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den Donnerstag den 17. Mm 1923 69. Jahrgang M 112 ten. -1 ,V9 NN» lan» M Dieses Blatt enlhäl! die amMchen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschafi, des Amtsgerichts und -es Siadkrals zu Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petit zeile 290 M., außerhalb der Amtshauptmann- schäft 250 M., im amtlichen Teile (nur von Behörden) Zeile 400 Ai. — Eingesandt unb Aeklame» Zeile 500 M. I r.- t,— !40 k,58 >S> «t, Nr ^t, g«- 000 «<t; OOO^t; t; Kar- ioggen- loggen- stlr » m und reiben, gonfret t. Meitzeritz-Zeilung ^MesreUmq un» Anzeiger siir MpM-iswalbe, Schmiedeber, u.U , für Die neis- und reise. nästet«, cv M, oov bi, : altere Alter» HSch- langer« gmg«» X» bi, etschtge >00 M., bi« za ! Kühe 00 M., «IttO, nährte wvpel» aco. b. bOliOO, Tchase 80000. mahls 00 M., oekne ungen Fett. >0000. sauen :e. —. Alle 8 Tage 1 Zigarre weniger und das Geld dafür dem Deutschen Volksopfer für Nuhr und Rhein gegeben! gegen 34 sozialdemokratische Stimmen angenommen, trotzdem der Finanzminister vorher erklärt hatte, daß es ihm nicht möglich sei, die hierzu nötigen 30 Milliarden Mark aufzubringen. — Die nächste Sitzung findet Dienstag den 29. Mai nachmittags 1 Uhr statt. — Die Dresdner Stadtverordneten beschäftigten sich in ihrer Freikagssihung, nachdem sie 30 Millionen Mark für die Kinoer speisung bis mit September 1923 und 108 Millionen Mark für DerrlrÄe^ u-Ä SüMsiZcheW Dippoldiswalde. 3m Sleinbruch-Restaurant vereinten sich am Dienstag nachmittag die Mitglieder des Saalinhaber-Verbandes in der Amtshauptmannschast Dippoldiswalde zu einer Ver sammlung. Alan hörte zunächst die Niederschrift der letzten Ver sammlung und nahm Kenntnis von zwei Abmeldungen. Ausge nommen wurde Gosthofsbesitzer Weber—Possendors. Weiter mutzte man sich wieder mit Preiserhöhungen beschäftigen. Den 109pro- zentigen Sleueraufschlag auf Bier haben die Brauereien über nommen. Infolgedessen erübrigte sich auch eine Erhöhung der Bierpreise. Hingegen mutzte der Preis auf Kaffee, Tee und Kakao auf 450 M. für die Tasse, 800 M. für die halbe, 1200 M. für die ganze Portion erhöht werden. Hauskaffee wird dann 200 bzw. 400 bzw. 700 M. kosten. Limonaden, Selters, Zitrone und Bauvereinigungen hergestellk. Durch Umbauten wurden 69 Wohnungen gewonnen. An Gebäudeabgängen waren im März 10 Wohnhäuser mit 21 Wohnungen zu verzeichnen, so datz der Berichksmonat insgesamt einen Zuwachs von 327 Wohnungen er brachte, davon entfielen auf die Großstädte: Chemnitz 7, Dresden 64, Leipzig 26 und Plauen 2 Wohnungen. Das starke Anschwellen der Baukosten in den vergangenen Monaten wirkte drückend auf die BauluK; so wurden im 1. Vierteljahre 1923 insgesamt um nur 144 Neubaugenehmigungen nachgesucht, denen im gleichen Zeitraum des Vorjahres 439 gegenüberstehen. — Gemeinschaftlicher schwerer Diebstahl bildete den Gegen stand einer Verhandlung vor dem Dresdner Schöffengericht, die sich gegen Lederzuschneioer Krause, den Dreher König und den Schuhmacher Müller, sämtlich zum Teil schwer vorbestraft und in Dresden wohnhaft, richtete. Die