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Morgen-Ausgabe -er StL-t Leipzig Nr. 381 1S18 Montag, den 2S. 3utt 2nz«I«.a ». B«h»rd«a lm am,l. Teil tl, »r Df..' kl«ln« An,,l,«n dl. Kol»n«l,.ll« SV Pf. „«»Sri« SS Ps^ S.schaf»«.ni.«,<n ml« Platz»»ftchrlst,n lm Pr.ll. ,rd«d«. Della,«i» V«l.m»-i>fla,. M. 7.— da« rans.nd anllchl. P»ft^t«hi. Ed«««W«r 10 Pf. — Sonn- «nd Ftp«.»« IS Pf. S«r,fi>r^.A»lchI»tz«r.I<siL l««»r »nd l«««. —P-ftsch«ck».^,7»L echrlfN.ldi,, „d S.fchSf««».!.: 2,ha„i«,aN« Ar.«. Verlag: Dr. Reinhold L Co.. Leipzig. Bez«a„r«is: L M »»«lalsidnlch M. «Ml sßr Add»l.r »„atllch M. 1.7Vl darch „f.ra „««Skttaa» Flllal«, la« Haal ««dr.rdt monatlich M. IM, »»anal. ,«d,!lch M.«M: darch dla PaK laaachaldv.akfchland« S.s«ml-A»«aad. »»natllL M. LLS. »l.rt.IlSdrllch Ml. LTV; Morsen.Alt,»d« M. »d<»^Ai«,-d« «. l>M. S.«^»^ M»«,ad. M. 0M monatllch <„tichll»dltch Postd,st«ll,edüdr). Lauptschrlftleiter: Dr. Erich Everth, Leipzig. Kämpfe am Oureq Der deutsche Heeresbericht Amtlich. Großes Hauptquartier, 28. Juli 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Rege Erkundungstätigkeit. Stärkere Vorstöße des Feindes nördlich der Lys, beiderseits der Somme und nordwestlich von Montdidier wurden abgewiesen. In einzelnen Ab schnitten Artillerietätigkeit. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz * An der Kampffront verlief der Tag ruhig. Kleinere Insanteriegefechke im Vorgelände neuer Stellungen. In der Champagne drang der Feind bei örtlichem Angriff in unsere vorderen Linien südlich vom Flch 1 eI - berge ein. Unser Gegenstoß warf ihn gröhenteilS wieder zurück. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff. (W.T.B.) * * * wid. Berlin, 28. Juli, abends. (Amtlich.) ,Kämpfe am Ourcq, im übrigen ruhiger Tag. Französischer Bericht vom 27. Juli abend«. Der Druck, den fron- ,osische und englische Truppen seit mehreren Lagen gegen -je deutschen Streitkräfte ausüblen, hält an. Diese zogen sich heute auf der ganzen Front nördlich -er Marne zurück. Unsere Truppen drangen der Nach hut hart nach und haben die allgemeine Linie Bruydres—Villeneuve- ! ur-Fere — Lourmont—Passy — Gringny — CuiselleS (?)—Laneuville-luix- ^orrieä—Chamuzy erreicht. DaS rechte Marneufer ist vollständig vom Feinde gesäubert. Unser« Truppen verfolgen den von ihnen auf einer Front von mehr als 15 Kilometern gemachten Fortschritt nordöstlich von Chateau—Thierry. An der Champagnefront überschreitet die Zahl eer von uns in der Gegend südlich von Mont-Sans-Non gemachten Gefangenen 300, darunter 9 Offizier«. 7V feindliche Divisionen eingesetzt Berlin, 20. Jutr. (Drahtberlcht.) Mit welchen ungeheuren Kräften der Entcntcgenerolissimus Foch unter allen Umständen die Entscheidung erzwingen wollte, geht a»S der Zahl von 70 feind lichen Divisionen hervor, die Foch seit dem 15. Juli zwischen SoissonS und Ta hu re eingrsetzk hat. Unter diesen Divisionen befinden sich 6 amerikanische. 4 englische, 2 italienische und eine pol nische Division. Der ganze übrige Teil besteht auS französischen Ver banden, die auch hier wiederum in der Hauptsache die schweren Blut opfer tragen muhten. Mil Hinzurechnung der beteiligten feindlichen Arlillerieformationen und Heeresgruppen hat Foch rund l'-F Millionen Mann in dieser kurzen Zeit in die verlustreich« Schlacht getrieben, ohne das erstrebte Ziel auch nur im entferntesten zu erreichen. Durch den schweren Aderlaß so starker Verbände hat die Kampfkraft der Entente aufs neue eine außerordentlich