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Dresdner Nachrichten : 20.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189607207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-07
- Tag 1896-07-20
-
Monat
1896-07
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.07.1896
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für , ItckNaam ro Pto hlen de«, «rem Loris . r«o» nur aeoen ^ .,. . vorousbktaiiliina. Ankundt,un,»ii nkknit« lämmIbLe ^ »onmäü« rliiiionckiivurraur on. Beleobtaüer werde» mit io Pso berechne!. Kiir Kli.ckaobe »moelnndler sittcke keine Pkrbindlichten. Lrrnkpr»«tift»U» Mr. 1t. 41. Jahrgang. MWM'ltunitlivt,, ? l-dr. 8ürup,i'»7LL I v,ttln,e,tr.28.> «rg^lld ^mbimng.n L-dtr»- 1 Dresden. I89K. Utiol»« pr»I»». L p-en-vsekrt«»« fix. »7», 8mt l^op«p»t>oa<>n «t» 8fli»tr- u,«> kvisvllülv, »«ussts IvÄvII«, vmi'tiolilt clii8 ?ol»> »ntl Voäsvs>rvad»os O. IlErlnrlrl» ZL»rtkv> t««,,. >,«««> » )V»l80UllUU8«tl»88v iO * »en>.,>r. I, !»V0 küzsrmo 8tralr- uml b'ilrl;ut-1'',cli>ilr. WWW' Lvdvrlkrsi», Sir.IVV.KMli«l: I>rvt,<1vv ><«t sneelrgnns bestse LZueebmm Vvrrätkix io Iis8ü>urc«nt8, LIinsrLlvu38vrbau<llungon u. ^potlwlrsn. dsrls »«»Hsi»e. bliisr, lüieistisiiis. V»» »>i>üm »er» oltgslimiiioii. Fcrnschrcib- »,id Fernsprech-Berichl'.' Hosiiachrichte». SNilitärvereinSbnnd. Tagesgeschtchte. Gerichtsverhandlungen. Allerhand Zickzack. Bcicskastcn isfsl Vafs-Vssvk keaekii'i'e ^.Kiingne'' VsissndsuLs^e. r ?oi'rellsn.6>ss. 5te ingut. Uis8S 8ÜlUU8N8- S vartk vcirlramia ln- U oelcten-Vertilrrnnfr»- L 6psrialit.'it >8t in A UInLeben Ubsrall ru baden, «uXacliorlin- ^ klalmt« ausMküvxt K »incl. j-I»8t:ii(- 5« I'l., I LIni-Ic »ml l Llarlr 75 1't. uucl an8g;ocv»gon. — ?ro;ni»tor Vvr8!U»lt uueli ir»8cv!!rt8. Küiiir;!. Nak»p»t!i«Iiv, Ürvsitvii, !Montlsg,20.^ttli. Fernschreib- nnd Fenisprech-Berichte vom 10. Juli. Kassel. Der Großhcrzog von Scichlen-Wcimar ist nach herzlicher Verabschiedung von der Kaiserin heule Nachmittag ab gereist. Madrid. Die Stadt Pccla in der Provinz Murcia wurde gestern durch ein Erdbeben heinigesucht. Eine Panik bemächtigte sich der Einwohner, wclchc die Stadt verliehen und auf freiem Felde lagerten. Ei» Verlust an Menschenleben ist nicht zu be klagen. — Eine Depesche aus Enba meldet, daß das gelbe Fieber daselbst in der Zunahme begrisscn ist. Athen. In Rethmno fanden am Freitag erneute Unrnhcn statt, da die Türken planten, das Ehristenvtcrlei mit Dvnamit zu zerstören. Die Ausführung dieses Planes wurde nur durch das Eingreisen des englischen Konsuls verhindert. »Zwei christliche Tc- putirtc verließen Kanea nnd kehrten nach Hcrnkleion zurück, wo infolge der Ermordiing dreier Christen starke Bewegung herrscht. A t h c n. Die im Kampfe bet Kalvwcs begrifienen Ansständi- schen erhielten beständig Verslärkniigcn und schlugen die türkischen Trappen zurück. Tie Verluste der Türken sind bcdeutend, die jenigen der Aufständischen verhältnißmäßig geringer. K o n st a n ti n op el. Noch bevor die Pforte die lebten Vor stellungen der Mächte beantwortet hatte, bemühten sich die türkischen Truppen in dem Bezirke von Apvkorona, einige strategisch wichtige Punkte zu