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Dresdner Journal : 25.04.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186304257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-04
- Tag 1863-04-25
-
Monat
1863-04
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 25.04.1863
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93. Sonnabend, de» 25. April. 1863. Lbounrmkntrprrift: Stzbrlicb: ö 1"d1r. 10 kcxr. iu »»«tu,». ^sllb-I - 1 „ 10 „ „ ,. Ü»i>»Uict> io vrsockoo: 1b Kxr. Lin»»ia» Kuwmveu! 1 öixr. lin -.uolaack« »ritt ullä 8rswp«iru- ooblag bioru. -«seratenpreifr: x>IIr ck«o N»um «iorr be«p»It»v«n 2eil«! 1 bkxr. O»ter ,,LiNs-v<»nM" cki» 2eiie: 2 d>^e. Lrschriarn: , »it Xn»n»bm« ä«r 8ono- vnck ^bonck» kür ckon kolgonckoa T'»^. Mstrrwttanuch« mremin«: DresdmrÄurM Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann »' iHspriM' d^a. ÜL^Ziosrir^AM, ^ammiHAisolir ä«» vr«iäo«r ckoneo»!»; «b«»ck»».: 8. Lxoe.«», L. ll.l.a«x; L»minlr^-Hloo» UnZ«»,r«,» är L«rU^ Vnoeiv» »<-k-: >.<vc.h b«n«U., L»r»»»r«»', var«»u^ »rowoa: L. »cneo^rr: l.oor» Sr^nai»; rnmKttwt ».» ck-c»ori« ,ell^ Ztnolld,; DU»: scovl.» Ls-o««»»: kart»: V. I.i. kW, r», cke do» «of»,); kr»^: Lnnvros'« iZre, '- Vt«: 6»»ptt»ir ck. Ic. >Vi<!ii«r 2»itrmx, !4r«k»v,z>!. rtü/. Herausgeber: LtznlEl Lapoäitioli <j» Oesockoee Toueoal», üroockeo, -1»ri«»tr»»« >o 7. - Nichtamtlicher Theil. Ueberstcht. Lelrüruyhtsck»« Rachrtchtrn Lußetgeschtcht«. Wien: Identische Brgleitnvtr an Dä nemark. Hypothekencrrditanstalt. — Hermann stabt: Vom RumLnencongrrß. — Pesth: Preßproceß. — Berlin: Verhandlungen de-Abgeordnetenhauses. Kein Antrag in der holsteinischen Angelegenheit. Grldbriefr gestohlen. — München: Eirculardrpesche bezüglich der griechischen Thronangelegenheit. — Hannover: Cvnfistorialerlaß in der AbrenuntiationSfrage. — Kas sel: Verhandlungen der Ständeversammlung. — Darmstadt: Kammerverhandlungen. — Wiesba den: Kammrrverhandlungen über StaatSdienerbesol- düngen. — Gotha: Beisetzung der Leiche des General leutnants Reichard. — Frankfurt: Bundestags sitzung. — Hamburg: Die griechische Thronsrage. Zur holsteinischen Angelegenheit, Oe Riesser -j:. — Pari-: Zu den Wahlen. Vermischtes. — Bern: Der Tod de- Gesandten in Turin. — Turin: Rational belohnung für Farini. Kammerdebatteu über die Zu stände in Sicilien. Renitenz gegen den Militärdienst. — Florenz: Der König. Der Politische Aufstand. (Mittheilungen aus War schau, vom Kriegsschauplätze, aus dem Posenscken und au» Galizien. Ernennungen und Versetzungen. Drrtduer Nachrichten Vrvvinzialnuchrichten (Leipzig. Aus der Lausitz.) Eingesandtct. Telegraphische Nachrichten. - Serutannüudt, Donnerstag, 23. April. (L. d. Boh.) Der Ruwäuencongreß wurde beute nach Aorumltruug von 12 Beschwerden und Postulaten, »achde« Schaguua, Sterka Sulutz u. Popp Schluß reden gehalten hatten, unter stürmischen Hochru fen auf den Kaiser geschloffen. — Die Adreßbepu- tation trifft am 2. Mai in Wien eia. Breslau, Donnerstag, 23. Bpnl, Abends. Die „Schlesische Zeitung" hat Nachrichten über Oftrowo erhalten. Die Grenze ist wieder offen. Eiu Lheil der Besatzung von Kalisch ist uuSae rchckt, und ba am 22. April vom Süden her Ka nonendonner vernommen wurde, so gl. ubte mau, da- ,1 bei Lrzezin, 1^ Meilen von Kalisch, zu «tue» Gefecht gekommen sei. Der Kürst Wittgen stein ist nicht auf seinen Poste» zurückgrkehrt; eS heißt, ,r sei auf seine Güter gegangen. — Bon