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Viieliek» Vibliolksksn XuMbtiohs. ftalllüsictimtligöli, Luest giolZk Objekte, ksu« kuManälung v, Lskn L Lssnsek IS, nedsa cksm Lsnttol-Tftostoe ösivsclsis 8küft!scb>6 Isttässs 4—7 Uftr. ftorireft 8-12 lößr. sftöirsinmstdüßns 6!ssc>st 7 UM r konrsct 8—tt>. w-u 80nsNs.-2dsc>cts VKeinrsstsursnt — ösr siKtti-iZlttcftsstttdk In Solck. Silk,«-« unck IVlsla« «°^>oa lormea WsisrSkz'.W S »kl z 8 ksisiigKs sftoiss guten Lang «eftgefteackk Lkwsatie Die Auffassung des Innenminislers vom Doamienium. Berlin, 3. April. Im Rcichsiag stellte heule Reichs- miuistcr des Innern Tr. Köster oci Erörterung des Eiais tür bas Reichsministerinm des Tunern fest, daß am» in diesem Etat K r i e g S ! v n t r i b n ! i o n e n enthaften sin». Der Etat «chlietzk ab mit '-'itßO ittl 338. Ml. Tic Kriegs tontrttmftonen betragen 1 Olli 204 000 Mi'., so öan nur ',»3 837 Litt, für uns übrigbteiben. Aber selbst davon bleiben kür unsere eigenen Kulturzwecke nur ILO Millionen. Ich bedaure auch, das; der Etat Io ungeheure summe,, sür Polizeizwcck« answetti, aber so lang« unser Volk unter den heutigen nirt- tchastlichen Berliätinisse» lebj, unsere Volksqemcinschaft jo wenig konsolidier, ist. wird leider keine Regierung an? diese Lummen verzichten können. Schöpferische Sparsanftei: kann nicht allein in dem ALstrciche» von summen bcitelicu, sondern sic ist eine Frag: organischen Ansbaucs des Staates- In mancher Beziehung in die Stellung'der R«gie- rnng durch die Weimgrer Bersassnug geschivä.bt werden, namentlich dadurch, da« die enge Personalunion zwischen P r e u i, e n >r n d D e n t s ch ! anü a >r s g e » ö r t Hot. -5oat die Reichsregiernng ihre Macht verloren, so müssen die Kritiker der Negierung sich »or Augen »alten: eine der Giuftigstcn Ausgabe» meines Min: nenn ms ist die rein ohnilsche, körperliche Wieserausrichtung des deutsch«,, Volkes. Wir habe» durch di« Blockade nicht n»r 800 000 Mcnickren verlöre« und Lurch die Nachkriegszeit »och WUO»», sondern Sie Krankheiten stecken noch immer in unserem Volke, nnd es werden Jahrzehnt« vergehen, bis mir sic ans dem Volks- körpcr eutscrnt haben. Ich verstehe deshalb den Wnnstl» >rach einem Gesun-lieilSminisierium. Aber ioior! is, das aus finanziellen Gründen nicht möglich, und auch deshalb nicht, weil d e Gesnndm-ftspftege heute noib zwischen Reich und Landern geteilt ist. Ich habe eine Denkschrift übe, die Bereinigung Ser verschiedenen, mit dieser F-rgge be schäftigten stellen versprochen. Ich wache auch ansincrt- sam aus die ungeheure «Scjahr der Scnchencinjchleppnng durm die Einwanderung von Osten her. Die Mittel zur Lenchenbekämpsiing sind deshalb erhöht worden. Erlrculichcrivcisc ivcrden spiel. Sport und Turne» non Jahr z» Jahr mehr betrieben. Namentlich müssen wir in dieser Beziehung auch die Selbst- bitte der Jugend stärken. Die Forschung, die in Deutsch land immer enger mit dem Staate verbunden war. als andcrsivv, mus; die notwendigsten Dilfsinittel entbehren, weil sic finanziell nicht in der Lage war, zum Beispiel aus- ländische Zeitschriften zu kaufe» und die eigenen ansrecht- ,»erhalten. Wir prüfen, vb nicht heute einem wirtschaftlich nnd beruflich besonders bedrohten Stand, näin. kich den der Ivurnarlistcn, denen von Jahr zu Jahr eine immer grüher werdende Abhängigkeit vom Kapital zn i'vmmen droht, durch ' ein Ionrualistrngeiet; geholfen werden kann. DaS ist nicht nur eine wirtschaftliche Frage. Sie berührt den geistigcn und morali schen Aufbau Deutschlands ttc f. Wir müssen den neuen Staat auch denen nahe bringen, die sich heute noch ab seits van ibm haltet!. Ter Ttaatsbcgriff ist im Wanten. Die Aufgabe ist, einen neuen L t a a ks b e g r i s i in Deutschland zn stabilisieren. Er wird auch heute nach dauernd inS Wanken gebracht nicht nur durch pvtitiiche Phantasten von