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s do« dit zur Zeit herrschende Ungewißheit und Unsicherheit! in dem Geschäft anfhöre. Außerdem wurde beschlossen, (D. M.-Bl.) gente erwartbar. iso» -. kl. wie» 6»r- Ooutslle. Leipzig rfabrik. Leidende» >, Heide l3U4-H t« kracdt- c?8ss -is Kl 54 i kl. 5,70. tea «los en, Of- >« aller unumgänglich von den gesetzgebenden Behörden be zeichnet werdt, dieselbe noch in der laufenden ReichS- tagSprriod« ihre Regelung erfahren möge, damit endlich ", die sich »n, bietet -s Zeit- i, der an en Leselo- te Heft >7861 Officiö« wird constatirt, die Pforte verursache die meisten Schwierigkeiten betreffs der ostrumelischen BesetzungSfrage. Die Behauptung, Italien habe die Theilnahme an der Okkupation abgelehnt, wird dementirt. Die derzeitige« Verhandlungen betreffen die Truppenzahl, die Dislokation derselben, die Com- mandofrage und den Kostenpunkt. Ein Petersburger Brief der Montags-Revue bezeichnet es als möglich, daß die Idee von der Besetzung OstrumelienS durch eine einzelne Macht abermals in den Vordergrund treten könnte. * Vien, 6. April. Die Montags-Revue schreibt, daß für die Verwirklichung der Ideen der Congreß- beschlüsse in diesen Tagen zwar keine neue Bürg schaft erlangt, aber die schon rxistirende zu neuem Aus druck gebracht worden sei. Die ungeschriebene Allianz, von der Graf Kärolyi in seinem Toast gesprochen habe, sei bereits auf dem Congrsß in den Vordergrund getreten. In den Worten des Wrafen Andräffy in der Delegation übxr die Zielpunkte der österreichischen Politik, daß man den Berliner Vertrag wolle und zwar den ganzen Vertrag und nlchW amdere», habe deten Meteorologischen Institut, einet Abtheilung deS königlichen Statistischen Bureau, dessen Director Dove seit 1846 war, seinen Abschluß erhielt. Dove nahm aber nicht blvS als gelehrter Forscher und glücklicher Entdecker im Reiche seiner Wissenschaft eine der ersten Stellen ein; er besaß ein Lehrtalent, wie es wenigen eigen ist, und eine die Zuhörer mächtig fesselnde Gabe des Vortrages. Nicht eine Spur von Gelehrtenstolz haftete an ihm; er war ein Freund volkSthümlicher, witzsprühender Darstellung der wissenschaftlichen Er gebnisse im besten Sinne des Wortes, seine Collegia publica an der Universität und seine wahrhaft clas- sischen Vorträge in der berliner Polytechnischen Ge sellschaft waren stets von einer nach Hunderten zäh lenden Zuhörerschaft besucht, die mit größter Spannung seinem Vortrage lauschte. Von der allgemeinen Ver ehrung, deren sich Dove in allen Kreisen Berlins er freute, legte das fünfzigjährige Doctorjubiläum am 4. März 1876 Zeugniß ab, welches ihm vor drei Jahren zu feiern vergönnt war und welches auch die Zeichen äußerer Ehren, die dm hochverdienten Mann im Laufe der Jahre geschmückt hatten, noch vermehrte.' Ein Stern, der lange am Himmel der Wissenschaft gestrahlt hat und Tausende ihrer Jünger, zum Theil au« fernen Weltthei^n, nach Berlin leitete, um hier von ihm Erleuchtung zr^ empfangen, ist körperlich er loschen. Der Name Dove aber wird fortleben, so lange eS eine Wissenschaft von der Natur und ihren Kräften gibt. H. W. Dove -f-. (Au« der National-Zeitung.) Am 4. April ist in Berlin im 76. Lebensjahre Geh. RegierungSrath Nr. Heinrich Wilhelm Dove ge storben. Dove, eine der ersten Autoritäten auf dem Gebiete der Physik und Meteorologie, welche letztere ihm sozusagen ihre Begründung als Wissenschaft ver dankt, war am 6. Oct. 1803 zu Liegnitz geboren, er »vidmete sich seit Ostern 1821 zu Breslau und zu Berlin mathematischen und physikalischen Studien, ha- biiitirte sich Ostern 1826 als Privatdocent an der