besetzen, wobei sie zwar zwei Schlappen erlitten, jedoch auch einen theilweiscn Erfolg zu verzeichnen hatten. vertltches uud Sächsisches. — Bei Sr. Maiestät dem König fand gestern Nachmittag 4 Uhr im Schloß Pillnitz Familientafel statt, an der Ihre Kaiser» Königl. Hoheiten die Erzherzogin Maria Josepha, die Grvgherzogl. Toskana'schen Herrschaften nnd die Prinzen und Prinzessinnen des Königl. Hauses Theil nahmen. Die Suiten vereinigten sich zur Marschallstafcl. — Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Iran Prinzessin Johann Georg sind am 15. d. M. zum Besuche des Bischois Dr Fritzen in Strasburg eingclwsscn nnd am andern, T>,gc nach Stuttgart weiteraereist. — Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August ist a», Sonnabend aus Königsbrnck hier bez. in der Villa zu Wachwitz wieder eingctrvsscn. — Se. Ezcellenz der Admiral Graf Walderscc hat Dresden gestern verlassen, trifft indcß am Freitag Hierselbst wieder im Hotel Bellevue ein. — Zwei alte würdige Arbeiter, wclchc ans eine 50jährige Thätigkert in den Werkstätten des Dresdner Bahnhofes in Leipzig blicken können, Schmied Lehman» und Schlosser Klesberg, erhielten das Allgemeine Ehrenzeichen, sowie eine Geldprämie. — Der Königl. Sächs. M i l i t ö r v c r e i n s b n n d hielt gestern Vormittag von II Uhr an seine diesiahrige Gcnernl- Versammlung im Nenslüdtcr Easino ab. Nach harmonischer Begrünung durch den Sängerchor des Königl. Stichs. MilitäivercinS „Jäger und Schützen" begrüßte der Vorsitzende, BnndeSpräsideitt Tanner. die erschienenen Ehrengäste, unter denen man die Herren Kriegsminister von der Planitz, Ezc.. Geh. Negierungsrakh von Fvrkcr-Schubaner. Geb RcgierirngSräkh Freiherr von Weihenbach, Generallcntnanls v. Schnrig und v. Funke, Exc., Generalinaivr von Biedermann, Bezirlskommandeur Gras von Holtzenborss nnd Oberst Schubert, Obersten von Egidh, v. Gutbter. Sachse nnd Oberstleutnant von Oer bemerkte, dankte der Negierung nnd der Obrigkeit für ihre stetige tbalkrästige Unterstützung nnd schlotz mit den wärmsten Wünschen nnd Hochrufen aus Se. Majestät ven König und das acsammtc Königliche Haus. Ein zweites Hoch, welches von den Anwesenden in gleicher Weise begeistert anfge- »ommen wurde, galt Sr. Majestät dem Kaiser. Vom Vortrag, des Jahresberichts wurde wegen seiner Umsänglichkeit abgesehen, ebenso wie vom Vortrag des gedruckt vorliegenden Kassenberichtes. Zu erwähnen ist, daß bis jetzt an Unterstützungen 5,770.718 Mark verausgabt wurden und das Bundesvcrmögen Ende v. I. 8271 Mk. betrug. Dr. Pischel-Grimma reserirlc hierauf über folgende An regung des Bezirks Grimma: ») Daß von Bundeswcgen — ikdoch ohne Belastung der Bundeskasse — eine Centralstelle für Stellen vermittelung in Dresden errichtet werde. Die im Bereiche des Königl. Stichs. Milittlrvereinsbundes bestehenden, tnr Uebrigen völlig selbstständigen Geschäftsstellen haben Arbeitsgelegenheiten, für die cs ihnen an Bewerbern fehlt, sowie Arbeitskräfte, die sic nicht leibst nnterbringcn können, der Centralstelle nnzuzeigcn. Diese stellt die erhaltenen Anzeigen zusammen und übcrmittelt sie wöchentlich einmal aus geeignete Weise an lämmtlichc Geschäfts