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Mittwoch, äen lö. November IS32 27. Jahrgang da» on» -ottesd. MÜckl -- MN Vit, und ein- lartenstmL»- >» d»e Bop alenhall« in Dontschland « Deutschen, gnungen im korrigierten ; von 1S:r n sieben da- midentsche Skoznri — »tadtrand« r Schlacht 0 Ritter- ft. iaoo Lei Tav. rburtntag. llntirhal- 8 Bar- tSdchen- Mit mer de» national« skt wegen 'lstdtgunp ,er «und«, auf Auf- April d. in Leip« iezuq auk mten bei kchild ftn- sthwelnv!" iüsidenten lchStnnen« und dein it. Dies, schon wis« llußerdem i haben, ltererr « ?l-. Der tuns de» t erUärte e ander« >t«. Die mten bch« >nt». Da» 20 Lage ibefu-nt» Volkslied i-e« ver« chk.: „Die eso Kon- .18 Künst- trt. 17.-0 18.00 «le« rrwindunz Vetter sür Dienste». >a« Leben. Stündleyn bi» re oo: ri, 5). Sott, sei sendelS- turgebiet nicht verkümmern soll, da- der Fleiß und die Genügsamkeit seiner Bewohner durch die Arbeit von Generationen auf» höchste entwickelt haben, da ader auch gerade durch seine hohe Entwicklung am empfindlichsten ist gegen eine Krise wie die gsgenivürtige. Der Neich-kanzler künne überzeugt *ein, daß da-, Wa dis sächsische Regierung au» eigener Kraft und Anstren gung zu leisten vermöge, wie bisher. auch in Zukunft twn ihr geleistet werden würde. Die sächsische Regia- rung sei sich der Verpflichtungen durchaus bewußt, die sich au» dem durch die ReichSderfassuna gewährleisteten hohen Rechte, die Heimat in eigener und letzter Ver antwortung zu betreuen, ergeben. Die Gtgenkraft reich» aber nicht au» in dieser Zett der Not, die Vachsen früher und schwerer getroffen hab« al» aNe übrigen deutschen Sünder. Darum bitt« er den Reich»kanzler, -u be achten, daß die yinanznot setzt an den 0«ben»nerv de» Staate» und seiner Gemeinden rühre und deshalb möge der Kanzler besorgt sein, daß bei dein ArbeitSbeschaf« sungsprogramm der Reich»regierung und bei der Er teilung von Reich»auftrLg«n vachsen bevorzugt berück sichtigt werde. Der Ministerpräsident stellte fest, daß zarte Keime einer Entwicklung zum Besseren in einigen Zweigen unserer Wirtschaft vorhanden seien, nicht zuletzt im Vertrauen auf den ernsten willen der Reichtzregierung. da» innerdeutsche Kernproblem der Arbeitslosigkeit mit Entschlossenheit anzupacken. Diese Keime gelte es jetzt zu pflegen durch Erleichterungen in der Kreditbeschaf- futlg. Viel Vorgsalt müsse darauf verwendet werden, daß dies« Keime nicht zum Ersticken komme«. Gefahr drohend werd- «t tntöchockdor^ «an» die rMgttchkatt entfiel«, der nun schon seit Jahren und darum doppelt schwer unter der Erwerbslosigkeit .etdendon BEka- rung Vachsen» wenigsten» den notdürsttgen Unterhalt zu gewähren. 7. 11.r le. »err ReichS- ... weditgewäh- mttzuwttken, obwohl die t abgeschlossen sind. ^at bewiesen, daß st« in »und finanziell geregelte Wiederaufstieg Letz Lan- ... Inanstaltuns »er»» sucht« -er g,walti- »1er Vegue» I schreibt di« irzseld, Pan- nw dem »m mer heran», h «een den « Vuer Ver ns für sein» »ranstaltung Srlbftoertei- d 0.b0 NM im vtiche gelassen werde, dann müsse — und davon sei ... - ' deutschland» wieder da» Ueberschußgebiet an wirtschaft- llchen Üvd kulturellen Gütern werden, da- es viele Jahrzehnt« hindurch gewesen ist. Dann werde der sächsische Staat die ihm geographisch und geschichtlich gestellte Aufgabe, zwischen dem deutschen Norden und Süden Mittler zu sein, auch weiterhin in unverbrüch licher Reich-treue erfüllen können. Dann nahm Reichskanzler von Pape» Wort. Der Reichskanzler führte au»: Sehr verehrter Herr Ministerpräsident! Für die lisbenSwürdigm Worte der Begrüßung, die -Sie soeben die Tüte hatten, im Namen der sächsischen StaatSrvgieruna in