starke Schwächung erfahren. Hindenburg wohlauf Berlin, 28. Juli. (Amtlich.) Aus dem Großen Haupt quartier wird der Telegr. Union gemeldet: Aus zahlreichen An fragen gehl hervor, daß in der Heimat ungünstige Nach richten über das Befinden des Generalfeld marschalls von Hindenburg verbreitet sind. Der Generalfeldmarschall läßt bitten, solchen völlig unbegründeten Gerüchten keinen Glauben zu schenken, es gehe ihm aus gezeichnet. Oesterr. ungar. Heeresbericht (W. T. B.) Wien, 28. Juli. Amtlich wird gemeldet: Im Südwesten keine größeren Kampfhandlungen. In Albanien wurden bei Ard en ica abermals mehrere italienische Vorstöße abgewiefen. Der Chef des Generalfiabes. Fliegerbomben auf das Rote Kreuz Frankfurt 28. Juli. (Eigener Drahtbericht.) Von -er Westfront meldet der Kriegsberichterstatter der «Frkf. Zkg.": Am 23. Juli am Hellen Nachmittag wurden von einem Bomben geschwader des Verbandes auf das große Sanitätsbarackenlager Mont-Notre-Dame zwischen Braisne und Fismes etwa zehn gut gezielte Bomben abgeworfen, obgleich die Baracken durch .'lote Kreuze als Sanitätsbaracken deutlich gekennzeichnet sind. Mr haben dieses Lazarett, das mit etwa 70 bis 80 Baracken zu -en größten derartigen Anlagen im Westen gehört, bei unserem Vormarsch an die Marne am 28. Mai mit der gesamten Ein- uchkung erbeutet. 18 französische Aerzle und 12 französische Unterärzte, 5 englische Aerzte und 24 französische Schwestern wurden zugleich mit zahlreichen Verwundeten gefangcngenommcn. Sie befinden sich noch seht an Ort und Stelle und Helsen teilweise mit bei der Behandlung und Pflege.. Von den zehn Bomben gaben vier getroffen. Zwei fielen in Operakionssäle, zwei in Krankensäle, von denen der eine mit Schwcrverwundeten dicht clegt war. Man zählte 30 Tote und 00 Verwundete, darunter viele Franzosen und Engländer. Zwei deutsche Schwestern sind wk, mehrere verwundet. Tot sind auch der Chirurg des Lazaretts, Chefarzt von Go hier, ein ausgezeichneter Anatom der Frei- urger Universität. Er war gerade im Begriff eine Operation .uszuführen, als ihn die tödliche Bombe traf. Der Verwundete, er bereits in Narkose lag, war der einzige im Operationssaal, er wie durch ein Wunder unverletzt geblieben ist. Untersuchung über den Verlust des Damenweges Genf, 28. 3oN. (Clg. Drahtberich k.) Clemenceau mt eine besondere Kommission eingesetzt, um die Verantwortung fefi- eslellen, die dem Armeebefehlshaber in bezug auf den Verlust des SamenwegeS zukommt. Zum Präsidenten dieser Kommission ourde der Senator Boudenot, der Vorsitzende der Armee- rommistion, ernannt. Außerdem gehören zu ihr der Abgeordnete Kenoald und der General vuilleaumat, Militärgouverneur von Paris. Die Gründe für Lord Lees Rücktritt Basels 27. Julk. (Eigener Drahtberich k.) Lord Lee, der bekanntlich von -er Stelumg des Generaldirektors für LsbenSmittel- ^zeugung zurückgetreken ist, veröffentlichte in der englischen Presse am 23. Zull einen Brief, worin er über die Gründe seines Rück- trlkfs spricht: Der Rücktritt erfolgte, weil Lee nicht damit einver- stcn-en war, daß infolge des Arbelkermangcls auf dem Lande -as Ilm- ofiügen von Brachland amfgegeben wurde. In dem Briefe beißt eS ferner: Zu -em fetzigen Zeitpunkt will ich nur sagen, daß ich nicht peinigend von der Beseitigung -er U-Bootgefahr überzeugt bin und auch nicht von -er Sicherstellung unserer NahrungSmlttel- belleferung in den nächsten Jahren, gleichviel ob der Krieg fort- -ouert oder nicht. Die Lösung der 3renfrage Bern, 