stellen. b> Die Einrichtung von Arbeitsnachwcisstcllen bleibt nach wie vor den einzelnen Bezirken nnd Vereinen überlassen." An der Debatte bctliciligten sich etwa die Hälfte der anwesenden Bezirksvorstelicr. und ans den verschiedenen Meinungsäußerungen krpstallisirte sich vor Allem die auf mehrfache Erfahrung bernhendc Ansicht heraus, daß die Stellcfuchcnden möglichst beanenir, chancen- rcichc Stellen wünschen nnd gute Kräfte alle nach der Stadt zu kommen suchen, daß immerhin eine große Arbeitslast mit der Leitung der ÄrbeitSvermittcliing verbunden lei nnd nur ein geringer Brnchtycil der sich Meldenden dem Bunde angehören. Vielfach wurden Bedenken laut, daß ev schwer sein würde, die erforderlichen Mittel aufzubringen. Der Verterter von Pirna verwandte sich sogar für Streichung des Zwischensatzes, daß die BnndeSkassc nicht belastet werden solle. Dr. Peschel-Grimma hoffte, daß durch freie Beiträge ein Fonds werde gebildet werden können, betonte, daß man auch erziecierisch wirken könne nnd Leute, die zu wenig Arbeit geneigt seien, einige Zeit lang bummeln lassen solle, damit die Noth sie zur Einsicht bringe, nnd reale die Wahl eines Ausschusses an. der die Frage zur weiteren Bcrathuna in die Hand nehme. Das Präsidium kennzeirhnele seine Stellung dahin, daß es der Ein» sühruna dcS Stellennachweises sympathisch gegenüberstrhe, sich aber nicht für die obligatorische Einführung erwärmen könne, sondern die Einrichtung den einzelnen Bezirken und Vereinen überlassen müsse. Je nach den Erfolgen im laufenden Jahre werde das Präsidium die Anregung zu einer Beihilfe an die Centralen aus der BundeSkaste geben Dr. Peschel änderte hierauf seinen ursprüng lichen Antrag ab und stellte folgenden Antrag, welcher eiirstlmmlae Annahme fand: ES wird ein Ausschuß gewählt, dem eS zufällt, den weiteren Ausbau der ArbeitSvermittelung im Bereiche des Bundes zu berathen. einen diesbezüglichen Antrag der nächsten Bundesgeneralversammlung vorzulcnen nnd für vaS Bekannt werden dcS Unternehmens in der Presse beizntragcn. In diesen Ausschuß wählt nion die Herren Dr. Peschel-Grimma, Dr. Olbrich- Döbeln, Wolfram-Döbeln, Hilsner-Leipzig, Neumärker-Dippoldis- Walde, Schwenke Ehemnitz und Klemm-Vautze». Ei» weiterer An trag des Bezirks Borna ging dahin, beim Ministerium deS Innern zu erwirken, daß den Bundesvereinen künftighin die Erlaubnis; ge geben werde, an alle» ans Sonn- und Festtage fallenden patrio tischen Festen :c. der Vereine in den Mvigenslunden Nevcille nb- Ztthttlleu, wie cs laut Verordnung von 1866 de» Schützengesell- schasten gestattet ist In der Debatte verhielt man sich meistens ablehnend. cS weide dadurch nur ein Straßenefsekk hcrvorgcrnsen, der kaum im Wirlnngc-kretse des Bundes liege. Dem Präsidium ! schic» eS bcdcnllicb, obgleich c-S dcni Anträge sympathisch gegen- npersland. dem Ministerium schon jetzt wieder mit einem solchen Anträge zu kommen, nachdem cs sich im Vorjahr gegen Abhaltung Po» Ncvcillen ablehnend verhaften hatte. Darauf wurde der An trag zurückgezogen. — Ein Antrag des Bezirks Kamenz, in An betracht dessen, daß vielfach arme Mitglieder wegen feuergefähr licher Lage ihrer Wohnungen