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Nr. 51 Ileitaa «edacteur und Verloger: Friedrich Walther. t 24 p. M. gefaßten Be> Erbprinzen Friedrich na» » — > - - » V' r burgische Gesandte darauf beschränken mußte, die abweichende Ansicht seiner Regierung zu constatiren. Besonders auffällig und bedauerlich ist das Verhalten Hannovers. Bisher hatte sich die hannöversche Regierung der Sache der Herzogtümer mit vieler Energie angenommen und sie stand stet- in der vordersten Reihe der Vertheidiger des guten Rechts. Das ist leider in letzterer Zeit anders geworden und der österreichisch-preußische Einfluß hat in Hannover die Oberhand erlangt. Ob es wahr ist, daß diese Wen dung durch eine beabsichtigte Doppelheirath mit dem auf den däni schen Thron gelangten Hause Glücksburg herbeigeführt worden ist, kann füglich dahingestellt bleiben; die Thatsache, daß Hannover seinen früher in der schleswig-holsteinischen Frage festgehaltenen patriotischen Standpunkt neuerdings wesentlich modificirt hat, läßt sich aber nicht mehr bestreiten.. Durch solche und ähnliche Schwenkungen, welche wohl zumeist infolge der EinschüchterungS- versuchr der beiden deutschen Großmächte hervorgerufen worden sein mögen, ist der verhängnißvolle Bundesbeschluß vom 7. De- cember mit der Majorität von einer Stimme zu Stande ge kommen. — Mit großer Spannung sieht man nach dem Eintritt der Bundeserecution den nächsten Schritten des Herzogs Friedrich von Schleswig - Holstein - Augustenburg entgegen. Der Herzog, welcher sich noch immer in Gotha aufhält, hat jetzt eine zweite Proklamation erlassen, in welcher er die Bewohner der Elb- Lin »nlnb-klmdes Wochenblatt für dm Bürger und Landmann. 18. December 1863 GE»! . ^rrttljähuich Lr>U-r. K» herzogthümer auffordert, die Bundesttuppen als Freunde und Befreier zu empfangen. Dann heißt es weiter, daß es vor Allem Pflicht des schleswig-holstein'schen Volkes selbst sei, die Vertheidigung des Landes zu übernehmen. Der Herzog hoffe daher, gestützt auf bundessreundliche Hilfe, die Neubildung der schleswig-holsteinischen Armee beginnen zu können; dann werde die Jugend herbeieilen und auss Neue die Tugenden derMannk- zucht und der Tapferkeit bewähren. Man vermuthet hiernach, daß der Herzog, nachdem die dänischen Truppen aus Holstein abgezogen sind, sich selbst dahin begeben werde, obgleich die voll? ständige Geltendmachung und Ausübung seiner Rechte, bevor der deutsche Bund eine ihm günstige Entscheidung in der Erbfclge- frage getroffen hat, nicht durchführbar erscheint. Bis jetzt war dem Herzog von Augustenburg durch dänisches Machtgebot sein Vaterland gänzlich verschlossen. Dieses Verbot tritt von dem Augenblicke an, wo die Dänen nicht mehr die Macht haben, eS aufrecht zu erhalten, außer Kraft. Es wird sich nun zeigen, welche Stellung die Bundescommiffare dem Herzog gegenüber, falls dieser in seine Heimath zurückkehren sollte, ernnehmen wer den. Schon jetzt verlautet, daß Oesterreich und Preußen dem Herzoge nicht gestat-m werden, die holsteinsche Grenze zu überschreiten. In Darmstadt wiederholte am 15. December die zweite Kammer einjttmmig ihren bereits a» 24 y. M. gefaßten Be schluß auf sofortige Unerkennung des Erhprmzen Friedrich vov Deutschland. Die Bundesversammlung hat am 14. De cember eine außerordentliche Sitzung abgehalten, in welcher die Instructionen für die nach Holstein abzusendenden Fundes - commiffare festgestellt wurden. Von Selten Hannover^ ist der Geheime Rath Nieper zu dieser Function ernannt worden, nachdem der frühere Minister v. Münchhausen dieselbe nach träglich abgelehnt hat. In derselben Sitzung ist -ur Deckung der Erecutions-Kosten eine Matricular-Umlage von 17 Mill. Fl. beschlossen worden, welche von den einzelnen Bundesstaaten an theilig aufzubringen ist. Ferner ist auf Grund des Bundesbe schlusses vom 7. December eine gleichlautende Note der Erecu- tions-Regierungen (Oesterreich, Preußen, Sachsen und Hannover) nach Kopenhagen abgegangen, worin dem dänischen Kabinet eine Schlußfrist von sieben Tagen zur Räumung tz-p^Herzog- thümer Holstein und Lauenburg gestellt wird, so daß der Ein marsch der mittlerweile an der Grenze angesammelten BundeS- truppen mit dem 20. d. M. zu erwarten steht, . Die -Dänen haben übrigens, wie zu vermuthen war, nachdem sie von den ihnen günstigen Intentionen Oesterreichs und Preußens Kennt- niß erhalten, darauf verzichtet, der Erecution thätigen Wider stand zu leisten. Altona ist bereits geräumt und die übrigen in Holstein angesammclten Truppen- schicken sich ebenfalls an, nach Schleswig zurückzugehen. In Lauenburg war bisher nur eine kleine Abtheilung dänisches Militär aufgestellt. Ueber die vorletzte Bundestags-Sitzung werden noch einige interessante Einzelheiten mitgetheilt, aus denen hervorgeht, doch Oesterreich und Preußen Alles daran gesetzt haben, um für ihren Executions - Antrag die Majorität zu erlangen. So soll der österreichische Präsidialgesandte dem Vertreter Mecklenburgs, welcher erklärte, daß er noch keine Instruction seiner Regierung besitze, mit dem Beifügen aufgcfordert haben, für die Erecution zu stimmen, daß er (der Präsidialgesandte) die Verantwortung dafür der mecklenburgischen Regierung gegenüber übernehmen ^Ebens protestirte der bairische Gesandte gegen diese geschästswrdrrge Beeinflussung, es blieb vielmehr dabei, Mecklenburg verließ semen bisherigen Standpuncj und stimmte für die Ere- cMion. Ern ähnlicher Druck soll auf dk freien Städte ausge- von nur Bremen an der Occupatron festhM, während das stlmmführende Lübeck, zugleich im Namen Hamburgs und Frankfurts sich für den österrlichischen Antrag erklärte. Oldenburg, welches m der engeren Bundesversamm- d-n*gemeinsary mit Anhalt FmssaadMaustgstcr Lahrgaag. IV. «Kartal. anderwett^.^rhch^ Ölungen direct bei uns (Neustadt, kl. Meißner Gasse Nr. S) machen, unser^ Blattes durch dasselbe, sowohl in Dresden und dessen Umgegend, als «uch^d« Provinz dw