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Dresdner Journal : 20.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187906200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790620
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790620
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-06
- Tag 1879-06-20
-
Monat
1879-06
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 20.06.1879
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ZV 140 Freitag, den 2V. Juni. 187» 1» U»»,« a«vt,«d«» »«iev«: ^RUrtiok: . . 18 KMrUod: 4 bv?s ktunuo«^v: 1V?s La»»»rk»Id ds» dsotiedov LsioUe» tritt kaot- und 8tewp«i»u»odl»8 lossrstsopreise: ^Lr äsi^ k»um eiosr xsspLttsoea ketitrsiis LV kf. v»t«r di« L»U» SV kk. Lr»vl>v1»»»t TAstio^ roit Xll»llLkv>s d«r 8ovn- noä ksisrt»^s Abends für d«u kolKooäsn T»z. DresdnerIMmal. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. 1»»sratsosnn»kmk »»rrUrtüt 1,«ipit^: F> Lra»,ä«tetter, LommiodionLr äs» Oresdaer douru»l»; 8»wd»r»-8«rlill Visa 8»,«I-8i-«»I»u ^rsaktilit ». Hi ^aa««»!2>te»n L ^vAier, v«rli» Vt«i»-U»mdiu^- kr»^-l.»ip»I^-rr»»kfitrt ». U. ItÜLcd«»' ^/»«««, L-rttil: §. ?f»rn»ct, /npa?«är«ä«»i1t, Lrem«»: L Sc/,/stte,- Lr»»I»a: I«. KtariAe»'« öürercu; vdiwmt, t^oiAt; kriut^kort ». H.: F FaeAe^setie u. 6'. //errman»»- seds 8vol>k»oäluv8! NürUti: fr. ZVMer,' 8»ruror«r: 0. Lc^ü«di<r,- k»rt, Lirtm-rrsoirturt ». ». Stottert: Da«be L k.d., LLwdurst F /6<«<isen, Fck. Lteiner. N«r»ll8xvd«i': LSnisl. Lrpsäitioo äs» Ore»dner dourviU», Drskdev, 2vin^erstrLL»s kio LV. Amtlicher Theit. Dresden, 19. Juni. Ihre Königliche Hoheit die Frau Erbprinzessin vonHohenzollern ist gestern Nachmittag 4 Uhr nach Regensburg abgereist. Dresden, 18. Juni. Se. Majestät der König hat dem Professor an der Bergakademie zu Freiberg, Berg rath Dr. püil. Tiemens Alexander Winkler das Ritterkreuz I. Elasse vom Verdienstorden allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Donnerstag, 19. Juni, Nachmittags. (Tel. d. Dresdn. Journ.) In der heutigen Sitzung deS Reichstags stand zunächst auf der Tagesord nung die Interpellation deS Abg. Ur. Delbrück und Genossen, betreffend der Abänderung der deutschen Münzgesetzgebung. Der Reichskanzler Kürst v. BiSmarck erklärte sich zu sofortiger Be antwortung bereit. Abg. Dr. Delbrück motivirt seine Interpellation mit Hinweis auf die Nothwendigkeit, die Sachlage klar zu stellen, zumal die Frage, ob die deutsche Regierung eine Aenderung deS MünzgesetzeS beabsichtige, im eng lischen Parlament als eine offene behandelt worden sei. Der Reichskanzler Fürst v. Bismarck sagt: Er wisse nicht, wie die verbündeten Regierungen über die Frage dächten; er persönlich halte eS nicht für nützlich, über eine so weit gehende Frage ohne jeden Anlaß sich akademisch auszusprechen, und halte die Interpellation für nicht wohlüberlegt. Ueber die geschäftliche Lage könne er versichern, daß weder im Bundesrathe, noch im preußischen Ministerium irgendwie die Frage an geregt worden ist, ob die Münzgesetzgebung geändert werden solle. Das Einzige, was wirklich geschehen, beschränke sich auf die auS ganz praktischen Gründen ge gebene Weisung, die Silberverkäufe zu sistiren und auf bessere Preise zu warten. Ein Zweifel an der Stetigkeit unserer Gesetzgebung sei durchaus unberechtigt. Er (BiSmarck) habe mit keiner Regierung, auch nicht mit der preußischen Regierung oder mit dem preußischen Finanz minister über die Frage verhandelt. Daraus könne man ersehen, daß an eine Aenderung der Gesetzgebung nicht gedacht worden sei. Unter solchen Umständen scheine eine weitere Besprechung der Frage wenig angezeigt. Paris, Mittwoch, 18. Juni. (Tel. d Polit. Torr.) Das französische Gouvernement hat sich