruck, die im Oktober vorigen Jahres erfahrene Gastfreundschaft nun erwidern zu können. General Milch betonte, daß ihm wie Generalmajor Udet die Tage seines Besuches bei der französi schen Luftwaffe unvergeßlich seien. Er würdigte die Persön lichkeiten, insbesondere von General Vuillemin und General dÄstier. General Vuillemin dankte für die freundlichen Worte der Begrüßung. Er und seine Kameraden seien über den Besuch in Deutschland hoch erfreut. Nach der ersten Pflicht der Ehrung der im großen Kriege Gefallenen wären sie nun am Mittwoch vormittag in Däberitz beim Jagd geschwader Richthofen gewesen. Hier seien in ihm starke Erinnerungen wach geworden, aber diese Erinnerungen be deuten keine Trennung, sondern sie brächten die Gegner von einst in gegenseitiger Achtung näher. Verstand und Herz müßten sich im gleichen Geiste der Wiederholung einer ähn lichen Katastrophe entgegenwenden. Und gerade die Flieger stünden hier in erster Linie, gewiß nicht aus dem Gefühl der Schwäche, sondern aus der klaren Erkenntnis der Tinge. * Die Auszeichnung der vzeanslieger durch General Vuillemin Paris, 18. August. (Funkspruch.) Die Pariser Press« verfolgt aufmerksam den Empfang, der General Vuillemin bereitet wird. In Agenturmeldungen wird ganz besonders die Ueberreichung der Abzeichen dev französischen Luftwasse an die deutschen Ozeanflieger hervor- gehoben. Ter Berliner Berichterstatter des „Jour" weist dar auf hin, daß sich der Besuch Vuillemins in Teutschland in einer Atmosphäre größter Höflichkeit abwickele. General Vuil lemin habe sich vom französischen Luftattache in Berlin, Oberst de Gefrier, und seinem Mitarbeiter, Hauptmann Steh lin, deren Abzeichen geben lassen und sie auf die Uniform der beiden Flieger des „Condor" angesteckt. Tiefe spontane! Geste habe wahrhaftes Aufsehen erregt. Generäl Vuillemin habe sich am Mittwoch die Herzen der Berliner erobert. London, 18. August. (Funkspruch.) Auch die Londoner Presse begleitet den Besuch des Ge neralstabschefs der französischen Luftwaffe mit großer Auf merksamkeit. Insbesondere verzeichnen di« Berliner Korre spondenten die Verleihung der Abzeichen der französischen Luftwaffe, was fie auch in den Ueberschriften hervorheben. Tie Zeitungen betonen, Vuillemin habe in Deutschland einen guten Empfang bekommen. 3m tschechische« Solde . . . Geheimnisvolle tschechisch« Instruktionslurse — Beunruhigung der Bevölkerung - Asch, 18. August. (Funkspruch.) Schon seit einiger Zeit gehen im sudetendeutschen Gebiet geheimnisvolle Tinge vor sich. In den Abenden kann man auf abgelegenen Bezirlsstraßen, aber auch auf Landstraßen die Abhaltung von Autosahrkursen beobachten. Die Zöglinge dieser Kurse rekrutieren sich aus den Restbeständen der Mar xistenformationen. Tiefe Leute, die den Weg zur SDP. noch nicht gesunden haben, werden von uniformierten Tschechen, Angehörigen der Staatspolizei oder der Gendarmerie ausge bildet. Es werden außerdem unter Leitung tschechischer staat licher Angestellter Jnstruktionskurse im Schießen abgehalten Tie Kurse werden streng geheim gehalten. Der deutschen Einwohnerschaft hat sich angesichts dieses dunklen Treibens große Erregung bemächtigt. Tie ausgesprochen feindliche Ten- genz gegenüber der Bevölkerung, die sich bei Abhaltung der Geheimkurse bemerkbar machl, berechtigt zu der Annahme, daß hier unter dem Teckmantel und mit Beihilfe unter geordneter Sicherheitsbehörden Bürgerkriegsvorbereitungen durch geführt werden. Leon Blum gegen eine vorzeitige Einberu fung deS Parlamentes Paris, 18. August. (Funkspruch.) Bekanntlich hat sich die französische Kommunistische Partei im Verlaus der letzten Wochen mehrfach an die So zialdemokraten gewandt, um mit diesen gemeinsam zu einer sofortigen Tagung der Volksfront-Kammergruppen aufzurusen, die ihrerseits wieder eine vorzeitige Einberufung des Parla ments zwecks gewisser Lohnerhöhungen beschließen sollten. Im sozialdemokratischen „Populaire" veröffentlicht Leon Blum in Form eines öffentlichen Schreibens an Jacques Tucles die Antwort der Sozialdemokratischen Partei, die die vorzeitige Einberufung des Parlamentes ablehnt. In diesem Schreiben führt er u. a. aus, daß es ihm unmöglich sei, von den Mehr heitsgruppen der Kammer eine einstimmige Entscheidung zu erzielen. Er sei der Ueberzeugung, daß die Kommunisten mit einer sofortigen Einberufung einen taktischen Fehler begehen würden. Verwirrung in Barcelona Franco-Siege führen zur roten Krise. Die Siege des Generals Franco, dir schweren Nieder lagen der spanischen Roten, ferner die zunehmende Zer setzung im bolschewistisch marxistischen Lager haben in Barcelona zum Sturz des sogenannten Negrin-Ausschusses geführt. Es hieß nach dem Rücktritt des Oberbolschewistcn Negrin, daß in Barcelona ein „sozialistischer Ausschuß von gemäßigter Tendenz" ein gesetzt werden solle. Das wäre weiter nichts als eine neue Tarnung der Valencia Bolschewisten durch Moskau ge- wesen. Negrin ist jedoch am Ruder geblieben und stellt auch künftig den bolschewistischen Lbcrhäuptling dar. Die Krise der Roten in Barcelona bleibt jedoch damit bestehen. Ihre Ursachen lieaen in dem wachsenden