Universität Königsberg, wurde 1828 zum außerordent lichen Professor ernannt und im folgenden Jahre an die Universität Berlin berufen; im Jahre 1845 er folgte seine Ernennung zum ordentlichen Professor und seine Aufnahme in die Akademie der Wissenschaften. Neben seiner Lehrlhätigkeit an der Universität hat Dove an berliner Gymnasien und militärischen Lehr anstalten unterrichtet. Auf dem Gebiete der Physik waren eS vorzugsweise die Optik und die Lehre von der Elektricität, mit denen Dove sich beschäftigte und die er durch scharfsinnige Beobachtungen und geist voll ersonnene Experimente erheblich förderte. Dove'« Happtverdienst wird aber für alle Zeiten die streng wissenschaftliche Begründung, die er der Meteorologie gab, bleiben. Das von ihm aufgestellte „DrehungS- grsetz der Winde" ist geradezu eine wissenschaftliche That ersten Ranges. Für Preußen und andere deutsche Staaten wurde Dove der Schöpfer eines Systems meteorologischer Beobachtungen, welches geradezu als mustergültig anzusehen ist und in dem 1846 gegrün-, Telegraphische Depeschen. * Rassel, 6. April. Die heute hier abgehaltene allgemeine Versammlung der TabackSinteressenten au« allen Productions- und FabrikationSbezirken Deutsch land», welche von etwa 120 Tabacksintereffeuten aU« de» verschiedenste» Theilen Deutschland« besucht war, hat beschlossen, eine Eingabe an die Regierung zu richten, in welcher außgeführt werden soll, daß, wenn überhaupt eine erhöhte Besteuerung de« Taback« als n Leipzig in Leip nßel in rn. Hug» — Hrn. uba-Nie- chwauß — Hrn. m Soh», leimei- i Auguste — Frau i Frank- Ilexandei -gcrichts? egau bei Nerings t, geb. Die Aufnahme Renans in die Französisch« Akademie. Die Französische Akademie nahm am 3. April Ernest Renan als Nachfolger deS berühmten Physio logen Claude Bernard in ihren Schos auf. Der viel genannte Verfasser der „Vie ckv äegus" ist in der Ge nesung von einer länger» Krankheit begriffen und schien noch sehr leidend, weshalb ihm auch gestattet wurde, seine Rede sitzend zu verlesen; als Pathen dienten ihm Victor Hugo und Jule« Simon, während der Che miker DumaS bei der unter außerordentlichem Zu drange stattfindcnden Feierlichkeit den Vorsitz führte. Hr. Renan, der von feiten der deutschen Kritik man chen scharfen Angriff zu bestehen hatte und insbeson dere seine wissenschaftliche Gründlichkeit oft genug in Zweifel gezogen sah, fühlte sich gedrungen, ein Loblied aller derjenigen angeblichen Vorzüge anzustimmen, durch welche die französische Gesellschaft auf allen Ge bieten ihre hervorragende Stellung errungen habe. E« entbehrt nicht einer gewissen unfreiwilligen Komik, wenn Hr. Renan nicht blos die üblichen Schlagworte von der pedantischen Wissenschaft, der wenig heitern Literatur, der glanzlosen hohen Gesellschaft Deutschlands wiederholte, sondern auch der Ueberzeugung Ausdruck gab, daß „große Feldherren ohne wohlklingende Worte nicht sobald die Erinnerung an jene alte französische Gesellschaft entthronen werden, welche ebenso glänzend und höflich war, als sie sich bemühte, zu gefallen". E« muß in der That sonderbar berühren, wenn kaum ein Jahrzehnt nach der furchtbaren Katastrophe, von welcher Frankreich betroffen wurde, einer der im AuS- Expedition nach Ostrumelien zu unternehmen, ohne sich vorher mit den VertretungSkörpern inS Einver nehmen gesetzt zu haben. In Abgeordnetenkreisen meint mau, eS werde dahin kommen, daß nach der Anfang Mai zu gewärtigenden Auflösung de« Ab ¬ geordnetenhauses die Expedition nach Ostrumelien ohne weitere« werde unternommen werden. (D. M.