nicht im Stande sind, ihr Eiaenthuni zu versichern und durch Brandnnglück in die schlimmste Lage gc- ralhen, möge in derartige» Fällen gestattet sein, Aufruse zur Unterstützung im „Kamerad" zu veröffentlichen, um damit vor- znbeugcn, daß direkte Griuche an die Vereine ergehen, wurde av- gelehnt unter der Bcdirgung, daß die bclresscnden Bestimmungen des Brandvelsichelunasaejetzcs zur Aufklärung im Jahresberichte erscheinen. Ter Bezirk Leipzig beantragte, daß jeder Bezirk so viel slimmbcrechtigtc Vertreter zur Generalversammlung entsenden könne, als er nach dem Bundesstatnt Stimmen hak, also aus 2000 Mitglieder einen Telegirten. Zur Begründung wurde be tont, daß die 70,000 Mitglieder der großen Städte 7 Vertreter, die anderen 70.0o«) aber 19 Vertreter zur Generalveriammliing ichicken. Tieier Antrag wurde gegen 2 Stimmen abgelchnt. Als dann landein auMhrlichcs Referat über die Angelcgenheik des Ans- schcidcns derMcerancrVeieine statt, woraus wir morgen zurückkommen. Nach einer Mittagspause wurden die Verhandlnnaen gegen 5 Uhr wieder anfgenvmmc». Für dasKysshäusec-Denkmal wird nach einiger Debatte ein Beitrag von 2>M Mk. bewilligt. Schatzmeister Beyer bemerkte ergänzend, daß von den !8M> Mk., welche bie sächsischen Militärvereinc zur Zahlung übernommen haben, im letzten Halb jahre 7000 Mk haben nbgezahlt werden tonnen. Jene Summe be- Nrv Koni 27 bis 26 Psae., während im ganzen Reiche durch schnittlich ! Mk. ans den Kops entfiele, lo daß Sachsen immer be strebt bicibcn müsse, andcrweitc Uebccfchüssc zu erreichen. — Er folgten Neuwahlen, die auf Antrag durch Stiminzettcl vollzogen wurden. Znm Präsidenten auf die nächsten drei Jahre wurde Herr Tanner, der bereits 23 Jahre dieses Ehrenamt verwaltet hat, mit großer Mehrheit wiedcrgewählt. Tie ansscheidendcn Pcäsidial- mitglleder Hanplmann Biccling, Luge und Tenncrt berief man nahezu einstimmig wieder ans ihren Posten. Mit einem Hurrah ans daS nenkonititnirte Bundespräsidinm wurde gegen 7 Uhr Abends der össentliche Theil der Verhandlungen geschloffen. — Im Hause der Tagung wurde folgende Huldignngsdcpcsche an Sc. Ma iestät den König abgcschickt „Sr. Majestät unserem allergnädigstcn König nnd Herrn gelobt die heutige Bnndes-Gcneralvcr>an»nlnng unwandelbare und unverbrüchlichste Liebe nnd Treue." Das Tele gramm an Se. Königl. vvheit Prinz Georg hatte folgenden Wort laut : „Ew. Königl. Hoheit, dem zweiten Protektor des Königl. sächs. MilitälveceinSbnndcS gelobt die heutige Bundesversamnünng unwandelbare Treue." — Heute Vormittag 9 Uhr sammeln sich die Telegirten zu einer gcmeinschastlichen Besichtigung der Aus füllung in Easö Saze. -Ans den amtlichen Bekanntmachungen. Die LcihamtS-Gcschäftsstelle im Ncnstädter Rathhanse bleibt wegen Reinigung heute und morgen geschlossen. — Von heute ab werden die Humvoldtstraße zwecks Vornahme von ASphaltirungsarbeitcn und das Schmiedegäßchen zwecks Vornahme von Schlensenbanten aus die Dauer der Arbeiten für den Fahr- und Rellverkehr gesperrt. — Die in diesem Jahre znm aktiven Dienste (lO Wochen) cin- zustcllendcn V o l ks s cy u l l eh r er haben am 3. August einzu treffen und werden zu besonderen