veranlaßt gefunden, über die vom italienischen Ministerpräsidenten DepretiS in der italienischen Drputirtenkammer bei der letzten Debatte über die Eisenbahnlinie Euneo-Nizza gemachten Aeuße- rungen bezüglich Nizzas in einer an den franzö sischen Botschafter in Rom gerichteten Note Auf klärung zu erbitten. (Vgl. die „ Tagesgeschichte" unter Rom.) Paris, Mittwoch, 18. Juni, Abends. (W T. B.) Nach der der Deputirtrnkammer gemachten Vorlage, betreffend Abänderungen der Geschäfts- ordnung, soll rS fortan zulässig sein, einen Depu- tirten, welcher sich wiederholte Ausschreitungen in seinen Reden hat zu Schulden kommen lassen, bis zum Ende der Session von der Theilnahme an den Sitzungen der Kammer auszuschließen. (Vgl. unsere Pariser Correspondenz unter „TageSgeschichte") Der Minister deS Innern und der Justizmini- fter haben heute mit den Präsidenten der Truppen der Linken Besprechungen über den morgen statt- findenden Zusammentritt deS EongreffeS gehabt. Feuilleton. Rtdigirt von Otto Banck. K. Hoftheater. — Altstadt. — Donnerstag, den 18. d. wurde vor gefülltem Hause die Vorstellung der „Hugenotten" wiederholt, und der Gast vom königl. Hostheater in Stockholm, Hr. Strömberg, gab den Marcel. Die Partie ist von ihm nach der üblichen Darstellungsweise mit Vcrständniß erfaßt, und in der musikalisch löblichen Ausführung traten an einzelnen Stellen, namentlich in der vorletzten Scene deS dritten Acte- Noblesse und warmer Ausdruck de- VortragS schätzen-wcrth hervor. Aber seine Stimme erweist sich mit Ausnahme der etwas stärkeren tiefen halben Oc tave zu schwach für solche Partien; ihr fehlt markige Kraft, Fülle und entschiedene feste Ansprache. Der matte, unfertig erscheinende Klang versagt die energischen dra matischen Accente und die Macht de» Ton«, und der Gast findet auch in seinem Temperament keine Hilfe, um seine Intentionen belebend zur Geltung zu bringen. Durch diese ungenügende, obwohl fleißige und verstän dige Ausführung deS Marcel litt die Gesammtwirkung der Vorstellung. Die vorzüglichen Leistungen der Frau Sackse-Hofmeister, Frau Schuch und de» Hrn. Riese riefen den lebhaftesten Beifall hervor. L. B. 8 Leipzig, 18. Juni. Sonnabend, den 14. Juni wurde hier in Leipzig eine italienische Au»stellung eröffnet, wozu u. A. der Eonsul Beckmann, ferner die Vertreter der Presse, d«r italienischen Eolonie, der Die Berathung deS Conaresse» soll auf die Auf hebung deS Art. 9 der Verfassung, welcker Ver sailles zum Sitz der Kammern bestimmt, beschränkt bleiben. Man erwartet, daß die Abstimmung hier über morgen Abend stattsinden werde. Einem Telegramm auS Algier zufolge find die französischen Truppen gestern in die Ortschaft Elhamman, welche iu der Mitte deS Gebietes der Ouled DaoudS liegt, eingedrungen und fan den den Ort verlassen. Der Scherif und seine Anhänger find in unbekannter Richtung ent flohen. Brüssel, Mittwoch, 18. Juni, AbendS. (W. T. B.) Der Senat hat heute den Gesetzentwurf über den Volksschulunterricht mit 33 gegen 31 Stimmen angenommen. Madrid, Mittwoch, 18. Juni, Nachmittags. (Corr.-Bur.) Der österreichische Kronprinz Erz herzog Rudolf und Prinz Leopold von Bayern find heute hier eingetroffen. London, Donnerstag, 19. Juni, Morgens. (W. T. B.) „Reuter's Office" wird auS Alexan drien vom gestrigen Tage gemeldet, der franzö sische Eonsul habe sich nach Kairo in das PalaiS deS Khrdive begeben, um daselbst die Mittheilung zu machen, daß die französische Regierung die Ab setzung deS Khedive verlange. Lagesgeschichte. Dresden, 19. Juni. Ihre Majestäten der König und die Königin werden Sich heute Abend 9 Uhr 25 Min. in Begleitung deS Oberhofmeisters v. Lüt tichau, des Kammerherrn v. Minckwitz, der Hofdame Gräfin Einsiedel und des Ordoniianzoifiziers Haupt manns v. Kirchbach für einige Tage nach Regensburg begeben. * Berlin, 18. Juni. Die „Prov.