-Bl.) Wien, 6. April. Diplomatische Berichte von nichtösterreichischer Herkunft besagen, daß selbst die gemischte Occupatio» den Widerstand der ost- rumrlischm Bevölkerung gegen die zweitheilige Tren nung Bulgariens nicht verhüten werde. Es sei viel mehr ein Ausstand trotz europäischer Truppencoutin- ichte der i London, i« 1878. zenwart. Revue: lblehnung nsteriums ; Russische Kirvlyi habe die austro-englifch« Entente der deutsch russischen gegenüberstellen wpürn. Bon einem solchen Gegensätze könne überhaupt nicht die Rede sein, weil die Orientintereffen Deutschland« und Rußland« sich zueinander nicht so verhalte« wie die Oesterreichs zu denen Englands. Karolyi wäre al« langjähriger Bot schafter und genauer Kenner der deutschen und öster reichischen Orientpolitik der letzte, der vor aller Welt eine Rede gegen Deutschland halten würde. Die austro-englische Freundschaft finde, jeder Feindschaft gegen da« berliner Cabinet fremd, vielmehr in der bestehenden Freundschaft beider Mächte mit Deutsch land ihre Ergänzung. "wie», 6. April. Da«Fremdenblatt bringt einen inspirirten Artikel, in welche« eS auf den Toast de« Grafen Kärolyi zurückkommt, indem e« entschieden dementirt, daß Graf Kärolyi auf den bekannten Trink spruch de« Botschafter« v. Schweinitz antwortete. — gesehener -er«, in n wohn- nntfchast ast eener Mch ge skon, von «ter Fa- von SS er deren an viele e Erfolg, i P. hin- reude Pe lt ist bis mk. Ich en, denn e ich die «r. «2 tkipki,. «^ch«wt «ob»«»«»» »Vch. Prei» Sch« «UM»«« tiüt Eingabe an den Reichstag zu richten, in welcher gesagt wird, daß eine sofortige Einführung hoher Steuersätze auf Taback die Interessenten schwer schädigen würde und daß ein Zoll von 42 M. auf ausländischen und eine Steuer von 22^ M. auf inländischen Taback die höchsten Sätze seien, welche die TabackSbranche vielleicht zu tragen vermöge. (S. Deutsche« Reich.) * Celle, 5. April abends. In dem Harburger Aufruhrpro ceß sind zufolge heutigen UrtheilSspruches freigrsprochen nkorden: Roggenkamps Weseloh, Fimmel, Deter, Jahn, Schlumbohn, Dechau, Buchop, Otto- manns, Schmaus, Schröders, Beckedorf und Knupper; verurtheilt, jedoch aus der Haft entlassen, sind: Anke, Heider, Voß, Meier, Zastrow, Brandes, Scheunemann, Johannsen, Moritz, Röring, Engelbrecht; verurtheilt und verhaftet sind: MahSberg, Berloh, Gottschalk, Kohfahl, Rabeler, Renners, Rennemann, Diederich, Bolte, Alber« und Wortmann. Die Bcrurtheilungen erfolgten wegen Aufruhr« mit Ausnahme derjenigen deS Meipr, Moritz und Bolte. Rennemann ist mit 2 Iichren und Berloh mit 1 Jahr 1 Monat Zucht- hanS bestraft worden. Die übrigen Verurtheilten sind mil Gefängnißstrafen von anderthalb Jahren bis herab zu drü Monaten unter verhältnißmaßiger Anrechnung der Wersuchüngshaft bestrebst worden. in dem heute publicirten Erkenntnisse in der mar- pinger Proceßangelegtnheit lautet für sämmt- liche Angeklagte freisprechend. In den EntscheidungS- apünden werden Vie angeblichen Erscheinungen der Wunderkinder als schändliche Täuschungen gekennzeich net, an welchen die Aeltern der Wunderkinder und andere Beschuldigte theilgenommen oder welche diese Personen unterstützt hätten; der zur Bestrafung erfor derliche strafrechtliche DoluS fei jedoch nicht vorhanden. * Wien, 6. April. Da« officiöse Fremdenblatt be kämpft diejenigen Organe, welche den Toast des Grafen Kärolyi al« Kundgebung gegen irgendeine der europäischen Mächte bezeichnet haben. E« sei ein großer Jrrthum, denselben al« Antwort ans den Toast de« Generallieutenants v. Schweinitz hinzustellen, und gänzlich ungerechtfertigt sei die Behauptung, Graf * kom, 4. April abends. In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer gelangte die