Angeklagten verübten Mitte März in Schellerhau zwei Villeneinbrüche, stahlen dort dem Rechtsanwalt Dr. Ritz aus Dresden allerlei Sachen im Werte von rund 130 000 M. und dem Dr. Rudolph aus Großenhain aus dessen Landhaus die verschiedenartigsten Dinge im Werte von gegen 500 000 M. In Dippoldiswalde nahm man das Kleeblatt auf Anzeige der Bahnhossverwaltung Kipsdorf fest und beschlag nahmte die mitaesührten Sachen. Der Angeklagte Müller hatte sich schon im Vorjahre an derartigen Villeneinbrüchen beteiligt: er war zu empfindlicher Strafe verurteilt, aber mit Bewährungs frist begnadigt worden. Das Schöffengericht verurteilte Müller zu 2 Jahren Zuchthaus, König zu 2 Jahren 4 Monaten und Kraufe zu 2 Jahren Gefängnis. Ein Mitangeklagter Maschinenschlosser Fahrmann, der von König ein Rad geholt hatte, wurde zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Schmiedeberg. Tagesordnung zur öffentlichen Gemeinderats sitzuna Freitag den 18. März 1923 abends '/-8 Uhr in der alten Sch::'.:: 1. Mitteilungen; 2. 14. Nachtrag zur Gemeindesteuer- o:? uung, Wohnungsbauabgabe bekr.; 3. Festsetzung des Zuschlages zu: staatlichen Gewerbesteuer: 4. Amtsaufkllndigung des Herrn Assistent Hübler und Wiederbesehung der Stelle: 5. Beschluß fassung über etwaige Aenderung der Dienstzeit für die Gemeinde verwaltung: 6. Bauplanentwurf für die untere Staatsstraße: 7. Verfügung der Amtshauptmannschaft, Neufestsetzung der Miet zinszuschläge betr.; 8. etwa noch Eingehendes. — Hierauf nicht öffentliche Sitzung. — 3m März wurden in Sachsen nach einer Mitteilung des Statistischen Landesamles 70 Baugenehmigungen für Neubauten mit Wohnungen erteilt, und zwar in den Kreishauptmannschaften Bautzen 18, Chemnitz 13, Dresden 26, Leipzig 8 und Zwickau 14. Diese Neubauten, von denen 71 auf neuer Baustelle errichtet werden sollen insgesamt 150 Wohnungen enthalten. Außerdem wurden 136 Baugenehniigungen für Um-, An- oder Ausbauten mit insgesamt 221 Wohnungen erteilt. Ausgeführt und bau polizeilich abgenommen wurden 119 Neubauten mit 279 Woh- nungen. Rund aller neuen Häuser werden durch Gemeinden Bemaspreis: Monat Moi 4000 M. ohne Zu- r tragen. Einzelne Nummer 170 M., Sonntags ; 200 M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde . Nr g — Gemeindcverbands-Girokonto Nr. u. ? Postscheckkonto Dresden 12 548. die Kleinrentnerfürsorge bewilligt hakten, auch mit der Erwerbs losenfürsorge. Die Kommunisten hatten einen Antrag eingebracht, den Erwerbslosen noch vor Pfingsten eine WirtschafkSbeihilfe in Höhe von 50 000 Mark für Verheiratete und 30 000 Mark für Ledige auszuzahlen. Die Genehmigung dieser Beihilfen würde eine Ausgabe in Höhe von 462 Millionen Mark erfordern und die Stadt würde gesahrlausen, daß die Reichsregierung ihr die Reichs- und Landesanteile der Unterstützung entzieht. Vom Be richterstatter wurde mitgeteilt, daß beschlossen worden sei, eine Abordnung der Arbeitslosen zum Reichsarbeitsminister zu schicken, jedoch habe dieser den Empfang abgelehnk. Trotzdem sei der Oberbürgermeister nach Berlin gefahren, und es könne mitgekellt werden, daß