der Hauptstadt iJbwS Landes an mich zu richten, sage ich Ihnen aufrichtigsten Dank. Ich darf bot dieser feier- lichen Gelegenheit da» schon so ost abgelegte Bekenntnis wiederholen, daß die derzeitige Reichsregierung voll und ganz auf föderalistischem Boden steht und daß sie nichts ernstlicher wünscht, als daß in enger persönlicher Fühlung mit den Ländern da» kulturelle und wirtschaftliche Eigenleben der deutschen Bundesstaaten nach jeder Richtung hin zu fördern. Mit vollem Recht haben Sie, Herr Ministerpräsident, betont, daß Reichs regierung und Länderregierungen sich um des Reiches willen zu gemeinsamer Arbeit zusammenfinden müssen. Niemals ist dieses Bekenntnis der Zusammenarbeit -berechtigter und notwendiger gewesen als in der Stunde, da wir gemeinsam um die seelische und materielle Neugestaltung des Reiche ringen. Die tätige Mitwirkung der Länder bei der Lösung de» Problem» der ReichSresorm ist deshalb eine Selbstver ständlichkeit. Wenn e» daher auch in Zukunft die besondere Sorge der RetchSrogierung sein wird, den Ländern unter genauer Abgrenzung der beiderseitigen Zuständigkeiten die Mitarbeit an der Gesetzgebung und Verwaltung des Reiches zu ermöglichen, so wird eS nicht weniger wichtig sein — und ich habe in dieser Frage immer die besondere Unter- stützung Sachsens gefunden — die Autorität des Reiches und seiner Regierung nach innen und außen in vollem Um fange zu wahren. Mein Besuch im Lande Sachsen fällt in eine Zeit ern- Kanzlerbesuth in Dresden Rede« über den ISrderalistllchen vedanken und die «allonale Konrentraüon Än 8ÄL da- .M-Ltlch- " mit Erfolg anzupacken ist. Die leichte Besse. ? wir schon heute auf manchen Gebieten des Wirt- ein« zarte Pflanze, die mit der Sorgfalt äußersten Vertrauens gehegt und gepflegt nickt aber mit dem mitleidlosen Absatz gehässiger Partelpolitik zertreten werden sollte. Die NeichSrogterung — diese Ber» stchcnmg, Herr Ministerpräsident, möchte ich Ihnen abgeben — wird dafür sorgen, daß der Gesundung-prozeß der Wirtschaft nicht durch Leidenschaften de» politischen Unverstände» gestört werden wird. Sie ist mehr wie je der Ansicht, daß nur vertrauensvolle Zusammenarbeit den Ländern ihr« grundgewachsenen staat lichen und kulturellen Funktionen erhalten und dem Reiche seine alte Kraft und Stärke wiedergeben kann. Ich danke Mn-en, Herr Ministerpräsident, für das Gelöbnis unver- brüchucher Reichstreue und bitte Sie und die StaatSreaie- rung, dem sächsischen Volk« die besten Wünsche der Reichs- rogterung für die Wohlfahrt Sachsens ausrichten zu wollen. Der Reichskanzler begab sich hieraus gegen 12 .Uhr mittags -um Sächsischen Landtag, wo «r vom Landtags präsidenten Bretschneider begrüßt wurde, der ihm die Mit- glioder d«s LandtagSvorstands vorstellte. Im Anschluß daran begab sich der Kanzler zur früheren Ersten Kammer, wo sich die Vertreter der sächsischen Pesse zu einen: Empfang versammelt hatten. Der Vorsitzende des Bezirksvereins Dresden im Landesverband der Sächsischen Presse, Schrift leiter Dr. Zwintscker, dankte dem Kanzler, daß er trotz sei ner knappen Zeit den Vertretern der sächsischen Presse Ge legenheit geben wolle, sich mit ihm Über einige dringende Tagesfragen auszusprechen. Dr. Zwintscher bat den Reichs- kanzler sodann, sich zur Frage der ReichSresorm, soweit sie Sachsen berühre, sowie zu der Frage der Beseitigung der außergewöhnlichen Notlage dsS sächsischen Wirtschafts gebietes zu äußern. Reichskanzler v. Papen sprach seine Befriedigung bar- über aus, mit den Vertretern der öffentlichen Meinung in Sachsen in persönliche Verbindung treten zu können. Zur Frage der Reichsreform betonte Reichskanzler v. Papen unter