Wilna ist uvtrrm 19. April gemeldet, daß in Wolhynien und Podolirn der Aufstand sich wieder regt; Bar wird wieder alS der Ort genannt, bei de« dir Aufständischen rin siegreiches Gefecht be standen. Krakau, Donnerstag, 23 April (T. d Pr.) Zu Gorrnice stand am 21. ein Znsurgrntencorps von 500 Maun zu Au- u 150 Berittenen Zwei andere Adtheiluvgen von je 500 Mann lagerten unweit Paczoltowice. ES soll auf die Einnahme von Olkusz abgesehen sein. Kürst SzachoffSkoj erwartete gestern Verstärkungen iu Maczki. Ein Ausammensto- scheint unweit Lgota drvorzustehen. Nachrichten aus Lithauen bis zum 11. d. M. melden: Narbutt bestand bet Dubicze ein Gefecht. Die Russen hatten 13 Todt« und 30 Verwundete. Bei Plownia wurde eine russische Abthrilung von Rarbutt aufgertebeu. Am IS. fand rin Kampf bei Zyzmory iwPlotz ker Kreise statt. Die Polen unter Wislouch blie- ter» Siearr. Das Landvolk betheiligte sich dort am Aufstande. Bei Skala im Krakauischrn stehen 600 Jnsur aenteu unter Mosakowski; 800 Insurgenten bei Lvmaszoff i« Lubltnscheu unter Jezioranski. Fe uilleton. Dresden. Von Seiten der Generaldirection des k. Hoftheater» werden wir um Aufnahme nachstehender Mittheilung ersucht: „Wir haben Gelegenheit gefunden, die Behauptung im Feuilleton zu Nr. 89 deS „Dresdner Journals", wonach die Ausstattung deS „SommernachtStrau- meS" außer Verhältnis zu derjenigen von Possen stehe, unter welchen hier hauptsächlich „Flick und Flock" ge meint zu sein scheint, berichtigen zu können. Die Aus stattung der genannten Posse kostet circa 4650 Thlr., die de»„SommernachtstraumeS" hingegen über6200Thlr., also sogar bei Weitem mehr als jene. Die Dekorationen de» Maler- DeSplechin in Paris, deren künstlerische Vollkommenheit der Kenner zu würdigen wissen wird, haben einen solchen Aufwand zum großen Theil ver anlaßt. Im Jahre 1859, wo zur Feier der Vermäh lung deS Prinzen Georg königl. Hoheit der „Sommer- nachtStraum" mit dieser Ausstattung zum ersten Male ick Scene ging, nur daß damals am 28. Mai 1859 auch die im Stücke selbst nicht beschäftigten Mitglieder im Festzuge mit erschienen, wurde die Jnscenirung, welch« der Artikel im Feulleton zu Nr. 89 de- jetzigen Jahre» ungenügend nennt, al» eine reiche be zeichnet. (vgl. Nr. 123 des „Dresdner Journals" vom Jahre 1859.) Eathülvng eiaes Denkmals in Reißen. Meißen ist die erste Stadt in Sachsen, in welcher mit Hilfe de- von den Ständen de- Lande» bewilligten Fond» für Kunstzwrck« rin größere» monumentale» Werk der Seulptnr zur Aufstellung gelaugt ist. E« ist die» «ine vom Herrn Bildhauer Henze in Drr»d«n ausgeführte Statue Heinrich'» l, welche einem an der Fran «attowitz, 28. April Nachw. (Tel. d. „Schl. Ztg.") Der Warschauer Scha-llzug dringt Nach richten von einem heftigen Kampfe zwischen Ra domsk (Stadt, 8 Meilen nordöftl. von Ezrnftochau) und Kruszyua (Kirchdorf, 2K Meilen nordöstlich von Ezrvstvchau). Die Russen sollen total geschla gen worden sein. Aus MySzkoff ist hier die Nach richt eiogetroffeu, daß die Russen bei MySzkoff mit den Polen ein Gefecht gehabt hätten. Zwei Brücken zwischen Lazy und Miszkoff find uufahrbar. (Vgl umstehend.) London, Donnerstag, 28. April, Mittags. DerPostbampfer „CityvfWashington" mit 244 ^4 Dollars Contanten und Nachrichten aus New- Aork vom 11 April hat in Queenstown angelegt. Die „Evening Post" spricht von dem Gerücht, da her Staatssekretär des Auswärtigen Depeschen an den Gesandten in