-Corr." schreibt über die Reifepläne des Kaisers: Da die Heilung der Verletzung, welche sich Se. Majestät durch den neulichen Unfall am Knie zugezogen hat, ungeachtet der Anstrengungen der letzten Festwoche stetig fortge schritten ist, so wird der Kaiser voraussichtlich in den nächsten Tagen die beabsichtigte Reise nach Ems zu mehrwöchigem Lurgebrauche antreten können. Später' dürfte die gewohnte Sommercur in Wildbad Gastein folgen. — Heute findet beim Reichskanzler ein parlamentarisches Diner Statt, zu welchem Ein ladungen an die drei Präsidenten, Schriftführer, Quä storen und Abtheilungsvorsitzenden des Haufes er gangen sind. Es werden somit alle Fraktionen bei dieser Gelegenheit vertreten sein. — Staatsminister v. Bülow hat einen längeren Urlaub angetreten; einen Theil desselben gedenkt er zu einer Cur in Marienbad zu benutzen — Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht eine kaiser liche Verordnung vom 14. Juni, betreffend die Paß- pflichtigkeit der aus Rußland kommenden Reisenden, durch welche Folgendes verordnet wird: 1) Bis auf Weiteres tst jeder Reisende, welcher aus Rußland kommt, verpflichtet, sich durch einen Paß aus zuweisen, welcher von der deutschen Botschaft in St. Petersburg oder einer deutschen Consularbehörde in Rußland visirt worden ist; 2) der Paß ist beim Ein tritt über die Reichsgrenze behufs Gestattung der Weiterreife der diesseitigen Grenzbehörde zur Visirung vorzulegen; der Reichskanzler ist ermächtigt, die zur Ausführung gegenwärtiger Verordnung erforderlichen allgemeinen Anordnungen zu treffen. — Der BundeSrath hielt gestern, wie bereits kurz gemeldet, eine Plenarsitzung unter Vorsitz deS Präsidenten deS Reichskanzleramts, StaatSministers Hof- HandelS- und Gewerbekammer, des DirectoriumS der Handelsschule, des Vorstandes vom kaufmännischen Verein und Kunstmuseum eingeladen waren. Die Räume sind höchst geschmackvoll decorirt und gewähren einen angenehmen Aufenthalt. Was nun die Aus stellungsgegenstände anlangt, io treten in erster Linie die GlaSwaaren und Erzeugnisse der Keramik als unvergleichlich schön und originell auf. Man weiß dabei nicht, ob man mehr die Farbe oder die Form bewundern soll. Wir erwähnen nun die Firmen, die Hervorragendes eingesandt haben. OiovLnoi Domenico L kizli, Vicenrn hat Gegenstände der Holzbildhauerei, Spiegel, Buffets, Bureaux u. s. w. eingeliesert. Da neben erblicken wir die Firma 8t»bili mvnto Dottore Salviati, Veneria, aus welcher die berühmten Mosaiken an der Siegessäule m Berlin hervorgegangen sind; sie hat prachtvolle Becher, Vasen rc. ausgestellt. AuS der Bronzegießerei von Oiuseppe ückiedieli, Veneria, sind interessante Bronzegüsse, Modelle von Denkmälern, Figuren rc. und auS der berühmten Fabrik: Uani- kattura Omori Doeeia, kirenre sind die feinsten und kostbarsten Majoliken vorhanden. Auch andere Firmen: Angelo hlinebstti L ?iglio (Bologna) — Uevucei L 1-atti in Pesaro und Äicdele Oiustiuiani (Neapel) zeichnen sich durch treffliche Majoliken aus. Von ^aket Corelli, ?irenre, sind 2 Statuetten ausgestellt, welche Abend und Morgen darstellen und ebenfalls der Beachtung werth sind. Merkwürdig sind verschie dene Gefäße, die entweder in Form von verschiedenen Bügeln (z B. Papageien, Schwänen rc.) oder andern Thieren verfertigt sind und besonder» die Aufmerksam keit der Hausfrauen auf sich lenken werden. Das Abonnement für die ganze Ausstellung, welche bis mann. Der „ReichSanz." berichtet über dieselbe: Nach Feststellung des Protokolls der vorigen Sitzung wurde ein Schreiben des Präsidenten des Reichstags vorge legt, betreffend