wahrscheinlich eine Erhöhung der Erwerbslosenftltze um 50 A eintreten werde. Ferner habe der Rat beschlossen, langfristigen Erwerbslosen, die aus der ReichSunterstühung aus geschieden sind, eine einmalige Beihilfe von 6—12 000 M. zu ge- s währen. In der dem Berichte folgenden Aussprache kam es wieder I zu lärmenden Kundgebungen auf der vollbesetzten öffentlichen Tribüne, so daß der Vizevorsteher wiederholt mit dem Abbruch der Sitzung drohen mußte. — Der durch seine Millionenspenden für kulturelle und soziale Zwecke bekannt gewordene Dresdner Texkilgroßindustrielle Wil helm Kaufmann hat 10 000 Dollar für eine „Wilhelm- und Etta- Kausmann-Stiftung" zur Förderung der Dresdner Technischen Hochschule gespendet lalso mit einem Zeitwert von 450 Millionen Mark). Er wurde bei der Gründungsfeier der Hochschule am Sonnabend zum Ehrensenakor der Hochschule ernannt. — Wegfall der ersten Wagenklasse in Eilzügen. Mit dem 1. Juni führen die meisten Eilzüge der Deutschen Reichsbahn nur noch die zweite und dritte Wagenklasse. Die erste Klasse wird also ausgeschalket. Zehmen. Auf ein fahrendes Bodenfuhrwerk kletterte ein Mann und raubte 24 Stück australische Fuchsfelle. Arbeiter, die den Vorfall beobachteten, machten die Fuhrleute aufmerksam und verfolgten den Dieb, der aber auf seinem Fahrrad mit der Beute verschwand. Am nächsten Morgen wurden in einer Sandgrube 17 Felle gefunden. Zittau. Einen recht sorgsamen Empfang bereiteten die Ehe frauen einiger wackeren Kegelbrüder ihren von einem Himmel- fahrtsausflua heimkehrenden Männern. Sie erschienen mit je einem Handleiterwagen in der Vorhalle des Hauptbahnhofes und unter allgemeinem Halloh bestiegen die Kegelbrüder die Gefährte. Ob die Ehefrauen ihre Pappenheimer gekannt haben? Bei dem Publikum erregte der kuriche Transport große Heiterkeit. Der Schupobeamte hatte für den Spaß weniger Verständnis: er notierte die sorgsamen Ehefrauen. Leipzig. Ein lOjähriger Schulknabe fuhr auf einem vier rädrigen Handwagen sitzend in der Mitte der Straße und trieb dabei den Wagen mit einem Beine vorwärts und lenkte ihn mit der in die Höhe geklappten Deichsel, ein Unfug, der schon oft Opfer gefordert hat. Plötzlich sah der Junge einen Straßen bahnwagen auf sich zukommen, er wurde unsicher — und schon lag er überfahren unter den Rädern der Straßenbahn. Ehe man zu dem Ueberfahrenen gelangen kannte, mußte erst der Wagen ge hoben werden. Mik einem komplizierten Oberschenkelbruch, Schlagaderblutung und sonst noch erheblichen Quetschungen an beiden Beinen wurde der Schwerverletzte nach dem Diakonlssen- hause gebracht. Mittweida. Eine Einwohnerversammlung der Gemeinde Kockisch stimmte der Eingemeindung in die Stadt Mittweida zu. Chemnitz. Hier kam es am Montag zu schweren Aus schreitungen streikender Bauarbeiter, die mit dem Schiedsspruch des Reichsarbeitsministeriums nicht zufrieden waren. Sie zogen vor die Geschäftsstelle des Arbeitgeberverbandes des Baugewerbes und holten einen dort anwesenden Baumeister heraus, der ein Plakat tragend in ihrem Zuge mitmarschieren mußte. Sie holten dann noch einen anderen Arbeitgeber