links und rechts, sondern er wird auch be droht durch die große» wirtschaftlichen Organisationen, die eine viel grauere Macht zn erreichen suchen, als im allen Deutschland. iReisall rechttz: Welche dennch Ich verhebe darunter nicht nur die Verbände der Unternehmer, sondern die Gewerkschaften. lLcbhaftes Dort! Dört! links.? Ausgabe der Demokratie ft», diese Pulverisierung zu verhindern, den neuen Staats- begriss zu schäften und zu verteidigen nach rechts und links. Im früher«» Staate mar das Beamtentum ein« d«r stärksten Stütze,u Es ist kein Wunder, das, ancl> das Beamtentum von der Erschütterung des Siaatsbcgrisscs ersaht worden ist. Der Beamtenschaft wird es infolge ihrer starken Stellung im aticu Staate naiurgcmüs; schwerer, in dem neuen Staat« auizngehen. der ft«, ganz ander« Aus gabe» bellt. Di« Negierung hat nichts getan und wird nichts tun, um der Beamtenschaft der. kleber-gang schwerer zn machen, aber sie »ins, verlangen, das, dies« Beamtenschaft »ich, nur auf dem Roden der Tatsachen steht, sondern fest in diesem Boden wnrzcli. An noch eins must sich der Beamte gewöhnen: das, in diese» Beamienscha'is- körper anch aus anderen Bernsen Leute I» erei u- kommen. voransgcsctzt, das, sie die Fähigkeit für einen neuen Berus mitbringe,,. Ich bin nicht bange, das, das Be amtentum in dem Wettlauie mit diesen Leuten nicht be stehe» könnte. Für die Dauer läiit sich ein Voll nur sachlich und sach lich tüchtig regieren. Ein Staat ohne for men. ohne Symbole, ist kein Staat. Wir sind dabei, diese ne»«» Znmbolc zn schassen. Sie sind nicht unter Kanonendonner und Inh neu enthüllt morden. Sic stammen ans einer schweren Zeit des Niedert-ruches; aber gerade, weit sie aus diesem Eleud geboren sind, wird das Volk sic nm so stärker sesihaltcn. Den Abseitsstchcudei« empfehle ich, dost sie genau den selben Respekt, wie die früher Abieftsstchendeu den alten Lumbalen entgegcnbrachten, den neuen entgegenbi ingen. und mir erwarten. das, Sie «nach rechiss, die Sic national sein wollen, im .stampfe gegen diese Symbole nftmaG den Blick »ns das Ausland verlieren. Inncrpvlftisch liandelt es 'ich bei uns heule darum, ein neues Staats- -.nid National bewniftsein auszubanen, zu pflegen und wachsen zu lassen. Das einzige, was uns »ach dein Zusammenbruch nach ge blieben ist, ist das Reich. Fülle» wir den staatS:echtüchen Begriff des Reiches mit sozialem Verantwortungsgefühl, mft repnblftaniichem Machtbewußtsc!» und mit demokra tischein Nationalbeiviisttsci», dann werde» wir das sein, was wir sein müssen und sein werden: Nach außen eine Nativn und »acb innen ein Bott. Der Bericht über die Aussprache befindet lim aus Seite'-'. Neue Schicksalstage für OberWeM. In Gens hat das vbckschlesische Trauer,viel, in den Nöien der Neparationskrisc leider viel zu wenig beactue», eine neue verschärfende Wendung genommen. 'Noch reihen allerdings Sachverständige und Ueberietzer Seile an Seite zu dein neuen, in den Umrissen fast vollendeten Vertrags- iverc, das, so wird heute schon vielversprechend gesagt, den: Umsaug des Versailler Vertrages „ich: nach neben wird. Seinem Geist vermutlich auch nicht: denn noch über den Versailler Vertraucnsbruch hinaiisgeheud, ha, man ans pvlftischem Das, gegen alle wirtschaftliche Vernunft den Nil, durch den lebendigen Wirtschaftsorganismus gezogen, den auch die umfangreichste Paragrapbensliit nicht überkleben kann, sclbst wenn der ehrlichste Wille dazu vorhanden wäre. Von Polen die wirtschaftliche Vernunft vorauszusetzcn, die Frankreich, sein Lehrmeister, in Versailles zum unermeß tichen Schaden der ganzen Welt so schmählich an die Wand gedrückt hat. ist sür Kenner der polnischen Geistesversasinng an sich schon rin Unding, nnd wenn auch der deutsche Vcr- handlungslciter Dr. Schisser dem polnischen Verstand, gnngswillen überreiche Vorschußlorbeeren gezollt hat, so