die Genehmigung des FreundschastS- vertragS mit den Samoainseln. Hierauf wurden Mit- theilungen gemacht, betreffend die der Centraldirection des deutschen archäologischen Instituts in Rom zuge- gangenen Festschriften rc. und betreffend die zur Er richtung deS Reichstagsgebäudes erforderlichen Grund stücke. Es wurde sodann ein Verordnungsentwurf an genommen, betreffend die Aufhebung des Einfuhrverbots gegen Rußland. Von einer Vorlage, betreffend die Ergebnisse des HeereSergänzungsgefchäfts für 1878, wurde Kenntniß genommen. Vorlagen, betreffend: u) den Entwurf eines Gesetzes wegen des Baues von Eisenbahnen von Teterche» nach Diedenhofen rc., b) den Entwurf eines Gesetzes für Elsaß-Lothrmgen wegen Ausführung der Civilproceß-, Concurs und Strafpro- ceßordnung, fowie e) einen Antrag der Hansestädte, betreffend Erlaß einer kaiserl. Verordnung auf Grund des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze, ferner 6) den Bericht der Enquetecommission zur Prü fung der Frage der Steuerfreiheit des zu gewerblichen Zwecken verwendeten Spiritus, wurden den bezüglichen Ausschüssen überwiesen. Alsdann wurde über tue Be setzung erledigter Stellen bei den Disciplinarkammern Beschluß gefaßt. Ausschußberichte wurden erstattet über: 1) den Entwurf eines Gesetzes über das Gütertarif wesen der deutschen Eisenbahnen. Der Gegenstand wurde nach Durchberathung des Entwurfs dem Ver fassungsausschuß überwiesen; 2) die Regulirung der Verhältnisse im bremischen Zoll- und Freihafengebiet und den Entwurf eines Gesetzes wegen Sicherung der Zollgrenze in den vom Zollgebiet ausgeschlossenen bremischen GebietStheilen. Die bezüglichen Ausschuß anträge wurden genehmigt. Zur Vorlage kamen end lich mehrere an den BundeSrath gerichtete Eingaben, betreffend die Besteuerung des Tabaks und die Erhebung einer Nachsteuer von Tabak und Tabakfabrikaten, fowie eine Eingabe des Vorstandes der Kasseler Pastoralcon- ferenz, betreffend Abschaffung der obligatorischen und Einführung der facultativen Civilehe. — Der Präsident des Reichstags, Herr v. Seyde witz, hat noch unterm gestrigen Tage, infolge der vor dem Eintritt in die Tagesordnung gegebenen An regung, nachfolgendes Schreiben an die betreffenden Mitglieder gerichtet: „Bei der in der gestrigen Plenarsitzung erfolgten nament lichen Abstimmung hat sich die Abwesenheit von mehr denn hundert Abgeordneten ergeben, welche weder Urlaub erhalten, noch sich entschuldigt haben. - Die große Wichtigkeit der Vor lagen, die gegenwärtig den Reichstag beschäftigen, macht es besonders wünschenswerth, daß die Mitglieder des Reichstags so zahlreich als irgend möglich an den Beralhungen Theil nehmen, und es ist deshalb in der heutigen Sitzung die An regung gegeben worden, dahin zu wirken, daß die ohne Urlaub und Entschuldigung fehlenden Herren ihren Sitz im Reichstage schleunigst wieder einnehmen — Demzufolge beehre ich mich Ew. Hochwohlgeboren ganz ergebenst zu ersuchen, Sich zu den Beralhungen gefälligst recht bald wieder einfinden event. nur in den allerdringendsten Fällen von einem Urlaubsgesuche Ge brauch machen zu wollen." — Die Tabaksteuercommission hat in ihrer heutigen Sitzung, nachdem sich bezüglich des eventuellen Antrages des Abg. Buhl (wonach sich die Nachver steuerung nur auf Rohtabak erstrecken sollte) Stimmen gleichheit herausgestellt hatte, die Nachversteuerung mit 20 gegen 8 Stimmen abgelehnt. Nach der „ N. Pr. Z." hat die Reichsregierung wiederholt erklären lassen, daß ohne Nachsteuer der ganze Tabaksteuerentwurf für sie werthlos wird. — Die „Nat.