28. Juli. (Drahtbcricht.) Ueber 50 irische Nationalisten ahmen zum ersten Male wieder an der Unterhaussihung am -3. Juli teil. Dillon brachte sofort einen Resolutionsantrag ein, m dem es u. a. heißt, ooß die gegenüber Irland verfolgte Politik -er englischen Regierung mit den hohen Grundsätzen, für die die Aliierten Kämpfen, in Widerstreit stehe, daß das Haus die von Tilson in seiner großen Rede am Grabe Washingtons nieder- rfclegtcn Grundsätze billige, in der er bezüglich der Ziele für die amerikanischen and sie alliierten Kämpfe sagte: .Diese großen Ziele losten sich in einem Satz zusammenfasten: Was wir suchen, ist die Herrschaft -et Rechts, die auf der Zustimmung der Be herrschten bernht vn- von -er organisierten Meinung der Mensch- Lösung der Irenfrage darin besteht, daß unverzüglich hin sichtlich Irlands die von Wilson in seiner historischen Rede aus gestellten Grundsätze zur Anwendung gebracht werden. Nach Ansicht dss parlamentarischen Berichterstatters des «Daily Chro- nicle* dürfte die geschickte Formulierung des Resolutionsantrages, über den an einem Tage der nächsten Woche beraten werden wird, ihm die Unterstützung der Liberalen sichern. Die Ratifikation des deutsch-ukrainischen Vertrages Kiew, 28.f Iuli. (Drahtbcricht.) Die Nachricht von der am 24. Juli in Berlin erfolgten Ratifikation des deutsch-ukrainischen Friedensvertrages erregt hier große Befriedigung, da man darin eine neue Gewähr deutscherseits für eine selbständige Ukraine erblickt. Aufsehen erregt die von der ukrainischen Regierung angcordnete Verhaftung de. früheren Kriegsministers Pc tl iura und des früheren Handelsministers Porsch sowie einiger ihrer Parteigenossen unter dem Verdacht umstürzlerischer Umtriebe gegen die Regierung des Hetmans. Berlin, 28. Juli. (Drahtbericht unserer Ber liner Schriftleitung.) Wie aus Wien vom 26. Juli ge meldet wird, hat in der heutigen Obmännerkonferenz der Abg- Ritter von Wassilko namens der ukrainischen Partei eine dringliche Anfrage wegen der N i ch t r a t i f i k a t i o n des Friedensvertrages mit der Ukraine angckündigt. Nachdem gestern die Ratifikationsurkunde zwischen Deutschland und der Ukraine ausgetauscht worden fei, hätte er erfahren, daß die Weigerung Oesterreichs, die Ratifikation zu vollziehen, aus einer vom Minister des Aeußeren Grafen Burian der Polen gruppe gegenüber übernommenen Verpflichtung beruht, die Rati fikation überhaupt nicht vorzunehmen. Soviel wir zu wissen glauben, wird die Ratifikation des ukrainischen Friedensvertrages durch die Donaumonarchie i n allernächster Zeit erfolgen. D. Schriftltg. * Kiew, 28. Juli. (Drahtbericht.) Die Zeitung .Kiewskaja Mysl* berichtet, daß in Rostow die offizielle Unterzeichnung -es Vertrages zwischen -en Regierungen -eSDongebietes und -cs Astrachan- gebi et es erfolgte. Beide Negierungen erkennen gegenseitig die volle Autonomie ihrer Gebiete an und verpflichten sich, einander Hilfe zu leisten in der Frage weiterer Angliederung -er wirtschaftlich und stra tegisch unbedingt notwendigen Landgebiete, erklären -en gemeinsamen Kampf gegen -en Bolschewismus auf ihren Gebieten und im Nordkaukasus als Hanptaufgabc -er Gegenwart und erstreben die gemeinsame Bildung eines neuen föderativen Staatswesens In Süd- ruhland, in -essen Verband alle anderen vollberechtigten Glieder des DongebieteS und Astrachangebiekcs eintretcn. Die Lebensmittelnot in Paris Genf, 28. Juli. (E i g. Drahtbcricht.) Die Pariser Blätter weisen auf die neuerliche