London geschickt habe mit der Anweisung, bei der englischen Regierung starke Re monstrationeu wegen der Kriegsschiffe zu erheben, die in englischen Häfen für die Conföderirteu ge baut werden. Der „Rew-Uork Herold ' glaubt, die Wahrscheinlichkeit sei dafür, baß rin Bruch mit Euglanb wegen dessen Haltung ,n Betreff der Caper nahe bevorstehe. Am 7. April waren in Charleston zunächst 4 Panzerschiffe im Gefecht, die ei» heftiges Feuer von den Forts Sumter, Moulhie und oer Insel Morris auSzuhalten hatten. Nachmittag» couceu- trirten 8 Mvni'ors und andere Panzerschiffe ihr Feuer allein auf das Fort Sumter; der Kampf dauerte dis 5 Uhr, wo e,nige Schiffe sich beschä digt au» dem Gefecht zurückzogen. Am 8. April liefen 7 Monitors und kürasfierte Schiffe der Con- föderirteu aus dem Hafen auS; die Union,sten zeig ten aber keine Neigung, den Kampf zu erneuern. Man erwartet, vaß der Angriff auf LickSburg im Laufe der Woche beginnen wird. Der Bor schlag, den Sitz der Regierung der couföderirten Staaten von Richyionb zu verlegen, ist verworfen worden. Ja Nev-Aork war am 10. April Abends der WechselcourS auf London 163 — 164, das Gold agio 49, Baumwolle 65, träge. Loudon, Freitag, 24. April. In der gestrigeu Sitzung des Unterhauses richtete Roebuck an di« Regierung die Krage: uusch dieselbe wegen der amerikanischen Confisciruugru englischer Schiffe beschlossen? und erklärte, vom Beifall des Hauses begleitet, daß er den Krieg derartigen iusolenteu Eingriffen in den Verkehr vorziehe. Lord Pal merston erwiderte, er könne die eventuelle Ent schließung der Regierung vorerst nicht untthrilru. Bentiuck tadelte den amerikanischen Gesandten wegen deS bewußten Gelcitschretbcus. Die De batte bleibt resultatloS. — Im Oberhause wurde derselbe Gegenstand besprochen. Earl Russell er klärt, dir Regierung werde deshalb Vorstellungen in Washington machen. Kopenhagen, Donnerstag, 23. April. Das Zollgesrtz ist dem ReichSrathe bereits vorgelegt; es soll 1864 in Kraft treten, wenn nicht ähnliche Bestimmungen auch in Holstein eiutrrten. Die Regierung wird ermächtigt, Anstalten zu treffen zu Errichtung «iner Zollgrenze zwischen Dänemark mit Schleswig einerseits und Holstein andererseits. Stockholm, Donnerstag, 23. April. Dir fiu- nische Zeitung „Helsingfors Dagblad" fordert in einem Artikel, der Beachtung fiadet, Neutralität für Finnland im Kalle eine» Krieges. Tagesgeschichte. Wien, 22. April. (G.-E.) Wie wir vernehmen, Hal heute im k. k. StaalSministerium eine commissionelle Be- rathung der Vertreter fämmllicher Ministerien und Hof- ciscanerkirche in Meißen errichteten Brunnen als Krönung dient. Dir treffliche, in Sandstein höchst gelungen aus geführte Statue ist bereits in diesem Blatte in Bezug auf ihren Kunstwerth ausführlich besprochen worden. Wohl verdient aber auch die sinnige Feier hier Erwäh nung, welche am Donnerstage den 23- April bei Gelegen heit der Enthüllung des Standbildes von der Stadt Meißen veranstaltet worden ist; eine sinnige Kunstfeier, welche an die Blüthezeit des alten MarkgrafensihcS er innern konnte, an den Geist, der einst die großartigen Monumentalbauten Hervorruf, dir wir nach Jahrhun derten noch heute in Meißen bewundern; eine Kunst feier, die da zeugte, daß die echte Kunst noch immer einen lebendigen, warmen Wiederklang im Dolkshcrzcn findet. Am Morgen deS genannten Tages gegen 11 Uhr versammelte sich auf dem Rathhause die zahlreiche