gestern vom Abg. Cavallotti angekündigte Tagesordnung zur Be- rathung: Der Abg. PucioNi spricht gegen die republikanischen Vereine und erklärt, für die Regierung stimmen zu wollen. Der Abg. Crispi wiederholt, daß das monarchische Princip da« Land einige, während die Republik dasselbe spalten würde, die Agitatoren entbehrten der Macht und würde die Nation den auf einen Umsturz gerichteten Tendenzen derselben nicht folgen, er billige die von der Regierung be treffs der Bereinsfreiheit abgegebenen Erklärungen. Der Abg. Cairoli äußert-sich in demselben Sinne, Bertani, von der äußersten Linken, vertheidigt das Verhalten seiner Freunde als ein stet« legales, wogegen Finzi, Crispi nnd Cairoli die Rothwendigkeit, die Umsturzparteien zu unterdrücken, betonen. Der Abg. Zanardelli spricht sich im monarchischen Sinne au«, erklärt aber, für da« Ministerium nicht stim men zu können, wenn dasselbe die von ihm dargelegteu Grundsätze betreffs der Vereine nicht accrptire. Der Abg. Nicotera wird für «ine Tagesordnung stimmen, welche die Politik der Regierung billigt uud da« Recht derselben be- . tont, Vereine auslösen und Demonstrationen zu Gunsten de« Umsturzes vrrhindern zu dürfen. In den Fragen der öffentlichen Ordnung sollte die Rechte mit der Linken Über einstimmend votiren. Hierauf nimmt der Ministerpräsident Depreti« da« Wort; derselbe bestätigt seine gestrigen Er klärungen und sagt, dieselben seien wohl geeignet, dieZu- stimmupg aller ordnungliebenden Bürger zu finden. Da« Ministerium wünsche die ausdrückliche Billigung der von ^ih» akMmi« v, «Mchlch «Ute« VM Hkst wartigen inner« wie äußern Verhältmssen fich ans eine groß« Majorität müsse stützen können, er erkläre sich mit der Ta gesordnung de« Abg. Spantigatti einverstanden, welcher die Resolution beantragte, daß die Kammer, nachdem sie die Erklärungen de« Ministeriums vernommen habe, zur Tagesordnung übergehe. Infolge dieser Erklärung de« Mi nisters ziehen die Abg. Billa, Nicotera und Bare ihre Ta gesordnungen zurück und die Abg. Sella, Baccarini und Cairoli erklären, sür die Tagesordnung Spantigatti'« stim men zu wollen, weil in derselben kein Ausdruck des Ver trauen« enthalten sei. Der Minister Depreti» entgegnet, daß durch ein solches Votum sich die Regierung nicht ge stärkt fühlen könne, worauf Nicotera und Spantigatti er klären, daß die beantragte Tagesordnung das Vertrauen zur Regierung bedeute. Die Abg. Villa und Crispi wollen nur für den einfachen Uebergang zur Tagesordnung und nicht für den Vordersatz der Tagesordnung Spantigatti stimmen. Der Minister wiederholt, daß die Regierung-eine Billigung ihrer dargelegten Principien und ihre« Verhal ten« gegen die republikanischen Vereine beanspruche. Der Deutsche Allgemeine Zeitung. .»-wtit m» Nicht, Freiheit »» ««M» zeichne kein« Umkehr, keine Wendung. Wie», 4>. April. Graf Andräffy hat sich in den letzten Tagen Herrenhausmitgliedern gegenüber geäußert, daß, wie die Dinge heute stehen, die Occupation OstrumelienS Mitte, spätesten Ende Mai anstands los erfolgen werde. Oesterreichischerseit« werden im ganzen nur 3000 Mann zur Verwendung gelangen. Man sinnt, wie ich von anderer Seite vernehme, im Auswärtigen Amte auf Mittel und Wege, um mit Umgehung deS Z. 7 des Wehrgesetzes, welcher für die Verwendung kaiserlicher Truppen bestimmte Normen enthält, ohne den ReichSrath zu befragen, die Be- thciligung an der Occupation zu bewerkstelligen. Der Vermalige Leiter des Ministerraths Stremayr hatte in den letzten Tagen wiederholte Unterredungen mit dem Grafen Andräffy. Er soll abgerathen haben, die vnst«iu Weiter >. Dik- »efichert. 782-83f Kn. Oederan