herbei und mißhandelten einen dritten. Die beiden ersteren überlieferten sie dem Streik- bureau, aus dem sie erst nach längeren Verhandlungen der dort erschienenen Staakskommissare srelgelassen wurden. . — Bei den Ellernratswahien am Sonntag wurden für die Liste des Christlichen Elkernverelns insgesamt 16 361 Stimmen, für die des Mgemeinen freien sozialistischen Schulvereins 13 034 Siimmen abgegeben. Die Christlichen Elternvereine erhielten also gegenüber dem Vorjahre 804 Stimmen mehr, die Liste des freien Schulvcreins dagegen 1522 Stimmen weniger. Auf die Liste des Christlichen Elternoercins entfallen nach dem Gesamtergebnis der Wahlen 256, auf den freien Schulverein 195 Elternraksmitglleder. Die Elternrotswahl In Chemnitz erbrachte also in noch stärkerem Ausmaß als im Vorjahre einen großen Sieg des christlichen Schvl- gedankenS. Chemnitz. Das Stadtverordnetenkollegium wählte Bürger meister Arlart, dessen Wahlzeit im September d. I. abläuft, wieder und damit auf Lebenszeit. Limbach. Die Stadtverordneten setzten die Hundesteuer für den ersten Hund auf 10000 M. fest. Für jeden weiteren Hund sollen 25 000 M. verlangt werden. Hartmannsdorf. Ein hiesiger Einwohner wurde kürzlich auf der Echulstraße von einer Bisamratte verfolgt. Das Tier sprang wiederholt auf ihn zu, bis es der Angegriffene mit einer vom Zaune gerissenen Latte erschlagen konnte. , Langenwiesen. Ein Knabe wurde gelegentlich einer Schul wanderung im Walde von einer Kreuzotter gebissen. Jetzt mußte ihm ein Bein abgenommen werden. Zwickau. Von dem Dache des Fabrikgebäudes der Firma Landmann u. Helbig find etwa 600 Kilo 7-Millimeter-Kupferdraht im Werte von über 16 Millionen Mark gestohlen worden. Annaberg. Eine Erwerbslosendemonstration fand am Freitag nachmjttag auf dem Marktplätze statt. 250 bis 300 Männer, die allerdings Nicht nur aus Erwerbslosen bestanden, zogen vor das Rathaus und begehrten Einlaß, den man noch Schluß der Ge schäftszeit nicht gewähren konnte. Die Demonstranten verschafften sich darauf gewaltsam Eintritt, wobei eine Scheibe der Eingangs- kür zertrümmert wurde, drangen bis ins AalSzimmer vor, wo der Rat zu einer Sitzung versammelt war, und äußerten hier ihre Forderungen. Bis gegen 7 Uhr hielt das Treiben vor dem Rat hause an, so -aß behördlicherseits eine Abteilung Sipo aus Chemnitz erbeten wurde, die indessen bald nach ihrer Ankunst wieder zurückkehren konnte. naturell, Sauerbrunnen usw. werden für 500 M., Limeita für 300 M. verkauft werden. Für Kognak und Liköre wird ein Preis van 500 M., doppelt 1000 M. festgesetzt, für Edelliköre 750 bzw'/ 1500 M., alter Korn 400 bzw. 800 M. Vorstehende Preise sind Mindestpreise und sollen sofort in Kraft treten. Auch über Weinpreise sprach man und kam zu der Meinung, daß unbe dingt mit 50—60?6 Aufschag ohne Steuer gerechnet werden muß. Der Preis für Garderobe, Tanzmarken, Saalmiete usw. wurde erneut festgesetzt. Weiter wurde mitgeteilt, daß der Amtshaupt mannschaft auf Anfrage als Entschädigung für Revision von Bier- druckapparaken der Preis von 5 Glas Bier bei Revision eines Apparates, für 8 Glas