Fest- theilnehinrrschaft, worunter die Spitzen der königlichen und städtischen Behörden, der Geistlichkeit, deS Lehrer collegiums der k. LandeSschule u. s. w. sich befanden; ebenso waren aus Dresden zwei Vertreter deS aka demischen Rathes, die Herrrn Professoren Hähnel und Heine, erschienen. In einem langen Zuge bewegte sich sodann die Versammlung nach dem mit Flaggen festlich geschmückten Hcinrichsplatze, dem Platze, auf wel chem der Brunnen errichtet worben ist. Die Bürgrrwehr hatte hier um den Brunnen sich im Carrö aufgestellt, in welche« di« Festthrilnehmer rintraten. Nachdem der unter Leitung de» Herrn Musikdirector» Hartmann von der Meißner „Liedertafel" vorgrtragenr „Frstgrsang an die Künstler" von Mendelssohn verklungen war, betrat Herr Bürgermeister Hirschseld al» Festredner dir Stufen de» reich mit Blumen und Guirlandrn geschmückten Brunnen». In trefflichen, kernigen Worten hob er her vor, wir eine» Volke» Bestrebungen im Erwerbe irdischer kanzleien stattgefunden, deren Gegenstand die von dem Mitglied« des Herrenhauses Altgrafcn zu Salm-Reiffer scheid, dem Grafen Ehotek und dem Bankhause Gebrü- der Samuel und Louis von Haber nachgesuchte Conces sion zur Errichtung einer für dir ganze Monarchie be rechneten österreichischen Hypotheken-Errditanstalt gewesen ist. — Di« „W. Z." ist in Len Stand gesetzt, die schon neulich erwähnten gleichlautenden Noten der Ge sandten von Oesterreich und Preußen in Kopenhagen an den k. dänischen Conseil-prLsidenten und Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Herrn Hall, mitzutheilen: .Kopenhagen, 17. April 1863. .Der unterzeichnete k. k. österreichische außerordentliche Ge sandle und bevollmächtigte Minister beehrt sich Sr. Grerllenz dem r«. rc. Herrn Hall die nachstehende Gröfsnung zu machen. «Die aus die Verfassungsverhältnisje deS Herzogtums Hol stein bezüglichen allerhöchsten Bekanntmachungen und Reskripte vom .K). März d. Z. sind der k. k. österreichischen Regierung durch dm königl dänischen Gesandten in Wie» ohne weitere schriftliche Aeußerung mitgetdeilt worden. „Der Unterzeichnete ist infolge besten beauftragt, dem Herrn Minister Hall zu erklären, daß seine allerhöchste Regierung in Uedereinstimmung mit dem königl preußischen Eadinel oem boken Deutschen Bunde die Beurtheilung der durch diese Erlasse getros- imeil Maßregeln vorbehäll und sur denselben, ebenso wie sur sich selbst, alle aus den Bereinbarungen von I8S2 oder aus irgeno wetcheu andern Grundlagen beruhenden Rcchte und Ansprüche dundetrechtlicher oder vöUcrrechtlicher Natur, wie hiermit geschieht, ausdrücklich wahrt. „Indem dec Unterzeichnete sich des rbm ertheilten hohen Auf trages entledigt, benützt er rc. rc. Unlerz. Brenner." Hrrmannftadt, 22. April. (W. Z.) Der Rumä- nencongreß hat in der heutigen Sitzung die Dank adresse an Se. Majestät den Kaiser einstimmig angenom men; darin ist ausgesprochen: Die rumänische Nation beharrt treu Sr. Majestät, treu dem Oktober-Diplom und der Februar-Verfassung sowie der Reichseinhcit. Dem Minister Grafen Nadasdv und Präsidenten Gra fen Crennevillc wurde ein Vertrauerns- und Dankesvo- tum von der Versammlung dargebracht. — Das Amen dement Baritz' zur Adresse, betreffend die Grundrechte, Regulirung und Klärung der Verhältnisse Siebenbürgens zur ungarischen Krone, wurde dem Eomit« für Beschwer den zugewiesen. Es wurde beschlossen, die Adresse durch eine Deputation, bestehend aus dem Präsidenten Scha- guna und zehn Mitgliedern, in Wien zu überreichen. Pesth, 22. April. Wie die „Gen.