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Großen Hayner unlerhMWs- und Intelligenz-Blatt. 35. Stück. XXIII. Jahrg. Sonnabends, den 29. August 1835- r . Vermischtes. Bei dem Gastwirt!) Kirsch in Ehrenbreitenstein bei Coblenz ist am tO. August eine Probe neuen 1835er weißen Weines aus eurem Weinberge von Eltville sehr gut befunden worden. Bei den in Danzig ausgeschifften M marschirte ein Tambour-Major voran, dessen Größe 27 Zoll über das gewöhnliche Maaß ist; sein Gesicht war mit dem eines neben ihm reitenden, Gendarmen in gleicher Höhe. Aus dem Amte Thedinghausen ini Braunschwei gischen ist die Ausfuhr von, Kieselsteinen verboten. In Marseille sollen acht Arbeiter dadurch von der Cholera geheilt worden seyn, daß sie gleich beim ersten Anfälle ein großes Glas Del, mit Wein gemischt, austranken. Viele Aerzte , besonders in Spanien, sollen dieses M ttel rmt Erfolg angewendet haben. Was die Leutchen in England an Taxen — d. h. Abgaben -— zu zahlen haben, kann man aus fol gender Berechnung er ft len , die Einer zusammen- gestellt hat ; sie ist sonderbar genug. — Der Wein und Branntwein bilden eine Einnahme für die Regierung, welche den gesammten Re venuen der spanischen Monarchie gleich kommt; die Laxen vom Bier übersteigen die Einkünfte von Baiern ; man zadlt so viel für den Thee, als der König beider Sizilien von seinen 7 Millionen Unterthanen bezieht, und viel mehr für Zucker, als alle Steuern von l 2 Mill. Amerikanern betragen, auch mehr für den Labak, als 4 Mill. Menschen dem Könige von Sardinien abgeben; meh-, für die Seife, als der Papst für sich , sein Militair, seine Kardinale und Priester bedarf ; für das Vorrecht, in seiner Wohnung nicht, im Dunkeln zu sitzen, sFenstersteuer) so viel, als der König von Hannover bezieht; endlich, wenn man nur die Taxen für den engt. Durst zusammen nimmt, was an Brannt wein, Rum/ Bier und Wem ausgetrunken wird, so übersteigen sie die Summe , welche sämmtliche russische Unterthemen ihrem Kaiser steuern. Wie nützlich durch zweckmäßige Abrichtung de*» Instinkt der Hunde in mancherlei Fallen werden kann, hat ein Vorfall gelehrt, Ler sich vor einiger Zeit an einem kleinen Orte , Schlüchtern in Kur- Hessen, zutrug. Einem Manne , der den dortigen Jahrmarkt besuchte, wurde die Geldkatze, die er nach hintenzu trug, abgeschnitten, ohne Vasser es sogleich merkte. Als Ler Beraubte seinen Verlust nach einigen Minuten gewahr wurde, stand er, vor Schreck fast gelahmt, unter einem Haufen von Menschen, die ihn bedauerten und ihm dies und jenes riethen. Da trat ein Schlächter, dem ein großer Hund folgte, zu der Gruppe und vernahm den Utifall des Fremden. Sogleich bat er diesen, ihm den Rest des abgefchnittenn zu zeigen, und als dieses geschehen, reichte er ihn dein Hunde zum Beschnüffel es denn auch hieran nicht fehlen ließ. Das Thier entfernte sich nun und, wer vermag das Staunen der Menge zu beschreiben, sieb bald darauf einen Juden an Mw hielt ihn so lange fest, ohne ihn jedoch anders als am Kleide zu verletzen , bis Alles ihn umzingelt hatte. Der Gepackte schrie anfänglich jämmerlich um Hilft; alS aber der Schlachter ihm M « Du bist ein Dieb, Mauschelt Erb das Gestohlene heraus, eher läßt mein Packan Dich nicht los! x da zog er die Geld* katze hervor und gab sie, demüthig bittend, dem Ergenthümer zurück. Dieser war zu erfreut, Vas Verlorne wieder zu haben, um den Dieb nicht, zum allgemeinen Gelächter, Reißaus nehmen zu lassen. Bei Mirande in Frankreich hörten Jager im Walde em furchtbares Geschrei; sie- eilten dahin vnv sahen , wie eine Wölfin eben die Tochter ihres Herrn, ein Fräulein RieuM, verzehrte, wahrer^