Lcbensmittelkrise hin. Der .Petit Pivstien* schreibt, in dieser Woche sei weder Fleisch noch Geflügel in Paris angckommcn, so -aß die Loge äußerst kritisch sei. Auch die Kartoffeln fehlten fast völlig. Fische kämen nur sehr spärlich an und werden zu Phantasiepreisen von 10 Franken das Kilo schon im Groß handel gekauft. Das Blatt führt den Karkoffeimangel auf -is Beschlag nahme zu Staatszwecken in der Bretagne zurück. Die Lage werde sich in absehbarer Zeit schwerlich bessern. Die Mobilisierung in Griechenland Bern, 28. Juli. (Eig. D e a h k b e r t ch t.) Wie die Agene« Hellenlque aus Athen meldet, wird den griv-ts-en Staatsbürgern tm Alter von 17 bis 44 Jahren mit Rücksicht auf di« Mobilisierung dl« Hintzes Debüt L. k. Ilm die erste Kundgebung des Staatssekretärs von Hintz« ist ein Streit entbrannt, der überflüssig war. Es handelt sich um eine Rede und ein Telegramm. Die Rede war die Begrüßungs ansprache an den Kkcdiven, -er dieser Tage in Berlin weilte, und deni -er Staatssekretär bestätigte, -aß er der rechtmäßige Fürst seines Landes sei, was niemand bestreiten kann, und daß dos ägyptische Volk auf seine Wiederkehr hoffe, was auch der Wahrheit entsprechen dürfte. Herr von Hintze hat nichts davon gesagt, daß wir und unsere Verbündeten noch einmal eine neue Unternehmung gegen den Euezkanal ins Werk setzen würden, — zu einer solchen Äeußerung wäre die Stunde ja auch schlecht ge wählt gewesen. Die Engländer stehen in Jerusalem, und wir haben an der Westfront alle Hände voll zu tun. Der Besuch des Khe- diven in dieser Zeit kann also kaum bedeuten, daß militärische Abmachungen zugunsten Aegyptens auch nur für die Zukunft getroffen werden. Er kann aber sehr wohl gewiße politisch« Richtlinien für die Behandlung der ägyptischen Frage bet den Friedensverhandlungen festlegen. Zweifellos hakte der türkische Botschafter in Berlin recht, als er kürzlich meinte: wenn selbst nach Niederwerfung Frank- reichs noch kein Friede zu erzielen wäre, so wäre England am Suezkanal verwundbar. Allein, nicht gakz so sicher ist eS, ob selbst dann wir es dort zu verwunden suchen würden. Bismarck hat Aegypten einmal das Genick Englands genannt, und in diesem Kriege hat es nicht an Stimmen gefehlt, die dafür waren, vor allem dieses Genick zu brechen. Indessen die militärischen Er fahrungen, die wir dort gemacht haben, waren, vor allem wohl infolge des mangelnden Ausbaues eines militärisch brauchbaren Eisenbahnnetzes, kaum derart, daß dort, wo die Engländer an Aegypten eine ganz andere Operationsbasis besitzen als wir und unsere Verbündeten, entscheidende Erfolge zu erwarten wären. Die Frage, ob das deutsche Volk nach Erledigung Frankreichs geneigt sein würde, um Aegyptens Willen einen neuen syrischen Angriffsfeldzug auf sich zu nehmen, wird man verneinen dürfen; ob es solchen Feldzug in der Hoffnung auf «Nieder werfung* Englands unternehmen möchte, ist zwar «in« ander« Frage, aber die Antwort würde vielleicht auch nicht bejahend auS- fallen. Wir haben wohl zu oft unfehlbare Rezepte anpreisen hören, wie man England «in die Knie zwingen* könne, und bis jetzt hat noch keines in der Frist, die man seiner Wirkung gesetzt hatte, solchen Erfolg gehabt, bei allen großen Erfolgen, dis sie alte brachten. Danach wird man bet uns schwerlich den Glauben auf bringen, daß cs uns gerade in Aegypten gelingen würde, England das Rückgrat zu brechen. Das ist mit dem deutschen Sieg, an den wir alle glauben, nicht gemeint- Damit kann nur