-Eorr." meldet, hat das Militär-Appellations-Gericht das gegen den Grafen Ferdinand Zichv und den Redakteur des „Hon", Mo riz Jokai, erlassene kriegsrechtliche Ur theil auf tz Mo- izare Gejängniß und 1000 Fl. Cautionsvrrlust ermä ßigt. Die Nedactton des „Hon" führt Georg Urhazv. 11 Berlin, 23. April. Im Abgeordnetenhause hat heute die Budgrtcommission ihre Arbeiten wie der begonnen. Die Regierung war nur durch Commis- sare des Finanz- und Kriegsnunisters vertreten. Zunächst handelte es sich um die Angelegenheit des Staats schatzes. Der betreffende Referent, Abg. Frhr. v. Hover- beck, hatte schriftlich bei dem Regierungscommifsar eine Besichtigung des Staatsschatzes für sich und den Cor- referenten beantragt, war indessen dahin beschicken wor den, daß den Herren nur als Privatpersonen die Geneh migung crtheilt werden könne, eine Controle aber unbe dingt nicht zulässig sei. Die betreffende Corrrspondenz ist zu den Acten genommen, eine Rechtsverwahrung für unnöthig befunden worden. Urber den Bestand des Staatsschatzes wurde mitgetheilt, daß derselbe sich auf 20,500,000 Thlr. belaufe, anfänglich seien 16,231,000 Thlr. vorhanden gewesen und seitdem 4,278,000 Thlr. hinzugekcmmen, wobei fast 4 Millionen an Urberschüssen der Finanzverwaltung. Demnächst stellte der Abg. Rei- chcnhcim folgenden Antrag: „In Erwägung, daß die Ist-Einnahme und die Ist-Ausgabe des Jahres 1862 nur dann einer gründlichen Prüfung feiten der Landes vertretung unterworfen werden könne, wenn gleichzeitig mit der Uebersicht über dieselben rin vollständiger Rech nungsauszug und Rechnungsabschluß des bei der General- slaatSkasse verwalteten Betriebsfonds von 5 Mill. Thlr. auS den Jahren 1861 und 1862 vorgelegt werden, die k. Staatsregierung aufzufordrrn, dcn Rechnungsauszug und Abschluß über den Betriebsfond der Generalstaatt- Güter erst durch die Pflege der Künste ihre höhere Weih« erhielten, und begrüßte es nach einem kurzen geschicht lichen Rückblicke als rin gutes Zeichen unsrer Zeit, daß unter der Regierung unsers, alles Edle und Schöne fördernden LandesvaterS und durch eine einsichtsvolle Landesvcrtretung über der Sorge für die materiellen In teressen des Landes auch die schönen und besonders die bildenden Künste nickt vergessen werden, einem Umstande, dem, neben der Liberalität der Meißner Gemeindever tretung, da- Kunstwerk zu danken sei. Nachdem der Festredner noch der Bedeutung gedacht, welche ein Denk mal Heinrich'» >., deS heldenhaften Sachsrnsürstrn und großen deutschen Königs, für die Stadt Meißen habe, schloß er mit einem dreimaligen Hoch auf S«. Majestät unfern allrrgnädigftrn König Johann, in da» die ganze Versammlung aus vollem Herzen kräftig einstimmte. Während der letzten Worte der Festrede war die Hülle von der Statue gefallen, und in ihrer ganze« Schönheit trat sie auf hohem Postamente, von dcr malerischen Um gebung der altersgrauen FranciScanerkirchr fick trefflich abhrbend, dem freudig erstaunten Blicke der Versamm lung entgegen. Ein Hoch auf den Wackern jungen Künst ler deS Werkes, Herrn Bildhauer Henze, schloß die Feier. Haben wir auch über die vorzüglich« Arbeit d«S Herr« Henze dem bereit- vor einigen Tagen hier Ge sagten Richt- mehr beizufügen, so ist doch noch zu be merken, daß der gewählte Platz für dir Aufstellung de» Monument- sich sehr günstig erweist und