Volksschnllehrer-Kompaanicn bei dem 8. Infanterie-Regiment Sir. 107 in Leipzig und dem Schützen- regiment Sir. 108 in Dresden formirk. — Tie große Illumination und Beleuchtung des Aus- stcllnngspalastes durch Magnesium-Lichter, die für Sonnabend an- gcsetzt war, ist des jchlechirn Wetters wegen unterblieben. Sie findet dafür heute statt. — Sehr theuer wird einem Ma nn ans Dresden eine Reise nach Berlin zu stehen kommen, die er recht billig zu machen dachte. Der Reisende hatte sich in Dresden eine nur bis Großenhain geltende Karte lür 70 Psge. gelöst, während der Fahr preis slir die ganze Strecke rn der 4. Waaenklusse 3 Mk. 65 Psac. beträgt. Als er nun in der Nacht zum Sonnabend gegen 12'/r in Berlin den Anhalter Bahnhof verlassen wollte, ließ er, wie zu fällig, bei dem Bahnsteiyschaffncc feine Fahrkarte fallen nnd ging eilig weiter. Ter Schaffner aber eilte ihm nach und übergab ihn der Polizei, die ihn zunächst ans die Bahnhofswachc brachte. — Die Königl. KreiShauptmannschasl zu Dresden hat dem Schnlknnben Ernst Paul Kornmachec inLockwitz für die am 5. Mai d, I. mit Muth nnd Entschlossenheit bewirkte Errettung eines Kindes vom Tode des Ertrinkens eine Gelbbeiohnnna in Höhe von 15 Mk. bewilligt. — Schlechten Lohn erntete in der Nacht zum Sonntage ein Herr dafür, daß er sich auf der Marschallstraße eines trunkenen jungen Menschen annahm Als der barmherzige Passant den auf der Erde Liegenden ansrichten wollte, faßte dieser ihn am Halse »nd biß ihn zudem noch in den Finger. — Am Donnerstag verunglückte ein Zimmermann beim Ausbau des Carola-Tanzsalvns auf der Vogelwiese, indem er. auf dem Dache desselben stehend, bei den, Anziehen zweier Balken aus- glltt »nd zur Erde stürzte. Bewußtlos hob man ihn ans nnd brachte ihn nach Anlegung eines Nvtiwerbandcs in das Earola- hans. Ter Verunglückte batte einen Obcrfchenkclbruch »nd einen Rippenbruch davongetragen. — Gestern Nachmittag in der 5. Stunde entstand i» der Niederlage einer Farbenhandlung im Erdgeschoß des Hinter gebäudes Zwickau erst raße 28 auf blS jetzt noch unaufgeklärte > Welse Jener. Durch dasselbe wurden eine größere Partie Fässer und Kisten. Farben, Leim. Packpapier n. A. m. vernichtet bez. be schädigt, sowie auch mchrscicher Schaden an Gcbäudetvcilcn angc- richlct. Die schnellstens cinactwfsene Feuerwehr vermochte den Brand, noch che er größeren Umfang annahm, zu unterdrücken. — ES ist letzt begründeter Verdacht entstanden, daß Tiakonus Lindner nutz Vielau, dessen Leiche am 5. dS. bei Zwickau anS der Mulde gezogen worden, das Opfer eines Verbrechens ge worden Et. Es fehlten an der Leiche sämmtllche Werthsachen, Die Nhlkcttc kann so kunstgerecht nur von Menschenhand gelöst worden sein. Sic war durch einen sogenannten Karabinerhaken „ . g mit Feder) befestigt. Das Knoottoch in nicht beschädigt, doch das; der Verstorbene die Uhrweggcworscn, in ga»; iimvahricheinlich, den» dann hätte sic an dem sorgfältig abgcinchten User gesunden werden müssen. — Von der Earo lab rücke wurde am Sonnabend Vor mittag, wahrscheinlich wieder einmal von einem Jungen, der sich dann hinter der Brüstung verstecken konnte, ein ziemlich großer Kieselstein auf das