gemeint sein der Sieg an der Westfront und in Italien, das übrige ist Aufgabe der politischen Arbeit. Oft genug ist uns ja auch gerade über das Vor rücken der Engländer in Vorderasien gesagt worden, über das Ge schick dieser Länder würde militärisch im Westen und dann auf der Friedenskonferenz entschieden werden. Daran wird man fest halten müssen. Die direkte Beschäftigung mit jenen Gegenden wird diplomatisch sein, kaum militärisch. Herr von Hintze hak über alle diese Dinge nichts gesagt. Er hat sich weislich zurück gehalten und keine Versprechungen gemacht, über die sich irgend jemand in Deutschland auszuregen brauchte. Das gleiche gilt von dein Antworttelegramm, das er an die Deutsch-irische Gesellschaft gerichtet hat. Diese hakte die Uebcr- zeugung ausgesprochen, daß Deutschland den irischen Freiheits kampf nach wie vor tatkräftig unterstützen würde, und daß Hintze die große Idee der Befreiung nicht bloß Irlands, sondern auch Aegyptens und Indiens in die Tat umsehen würde. Man steht, das Zutrauen dieser Herren zu Herrn von Hintze ist nicht gering. Der Staatssekretär aber dankte nur für die Glückwünsche zu seiner El nennung, nicht für jenes Zutrauen, und er begnügte sich zu sagen, Deutschland habe durch die Tat bewiesen, daß ein Sieg der Frei heit der Welt diene und den unterdrückten Völkern zum Heile ge reiche- Eine rein tatsächliche Feststellung, in der nicht einmal von einer entsprechenden deutschen Absicht die Rede war. Er schob sogar umgekehrt den drei genannten Völkern eine tätige Rolle zu. indem er sagte: «Deutschland ist sich bewußt, wieviel für die künftige Sicherung und Erhaltung des Weltfriedens von dem Frciheitskampf der tapferen Iren und den nationalen Be strebungen Indiens und Aegyptens abhängk.' Sie sollen sich also, heißt das, an der Arbeit um die Sicherung des Weltfriedens be teiligen — kein Wort davon, daß Deutschland sich für die Be freiung Irlands und Indiens einsehen würde. So etwas kann ja auch kein veranwortlicher Mann sagen. Derartige große Mort« muß er schon dem Grafen Westarp, dem Vorsitzenden der Deutsch irischen Gesellschaft, überlassen. Hoffentlich tut es Herr von Hintze neidlos. Jedenfalls liegt in seinem Auftreten bet dieser Gelegen heit kein Anlaß zu Angriffen gegen ihn. Vorsichtiger und diplo matischer konnte er sich nach manchen früheren, gelegent lich auch größeren Worten irgendwelcher offizieller deutscher Stellen nicht ausdrücken. Mir vermögen in seinen Aeußenmgen keine «politische Offensive gegen England* zu sehen, wie dleS dle «Tägliche Rundschau* versucht; wir können nicht finden, daß der Staatssekretär «Großbritannien wieder schärfer angefaht* habe, wie dasselbe Blatt meint. Wir erblicken nichts anderes in seinem Worten, als eine «Politik mit Glacehandschuhen', die die «Tägliche Rundschau* nur Herrn von Kühlmann, im Gegensatz zu Herrn von Hintze, nachsagt. Wir entdecken auch den besonderen «anti englischen Kurs* nicht, den der «Vorwärts* feststellen möchte. In einer seiner letzten Acußerungen im Reichstage hat der Staatssekretär von Kuhlmann auf eine Anfrage unter der zustim menden Heiterkeit des Hauses erwidert, daß ein militärisches Vorgehen gegen Indien zurzeit nicht in der Linie unserer Pläne liege- LS gibt nichtsdestoweniger Phantasten, die England mit einem neuen Alexanderzvg auch in Indien militärisch anareifen möchten. Dabei erscheint es mehr als zweifelhaft, ob die indisch« nnh ebenso die irisch« Fraq« auch mrr bei den Frischen-verband«