daffelbr zu seiner vollen Wirkung kommen läßt. Ebenso ist noch hervorzuhebrn, daß die sehr zweckentsprechend«, geschmack volle Architektur de» Postament» und überhaupt de» ganzen Bassin» vom Herrn Prof. Nicolai in Dresden entworfen worden ist. Dieser Feier folgte ein Festesten im Saale des „Gast- Hofe- zum Hirsch", zu dem sich ebenfalls viele Theil kaffe von 5 Mill. Thlr. von 1861 und 1862 mit den dazu gehörigen Erläuterungen und Nachweisungen, ins besondere mit Len Nackweisungen über die am Sckluffc der gedachten Jahr« dabei verbliebenen Bestände dcr Lan desvertretung schleunigst zugehen zu lassen." Die Bc rathung dieses Antrags wurde bis nach eingcgangener Erklärung der Regierung vertagt. Endlich folgte di« Berathung deS Militär-Etats auf Grund eines von dem Rrf. Abg. Frhrn. v. Vaerst erstatteten Vorbrrichts, welchem von dem Corres. Abg. v. Forckenbeck sowie von sämmllichen Mitgliedern der Commission zugeftimmt wurde, da man seinen principirllen Standpunkt in Urbcrrinstim mung mit den Beschlüssen des Hauses vom vorigen Jahre befand. Der Regierungscommisfar Oberst v. Bose remonstlirt gegen das letztgedachte Moment. Die Lage der Dinge sei gegen das vorige Jahr insofern eine gänz lich veränderte, als die damals vermißte Vorlage eines Gesetzentwurfes nunmehr erfolgt sei, und die Schuld, daß derselbe noch nicht ausgeführt, der Regierung nicht zu geschrieben werden könne, da die Commission so ganz ent gegengesetzte Grundsätze aufgestellt habe. Die Regierung müsse dringend wünschen, daß von der vorjährigen Be Handlung des Militär-Etats Abstand genommen werde. Dir Commission entschied sick indessen für Beibehaltung des vorjährigen Verfahrens und beschloß: überall Streichung der Kosten für die Reorganisation. — Die gestern vom Handelsminister eingebrachte Vor tage, betreffend den Bau einer Eisenbahn von Dan zig nach Neufahrwasser, fordert, die Gewährung der Mittel durck eine außerordentlicke Anleihe aufzubringen. Dies wird wahrsckcinlich unter Verweisung auf die im Etaatssckay vorhandenen Mittel abgelehnt werden. — Die „Nat.-Z." schreibt: „Die Fraktion des lin ken Crntrums (v. Böckum-Dolffs) halte einen Antrag in dcr schleswig-holsteinischen Frage vorbereitet, dcn sie jedoch gemeinsam mit der Fortschrittspartei rinbringen wollte. Die letztere hat indessen beschlossen, vorläufig nicht darauf einzugehen, weshalb die Ein bringung des Antrags unterblieben ist." — In vergangener Nackt sind in der Pofterpedition auf dem Potsdamer Bahnhofe 25Gclddriefe in einem Gesammtwerth von 3033 Thlr. und einigen Silbergro- scken, welche in einem, innen mit starkem Eisenblech be schlagenen Geldkasten von Eichenholz aufbewahrt waren, mittelst Nachschlüssels gestohlen worden. Als man den Diebstahl heute früh entdeckte, fand man dir Thüren und Fenstern verschlossen vor und hatte der Dieb, der in der Expedition sehr bekannt sein muß, nur den Nachschlüssel im Geldkasten stecken lassen. München, 21. April. Zur griechischen Thron angelegenheit veröffentlicht dir „Bayrische Zeitung" folgend« Circulardeprsche an die sämmllichen bapri schen Gesandtschaften: „Die Ereignisse, derm Schauplatz Äncchenland seit dem Mr nat Oclober vorigen Jahres gewesen, sind durch Acte bezeichnet welche die Rechte Er. Majestät des Königs Otto, wie jene der zur griechischen Thronfolge berufenen Primen des königl.Haufts von Bayern in hohem Swade gefährden. „Bisber haben wir gegen diese