Bier bei 2 Apparaten bezeichnet worden sei. Auf Antrag aus der Versammlung wurde beschlossen, Vorsitzenden, Schriftführer und Kassierer für ihre Mühewaltungen Steuer freiheit zu gewähren. Ueber einen weiteren Antrag, in Zukunft die Mitglieder wieder durch Karte zu Versammlungen einzu laden, wird der Gesamtvorstand endgültigen Beschluß fassen. — Die Zeiten sind ernst, wahrhaft bitter ernst. Um so will kommener ist da einmal eine Dosis Humor, besonders wenn dieser noch dazu nicht zurechtaekünstelt, gemacht ist. Zu dieser Sorte Humor lieferten die Kleinsten in oer Schule schon so manchen Beitrag. Man denkt da z. B. an die Antwort, die einmal ein solcher Knirps im Examen seinem Lehrer Schröter gab auf die Frage nach dem Grunde, dem die Schuhgasse ihren Namen ver dankt: .Weil Schuhgassen-Linbners dort wohnen!" Hierzu etwas aus der neuesten Zeit. Der Elemenlarlehrer behandelt mit seinen kleinen Mädchen die Farben und möchte feststellen, inwieweit diese die Farbenbezeichnungen beherrschen. Es entspinnt sich nach einer Einleitung etwa folgendes Gespräch: .Wer von Euch hat denn etwas Rotes an sich?" ^Ichl" .Nun, und was?" .Meine Haarschleife!" .Schön!" .Wer hat etwas Schwarzes an sich?" „Ich!" .Nun, was denn?° .Meine Schuhe!" Rich tig. Wer hat etwas Grünes an sich?" usw. usw. Da raunt ein kleines Mädcheü dem Lehrer, der gerade neben ihr steht, zu: .Herr Lehrer! Fragen Sie doch einmal, wer etwas Blaues an sich hat!". Der Lehrer gehl darauf ein: .Wer hat denn etwas Blaues an sich? Darauf dieselbe Kleine ganz begeistert: .Ich!" wobei sie das Röckchen hebt und stolz aus ihre neuen blauen Höschen zeigt. , — Tagesordnung für die H.Etadtverordnetensthung Donners- ! tag den 17. Mai 1923 abends >/-8 Uhr. Oesfentliche Sitzung: s ??N"hme a) von einer Ueberweisung von Beträgen für die Altershilfe, Ruhrhilfe und Kinderbewahranstalt, b) von einer /riederschrrft, Berufsschulwesen bekr., c) von Ueberweisung einer ! Teilansichk der Stadt Dwpoldiswolde: 2. Beihilfe für die Kinder- s bewahranstall betr^ G Sparkasienangelegenheiten: 4. Bewilligung Ki" f?<"eln ^"erbilligung: tu Feuerversicherung städtischer Einrichtungsgegenstande: 6. Freistellen Im Kinderheim Georgen- 7- Abgabe von Särgen; 8. Einbruchsdiebstahlversicherung ur Spar- und Girokasie; 9. Ausbau der Rabenauer Straße- ?' A^bung Sonderzuschlags zur WohnunaSbauabgabe; i^-^A, "^"schlag Mr Gewerbesteuer. — Hierauf nichts fent- ucye viyung. rote und gelbfleischige Sorten notiert. > Dresden. Die sächsischen Handelskammern haben bei der Regierung Zeigner die Forderung auf tunlichst umgehende Be seitigung der Verordnung über die Kontrollausschüsse bei den Preisprüfungsstellen gestellt und weiter den Deutschen Industrie- und Handelstag zu einer Fühlungnahme mit der Reichsregierung veranlaßt. Für den Fall jedoch, daß die Verordnung nicht sofort zu beseitigen sein sollte, fordern die sächsischen Handelskammern unter eingehender Begründung, daß dem Kaufmann Garantien gegen Eingriffe und Schikanen der Kontrollorgane gegeben werben und daß der Grundsatz der Parität angewendet wird. Ebenso soll den