Anlehnung an seine vorherigen Ausführungen an d«n sächsischen Ministevpräsi- denten, daß die Reichsregierung durchaus föderali- stisch eingestellt sei. Die Zusammenarbeit zwischen Reich, Ländern und Gemeinden sei niemals so notwendig gewesen als gerade in dieser Zett der materiellen und seeli schen Nöte. Die Länder müßten an ber ReichSresorm ent scheidend Mitwirken. Die Mitwirkung des Volkes an den Geschicken des Landes solle in keiner Weise auSgeschaltet werden. Im Gegenteil, «S solle eine neue bessere konstitu tionelle Basis geschaffen werden, die gerade eine Mitwirkung der breitesten Massen des Volkes an der Regierung erst er- mögliche. Die Regierung wolle di« breiteste Mitarbeit von Volk und Parteien, die der Ausdrucksfaktor der politischen Gesinnungsgemeinschaft sind. Nur d-er überspitzte Parla- mentar-iSmuS, der in den letzten Jahren manches Unheil angerichtet habe, solle auSgeschaltet werden. Nach dem Presseempfang begab sich Reichskanzler v. Papen in Begleitung von StaatSmtntster Richter noch dem Dresdner Rathaus, um den städtischen Körperschaften seinen Besuch abzustatten. Oberbürgermeister Dr. Külz hieß den -Herrn Reichskanzler willkommen Md geleitete ihn in die Festräum« des Rathauses, wo der Vorstand der Stadtverordneten und der Rat bereits versammelt waren. Oberbürgermeister Dr. Külz dankte dem Reichskanzler für seinen Besuch, in dem er ein Bekenntnis des Reichskanzlers zn der Notgemeinschaft erblicke, zu der Reich, Länder und Gemeinden zusammen geschlossen seien. Reichskanzler v. Papen dankte Dr. Külz sür seine Worte und erklärt«, daß sein Besuch symbolhaft sein solle für die tiefernste Uvber- zeugnng der NeichSregierung, daß nur in einem föderalisti schen Zusammenwirken von Reich, Ländern und Gemeinden die unendliche Not der Zeit gemeistert werden könne. Die Selbstverwaltung der Städte sei die erste und wahre Demo- kralle gvrvesen, die wir in Deutschland gehabt hätten. Längst vor jener, die Rousseau erfunden habe. Sein ernster Wunsch sei daß eS zu dieser Selbstverwaltung wieder kommen möge. Im Anschluß an die Ansprachen trug der Dresdner Kreuzchor zwei Festgedenksprüche von BrahmS vor. Dann zeichnete sich Reichskanzler v. Papen in das Goldene Buch der Stadt Dresden ein. Nach einem FrüMck im Hause de» sächsischen Mnisterpräsidentvn, da» der politischen Aus- spräche im allerengsten Kreise galt, sand am Nachmittag ein Tee der sächsischen Regierung stn HoA B-llwm LA Uni Monta-ckb-nd ährt« Reichskanzler v. Papen nach Ber- ttn zurück. Dresden. Reichskanzler von Papen traf am Montagvormittag mit dem fahrplanmäßigen Schnell zug 11.08 Uhr in Dresden-Neustadt zu seinem Staats besuch bei der sächsischen Regierung ein. In keiner Begleitung befanden sich der Reich-preskeches Ministe rialdirektor Marck», der Beauftragte der Neich-regie- rnng bei den Ländern yrhr. von Ler-ner und Mini sterialrat Pukaß au» der Reichskanzlei. Der Reichs kanzler wurd« am Bahnhof durch Ministerpräsident Achteck in Begleitung von Ministerialdirektor Dr. Schett ler und Ministerialrat Wiltsch empfangen. Außerdem waren bet dem Empfang zugegen al» Vertreter der N« tchsliehvrden der MehrkreiSkommandcur General!,nt- naut von Gieuanth, der Präsident des Lande»flnanzai»lS Schrvkder und der Präsident der Ncich-bahndirekttan Dresden. Dr. Domsch. Ministerpräsident Gchteck begab sich mit den Berliner Gästen sofort nach.dem Haupt- mlnlsterralgebäude. Hier hatten »ich im großen zungSsaale die Minister Dr. Mann-seld, Richter Dr. Hedrtch ,owte sämtliche Ministerialdirektoren gesunden. Ministerpräsident Schteck entbot dem Neich-kanz. ler bet seinem ersten Besuch im Freistaat Sachsen den WtMommenSgruß. Gr