Handlungen, deren Nichligkei: zu Tage liegt, nicht prolesnrt, im Vertrauen, daß wir der Zei: harren können, wo die Stimme der Gerechtigkeit und de» Rech!» ebenso wie das Pflichtgefühl endlich Gehör finden, und b>c Mehr zahl der Griechen, treu ihrem Könige und der constitutionestee: Verfassung, zuletzt dahin gelangen wurde, sich von der beklagens wcrthtn Tvrannei einer meineidigen Minderheit loSzureißen. „Unglücklicherweise bat das griechische Volk unter der unter drückenden Gewalt der Parteien unsrer Erwartung noch nicht ent sprochen, und die Schritte, welche im Interesse unsrer Sacke he. den Schutzmäckten Griechenlands gcthan wurden, haben bis setzt den Erfolg, den wir davon hoffen durften, nicht gehabt. „Wenn auch weit entfernt, vorausjufetzen, daß Se. königl Hoben der Prinz Wilhelm von Schleswig-Holstrin-Londcrbuig- Glücksdurz dos Anerbieten, welches ihm vrn einer reooluliontren Veisammliing Mit der in dcr bayrischen Drnasrie erblichen Krone des rechtmäßigen Königs von Geiechenland gemacht wurde, an- zuiitdmcn gedenke, bat Sc. Mafistäl dcr Könrg, mein erb banee Herr, gleichwohl unter den gegenwärtigen Umständen eine zuwar lende Haltung länger nicht tinnebmeii wollen, da sie auf eine Weise ausgelcgt werden könnte, welche Leinen Absichten enlg« genftebt. „In Betracht, daß durckdie zubdndou am 7.Mai 1832zwischen Bavern und dcn drei Sckutzinächlen Griechenlands, welche im Namen der griechischen Nation handelte», abgeschlossene tZonvr« tivn der Prinz Otto von Bayern regelmäßig und i-chlmtßig aui nehme, aus allen Klaffen der Gesellschaft cinsanden Toaste auf Se. Majestät den König, auf dcn akademi schen Rath zu Dresden, der vom Ministerium des Innern, welchem die Verwaltung Les Fonds für Kunst zwecke zusteht, mit der obersten Leitung der Denkmals arbeiten betraut worden war, ebenso wir auf die kunft sinnige Stadt Meißen, wie auf den Künstler Herrn Henze erklangen, denen in bunter Reihe, von einer fest lich erhöhten Stimmung getragen, ernste und launige Trinksprüch« und Tischreden folgten, unter welchen letz ter» namentlich auch die gewandten Improvisationen eines NaturdichterS, des „Meißner Hans SachS", her vorzuhcben sind, welche, nicht ohne Geist, die Gesellschaft angenehm zu unterhalten wußten. Besonders erregte der ausgesprochene Wunsch: man möge, da durch den neuen Brunnen für Wasser jetzt in Meißen gesorgt sei, nun auch dem Weine eine monumentale Berücksichtigung schenken, und der Vorschlag, neben König Heinrich dem „Städtebrgründer", auch Bischof Benno, dem „Wein- rrfindrr", in dankbarer Erinnerung ein Denkmal zu setzen, den lebhaften Beifall der animirtrn Gesellschaft. Wie den« überhaupt die bekannte Gemülhlichkeit und Liebenswürdigkeit, der heitere, aufgeweckte L.bcnSsinn unser» sächsischen Weinlande- Meißen sich an jenem Tage von der glänzendsten Seite zeigte und sicher in allen Thetlirrhmern eine angenehme Rückerinnerung auf lang« zurücklaffen wird. Durch ihren an den Tag gelegten Kunstsinn, mit d«, sie sich um den bildnerischen Schmuck, der ihr geworden, beworben, nut dem sie letzter» zu schätzen weiß, durch di« auSgrsprochenr Anerkennung der Berechtigung der idealen Jnterrffrn einer Gemeind«, ebenso wie durch dir pietätvolle Pflege ihrer großen Erinnerungen hat die Stadl Meißen sich selbst am meisten geehrt. Möchten ihrem Bei spiele di« übrigen sächsischen Städte nacheifern 6. 6.
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