Vertretern der Gewerbegruppen ein Einspruchsrecht gegen die von den Gewerkschaften vorgeschlagenen Personen gegeben werden. Schließlich werden Sicherheitsmaßnahmen verlangt dafür, daß bei Mißbrauch der Befugnisse die Maßregelung der Kontrollorgane möglich ist. Weiterhin wird als unerläßlich erachtet, daß die Ver ordnung derart ergänzt wird, daß Nachprüfungen dec PreiSkalku- lalion stets nur im Einzelsalle und nur bei Borliegen von Ver dachtsmomenten vorgenommen werden dürfen. Dresden, 15. Mai. Der Landtag hielt beute seine letzte Sitzung vor den Pfingstferien ab. Zunächst wurde in mehr stündiger Aussprache über den Antrag Börner und Genoffen auf Gewährung eines Darlehns an die Landeskirche verhandelt. Kultusminister Fleißner erklärte im Laufe seiner Rede, die säch sische Regierung werde sich nunmehr einer Uebcrmittclung von Reichsgeldern an die Kirche nicht mehr widersetzen, nachdem sie sich gesichert habe, daß ihr gegenüber nachträglich keine Ansprüche erhoben werden können. Die Kirche werde die Reichsvorschü se entsprechend dem Satze des Relchsbankdiskonts (jetzt 18",) ver zinsen und später an das Reich zurückzahlen müssen, zahle sie nicht, dann könne sich der Staat an den Kirchensteuern schadlos halten. Uebrlgens werde dem Landtag demnächst eine Vorlage zugehen, die eine Aenderung des Steuerrechts der Relickonsgesellschcfken vorsehe, nach der es der Kirche freistehe, die Kirchensteuern in beliebiger Höhe zu erheben. Der Antrag Börner wurde schließlich abgelehnt. Von den übrigen 11 Dunklen der Tagesordnung interessierten noch die Anträge der Abgeordneten Börner u. Gen. auf vierteljährliche Gehaltszahlung an Beamte und Lehrer. Diese Anträge wurden entgegen dem Anträge der Ausschußmehrheit mit 36 Stimmen der bürgerlichen Parteien und der Kommunisten Auf Blatt 258 des hiesigen Handelsregisters heute ein getragen worden, daß die Firma Bernhard Goldammer, Sport- und Turnschuhsabrik in Kreischa künftig: Olympm- Tennis-Sport- und Turnschuhfabrik Bernhard Goldammer, Kreischa-Dresden lantet. ' i Amtsgericht Dippoldiswalde, am 7. Mai 1023. Mit Ermächtigung des Ministerium des Innern Landeswohnungsamt — und mit Zustimmung des Reichs arbeitsministeriums werden für den Stadtbezirk Dippoldis walde folgende Anordnungen getroffen: ä Zwangsvollsli'ecltllngssclluln. Die Vollstreckung von Urteilen und Vergleichen, die auf Räumung von Wohnungen oder Räume lauten, ist 1 soweit es sich um Mietwohnungen oder Mieträume ' handelt, auf Grund von 8 5a Mietcrschutzbckannt- machung, 2. soweit es sich um Wohnungen oder Räume handelt, die nicht auf Grund eines Mietvertrages, sondern ans Grund eines Dienst- oder Arbeitsverhäitnisses überlassen sind, aus Grund von § 0 Wohnungsmangelbekannt machung nur mit Zustimmung des Mietcinigungsamtes zulässig. 8. ljmwändftmg von vorbei» ciirdei's genukken säumen in Vepgliügungsskstten. Die Umwandlung von vorher anders genutzten Räumen in Vergnügungsstätten (Dielen, Bars, Nachtkasfees, Spielklubs usw.) ist nur mit Genehmigung des Stadt rates — Wohnungsamt —- zulässig. Dippoldiswalde, den 14. Mai 1023. Der Sladlrak.