Verdeck eines unten vorbeifabrenden Dampsers geworfen. Der Stein traf den Führer des Schisses heilig an der Hand. — Das Brandnnglück in Fraucnstei n erweist sich leider als so bedeniend, wie man nach de» ersten Nachrichten vcrmnthcn durfte. Wenn auch das Feuer glücklicherweise nicht die Dimen sionen des letzten großen Brandes in >e»em freundlichen G birgs- f'tädtchcn angenommen hat, so werden doch seine Folgen in viel facher Hinsicht noch lange bemerkbar bleibe». Der Schaden wäre noch viel größer geworden, wen» die Windrichtung eine etwas mehr südliche gewesen wäre. Die Brandstätte erstreckt sich in der Haupt sache ant den Hänierkompler, der zwischen der Böhmischen Gasse und einem im rechten Winkel von dieser Gasse nach links nb- zweigenden Gartenweg liegt. Aus der Böhnmchc» Gaste selbst sind fowohl die Häuserreihe nach dem Mittelpunkt der Brandstätte zu. sowie die gegenüberliegenden, theilweiie mit hohem Borgarten versehenen Gcvände vollständig niedcrgebrannt. Im Ganzen sind >3 Häuser abgebrannt, wodurch 26 meist arme, aber reich mit Kindern gesegnete Familien obdachlos wurden. Das Feuer ist zwischen 12 vis 1 Uhr Nachts auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weste im Hause des Schuhmachers Louis Wols ausgekommen Außer dem Vieh konnten die armen Leute nichts retten. Manche haben alle ihre Habseligkciten verloren. In den Nächstliegenden Hänicrn sind fämmtliche Dach-, Stuben- und Kammersenster vor Hitze gesprungen. Die Bra»dkalamito!en sind doppelt zu bemit leiden, da Viele, wie schon gesagt, nichts als das nackte Lebe» gerettet haben. Sie werden auch keinen Ersatz für die verbrannten Mobilien durch eine Feuerversicherungs-Gesellschaft sinken, da wegen der Feuergesährlichkeit die Abgebrannten von keiner Ver- slcherungsgeiellschafl ausgenommen worden sind. Nur ein einziger der Abgebrannten, der Fleischermeister Wolf, hat versichert. - Den Tod durch Verschlucken von KI rs ch kern en fand in Meißen ein IljährigeS Mädchen, die Tochter eines Fabrik arbeilerS Auch der vor einigen Tagen verstorbene Sohn eines Oberlehrers soll diesem gefährlichen Genüsse erlegen stein. — Ein schweres Äcandunglück betraf am Freitag früh den Weiler Kaiserhammer. Tie Mühle und zwei Bauerngüter wur den völlig eingcäschert. — Der Gaslwirth Neukamm in Langen re» th i. Voigtl war am Donnerstag ans der Wiese beim Heuaufladen beschäftigt. Im Begriff, den Henbaum aus dem hochbcladenen Fuder zu be festigen, brach die Stange plötzlich in der Milte durch und das eine Ende schleuderte den Wirth in die Luft und dann auf den Erdboden. Neukamm erlitt bei dem Sturze so schwere innere Ver letzungen, daß er am anderen Tage starb. — Mit seinem Jagdgewehr erschossen hat sich in der Nacht znm Sonnabend der Baumeister Schm, in Nünchritz. Er winde mit total zerschossenem Kopse in einem dem Lrte benach barten Holze aufgefllnden. — InKindi > ch bei Elstra stieg vor ungefähr 14 Tagen ein 11 jähriger Knabe ans den Kirschbanm eines Nachbars. Hierbei wurde ihm von anderen Einwohnern zugeruseu: „Warle. letzt kommt der Besitzer mit der Peitsche!" Bor Schreck hierüber siel der Knabe vom Baume, lag seit dieser Zeit krank und ist