ist er jetzt schnöde enttäuscht worden, denn der letzte pol nische Vorstoß in der Liguidalionssrage hat die Grnndlaa.cn des ganzen, in monatelanger mühevoller Arbeit ans gebauten Abkommens erschüttert. ES war gewiß der einzig richtige Schritt, das, Tr. Schifter den polnischen Vorstoß mit seiner plötzlichen Abreise beantwortete, aber so ganz über rafchcnd brauchte diese plötzliche Stellungnahme der Polen den deutschen Unterhändlern nicht zu kommen: denn Polen har in der Ligniöativnsfrage, um die es sich jetzt einzig und allein handelt, denselben Standpunkt bereits ein genommen, als der Genfer Unrechissprnm gestillt wurde. Wir haben noch nur Beginn der deittsch-polnischen Ver handlnngen im November vorigen Jahres an dieser Stelle aus eine Aeutzerung der Warschauer Zeitnng „Rzcczpvs pvlita" hingewicsen, nach der damals bereftS die Zu lässigkeit der Diltalsbestiminung, nach der die En, eignnng von Industrieanlagen und Gruben werken aus die Dauer von !5 Jahren vcrbvten scin so!., verneint wurde, da der Artikel des Versailler Per träges Polen das Recht der Enteignung jeglichen deutsche., Besitzes gegen Entschädigung zugcstanden habe. Tas Blau schloß diese Auslassung mir dem auch jetzt wieder vor gebrachten Gedanken: „Der Bottchairerrar kann viel, aber er kau» den Versailler Vertrag nicht abäv.deru". Es ist gewiß schwer, sich ein Bild von den, Gang der dcntsch-pvlnischen Verhandlungen zu machen: denn wm d.r deutsche Ossiziosus darüber berichtete — von auocrer Seite war überhaupt nichts zu erfahren — ftvs, über von Optimismus. Die Verhandlungen nahmen stets eine» „günstigen Fortgang", cs wurden bei der .versöhnlichen .vmltung der polnischen Delegation" immer mehr Einigungen erzielt — noch heute wissen nur allerdings »ft»!, in welcher Weise die sür die deutsche Valuta eventuell vc, hängnisnvlle MarkwäbrimgSsrage in Obcrschlcüen mit der Nicscngesahr des „Loches im Osten" geregelt wo- de -- Keine Neon 01 öer Verträge in Genua. Eine Liede Ll«pd Georges. London, 3. April. Im Unterhause erklärt Lloyd George in einer Rede: Wenn der Bcrtraucnsantrag ab- gelehnt werde, müsste Großbritannien in Genua durch eine andere Delegation vertreten werden. Eine Versammlung, wie die Genueser, könnte die Revision der bestehenden Beiträge nicht erwägen, sclbst wenn man annchmc. daß die Revision wünschenswert sei. Die Genueser Konferenz sei eine Wirtschastskouscrenz. sW. T. B.s j Llond George behauptete, die Reparationen hätten eine wirtschaftliche Desorganisation nicht verursacht. s!s Die Schwierigkeit der Lage sei der Tatsache zuzuschreiben, das, Frankreich und Belgien zerstört worden seien. Wenn > der Versailler Vertrag geändert würde, so werde die Last non Deutschland ans Frankreich und Belgien verschoben. Lloyd George fuhr fort: Wenn wir aus Zahlungen be ständen, die die Tragfähigkeit eines durch deu Krieg er schöpften Landes überschritten, so würden wir die Krise bc, ichlenutgcn, die nicht aus Deutschland beschränkt bleiben würde. Zweitens ist zu erwägen, das, Deutschlands außer sie Zahlungsfähigkeit nicht nach seiner Fähigkeit in der Gegenwart zu beurteilen ist, wo es cben'o, wie das übrige Europa, auf die Erholung vou der Er schöpfung durch den Krieg hasst. Frankreich kann aus das Rocht einer Entlchädigung entsprechend dem Bcriaillcr Ver trag nicht verzichten. Diese Fragen können dem Urteil einer Konferenz, ans der Deutschland. Oesterreich, Ungarn, Rußland und die Neutrale» vertreten sind, nicht nnter« breitet werden. lW. T. B? Jlaliens Zurückhaltung. (Eigner Draht bericht der „D r e S k> ». A a ch r I ch t e iE.» Rom. 3. April. Ter italienische Minister des Aeustcreu Schanze r hat tn der Kammer erklärt, er halte cs nicht für opportun, eine Debatte zur Abgabe programmatischer Erklärungen der Regierung über die Konferenz von Genua hcrbcizuführcn. Tie nllgcmetnen Richtlinien der itälieni- ichen Politik seien bekannt. Er habe dies zur Genüge »na klar dargelegk und bitte daher, von einer Antragstcllnng, die zu einer solchen Debatte führen konnte, Abstand zn nehmen. Die Kammer stimmte dem Minister zu. Abreise des Reikbskanzlers narb Genua. Berlin, 3. April. Von unterrichtete'.