-Ztg." schreibt: Die Ausschußsitzung des Vereins der Privatbahnen im deutschen Reiche, welche gestern im Conferenzsaale des Potsdamer Bahn hofsgebäudes unter dem Vorsitze des DirectorS Büchte- mann von der Potsdamer Bahn zusammentrat, um zu Ende September dauern soll, beträgt 3 M. Da ein fortwährender Wechfel in den Gegenständen stattfindet, ist ein fortgesetzter Besuch sehr zu rathen. Ein Blick auf diese Ausstellung lehrt übrigens, daß Italien in vielen Gebieten der Kunsttechnik an der Spitze der modernen Fortschrittsbewegung steht, wie das dem Kenner schon lange bekannt ist, aber vom Laien erst durch den Augenschein begriffen wird. D e Herren Richter und Sparig, welche die Ausstellung möglich gemacht und für ein günstiges Arrangement derselben gesorgt haben, verdienen großen Dank, welcher ihnen auch in einer lebhaften, zahlreichen Theilnahme des kunstsinnigen Publicums entgegenkommen mögel Geologie. Die berühmten peruanischen Silber minen des Cerro-de-Pasco, welche infolge der neuen Riefeneisenbahn in den Andes von Callao nach Oroya jetzt einer Ungeheuern Ausbeutung entgegengehen, befinden sich auf dem großen Centralplateau ungefähr 100 Icm von Oroya entfernt. Allen Spuren nach müssen schon die ersten Be wohner Perus, noch vor den Inkas, einen bedeutenden LivilisationSgrad und großes Geschick in Behandlung der Metalle besessen haben. Die ganze Bahnstraße über die Anden entlang stößt man auf riesig aufge baute Terrassen, durch welche diese ältesten Bewohner deS Landes das fruchtbare Erdreich vor dem Wcg- schwemmen durch die GebirgSwässer bewahrten. Diese Terrassen bauen sich, von zwei Meter hohen festen Mauern gestützt, über einander an den Bergflanken empor und bilden Riesenstufen, auf denen das frucht bare Erdreich gelagert, der einzige Fleck Boden, den man inmitten diesen Feljenböschungen bebauen konnte. dem Gesetzentwürfe über die Gütertarife der Eisen bahnen Stellung zu nehmen, kam, wie man unS mit- , theilt, zu dem Resultate, nach Beschlußfassung de» BundeSrathes über den Gesetzentwurf, die Anschauun gen deS Ausschusses in einer Denkschrift niederzulegen und letztere zur Kenntniß des Reichstages, sowie aller derjenigen Kreise zu bringen, die an der Entwickelung des deutschen Eisenbahnwesens und namentlich der deu'schen Privatbahnen betheiligt sind. Die Anschau ungen, welche in dieser Denkschrift zum Ausdruck ge langen werden, lassen sich nach dem gestern gepflogenen Meinungsaustausch etwa dahin zusammenfassen: „Die selten des Bundesrathes beabsichtigte Feststellung gleicher Tarifsätze sür alle deutsche Bahnen, sowie die Bestim mungen über die Concurrenz und die Leitung der Transporte gefährden in empfindlichster Weise die Rentabiliiät der Privat- bahnen und entsprechen keineswegs der Wahrung öffentlicher Berkehrsinteressen. Bei Feststellung eines EisenbahngütertariseS müsse doch ganz besonders der Umstand in Erwägung gezogen werden, daß nicht allerorten Deutschlands gleiche Verhältnisse odwalien und daß auch die Baukosten der Bahnen keineswegs gleiche seien Der letztere Umstand dürste auch bei Staatsbahnen in Erwägung zu ziehen jein. Die deutschen Eiscnbahnverwal» tungen seien bisher bemüht gewesen, die Entwickelung des deut schen Berkehrslebens nach Kräften zu fördern; der beabsichtigte einheitliche Gülerlarissatz dürste jedoch wesentlich dazu beitragen, diese ihre Thätigkeit zu lähmen." Braunschweig, 18. Juni. (Tel.) Der Landtag hat beschlossen, die Petitionen von Professoren der Universitäten Straßburg und Marburg um Abstellung von Mängeln der Bibliothek Wolfenbüttel der Re gierung zur Berücksichtigung zu empfehlen. * Wien, 18. Juni. Se Majestät der Kaiser, welcher heute Vormittag von einer Besichtigung de» Brucker Lagers nach Schönbrunn zurückgekehrt ist, be- giebt sich, wie die „Polit. Corr." meldet, heute Abend zu 14 tägigem Aufenthalte nach Ischl. Vor der Ab