nun ge storben. — Im Vorort Niederhaßlau bei Zwickau ist zwei Mal hintereinander die Wahl zum Gemeindeältestenamt von der Amts- hanptmannschaft Zwickau nicht bestätigt worden. — Leipzig, 19. Juli. Gestern Abend wollte der hiesige Oberwachtmeister G. an der Streitholzbrücke den Namen eines angelnden Unbekannten feststellen. Der Unbekannte geberdete sich lo. als ob er seine Legitimation aus der Tasche holen wolle. Plötzlich jedoch versetzte er dem ahnungslosen Polizeibeamten einen solchen Stoß vor die Brust, daß dieser rückwärts in den Pleiße»»,»; taumelte. Tort wäre er bei der Tiefe des Wassers und dem hoben steilen Uier wohl sicher ertrunken, wenn ihm nicht zwei hcrbci- eilende Personen Stangen zugereicht hätten nnd er so gereuet worden wäre. Der Schandbube war inzwischen entkommen. Tic Rechecchen nach ihm sind im vollen Gange. — Im Gcrmaniabad ist gestern Abend ein 18>ähriger. hier in der Emilicnstraße wohn hafter Schriftsetzer infolge eines Schlaaansaües ertrunken. — In seiner Wohnung in der Tnrncrstraßc in Leipzig wurde am Sonnabend Nachmittag ein aus Halle grbürligxr 57iäl>- rigcr Mechaniker, nur mit Hemd und Hose bekleidet, todc im Bette liegend ansgefundcn. Ter Leichnam sing bereits an, in Verwesung übcrziigehcn. Ob der Todte, der am Montag zuletzt von de» Hausbewohnern gesehen worden ist, eines natürlichen Todes ge storben ist, oder ob etwa Selbstmord vorlicgt, läßt sich mit Gewiß heit nicht feststellen. — In der Nacht znm Freitag brannte in Olbcrsdorf bec Zittau daS in unmittelbarer Nähe des „Kaiscrsaales" gelegene Lehmcmn'iche Bauerngut, ein älterer, schon recht bauMiger Gc- bäudekomplez, nieder. — In der Stacht von, Donnerstag zum Freitag verunglückte der Schisser Müller aus Klcinhennc r ödors bei Königstein dadurch, daß er von einen; dort vor Anker liegenden Elbsahrzeugc in die Elbe siel und ertrank. ^ ^ , — Görli tz, 19. Juli. Am Freitag Nachmittag gingen über die Stadt und Umgegend zwei furchtbare Gewitter nieder, die be trächtlichen Schaden anrichteten. Tie Kanäle vermochlen die Wassermassen nicht zu fassen und drangen in viele Keller ein. In der Sadt bat es an zehn verschiedenen Stellen einaeichlagcn. glücklicherweise ohne zu zünden. Mehr als hundert Telephon- anschlüsse wurden durch die elektrischen Entladungen zerstört. Im nahen Moys schlug der Blitz vier Mal ein. In Kosma, Schön- brunn, Kieslingswalde und in Gruna wurden Besitzungen durch Blitzschlag entzündet und vernichtet. — Zu dem seinerzeit berichteten Tod des Ortsvolizistcn Fischer aus ArnSdors bei HerrnSkretschen, welcher als cstell- vcrtreter des sürstl Clarv'schen Waldwärtcrs die Waldungen bei Elblcithen .-c. durchstreifte und sich durch Sclbstentlcidung des TIenstgcwcbrS tödtlich traf, ist nun nach dein Ergcbnitz der ein- geleiteten Untersuchung noch Folgendes mitzutheilen. Fischer hatte nahe bei Elbleithen zwei Weiber mit angetcossen. welche an jenem Tage schon zu wiederholten Malen ohne Erlanbniß Waldstrcu ge- holt hatten. Als der Genannte sic stellte, rtß die eine Frau mit ihren« Korbe aus, während die andere festgehalten wurde. Bel -s-'-s-' , sc
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