- Seite wird mii- geteilt, daß der Reichskanzler am Mittwoch abend Berlin verlasse und sich nach einem kurzen Aufenthalt in FNttrkftirt a. M.„ wo er der Eröffnung der dortigen. Messe beizuwvhncn gedenkt, nach Genna begeben werde. Be gleiten werde ihn wahrscheinlich der Pressechef der RetchS- rcgicrung Mintsicrialdtrcktvr Müller. Am Sonnabend wird dann die deutsche Delegation unter Führung deä Außenministers Dr. Ratüennu die Reite nach Genua an- tretcn. Berlin. 3. April. Im Auswärtigen Amt fand heute unter dem Vorsitz des Außenministers Dr. Rathcnau und unter Beteiligung der zuständigen Ressorts die erste Be sprechung mit den sür die Konferenz von Genna von der Reichsregierung berufenen S a ch v c r st ä n d i g e n statt. Der Minister dankte ihnen sür ihre Mitwirkung, gab eine Ueberkichl über die Vorgeschichte der Genueser Kon ferenz und skizzierte die Gegenstände, die vvranSsichtlich dort zur Erörterung kommen würden. Auf Vorschlag deö Ministers werden drei kl n t c r k o m in i s s i o n c n dcr Sachvc: ständigen gebildet werden, die sich mit den wirtschaft lichen. finanzielle» nnd Vcrkchrssragen befassen und alsbald ihre Beratungen i>» Auswärtigen Amt und im Vcrkchrs- ministerium beginnen werden. Polen als Dormunv Danzigs in Genua. Warschau, 3. April. Die polnische Regierung bat de» Senat der freien Stadt Danzig ringelnden, an den Ver handlungen zwischen Polen und Svwielrußland, sowie der Schweiz Über de» Abschluß von Handelsverträge» tcil- zunehmen imd die Wünsche bezüglich der Genueser Kvnserc » z vorzulegen. lW. T. V.t lnrz, alles war in bester Ordnung^ bis die Abreise Schissers wie eine Bombe wirkte. Mag es zutreffend lein, last die polnische Delegation versöhnlich mitai bettete, die Polen sind stets in papiernen Zugeständnissen wie in, späteren Vertragsbruch recht großzügig gewesen, die Einigung ist zweifellos nicht ohne erhebliche deutsche Zugestäuünijse stände gekommen, und vielleicht sind derartige Zngrnäud- nt'se mft einem gewissen Recht besonders mit Rüctsicar daraus gemacht worden, in der sür die deutsche Industrie grundlegenden Liqutdationssrage ein über daS Genfer Diktat hinaiisgehcndes Entgegenkommen z» finden: den» selbst die Ablehnung des polnischen Liauidatlvnsauspr.tches für die Ucbergangözeit von 15 Jahren muß oic Unter nclimungslust der deutschen Industrie lahmlcgen. Niemand wird Verbesserungen und Erweiterungen der Betriebe vornehmen, niemand auf lange Sicht WirlschastSpotttft treiben, ein Rauvban an den Betrieben nnd Gruben »ins? einlrclen und die organische Weiterentwicklung des aber schlesischen Wirtschaftslebens, der Danptgwnd der ganzen Verliandlungen, verhindert werden. Vergebens versuchten die Polen diese Frage als völlig bedeutungslos hin zustelle», da sie nur eine Prestigefrage darjtelle. Denn zweifellos sind Argumente wie die, daß Polen an der Liciiiidation des tlcincn Besitzes Fein Iiilercsie habe, die Enteignung des Großbesitzes aber dem pottnicy-.-n Staate, sinanziell unmöglich sei, vollkommen bedeutungslos. Wir erfahren cs täglich in Posen und Westpreußcn, daß jeder ländliche Grundbesitz über -tOO Dcktar — natürlich nur der deutsche — enteignet werden kann und wird, daß hierbei laut gesetzlicher Anordnung trotz der klaren Bestimmungen von Versailles nur die Hülste des Antansspreiscs der Grundstücke bezahlt und dieser Betrag zugunsten eines Landsonös noch um ö bis 30 Prozent gekürzt wird. Abcr anch diese Ncstsmninc wird zn einem bestimmten Prozent iatz noch in staatlicher Grundrente bezahlt! Nur ein Narr