reise hat der Kaiser den Grafen Andrassy mit einem neuerlichen Besuche erfreut, welcher bei 1k Stunden währte. — Ein Telegramm der „Pr." meldet, daß der Feldmarfchalllieutenant Baron Bibra, Sectionschef im Kriegsministerium, bei einer Inspektionsreise in Szolnok heute während des Diners am Schlagfluß ge storben ist. Prag, 18. Juni. Wie leicht begreiflich, be herrscht noch immer die Wahlbewegung die öffent liche DiScussion. Mit besonderer Spannung sieht man der für nächsten Montag bestimmten Conserenz des konservativen Adels entgegen, in welcher über den beantragten Compromiß mit dem verfassungstreuen Adel berathen werden soll. Vorläufig steht bereit- fest, daß sich die Conservativen, welche an den ersten Wahlen für das direkt gewählte Abgeordnetenhaus im Jahre 1873 nicht Theil genommen hatten, diesmal unter allen Umständen am Wahlakte betheiligen wer den. Mit Rücksicht hierauf haben eben die vier Häupter dieser Partei: Fürst Karl Schwarzenberg, Fürst Georg Lobkowitz, Graf Heiunch Clam-Martmiz und Graf Friedrich Kinsky, jede Candidatur iu der Gruppe der Landgemeinden oder Städte abgelehnt. Bezüglich des geplanten CompromisseS schwanken die Angaben über die Zahl der den Conservativen zu überlassenden Reichsrathsmandate, denn während von einer Seite behauptet wird, die Verfassungstreuen hätten ihren oppositionellen Standesgenossen, von den 23 Mandaten, über welche der böhmische Großgrund besitz zu verfügen hat, 8 angeboten, melden andere Angaben, daß die Zahl dieser offerirten Mandate 11 beträgt. Kommt ein Ausgleich zu Stande, dann wer den natürlich auch die conservativen Deputirten ihre Sitze im Abgeordnetenhause einnehmen. — Im Laufe der letzten Jahre war den hervorragenderen Mitglie dern des in der Opposition befindlichen feudalen Adels, darunter auch dem Fürsten Karl Schwarzen berg, zu wiederholten Malen die kaiserliche Bestäti gung ihrer Wahl zu Obmännern böhmischer Bezirks- Auch heute noch kennen wir in Europa keine bessere Methode, gewaltige Wassermassen in ihrem Niedersturze zu mäßigen. Daß solche Arbeiten ein gewaltiges Cul- turmerkmal sind, ist sicher, und Leute, die zu jener Periode schon den Minen Silber zu entziehen verstan den, mußten auch in der Metallurgie und der Behand lung der Edelmetalle schon vorgeschrittene Kenntnisse besitzen. Uebrrgens bestehen die oberen Schichtungen aus oxidirtem Mineral, dessen Behandlung eine ungleich leichtere ist, als das mit Schwefel versetzte Gestein, da» die unteren Schichten bildet. Die Sagen, die einzig und allein die Geschichte de alten Peru bilden, werden es nicht müde, die fabel haften Reichthümer zu preisen, welche die Häuptlinge der Bevölkerung und die Könige angefammelt hatten. Selbst wenn man einen bedeutenden Theil davon al» Uebertteibung annimmt, so bleibt es doch zweifellos, daß die Minen von Patosi und ganz besonders jene von Cerro-de Pasco der Inkas jene Schätze lieferten, deren Schilderung wir in allen Berichten der Con- quistadoren finden. Pizarro und seine Gefährten haben die Gräber des Inkas und den Tempel von Luzco besucht, dessen Reichthum sie auf 60 Millionen Piaster schätzten, sie schilderten also nach Augenschein. UeberdieS hat die Menge an Edelmetallen, welche sie mit heimbrachten, und die nicht wenig zur ephemeren Größe Spanien- nach der Entdeckung Amerika- beigetragen, einen Be weis für die Reichhaltigkeit der Minen Peru- geliefert. Sicheren Nachweis aber üler die Production der Minen deS Lerro - de PaSco haben wir erst seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Nach den officiellen Be richten der peruanischen Regierung haben diese Minen im Zeiträume von 1790 bis 1820 101784476 Unzen
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