führte dabet u. a. an», der Be- such sei ein Anzeichen dafür, daß der Reichskanzler Wert darauf lege, mit den Regierungen der deutschen Länder, insbesondere mit der Sachsen», kn enger per sönlicher Fühlung zusammenzuarbeiten. Auch die säch sische Negierung stehe auf dem Standpunkt, daß sich NeichSregierung und Länderregierungen in allen leben»- wichtigen Fragen bei aller Wahrung der eigenen An schauung M gemeinsamer Arbeit zusammenfinden müß ten um de» Reiche» willen. Da» gelte auch bei der Lösung de» großen Problem» der Retch-reform. Die sächsisch« Regierung sei bereit zur Mitarbeit auf der Grundlage, daß dem Reiche da» gegeben werde, wa» e» zur Erhaltung und Festigung seiner Autorität nach außen und innen brauche, daß aber andererseits im Interesse einer gedeihlichen Entwicklung de» Rsiche» und aller seiner Glieder da» Eigenleben der Sändsr unter genauer Abgrenzung der beiderseitige« Zuständig, keile» gewährleistet und den Ländern die Mitarbeit an der Gesetzgebung und Verwaltung im Reiche ermöglicht werde. Der Ministerpräsident dankte dem Reichskanz ler für da» bei den bisherigen Besprechungen der autzsr- gewöhnlichen Notlage Dachsen» entgpqpngebrachte Ver ständnis und überreichte dem Reichskanzler eine Denk- schrift über die durch die langanhaltende Wirtschaftskrise geschossene außergewöhnliche Lage in Sachsen, derin . besondere Beachtung er dem Reichskanzler naher,gte. st" wirtschaftlicher Störungen und damit naturnotwendig Er bat ihn, daraus di» Schlüffe zu »teben, di« «rfor- mrbundaner stävffter sozialer Spannungen. Die -Reich», derlich find, wen« da, sächsisch« Wirtschaft«. n«d Kul- - rogterung hat in ihrem Wirtschaft-Programm versucht, den ----- - - . Anstoß zu einer Noubelebun-g der Wirtschaft, zu einer tat- i kräftigen Bekämpfung de» nationalen Unglücks der ArbeitS- ' lostgkeit zu geben. Mit Dankbarkeit erkennen wir an, daß j unser Ruf gerade in Sachsen vielfachen Widerhall gefunden hat. Der Bericht der Handelskammer Chemnitz spricht von einer sichtbaren Belebung in fast allen Zweigen. Wir wissen, daß die sächsische Wirtschaft aller Zweige sich in den letzten Jcchrzehnten zu einem Höchstmaß entwickelt hat. Wir wissen, daß gerad« der sächsische mittlere und kleine Unter nehmer mit äußerster Sparsamkeit und unter Einsatz letzter eigener Kräfte arbeitet, um Aufträge hereinzuholen, seine Arbeiter in Brot und seine Jndusiri« dem Lande zu er- halten. Da di« Wirtschaftspolitik de» Reiches im besten Sinn« eine MittelstandSpolittk sein soll, so hat die Reichs regierung, wie Ihnen, sehr verehrter Herr Ministerpräsi dent, bekannt ist, nicht gezögert, auch Sacksen entsprechend seiner besonders bedrängten Lage besondere Hilfe ange- Leihen zu lassen. So haben wir, um der ächsischen Wirt schaft entaegenzukommen, Teile Sachsen» n da» Osthilfe- gÄiet «inb«zogen, haben in Dresden ein« Geschäftsstelle der Industriebank errichtet, damit sie in engster Fühlung mit den Krvdttsuchenden bleiben und entsprechend der Notver ordnung vom 4. September 1932 ihre Kredttgewähruna in weitem Maße den Bedürfnissen der sä-cksischen Industrie anpHen könne. De» weiteren hat sich der H-'"" Minister ber Finanzen bereit erklärt, bei einer Ki runa an die sächsische Wirtschaft i Verhandlungen darüber noch nicht ck! Die sächsische Staattzregierung hl dieser ernsien Zett durch ein« straffe r StaattzMrung das ihrig» für den L Mer Tageblatt --E-- Anzeiger für -as skrzgebirge «VI«».««»«. «Ocholt,»» »MUchn »«« Nat», k, op» Seo ^mtognlcheo Mm. -m-. Nr 2S9 gewähren. Wenn Sachsen in dieser Zeit höchster Not nicht che gelassen werde, dann müsse — und davon er durchdrungen — Sachsen »um Wohle Gesamt-